preamp selbstbau

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groovemaster
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Jul 2005, 13:37
hallo,
ich hab mir einen zweiten au/ra plattenspieler besorgt und möchte diesen als zweitanlage an meine aktiven genelec-boxen anschließen. deshalb bin ich nach der suche nach einem geeigneten vorverstärker. das teil sollte einen phonopre für mm-systeme (mc optional) und die nötige korrekturentzerrung enthalten, auch ohne klangregelung gut klingen und aus möglichst wenig bauteilen bestehen. wenn das ganze dann noch symmetrische ausgänge hätte wär´s perfekt. ich freue mich, wenn mir jemand mit schaltplänen oder bauvorschlägen weiterhelfen könnte.
bis dahin, viele grüße
jan
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 11. Jul 2005, 09:02
Im Prinzip könntest Du diesen Vorverstärker bauen
http://www.hifi-foru...orum_id=103&thread=3
und an seinem Ausgang ein 10k Pot für die Lautstärke anbringen. Dann wäre nur noch eine Ausgangsschaltung nötig, die die Boxen treibt. Das könnte ich nachliefern.
Der Vorverstärker ist allerdings nicht für MC gebaut. Wirklich rauscharme MC-Vorstufen im Selbstbau sind selten, weil man das in der Regel nur mit mehreren parallel geschalteten Transistoren hin bekommt. Und damit das sinnvoll funktioniert, müsste man diese auf gleiche thermische Daten aussuchen. Das ist für den Laien aber nicht möglich. Man kauft sich ja nicht 1000 Transistoren, um dann 20 gleiche zu finden...
Stopfohr
Stammgast
#3 erstellt: 11. Jul 2005, 13:32
Minimalistisch und guter Klang und auch noch symmetrisch wäre z.B. ein Pass Aleph P.

Der dazugehörige MM/MC-Pre ONO ist allerdings aufwendig. Grund siehe oben.

Oliver
groovemaster
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 11. Jul 2005, 16:54
vielen dank erstmal an euch beide. das mit dem mc-eingang ist nicht so wichtig. @ richi44: ich denke ich baue das teil nach deiner beschreibung. wenn du mir tatsächlich noch die ausgangsschaltung nachliefern könntest, wäre das echt super, da ich auf diesem gebiet ein echter laie bin.
also bis dahin, viele grüße
jan
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 12. Jul 2005, 11:44
Hallo Jan,
hier die Ausgangsstufe (ein Kanal).

Zusätzlich brauchst Du nun noch ein Netzteil mit sauberen und stabilisierten +/- 15V.
Falls Du nichts findest, nochmals melden!

Beim Plattenspieler nehme ich an, dass dieser ein Erdungskabel besitzt. Dieses muss an die Masse der ganzen Schaltung angeschlossen werden.
Da die Lautsprecher allenfalls mit der Schutzerde verbunden sind und vermutlich an einer anderen Steckdose betrieben werden als der Rest, würde ich Dir empfehlen, beim Vorverstärker keinen Schutzleiter zu verwenden, weil es sonst über den Schirm der Lautsprecherkabel zu einer Erdschleife kommt. Es sei denn, Du verbindest nur eine Seite des Schirms (am XLR-M oder -W).
Falls bei den Lautsprechern kein Schutzleiter angeschlossen ist, würde ich den Vorverstärker erden.

Das Pot ist eine Stereo-Ausführung 10k log.
Falls Du den National LM394 nicht finden solltest, ist er hier erhältlich:
http://de.farnell.co...&N=401&Ntk=gensearch
tiki
Inventar
#6 erstellt: 12. Jul 2005, 12:59
Hallo richi44,
Warum wird bei solchen symmetrischen Ausgangsstufen eigentlich immer der invertierende Kanal _nach_ dem "nichtinvertierenden" angebunden? Dadurch werden doch die Verzerrungen beider Stufen miteinander multipliziert (quadratisch, soweit ich weiß?). Ich würde auf den ersten Blick zwei OPAs, invertierend und nichtinvertierend parallel betrieben, für vorteilhafter halten.
Gibt es Argumente dagegen?
Gruß, Timo
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 12. Jul 2005, 16:19
Es wäre billig zu sagen, das sei einfach üblich.
Es gibt Schaltungen, bei welchen der Noninvers-Amp (kann auch invertierend beschalten sein) beispielsweise die Balance-Funktion oder andere variable Funktionen übernehmen soll. Dann ist es logisch, dass man diese Funktion nicht doppelt aufbauen will.
Nach Deinem Vorschlag müsste man den kompletten Verstärkerzug aufbauen und am Ende ZWEI Stufen anhängen. Im üblichen Fall wie hier hängt man nur EINE Stufe an, eben die invertierende.
OP-Stufen mit geringer Verstärkung haben kaum messbare Klirrwerte. Daher ist es eigentlich keine echte Verschlechterung des Resultats. Stell Dir vor, wie ein Mischpult (analog) gebaut ist. Da sind sicher ein Dutzend OPV hintereinander geschaltet und niemand hat da Bedenken wegen Klirr oder Rauschen.
tiki
Inventar
#8 erstellt: 12. Jul 2005, 16:47

Nach Deinem Vorschlag müsste man den kompletten Verstärkerzug aufbauen und am Ende ZWEI Stufen anhängen.

Nicht ganz, solange die Verstärkung größer/gleich eins bleibt, reichen je ein invertierender und nichtinvertierender OPA parallel. Der untere Zweig Deines Vorschlags also nicht invertierend und mit seinem Eingang am gestrichelten Pfeil angeschlossen. Die FG-Korrekturglieder und Kompensations-Cs sind natürlich zusätzlich einzubringen.
Allerdings werden dabei durch die C-Toleranzen größere Asymmetrien entstehen, als bei Deinem Vorschlag, dessen Asymmetrie lediglich aus den R-Toleranzen und den marginalen Abweichungen der OPA untereinander herrührt. Das ist mir jetzt auch klar geworden. Danke für die Hinweise!
Gruß, Timo
groovemaster
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 12. Jul 2005, 16:49
vielen dank richie44. ich denke daß das funktioniert mit dem selbstbau. ich melde mich ggfs. für einen statusbericht. bis dahin viele grüße
jan
groovemaster
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Jul 2005, 20:12
hallo nochmal, ich kann zwar euren fachgesprächen nur schwer folgen, möchte jetzt aber gerne doch auf deinen vorschlag mit dem netzteil zurückkommen, weil ich bei der suche nach einem geeigneten teil wohl auch ziemlich verloren wäre. also wenn´s dir nichts ausmacht richi44 schick mir noch den plan für´s netzteil und dann ist aber wirklich gut. o.k. vielen dank nochmal und viele grüße
jan
richi44
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 13. Jul 2005, 09:39
@ timo
Ist mir schon klar. Und im vorliegenden Fall wäre es auch kein Problem, weil ja die erste Stufe auch nicht invertierend sein müsste und eh keine variable Funktion hat.
Es macht aber auch keinen messbaren Nachteil.

Wenn man das Ding besser (in dem Sinne, dass ein asymmetrischer Betrieb durch Masseschluss von Pin 3 möglich wäre) bauen wollte, könnte man entweder mit einer quer verkoppelten Schaltung mit 2 OPV oder einem speziellen OPV von Analog Devices (Typ find ich im Moment nicht) mit interner Querverkopplung die Stufe bauen. Der Aufwand ist aber beträchtlich höher, bezw. der Spezial-IC ist nicht überall erhältlich. Und im vorliegenden Fall wäre sowas unnötig.

@ Jan
Netzteil kommt gleich.
richi44
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 13. Jul 2005, 10:30
So, da ist das Netzteil.

Der Trafo sollte wenn möglich eine schutzisolierte Ausführung sein (zwei Quadrate ineinander als Zeichen), damit kein Schutzleiteranschluss zwingend wird.
Die Stabi sind 1A Typen im TO220-Gehäuse. Je nach Fabrikat heissen die LM... oder MC... oder sonst wie. Sie sollten mit Kühlkörpern versehen werden. ACHTUNG, ISOLIERT MONTIEREN ODER KURZSCHLUSS DES KÜHLKÖRPERS MIT DEM GEHÄUSE VERHINDERN.
Der Gleichrichter kann auch aus einzelnen Dioden aufgebaut werden.
Die Dioden im Fusspunkt der Stabis gleichen den Spannungsabfall am Siebwiderstand aus.

Noch etwas zur Verstärkerschaltung:
Aus Abschirmgründen muss der Verstärker in ein Blechgehäuse montiert werden, das an Schaltungsmasse liegt.
Ich habe teilweise bis 4 Kondensatoren parallel oder 2 in Serie angeordnet. Diese Dinger könnten theoretisch auch durch je einen 1%igen Typ mit der entsprechenden Kapazität ersetzt werden (C3 bis C6 = 117 nF / C9 und 11 = 750 pF). Diese sind aber schlecht zu bekommen, daher das "Kondensatorgrab".

Das Bild speichern und dann anschauen, dann ist alles lesbar!


[Beitrag von richi44 am 13. Jul 2005, 10:32 bearbeitet]
groovemaster
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 13. Jul 2005, 16:34
hallo richi44, also nochmal vielen dank für deine hilfe, das sieht alles echt klasse aus und ich denke, ich krieg das zusammen. wenn´s fertig ist schick ich ein paar bilder (kann aber noch dauern). bis dahin
viele grüße
jan
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