Klangregler -32..+12dB

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bernte
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 28. Mrz 2005, 20:00
Hallo Leute!

Ich stelle mir gerade die Frage (bzw stelle ich sie nun euch), wie man wohl eine Klangregelung basteln könnte, welche einen Regelbereich von -32dB bis +12dB abdeckt. Ich habe so etwas schon in kleinen DJ-Mischpulten gesehen und man kann damit ganz nette Effekte beim Schallplatten auflegen erziehlen, weil man das entsprechende Frequenzband damit quasi ganz auslöschen kann. Nur wie wird sowas schaltungstechnisch realisiert?
Über Antworten würde ich mich sehr freuen!

Grüße,

Bernte
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 01. Apr 2005, 10:43
Möglicherweise gibt es PC-Programme, wo Du das mit der Soundkarte lösen kannst.
Ohne PC ist die beste Lösung ebenfalls eine digitale, also mit AD-Wandler, DSP mit entsprechendem Programm und DA-Wandler. Aber das ist kaum selbst zu bauen.
Die dritte Möglichkeit sind Schwingkreise (Saugkreis), welche bei einer Transistorstufe entweder am Emiter (+) oder am Kollektor (-) eingreiffen. Das Problem ist hierbei die Beschaffung der notwendigen Induktivitäten.
Die vierte Möglichkeit ist der Einsatz von Notchfiltern, welche aus RC-Gliedern gebildet werden und bei richtigem Abgleich eine recht steilflankige Unterderückung erzielen. Diese arbeiten mit der Phasendrehung der RC-Glieder und der Subtraktion der Signale.
Allen analogen Lösungen gemeinsam ist der hohe Materialaufwand, weil beispielsweise Saugkreise kaum durchstimmbar gestaltet werden können, sodass eine Vielzahl von Kreisen nötig ist.
Digital ist es eine reine Programmfrage, also Software, was aber auch nicht jedermanns Sache ist...
bernte
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 01. Apr 2005, 11:24
Erstmal: vielen Dank für die Antwort!
Gibt es nicht eine Möglichkeit eine Filterschaltung mit Hilfe von Operationsverstärkern aufzubauen, die dieses Verhalten zeigt? Da gibt es doch aktive Filter...ich weiß nur leider nicht, wie man soetwas berechnet.

Bernte
PeterBox
Stammgast
#4 erstellt: 02. Apr 2005, 17:41
Also wenn du damit einen Equalizer meinst (parametrisch), wo du die Frequenz und den Regelbereich einstellen kannst, habe ich hier einen guten Link: http://www.hifi-foru...orum_id=42&thread=51

Da kannst du zur Berechnung die Exeltabelle runterladen.
bernte
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 03. Apr 2005, 10:39
Danke für den Hinweis. Mit einer Abwandlung (Auszug) dieser Schaltung (http://files.hifi-forum.de/Zucker/akfil.GIF)könnte ich eventuell schon was anfangen. Aber leider geht der cut/ boost nur von -12 bis +12dB. Kann man die -12 eventuell irgendwie unterschreiten? Wie kann man hier eigentlich die Bandbreite der Filter beeinflussen? Leider fehlen mir die Grundlagen.
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 04. Apr 2005, 12:15
Die Filterbandbreite ist bei dieser Schaltung fest. Das ist mit variabler Verstärkung der als Saugkreis geschalteten OPV möglich.
Die Pegel-Absenkung und -Anhebung ist vom Widerstandsverhältnis abhängig. Im vorliegenden Fall sind es 2,7k zu 10k, also rund 1:4 (=12 dB). Würde man das Pot 100k wählen, so käme man auf ein Verhältnis von 1:37. Das wären rund 31 dB. Das macht aber erstens nur Sinn, wenn wirklich die Bandbreite reduziert, also die Filtergüte entsprechend erhöht würde. Und zweitens müsste man die 2,7k der Gegenkopplung des 5532 am Ausgang auf 27k vergrössern, damit die Anhebung nicht so stark (12 dB) würde. Damit ist dann aber der Nullpunkt nicht mehr in der Hälfte des Drehbereichs.
bernte
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 04. Apr 2005, 15:42
Hallo richi44! Danke für die Hinweise! Das bringt mich der Sache doch schon etwas näher. Aber es ergeben sich für mich hieraus gleich weitere Fragen (und ich hoffe, dass ich jetzt hier nicht den totalen Blödsinn von mir gebe...):

1.
"Und zweitens müsste man die 2,7k der Gegenkopplung des 5532 am Ausgang auf 27k vergrössern, damit die Anhebung nicht so stark (12 dB) würde."

Sind es nicht eben diese 2,7k aus der Gegenkopplung, die zusammen mit dem Potiwiderstand das erwähnte Widerstandsverhältnis ausmachen? Bin mir nicht sicher, da ja 2 mal 2,7k vorkommen.

2. Und wie wäre es, wenn ich statt dessen zwischen Schleifer und Außenkontakt des Potis einen 50k Widerstand parallel und dann einen weiteren 25k Widerstand in Reihe dazuschalte?

Dann hätte ich zumindest die 0dB in der Mittelstellung und eine Begrenzung der Anhebung - oder? Was treten denn dann noch für Effekte auf? Das Widerstandsverhältnis verstellt sich dabei wohl auch. Kann mir vielleicht jemand die mathematischen Zusammenhänge dieser Schaltung etwas näher bringen? Das wäre fein!

Es muss doch einen relativ einfachen Weg geben. Das is doch heute in fast jedem DJ-Mixer drin.
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 04. Apr 2005, 17:57
Es sind die 2 mal 2,7k. Einmal zur Anhebung, einmal zur Absenkung. Wenn wir jetzt beispielsweise das Pot auf 100k und die Widerstände auf 25k erhöhen, haben wir die selben Verhältnisse. Wenn wir aber einmal 2,5 (oder 2,7)k nehmen und einmal 25k, zusammen mit den 100k, haben wir ungleiche Verhältnisse.
Man könnte jetzt auf der niederohmigen Seite (2,7k) einen Widerstand zwischen Pot-Ende und Schleifer schalten und damit die Sache linearisieren. Dann kriegt man es hin, dass das "Null" auf halbem Weg liegt. Aber man müsste dann das Pot sehr weit verdrehen, bis diese Widerstandsänderung an der Parallelschaltung Pot mit Festwiderstand etwas ändert. Das bedeutet, dass bei 95% des Drehbereichs nach + immer noch "Mittelstellung", also NULL wäre und die +12dB in den letzten 5% des Drehbereichs erreicht würden. In der Praxis nimmt man dazu ein Pot mit entsprechender Regelkurve, also log oder neg.log. Nur sind diese Dinger meist nur noch ab 500 Stück zu erwerben. Also ist das nichts für uns. Daher die Probleme.
Bei einer Notchfilterschaltung wäre die Sache einfacher, nur habe ich derzeit nicht die richtigen Unterlagen zur Hand, um da etwas richtiges auszusagen (und falsches nützt ja nichts).
maik15
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 04. Apr 2005, 18:52
Hi,

kleine frage:
ist es mörglich, den klangregler (http://files.hifi-forum.de/Zucker/akfil.GIF)auf einen 31 Banq EQ zu erweitern?
Oder gibts da schon fertige schaltpläne?

Gruß
maik
PeterBox
Stammgast
#10 erstellt: 04. Apr 2005, 23:25
@richi44

Hast du zu der Berechnung mit Anheben und absenken eine Formel zur Hand?
Müsste nämlich eine Regelung für diesen Equalizer haben, die von 0 bis +6dB geht.
richi44
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 05. Apr 2005, 09:07

maik15 schrieb:
Hi,

kleine frage:
ist es mörglich, den klangregler (http://files.hifi-forum.de/Zucker/akfil.GIF)auf einen 31 Banq EQ zu erweitern?
Oder gibts da schon fertige schaltpläne?

Gruß
maik


Dieser EQ ist wie bereits erwähnt mit relativ breiten Filtern ausgerüstet, sodass bei einer 31 band-Ausführung sich die einzelnen Bereiche viel zu stark überlappen. Da müsste eine ganz andere Schaltung her. Allerdings habe ich keine entsprechenden Unterlagen. Aber wenn wir Glück haben, hat ein anderer User etwas entsprechendes...
PeterBox
Stammgast
#12 erstellt: 05. Apr 2005, 09:13
@richi44

Hast du für mich keine Antwort?
Bitte, bitte, bitte
richi44
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 05. Apr 2005, 09:17

PeterBox schrieb:
@richi44

Hast du zu der Berechnung mit Anheben und absenken eine Formel zur Hand?
Müsste nämlich eine Regelung für diesen Equalizer haben, die von 0 bis +6dB geht.


Wie bereits erklärt, ist es eine Frage des Widerstandsverhältnisses.
Schau Dir das Schema an, Beim Ausgang Low rechts hast Du zwei orangefarbene OPV eingezeichnet. Die Regelmöglichkeit wird durch das Pot von 10k und die beiden 2,7k Widerstände gebildet.
Wenn Du also -0 möchtest, musst Du in Reihe mit dem linken Pot-Ende einen Widerstand von 10k setzen. Dann ist am linken Anschlag das Pot und die neu eingesetzten 10k gleich gross, also Beeinflussung NULL.
Am rechten Ende des Pot müsste zusätzlich 2,7k eingebaut werden, damit der Teiler auf einen Maximalwert von 1:2 kommt.
PeterBox
Stammgast
#14 erstellt: 05. Apr 2005, 09:36
Das klingt doch gut.
Schönen Dank, da habe ich gleich wieder was zu löten.
bernte
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 05. Apr 2005, 10:12
Hallo richi44,

"..., also log oder neg.log. Nur sind diese Dinger meist nur noch ab 500 Stück zu erwerben."

Meinst Du log und neg.log sind nur ab 500 Stück zu bekommen oder beschränkt sich die Aussage auf nur neg. log? Denn log. bekommt man nach meinen Recherchen recht einfach. Könnte man dann hier weiter überlegen? Oder meinst Du, dass die Schaltung sowieso ungeeignet ist?
Was ist denn der Vorteil einer Notchfilterschaltung gegenüber diesem Saugkreis? Heißt "nicht zur Hand" soviel wie: "könnte ich besorgen"?
richi44
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 05. Apr 2005, 11:52
Log bekommt man, neg.log nicht. Ich hab mir jetzt nicht die Mühe gemacht, nachzurechnen, was nützlich wäre und was falsch. Ganz einfach, weil die Schaltung in der vorliegenden Form meines Erachtens durch die zu geringe Güte und damit breite Filterkurve ungeeignet ist. Das ist im Grunde ein Klangregler und nichts weiter. Du möchtest aber nicht eine Absenkung von 50 Hz bis 5 kHz, sondern eine recht schmale Filterkurve. Und das ist in diesem Ding so nicht enthalten.
Im Betrieb hatte ich mit entsprechenden Geräten zu tun, allerdings bin ich jetzt in Rente und komme somit nicht mehr an die Schaltschemas, sodass ich da nichts abkupfern kann. Und einfach so aus dem Hirn bring ichs nicht mehr ganz zusammen, zumal ich es auch nicht mehr testen könnte...
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