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Allgemeine Fragen zu Kabeln/Isolationen+A -A |
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Autor |
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Kruemelix
Stammgast |
#1 erstellt: 15. Aug 2005, 15:24 | |
Hallo, es geht um folgendes Problem: Um meinen KH symmetrisch zu betreiben, brauche ich ein neues Kabel. Primär habe ich an zwei Sommercable Albedo gedacht. Allerdings habe ich Bedenken bei den Litzen - 100x 0,05mm... Ist da nicht die Bruchgefahr sowohl beim Abisolieren als auch beim ständigen Betrieb extrem groß? Welche Nachteile ziehen nicht verlötete/abgeschnittene/im Inneren gebrochene Litzen nach sich? Eine weitere Frage betrifft die Islation: Den Sinn eines Kupferschirms verstehe ich, aber wozu dient das Dielektrikum (Teflon)? Ist das im Grunde auch ein Kupfermantel, welcher nur näher am Kabel ist? Betrachtet man darüber hinaus den SommerCable Katalog, kommen zig verschiedene Isolationen zum Vorschein: Cu-(Doppel-)Wendelschirm Cu-Kreuzgeflechtschirm Folienschirm Carbonschirm Vlies-Schirm Was ist der Unterschied/Vorteil der einzelnen Schirmungen? MfG Thomas |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 16. Aug 2005, 09:26 | |
Hochflexible Kabel bestehen aus einer Vielzahl dünner Drähtchen. Je dünner der Draht, desto flexibler wird er. Wird ein dicher Draht gebogen, so wird das Material auf der Innenseite des Bogens gestaucht, auf der Aussenseite gedehnt. Je stärker und je öfter diese mechanische Belastung stattfindet, desto eher bricht oder reisst der Draht. Und je dünner der Draht, umso geringer diese mechanischen Belstungen. Voraussetzung dafür ist, dass sich die einzelnen Drähtchen gegeneinander bewegen und verschieben können. Wird ein hochflexibles Kabel am Ende verlötet, so ist die Verschiebung nicht mehr möglich und es kommt zum Kabelbruch. Es ist daher nötig, eine Schleife so zu legen, dass sich die Drähtchen bis zur verlöteten (oder gecrimpten oder geschraubten) Stelle ausgleichen können. Gebrochene Drähtchen verringern den Querschnitt und erhöhen dadurch den Widerstand. Bei einem Kopfhörer ist das recht lange unbedeutend. Die Isolation verhindert, dass beispielsweise bei einem Netzkabel Phase, Neutral und Schutzleiter sich berühren und damit einen Kurzschluss auslösen. Eigentlich logisch. Das Isolationsmaterial (PVC) hat bestimmte elektrische Eigenschaften im Hochfrequenzbereich (Dielektrizitätskonstante). So ist beispielsweise Polyäthylen besser als PVC. Ein Antennenkabel für Frequenzen von 800 MHz wird nicht mit PVC isoliert, weil die Dämpfung damit zu gross würde. Dies spielt sich aber wie gesagt im Bereich der Megahertz bis Gigahertz ab und ist im NF-Bereich belanglos. Ein Kopfhörerkabel mit Teflon- oder PVC- oder Gummiisolation hat keinen messbaren Unterschied im Hörbereich. Den Sinn eines Schirms sehe ich bei Kabeln, die schwache Signale in verseuchter Umgebung bei hohen Impedanzen übertragen müssen, wie beispielsweise Mikrofonsignale. Bei einem Lautsprecher- oder Kopfhörerkabel ist so etwas sinnlos. Erstens gibt es da keine hörbaren Störungen und zweitens gibt es auch selten vernünftige Erdanschlüsse, welche der Abschirmung ein vernünftiges, sauberes Bezugspotential bieten könnten. Beim Mikrofonkabel hat sich gezeigt, dass der Doppelwendelschirm am wenigsten Probleme macht, wenn das Kabel einem starken Hochfrequenzfeld ausgesetzt und dabei bewegt wird. Das Kreuzgeflecht reagiert mit "rascheln". Folienschirm allein taugt nichts, da die Folie ebenfalls starke Geräusche erzeugt. Zusammne mit einem darüberliegenden Doppelwendel kann die HF-Dichte aber verbessert werden. Und bei getrennter Erdung der beiden Schirme kann auch eine Netzeinstrahlung deutlich verringert werden. Ein Carbonschirm ist ziemlich nutzlos, wie Messungen mit HF und NF gezeigt haben. Den Begriff Vliesschirm habe ich bisher noch nicht gehört. |
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pelmazo
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 16. Aug 2005, 11:04 | |
Richi hat ja das meiste schon gesagt. Ich habe den Eindruck Du bist Dir nicht ganz im Klaren über den Unterschied zwischen Schirm und Dielektrikum. Ein Schirm ist elektrisch leitend, also üblicherweise aus Metall. Das kann in Form einer Folie sein oder eines Drahtgeflechts. Ersteres ist bei hohen Frequenzen gut, letzteres bei niedrigeren. Man findet beides auch kombiniert im gleichen Kabel. Es ist für die Wirkung entscheidend, wo man den Schirm anschließt. Da die Verstärker in der Regel keinen Anschluß für einen Schirm haben ist für ein Lautsprecherkabel ein Schirm normalerweise unnütz. Wenn Du ein Koaxialkabel als Lautsprecherleitung verwenden willst, dann ist es bei den meisten Verstärkern sinnvoll, den Schirm an die Minusklemme des Verstärkers anzuschließen, und den Innenleiter an die Plusklemme. Das Dielektrikum ist das Isoliermaterial zwischen den Adern im Kabel. Seine elektrischen Eigenschaften sind vor Allem bei Hochfrequenz interessant. Bei einem Lautsprecherkabel dürfte das verwendete Dielektrikumsmaterial ziemlich egal sein. Außer den elektrischen Eigenschaften gibt es auch noch physikalische Eigenschaften, die Einfluß auf eine Kabelkonstruktion haben. Das Isolationsmaterial hat z.B. einen Einfluß darauf, wie flexibel das Kabel ist, und welche Temperaturen es aushält. Teflon als Dielektrikum ist z.B. bis zu recht hohen Temperaturen brauchbar, wo andere Plastiksorten schon geschmolzen wären. Wenn Du bei 150 Grad Lufttemperatur Musik hören willst ist das wichtig Ein Kabel mit geflochtenem Schirm ist normalerweise auch flexibler als eines mit Folienschirm, und es hängt auch davon ab wie geflochten wurde, es gibt verschiedene Flechtarten, wie Du ja selbst schon angedeutet hast. |
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Kruemelix
Stammgast |
#4 erstellt: 18. Aug 2005, 16:29 | |
Hallo, danke erstmal für eure Posts, sie haben mir zumindest ein wenig geholfen. Da die Isolierung bei einer normalen Anlage sowieso egal zu sein scheint, will ich auch gar nicht weiter darauf rumhacken. Nun geht es konkret um das Kabel für die Kopfhörer. Primär habe ich an Sommercable gedacht, der Preis (ca. 3€ für Mikrofonkabel pro Meter) spielt in dieser Region auch keine entscheidende Rolle. Kann mir irgendjemand einen Tip für ein gutes Kabel geben? Meine primären Gedanken für einen symmetrischen Betrieb wären zwei doppeladrigen Mikrofonkabel. In Betracht gezogen habe ich bisher: The Source MkII Highflex Galileo 238 (beides über Meterware -> Audio -> Mikrofonkabel einsehbar) Wieso kosten die beiden Kabel ca. 3€, ein Albedo (unter Audio/HiFi) mit höherer Kapazität/Induktivität/Widerstand aber fast 10€??? MfG Thomas [Beitrag von Kruemelix am 18. Aug 2005, 16:30 bearbeitet] |
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pelmazo
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 18. Aug 2005, 16:41 | |
Mir ist absolut noch nicht klar warum Du eigentlich ein Kabel für den Kopfhörer brauchst. Das ist doch in der Regel sowieso beim Kopfhörer dabei und entweder fest mit ihm verbunden oder per Spezialstecker, den man wahrscheinlich nur vom Hersteller bekommt. Außerdem kommt's gerade da stark auf die mechanischen Eigenschaften an. Wenn man nicht sogar Spiralkabel will, dann legt man doch meistens Wert darauf daß das Kabel leicht ist und trotzdem unempfindlich, und auch mal einen derben Ruck überlebt. Wenn ich die Abkürzung KH nicht für Klein&Hummel gehalten hätte hätte ich das wohl schon vorher gefragt... |
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Kruemelix
Stammgast |
#6 erstellt: 18. Aug 2005, 17:11 | |
Hallo, der Kopfhörer wird dabei natürlich zerlegt und das Kabel wird neu angelötet, anschließend wird wieder alles zusammengebaut. (soweit die Theorie, mal schauen wie es in der Praxis funktioniert). Möglich ist es auf jeden Fall - ich bin nicht der erste, der das macht... Da ich aber eben nicht weiß, worauf es bei einem KH-Kabel ankonnt, wollte ich mal nachfragen. Empfehlungen wären gut. MfG Thomas |
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pelmazo
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 18. Aug 2005, 17:30 | |
Ich würde hier in erster Linie auf mechanische Robustheit und Flexibilität achten. Symmetrie ist hier kein Thema, da der Kopfhörer ohnehin nicht massebezogen ist. Das einzige Kabel, das ich spontan gefunden habe was ich für gut geeignet halten würde ist das HSS-M2 von Canford. Es gibt aber sicher noch weitere Möglichkeiten. |
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