Ein- und Ausschaltknacks!

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Lotion
Inventar
#1 erstellt: 14. Dez 2010, 22:35
Hi,

ich habe eine Dynavox TPR-2 Vorstufe an einer Atoll AM100 Endstufe hängen. Jedes Mal, wenn ich den TPR-2 einschalte und der AM100 ist schon an, gibt es einen lauten Einschaltknacks und genauso beim Ausschalten. Beim Ausschalten kann ich es ja noch verstehen, doch hat der TPR-2 ein Relais am Ausgang liegen, das den Ausgang beim Einschalten erst nach ein paar Sekunden freischaltet. Habe die gleichen Erfahrungen mit einer KR-Vorstufe gemacht (die aber kein Relais am Ausgang hat). Dort waren es allerdings OPamps und keine Röhren, die den Knackser verursachen.

Die Endstufe hat am LS-Ausgang auch ein Relais, so dass es beim Ein- und Ausschalten der Endstufe selbst nicht knackt.

Wie kann ich das Problem lösen?


[Beitrag von Lotion am 14. Dez 2010, 22:36 bearbeitet]
detegg
Inventar
#2 erstellt: 15. Dez 2010, 00:11
Grundsätzlich:

Einschalten - erst VV, dann Endstufe
Ausschalten - erst Endstufe, dann VV

;-) Detlef
Lotion
Inventar
#3 erstellt: 15. Dez 2010, 09:27
Hi detegg,

das ist mir schon klar. ICH mache das auch immer so, aber ich habe noch eine Frau und 2 Kinder, die noch nicht mal den Unterschied bzw. Sinn zw. den einzelnen "Kästen" verstehen! Und wenn die Lieben wieder einmal in meiner Abwesenheit die audiophile CD von Detlef Jöcker und seinen Freunden genießen wollen, habe ich eine gewisse Angst um meinen Air Motion Transformer!

Mir geht es daher um eine familientaugliche, technische Lösung, z.B. über Relais etc.
detegg
Inventar
#4 erstellt: 15. Dez 2010, 12:21
Moin,

Also Vandalismussicherung!
Messe doch bitte mal die Ein- bzw. Auschaltzeiten der beiden Geräte (Stopuhr).

Detlef
Basti_K
Inventar
#5 erstellt: 15. Dez 2010, 14:42
Ist eine Steckdosenleiste mit Schalter eine Option?

Beide Geräte eingeschaltet lassen, das AM100 sollte eine Einschaltverzögerung (Ausgänge) haben, damit wäre das Problem beim EINschalten schonmal sicher gelöst.
Beim AUSschalten bin ich nicht sicher, kommt wohl drauf an, wie schnell die Ausgangsreläis wieder abfallen bzw. wie groß die Siebkapazität im NT des VV ist.

Gruß
Basti
Lotion
Inventar
#6 erstellt: 15. Dez 2010, 15:00
Steckdosenleiste ist leider keine Option. Die AM100 zieht das Relais nach ca. 1-2 sek an und läßt es beim Ausschalten nach ca. 1-2 sek fallen. Das reicht der Vorstufe zum deftigen Knackser. Die Vorstufe schaltet nach ca. 10sek den Ausgang frei, knackst dabei aber trotzdem. Die Idee war das Relais der Vorstufe zum Einschalten der Endstufe zu nehmen. Nur beim Ausschalten geht es nicht, da die Endstufe ca. 2sek vor der Vorstufe aus sein muss.
tede
Inventar
#7 erstellt: 15. Dez 2010, 16:55
Hallo,

eine saubere Lösung gibt's nur wenn der TPR-2 den Ausgang verzögert Ein- und unverzögert Ausgeschaltet wird.

Warum das beim Einschalten knackst ist evtl. mit einem Schaltplan zu klären.


Grüße
Thomas
Basti_K
Inventar
#8 erstellt: 15. Dez 2010, 20:30
Hallo Thomas

tede schrieb:
eine saubere Lösung gibt's nur wenn der TPR-2 den Ausgang verzögert Ein- und unverzögert Ausgeschaltet wird.

Das meinst Du wohl genau umgekehrt?

Sofort einschalten, damit die Ausgänge der Endstufe noch nicht geschaltet sind und verzögert ausschalten, damit die Ausgänge der Endstufe vorher schon abschalten können, hmm?
tede
Inventar
#9 erstellt: 16. Dez 2010, 09:24
Hallo,

ich meinte das schon so.
Da ich den Vorverstärker als Verursacher sehe, würde ich hier ansetzen.

Der Vorverstärker darf seinen Ausgang nach dem Einschalten erst freischalten nachdem sich die internen Verstärker stabilisiert haben und keine Gleichspannung am Ausgang ansteht.

Eine Einschaltverzögerung ist, wie ich herauslese, ja bereits eingebaut, funktioniert aber scheinbar nicht richtig.

Beim Auschalten muss der Ausgang sofort abgeschaltet werden, bevor durch die absinkende Betriebsspannung Spannungsschwankungen oder Spitzen am Ausgang entstehen.

Bei richtiger Beschaltung des Ausgangs geht das praktisch geräuschlos.


Grüße
Thomas
Basti_K
Inventar
#10 erstellt: 16. Dez 2010, 10:17

tede schrieb:
Hallo,

ich meinte das schon so.
[...längere Argumentation...]

Alles okay, ich hatte das mit Bezug zur Endstufe gesehen.. vergiss was ich schrieb, stimmt schon was Du vorschlägst.
Lotion
Inventar
#11 erstellt: 16. Dez 2010, 21:28

tede schrieb:
Hallo,

ich meinte das schon so.
Da ich den Vorverstärker als Verursacher sehe, würde ich hier ansetzen.

Der Vorverstärker darf seinen Ausgang nach dem Einschalten erst freischalten nachdem sich die internen Verstärker stabilisiert haben und keine Gleichspannung am Ausgang ansteht.

Eine Einschaltverzögerung ist, wie ich herauslese, ja bereits eingebaut, funktioniert aber scheinbar nicht richtig.

Beim Auschalten muss der Ausgang sofort abgeschaltet werden, bevor durch die absinkende Betriebsspannung Spannungsschwankungen oder Spitzen am Ausgang entstehen.

Bei richtiger Beschaltung des Ausgangs geht das praktisch geräuschlos.


Grüße
Thomas


Da hast Du - theoretisch - voll recht, nur verhält sich das Teil an meinem Amp leider nicht so!
Fempto
Stammgast
#12 erstellt: 16. Dez 2010, 23:47
Hallo,

10 Sekunden Einschaltverzögerung ist für einen Vorverstärker eigentlich eine Ewigkeit, hier sollten sich die Betriebsspannungen längst stabilisiert haben.

Besteht das Problem denn schon immer oder wurde es mit der Zeit schlechter?
Ich würde mal vermuten es liegt eine Gleichspannung am Vorverstärkerausgang, der beim Schalten des Ausgangsrelais - auch wenn ein Auskoppelkondensator dazwischenliegt-
auf die Endstufe übertragen wird.#

Hast du eine Möglichkeit zu Messen?

Gruß Gerd
pacificblue
Stammgast
#13 erstellt: 27. Dez 2010, 10:02

Lotion schrieb:
Habe die gleichen Erfahrungen mit einer KR-Vorstufe gemacht (die aber kein Relais am Ausgang hat). Dort waren es allerdings OPamps und keine Röhren, die den Knackser verursachen.


Die Knackser werden weder durch Op Amps noch durch Röhren verursacht. Vermutlich herrscht entweder am Vorverstärkerausgang oder am Endstufeneingang ein DC-Offset. In dem Moment, wo das Relais der Vorstufe die Verbindung herstellt, wird das Potential ausgeglichen, der Eingangskoppelkondensator wird entsprechend umgeladen und es knackst.

Da das Problem auch mit dem anderen Vorverstärker auftritt, liegt der Fehler entweder in der Endstufe oder der Verkabelung. Kannst Du Gleichspannung am Vorverstärkerausgang oder am Endstufeneingang messen? Wenn ja fehlt möglicherweise der Widerstand, mit dem die Koppelkondensatoren auf Massepotential gezogen werden (kalte Lötstelle?).

Vielleicht herrschen auch einfach nur unterschiedliche Massepotentiale, weil die Geräte nicht an der gleichen Steckdose hängen oder die Netzstecker ungünstig stecken. Das lässt sich einfach testen. Beide Geräte in die gleiche Steckdosenleiste stecken, aber nicht miteinander verbinden, dann einschalten. Mit einem handelsüblichen Meßgerät die Gerätemassen (Gehäuse oder besser Außenringe von Cinch-Steckern) gegeneinander messen. Netzstecker umdrehen. Dabei alle 4 Möglichkeiten austesten, bis der Spannungsunterschied minimal ist.
Schließlich die Verbindung zwischen den Geräten optimieren, d. h. Stecker und Kupplungen auf Verschleiß und festen Sitz überprüfen. Kabel durchmessen ob eventuell ein Drahtbruch zu einem hohen Widerstand führt. Unter Umständen Kabel ersetzen und/oder eine niederohmige Masseverbindung mit einem gesonderten Draht erstellen.


Lotion schrieb:
Die Idee war das Relais der Vorstufe zum Einschalten der Endstufe zu nehmen.


Das dürfte kaum in der Lage sein eine Endstufe zu schalten.
Basti_K
Inventar
#14 erstellt: 27. Dez 2010, 10:44

pacificblue schrieb:

Lotion schrieb:
Die Idee war das Relais der Vorstufe zum Einschalten der Endstufe zu nehmen.


Das dürfte kaum in der Lage sein eine Endstufe zu schalten.

Ohne größere Modifikation beider Geräte seh ich da auch keine Chance.
Der VV müsste beim einschalten über eine gesonderte Signalleitung der Endstufe "mitteilen", dass er sich stbilisiert hat und nun die Ausgänge geschaltet werden dürfen.
Dazu könnte man z.B. die Ausgangsrelais direkt vom VV ansteuern lassen.
Beim ausschalten des VV müsste dieser erstmal die Steuerspannung für die Ausgangsrelais der Endstufe abschalten und dann sich selbst.

Klingt nicht wie ein Spaziergang im sommerlichen Sonnenuntergang

Könnte fast einfacher sein das mit einer kleinen Taktkette netzseitig zu implementieren.

1. Trigger -> VV an - 3 Sek. Pause - Endstufe an - auf Trigger warten
2. Trigger -> Endstufe aus - 3 Sek. Pause - VV aus - reset

Die Pausenzeiten sind nur beispiele, das muss man mit der Stoppuhr testen welche Werte da erforderlich sind. Vor allem beim ausschalten der Endstufe kommt es darauf an, dass entweder die Ausgänge totgeschaltet sind oder die Siebelkos "alle" sind.
Lotion
Inventar
#15 erstellt: 27. Dez 2010, 11:34
Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten!

@pacificblue:

Die Endstufe ist merkwürdiger Weise nicht mit Masse verbunden, d.h. in der Kaltgerätebuchse geht kein Kabel vom Massekontakt an's Gehäuse. Dafür kribbelt es immer schön, wenn man das Gehäuse anfasst.

Mein einfaches Multimeter von C ist leider nicht in der Lage feine Wechselstromspannungen zu messen, auch DC-Spannungen werden erst ab 0,1V angezeigt.

@Basti
Diese Lösung ist momentan die wohl plausibelste, wenn auch nicht einfachste.
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 27. Dez 2010, 11:59

Dafür kribbelt es immer schön, wenn man das Gehäuse anfasst.

Dreh doch einfach mal den Netzstecker um, kein Witz.
Denn oft induzieren Ringkerntrafos eine Spannung in das Gehäuseblech. Und zwar immer genau dann, wenn die Phase an der äußeren Wicklung des Trafos anliegt.
pacificblue
Stammgast
#17 erstellt: 27. Dez 2010, 23:05

Lotion schrieb:
Die Endstufe ist merkwürdiger Weise nicht mit Masse verbunden, d.h. in der Kaltgerätebuchse geht kein Kabel vom Massekontakt an's Gehäuse. Dafür kribbelt es immer schön, wenn man das Gehäuse anfasst.


Die Endstufe ist bestimmt mit Masse verbunden, aber nicht mit Erde (PE).

Das Kribbeln ist der Ableitstrom von irgendeinem Kondensator (Netzfilter?), der mangels Verbindung zu PE die Ableitströme durch Deinen Körper schickt. Nicht gefährlich, aber unangenehm und auch unnötig, aber das hat der Hersteller zu verantworten.


Lotion schrieb:
Mein einfaches Multimeter von C ist leider nicht in der Lage feine Wechselstromspannungen zu messen, auch DC-Spannungen werden erst ab 0,1V angezeigt.


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