HF-Experte gesucht (Theorie, Praxis & Modding Funkverbindung)

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Snappy
Stammgast
#1 erstellt: 10. Nov 2009, 22:39
Hallo,

wir diskutieren im Thread Teac WAP-2200 USB in wie weit es möglich wäre, eine bidirektionale Funkverbindung zwischen einer Fernbedienung und dessen Basisstation zu verbessern (Gerät: TEAC WAP 2200).

Vielleicht kann uns ein HF-Experte hierzu ein paar grundlegende und nützliche Informationen im o.g. Thread beisteuern?


[Beitrag von Snappy am 13. Nov 2009, 00:54 bearbeitet]
On
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 11. Nov 2009, 13:07
Hallo Snappy,

bei mir funktioniert der Link nicht. Um welche Funkfrequenz handelt es sich?

Grüße
On
Snappy
Stammgast
#3 erstellt: 13. Nov 2009, 00:56
Hallo On,

Link war tatsächlich defekt, habe ihn korrigiert.

Ich meine das es sich dort auch um 2,4 Ghz handeln müsste .... ?
On
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 13. Nov 2009, 13:54
Ohne jetzt da groß eingestiegen zu sein, was hältst Du denn davon:

Biquad

?

Das Ding funktioniert auch ohne Schüssel.
Snappy
Stammgast
#5 erstellt: 13. Nov 2009, 18:43
Hallo,

danke für den Link, aber sowas hilft mir (uns) Laien nicht wirklich weiter.

Kein Experte hier, der mal kurz sich die Geschichte anschauen mag und bewerten kann ob es möglich ist die Sende-/Emfangsstabilität zu verbessern (Hardware-seitig)?
Schimmelhirn
Stammgast
#6 erstellt: 13. Nov 2009, 19:59
Hallo,

ich habe mir das Ganze mal kurz angesehen. Leider ist der Fred sehr unübersichtlich, deswegen antworte ich hier. Vielleicht hat ja auch schon wer dort geantwortet, ich mag mir aber nicht alles durchlesen.

Wenn so ein Funk-IC von einem Hersteller verbaut wird, greift dieser meist auf das empfohlene Referenzlayout des IC-Herstellers zurück, um sich erneute Freigabemessungen für den jeweiligen Funkdienst zu sparen. Soweit ich das gesehen habe hat auch dieser IC eine Antenne die als Leiterbahn ausgeführt ist.

Wenn also jemand die Antenne verändert, verliert das Gerät seine Zulassung! Für eine erneute Zulassung sind Mesungen und Bewertungen der RegTP vorzulegen, die locker die 20T€ Marke überschreiten - abhängig auch davon wo zugelassen werden soll.

Unkritisch ist das Ganze nur bei WLAN und Bluetooth. Hier geht man davon aus, dass man bei einer maximalen Sendeleistung von 1mW (glaube ich, bin mir nicht ganz sicher) die geforderten Grenzwerte immer einhält. Hier, und nur hier (auch wenns die gleiche Frequenz ist, das Protokoll ist entscheidend) kann man die Antenne gefahrlos ändern.

Man kann den Gewinn einer Antenne verbessern in dem man ihre Geometrie anpasst auf die Frequenz, evtl. eine gewinnbringende Richtwirkung herstellen.

Ich habe mir mal dieses Zitat von DocBrown rausgepickt:


p.s.: eine gute Antenne ist der beste Verstärker. Da bei den Geräten die Abstrahlleistung festgelegt ist, würde eine verbesserte Antenne diese jedoch über das festgelegte Mass erhöhen. Wenn man die Antenne jedoch schlecht auslegt, kommt sogar weniger rüber. Schlussendlich müsste man die Strahlungsleistung also messen. Was allerdings machbar wäre, ist die Antenne mittels eines Koaxkabels an einen geeigneteren Ort in der Wohnung zu legen. Da würde ich jedoch einfacher den WAP in Sichtweite der FB aufbauen.


DocBrown hat in den meisten Punkten recht. Eine Antenne verstärkt zwar nicht, aber man kann durch ihre Geometrie die abgestrahlte Leistung verbessern. Mit Richtwirkung wären sogar bis 6dB Antennengewinn drin.
Ich würde auch mit dem Verlängern der Antenne mittels Koaxkabel sehr vorsichtig sein. Auch damit verliert das Gerät seine Zulassung. Im Zweifelsfall ist man ímmer in der Verantwortung wenn es Probleme mit Störungen gibt. Nicht umsonst muss man eine Amateurfunk-Lizenz haben um für den Privatgebrauch Funkgeräte - und dazu gehört auch die Arbeit an Antennen - zu bauen und modifizieren und diese dann auch zu benutzen.

Also lange Rede kurzer Sinn:
Man kann die Verbindungsqualität durch Ändern der Antennengeometrie verbessern, aber dann sollte man sehr genau wissen was man tut und sich bewusst sein, dass es sehr teuer werden kann, wenn man über das Ziel hinausschiesst. Deswegen ist das was ihr vorhabt von meiner Seite aus nicht zu empfehlen.

Grüße, Daniel
rebel4life
Inventar
#7 erstellt: 14. Nov 2009, 13:58
2,4GHz? Liegt in dem Bereich von normalen Wlan Antennen, jedoch ist bei denen eine Nachrüstung nicht ohne weiteres möglich.

Bei Pollin würde es zwar entsprechende Antennen geben, die bringen dir aber nicht viel, wenn du das ganze nicht korrekt montierst, denn HF ist hier ganz eigen.

Einfach nur 20cm Draht anzulöten kann gehen, ist aber nicht optimal, denn eine Antenne muss berechnet werden.

http://www.heirue-soft.de/forum/messages/1840.html

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-wellenlaenge.htm

Da steht etwas zu den Antennen, vieleicht hilft es dir.

HF ist aber eine Wissenschaft für sich, deswegen rate ich dir davon ab, einfach drauf los zu basteln, ein Radio- und Fernsehtechniker hätte da bessere Karten, vieleicht findest du einen in deiner Umgebung.

MFG Johannes
Snappy
Stammgast
#8 erstellt: 15. Nov 2009, 19:16
Vielen Dank für Eure Antworten !

Mein Ziel wäre es gewesen, die Antenne im Inneren auszulöten und mit einem geschirmten Kabel an eine (nachträglich) eingebaute W-LAN-Antennenbuchse zu führen und dort die übliche W-Lan Antenne anzubauen.

Ich lese aber aus den Kommentaren heraus, das es

a) keine verbesserte Abstrahlung bzw. in einem anderen Frequenzband kommen kann
b) ohne Fachkenntnisse nicht zu empfehlen ist.

Ich danke nochmals für Eure Hilfe.

P.S. Es kann durchaus sein, das die Verbindungsqualität nicht hardware-seitig ist, sondern das eine schlecht programmierte Firmware zu den dauernden Verbindungsabbrüchen in der bi-direktionalen Verbindung führt (Pufferüberlauf?).
rebel4life
Inventar
#9 erstellt: 15. Nov 2009, 20:54
Oberwellen hab ich ganz vergessen. Wenn man da was falsch macht, sind die von der Funkaufsichtsbehörde ganz schnell vor ort, gerade dann, wenn Amateurfunker in der Nähe sind, die werden da in der Regel fuchsteufelswild.


MFG Johannes
Schimmelhirn
Stammgast
#10 erstellt: 16. Nov 2009, 08:43
Hallo,


Mein Ziel wäre es gewesen, die Antenne im Inneren auszulöten und mit einem geschirmten Kabel an eine (nachträglich) eingebaute W-LAN-Antennenbuchse zu führen und dort die übliche W-Lan Antenne anzubauen.


Prinzipiell ist das ja der richtige Ansatz. Aber leider ist es nur mit einem "geschirmten Kabel anlöten" nicht getan.

Im GHz-Bereich spielt auch der Wellenwiderstand und der Leitungsabschluss eine große Rolle. Ein fehlangepasstes System, z.B. durch ein Kabel mit dem falschen Wellenwiderstand, kann dazu führen dass im schlimmsten Fall überhaupt nix mehr an der optimierten Antenne ankommt.

Wenn überhaupt: Eine 2,4GHz-Antenne (WLAN) kaufen und dann direkt an den Antennenfusspunkt der alten Antenne löten. Wenn das aufgrund der Geometrie nicht geht, ein 50Ohm Koax-Kabel so kurz wie irgend möglich anbringen und dort dann die WLAN Antenne montieren. Je mehr mehr Kabel dazwischen ist, desto schlechter. Unbedingt auf eine gute Schirmanbindung achten! Der Schirm muss direkt an eine Massefläche engelötet werden. Ein sogenanntes "Sauschwänzle", ein dünnes Kabel vom Schirm zur Masse, geht gar nicht. Wenn es denn aus geometrischen Gründen sein muss unbedingt HF-Litze oder Kupferband verwenden. Entlötlitze eignet sich gut als HF-Litze. Auch hier gilt: In der Kürze liegt die Würze.

Aber bitte immer dran denken, durch diese Modifikation verliert das Gerät seine Zulassung! Es darf auf keinen Fall mehr verkauft werden! Du bist auch als Inverkehrbringer haftbar, wenn ein Käufer in 2 Jahren Probleme mit der RegTP bekommt!
Man darf sich auch nicht wundern, wenn mal die RegTP mit einer Rechnung vor der Tür steht.

Für die, die sich dieser Risiken bewusst sind und das auch einschätzen können, hier mal eine realistische Bewertung, die habe ich oben in meinem ersten Post unterschlagen:

Das Ganze ist nur für eine Fernbedienung richtig?
Wenn nicht permanent Datenverkehr zwischen FB und Basisstation herrscht, sondern nur wenn man mal etwas einstellt, kann man obige Modifikation in Erwägung ziehen. Dann ist das Risiko, dass jemand (z.B. des Nachbars WLAN-Netz) permanent gestört wird eher gering und damit sinkt auch die Wahrscheinlichkeit dass der Messwagen ausrückt.
Werden oft bis permanent Daten ausgetauscht, sollte man im Umkehrschluss die Finger von der Antenne lassen.



gerade dann, wenn Amateurfunker in der Nähe sind, die werden da in der Regel fuchsteufelswild


Au die Amateurfunker... stimmt an die hatte ich noch gar nicht gedacht. Die könnten wahrscheinlich noch zum größten Problem werden. Denn diese Leute haben das Equipment, das Know-How und das Interesse eventuellen Störungen auf den Grund zu gehen.



P.S. Es kann durchaus sein, das die Verbindungsqualität nicht hardware-seitig ist, sondern das eine schlecht programmierte Firmware zu den dauernden Verbindungsabbrüchen in der bi-direktionalen Verbindung führt (Pufferüberlauf?).


Das kann durchaus auch möglich sein. Dann hilft alle Antennenoptimierung nichts. Um dem auf den Grund zu gehen, würde ich mal prüfen welcher Transceiver-Chip in dem Teac verbaut ist und das Platinenlayout um diesen Chip mit dem Referenzvorschlag des Chip-Herstellers vergleichen. Wenn beide gleich sind (Würde ich im ersten Ansatz vermuten) kann man eigentlich schon von einer guten Verbindungsqualität (hardwareseitig) ausgehen.

Grüße, Daniel
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