Grundsätzliches:Befestigen von Netzspannungstrafos / Leistung Leerlaufspannung vs. Lastspannung

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Sal
Inventar
#1 erstellt: 10. Jan 2018, 15:10
Liebes Forum,
dazu finde ich hier via Suchfunktion nichts, vielleicht können in diesem Thread diese grundsätzlichen Fragen
bezüglich des Einbaus von Trafos in Metallgehäusen und der Messung der Leistungsaufnahme einer Schaltung geklärt werden:

Bei einem Ringerntrafo, der eine zentrale Befestigungsschraube hat, muss darauf geachtet werden, dass
die Schraube nicht den Gehäusedeckel berührt, weil so eine "Kurschlusswindung" entsteht, die den Trafo überlastet.

Hat die Schraube nur dort kontakt, wo er sein soll, also an einem Punkt des Gehäuses, passiert nichts.

Ich nehme an, für die offenen Blechkerne gilt das gleiche? So ist der Blechstapel zwar mit dem Trafofuss verschweisst,
und wird so beim Verschrauben ins (Metall)-Gehäuse mit jenem galvanisch verbunden, trotzdem darf der Blechstapel
den Deckel nicht berühren?

Zweite Frage: Kann ich durch Messen der Leerlaufspannung (Trafo nicht an der Schaltung angeschlossen)
und der Spannung unter Last in etwa ausrechnen, wieviel Strom die Schaltung zieht?
Ginge nämlich einfacher, als sein Voltmeter zu Amperemessung in eine Schaltung einzuschleifen...
Grüße,
Sal
Keksstein
Inventar
#2 erstellt: 12. Jan 2018, 01:17
>Ich nehme an, für die offenen Blechkerne gilt das gleiche? So ist der Blechstapel zwar mit dem Trafofuss verschweisst,
>und wird so beim Verschrauben ins (Metall)-Gehäuse mit jenem galvanisch verbunden, trotzdem darf der Blechstapel
>den Deckel nicht berühren?

Das macht nichts aus, "normale" Trafos werden in den verschiedensten Einbaulagen Problemlos verwendet.
Das Blechpaket hat nichts mit den Windungen zu tun.


Zweite Frage: Kann ich durch Messen der Leerlaufspannung (Trafo nicht an der Schaltung angeschlossen)
und der Spannung unter Last in etwa ausrechnen, wieviel Strom die Schaltung zieht?
Ginge nämlich einfacher, als sein Voltmeter zu Amperemessung in eine Schaltung einzuschleifen..


So einfach geht das leider nicht, Dir ist vielleicht schon aufgefallen das bei großen Trafos die Leerlaufspannung eher der Sollspannung unter Last entspricht als bei kleineren Trafos. Das ganze ist abhängig von der Leistung, ich bin mir nicht sicher ob das nur am Innenwiderstand liegt oder ob da noch andere Effekte relevant sind. Du wirst auch einen Messfehler bekommen falls sich zwischen den Messungen die Netzspannung leicht ändert, wie groß der Einfluss ist hängt von der Gesamtschaltung ab. (meistens wird er klein sein, aufs mA genau könnte man mit der Methode aber nicht messen.)
Sal
Inventar
#3 erstellt: 12. Jan 2018, 19:13
Super, danke für die Antwort!

Also, um noch mal sicher zu gehen:

Bei einem Trafo in Mantelbauform darf der Blechstapel (normalerweise sowieso von Isolationslack überzogen) bei einem leitenden Metall / Gehäusechassis Boden und Deckelplatte berühren (mit der Bodenplatte hat er durch die Befestigung sowieso Kontakt) es wird nichts passieren.

Die zentrale Schraube eines (offenen) Ringkerntrafos darf bei beengten Platzverhältnissen nicht zwichen Boden und Deckel kurzschliessen..

Zu 2: Stimmt, darüber habe ich nicht nachgedacht. Man ist halt von den Herstellern zu sehr schwachbrüstige Trafos gewohnt.
Ich kann mich noch gut an einen Trafo in Mantelbauform in einen Nakamichi Vollverstärker erinnern, der wärmer wurde als der
Kühlkörper der Endstufentransistoren. Genug Platz war vorhanden, ich hatte ihn gegen einen Ringkern mit doppelter Leistung getauscht-
Der erwärmte sich nicht mehr und seine Leerlaufspannung dürfte der Lastspannung fast entsprochen haben...
Keksstein
Inventar
#4 erstellt: 12. Jan 2018, 19:49

Bei einem Trafo in Mantelbauform darf der Blechstapel (normalerweise sowieso von Isolationslack überzogen) bei einem leitenden Metall / Gehäusechassis Boden und Deckelplatte berühren (mit der Bodenplatte hat er durch die Befestigung sowieso Kontakt) es wird nichts passieren.


Ja! Für diese Trafos wurden/werden oft solche Blechhalter verwendet, das geht problemlos:

http://klinikrobot.c..._2_55826afab59a2.jpg


Die zentrale Schraube eines (offenen) Ringkerntrafos darf bei beengten Platzverhältnissen nicht zwichen Boden und Deckel kurzschliessen..


Die Schraube wirkt unter Umständen wie eine halbe Windung, allerdings wird durch den Abstand zwischen dem Kern und der Schraube die Kopplung sehr schlecht sein. Ich kann mir vorstellen das in vielen Fällen nichts passiert wenn die Schraube den Deckel berührt, habe nie nachgemessen ob da ein relevanter Strom fließt, vermeide es aber trotzdem.
tede
Inventar
#5 erstellt: 17. Jan 2018, 10:08
Hallo
bei Ringkerntrafos ist oft eine Montageset aus 2 Blechscheiben und einer Schraube dabei.
Diese Scheiben dürfen nur nicht innerhalb und ausserhalb des Rinkerns elektrisch leitend verbunden werden.

Es darf bei der Montage nur kein geschlossener Stromkreis entstehen, der durch den Ringkern führt.

Thomas
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