Welche OPs für Mischpult?

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toemchen
Neuling
#1 erstellt: 11. Okt 2004, 12:38
Hallo,

will mir ein recht spezielles Mischpult selbst bauen. Da kommt es auf ein kleines bißchen Rauschen nicht an, die Kanaltrennung li/re muß auch nicht so toll sein. Aber da doch einige OPs im Signalweg zusammenkommen (Impedanzwandler, Mischer, Equalizer), will ich mir nicht unbedingt mit einem 741 oder TL81 wasserfallartiges Rauschen ins Haus holen.

Aus alten Zeiten weiß ich noch den NE5534, den gibts auch noch. Gibt es aber mittlerweile anerkannt rauschärmere, bessere, verbrauchsärmere Typen um, sagen wir mal, 1,50 Euro pro Stück?

Ist es ein Unding, zweifach oder vierfach-OPs zu verwenden? Z.B. wenigstens eine zweifach-OP pro Stereo-Verstärkerstufe?

Und übrigens, SMD sollte es sein!

Tom.
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 11. Okt 2004, 13:26
Es gibt mittlerweile bessere Dinger, vor allem im Bereich Mikrofonvorstufe. Aber überall, wo noch mit Analogtechnik gekocht wird, ist der 5534 im Signalbereich ab 100 mV die Nummer eins. Er ist gut, billig und lieferbar.
Einzelne Mischpulthersteller bauen (oder lassen bauen) eigene IC. Die sind aber entweder gar nicht oder nur zu horrenden Ersatzteilpreisen zu bekommen. Da vergeht einem die Lust am selber bauen.
Es ist kein Problem, Zweifach-OpAmps (NE5532) zu verbauen, wenn die Schaltung das zulässt, also beispielsweise im EQ. Normalerweise baut man einen Kanal auf einer eigenen Platine auf, sodass es gar nicht in Frage kommt, Mehrfach-IC für verschiedene Kanäle einzusetzen.
Frickelbruder
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 11. Okt 2004, 15:48
Versuch mal den OPA 4228 von BURR-BROWN, jetzt Texas Instrments. Der ist meiner Meinung nach ein spitzen Op für Audioanwendungen. Deutlich besser als die "alte" Referenz OP 027. Da sind 4 OP's in einem Gehäuse. Das Übersprechen ist gering, daher halte ich es für legitim mehrere OP's in einem Gehäuse zu verwenden.
toemchen
Neuling
#4 erstellt: 12. Okt 2004, 07:35
Dankeschön. Zwei "gscheide" Antworten.

Noch kurz die Preise:
NE5534 gibts z.B. bei Conrad und Farnell (Conrad nur DIL) für ca. 1 Euro
NE5532 (Dual 5534) ebenso für ca. 1,20 Euro
OP027 gibts z.B. bei Farnell für 4,20 Euro - muß man also nicht unbedingt in 10er-Stückzahlen verbauen.
OPA4228 (Quad) kostet bei Farnell 9,50 Euro.

Da werde ich doch einen fröhlichen Mix aus 5534, 5532 und 4228 verwenden, je nachdem wie es am besten ins Layout passt.

Tom.
fj
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 13. Okt 2004, 16:12
Hallo
leider ist der OPA4228 nur für Verstärkungen größer 5 anwendbar und daher für ein Mischpult denkbar ungeeignet.Es müßte dann der OPA4227 verwendet werden.Weiterhin kommen in Frage: LT1113(JFET 2x),LT1124/1125 (bipolar 2x 4x) OPA132,2132,4132 (JFET 1x , 2x, 4x ) eine Reihe neuer rauscharmer schneller Videoamps wie zB der AD829 und die Spitzen in Preis und Qualität: AD797 (bipolar 1x),LT1028/1128 (bipolar 1x),AD8610,8620 (JFET 1x ,2x) und der OPA627 (JFET 1x).Für einen Preis von 1,50 pro AMP ist aber eigentlich nur der NE5534/5532 relevant.Genau so wichtig ,wie der OPA sind aber die Dinge drumherum: angefangen vom Netzteil über die richtige Auswahl der passiven Komponenten,Platinenlayout ,richtige Masseführung etc. Texas Instruments ( http://www.ti.com ) hat ein Kompendium zum freien Download ( Op Amps For Everyone ),welches sich wirklich lohnt.Linear Technology ( http://www.linear.com ) hat ein kostenloses Programm ( NOISE ) zum Download mit dem sich das Rauschen einer OP-Amp Schaltung ( bei Verwendung von LT Bauteilen ) berechnen läßt.
Frank
Frickelbruder
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 13. Okt 2004, 20:30

fj schrieb:
Hallo
leider ist der OPA4228 nur für Verstärkungen größer 5 anwendbar und daher für ein Mischpult denkbar ungeeignet.


Wie lautet die Quelle ? Ich möchte das nachvollziehen.
fj
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 14. Okt 2004, 10:37
Datenblatt TI gleich vorne auf der ersten Seite
Frank
Frickelbruder
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 14. Okt 2004, 18:12
The OPA228 is optimized for closed-loop gains of 5 or
greater, and offers higher speed with a slew rate of
10V/ms and a bandwidth of 33MHz.

Du meinst diese Stelle im Datenblatt ?

Das steht auf der ersten Seite und ist eine generelle Erläuterung. Richtige technische Daten gibt es erst Später. Schau Dir mal die Open-Loop-Gain und Phasenverläufe auf Seite 5 des aktuellen Datenblatts an. Da kannst Du erkennen warum es auf dem Ersten blatt heißt :


OPTIMIZED ...

Da steht nichts von ab Verstärkung 5, auch nichts von geht nicht unter 5, da steht einfach nur OPTIMIERT für 5 oder größer.

Im Gegenteil ist es sogar so, daß die Datenblattangeben zum Teil sogar bei der Vertärkung 1 angegeben werden. Schau dir z.B. das Diagramm der THD auf Seite 5 an oder die Channel-Separation auf Seite 6.

Stimmst Du mir zu ?
fj
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 15. Okt 2004, 07:08
Sorry,nein
ich habe mir jetzt mal das Datenblatt vorgenommen.Die THD+N Kurve auf S.5 wurde deswegen bei einem Gain von 1 gezeichnet , um einen Vergleich zum 227 zu haben und außerdem macht es sich besser als bei einem Gain von +10,da dann auch THD+N 10 mal größer sind.Die typical performance-Kurven des 228 auf S.10 sagen schon weiteres aus.Ab Seite 14 widmet TI ein ganzes Kapitel den Stabilitätskriterien des 228 (bedenke daß der 228 ein Nachfolger des OP37 ist und damit ein dekompensierter OP).TI sagt,daß der 228 bei einem Gain von 1 stabil ist ,bei REIN resistiver Last (das Platinenlayout möchte ich mal sehen,ansonsten fröhliches Schwingen ).Durch einen Kondensator parallel zum Rückkopplungswiederstand kann der 228 für Verstärkungen kleiner als 5 kompensiert werden.(schau dir mal die Overshots bei Kompensation für +2 und -2 an ).Durch diese Maßnahme steigt allerdings auch das Rauschen an.Da die Kompensation HIGHLY abhängig ist von der Schaltung,dem Platinenlayout und der Last muß der Rückkoppelungs-kondensator EXPERIMENTELL bestimmt werden.Das heißt:bei einem Einsatz des 228 in einer unity-gain Schaltung erhältst Du erheblich höheres Rauschen ,bei falscher Kompensation Oszillationen , und verbringst viel zeit damit für jeden EINZELNEN OP-Amp den Kompensationskondensator zu ermitteln.Da wäre selbst ein TL074 die bessere Lösung,da Du bei gleichen Rauschen viel weniger Zeit investieren mußt.Also besser ein OPA4227 oder 2 NE5532.
Frank
Frickelbruder
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 15. Okt 2004, 18:40
Um es nochmal auf den Punkt zu bringen, Du hast oben behauptet


Hallo
leider ist der OPA4228 nur für Verstärkungen größer 5 anwendbar und daher für ein Mischpult denkbar ungeeignet.


ich hatte Dir belegt das dem doch so ist. Nun schreibst Du hier nen Roman aus dem Datenblatt ?????

Also wenn Du hören willst das Du Datenbätter lesen kannst hast Du meinen Segen denn daran habe ich wenig Zweifel. Schwingen tut der OP wenn man micht richtig damit umgeht. Ich habs getestet und kann es bestätigen. Wer den OP nicht Kompensiert ist selber schuld. Aber auch das ist ja nachzulesen.
fj
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 15. Okt 2004, 19:42
Hallo,
warum dann viel Arbeit für schlechte Daten?Habe gerade heute 2 OPA 4227 verbaut (allerdings für Meßschaltung ).Warum relativ viel Geld ausgeben,was man andersweitig besser ausgeben kann.Die 228-Serie ist für unity-gain Anwendungen nicht geeignet (im Gegensatz zur 227-Serie).
Frank
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