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Kosta88
Stammgast
#1 erstellt: 11. Sep 2016, 21:00
Hallo,

Seit längerer Zeit baue ich mir mein Heimkino/Hörraum. Angefangen habe ich als Laie, jetzt weiß ich etwa mehr, hätte ich es aber am Anfang gewusst, hätte ich einiges anders gemacht

Nun was ich derzeit erreicht habe, möchte ich wissen ob das was gutes ist.

Klanglich sind die Filme meiner Meinung nach recht ausgewogen und genug immersiv. Alles klingt sauber, LFE zerstört den Raum jedoch ist sauber.

Musik ist so:
Es hört sich für mich so an, als ich mit Kopfhörern hören würde.
D.h. ich kann sehr oft behaupten, dass der Klang nicht nur von vorne kommt, sondern auch von hinten und seitlich. Öfters dachte ich schon dass die hinteren Lautsprecher mitspielen. zB. wenn typischerweise Backgroud-Vocals kommen, sind die oft sehr breit gemischt, dann klingen sie auch extrem seitlich, fast von hinten (oder besser gesagt, ich höre sie als mir näher aber seitlich). Die Hauptstimme ist dafür sehr stark in der Mitte, und trennt sich sehr gut von dem Rest.
Die Höhen sind sehr sauber, auch wenn von Audyssey Reference gedämpft, klingen echt nicht zu wenig, eher angenehm. Es handelt sich um Bändchen hier, die geben genug Klarheit.
Rest ist, behaupte ich halt, sauber.

Wichtig zu sagen ist, ich habe die Audyssey Einmessung nur auf einem Ort gemacht (also 1 Durchlauf). Absichtlich so. Ich möchte keine Abweichungen, da ich praktisch immer in der Mitte sitze. Eventuell werde ich mal versuchen die Messung nach Empfehlung zu machen.

Ist sowas soweit etwas was man sich so erwarten kann, oder habe ich den Sinn des guten Klanges komplett verfehlt?

Hier auch ein paar Messungen.
Messungen
Messungen
Messungen
topt

Besten Dank!
Kosta


[Beitrag von Kosta88 am 11. Sep 2016, 21:05 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#2 erstellt: 13. Sep 2016, 07:07
Also komplett verfehlt hast du den Klang schon mal sicher nicht!

"dass der Klang nicht nur von vorne kommt, sondern auch von hinten und seitlich" ist schon mal ein gutes Zeichen.

Auch die Messungen sehen ordentlich aus. Ausgewogener Frequenzgang, guter Nachhall im Mittel- bis Hochton.

Im Bass hingegen sieht man noch deutliche Raummoden. Da könntest du mit entsprechenden Absorbern noch einiges verbessern.

Sinnvoll wären noch Messungen ohne den EQ von Audyssey - es ist immer besser, die Probleme an der Wurzel zu erkennen und zu bekämpfen.
Kosta88
Stammgast
#3 erstellt: 13. Sep 2016, 10:53
Danke. Ich habe mich mit HHR beschäftigt, glaube ich aber komplett verfehlt. Ich habe es zwar sehr präzise versucht, nach einigen Anleitungen Friesecke inkl) das Ergebnis war einfach nicht wirklich da, bzw zu minimal.

Zugegeben, seit dem habe ich den Sub gewechselt und die Position auch.

Ich kann dann mal eine Skizze machen wie es jetzt aussieht, Bilder poste ich gerne auch.

Würde als nächstes breitbändige Plattenresonatoren versuchen, und den Wasserfall in Bassbereich wesentlich zu verbessern. Platz für große Kisten habe ich (noch).
Dadof3
Moderator
#4 erstellt: 13. Sep 2016, 11:04
Meine Quintessenz nach dem Lesen vieler Threads zu Helmhöltzern und Plattenresonatoren ist, dass das eine ziemlich fummelige Angelegenheit ist. Selten wird damit das angestrebte Ergebnis erzielt. Gut möglich, dass die mit viel Erfahrung und Aufwand gut funktionieren (es gibt ja einige Beispiele), aber mir persönlich ist das Risiko von viel Aufwand und Kosten zu hoch.

Normale Steinwolle ist nicht unbedingt die smarteste Lösung, weil sie viel Platz benötigt, aber sie funktioniert sehr gut und verlässlich.
bugatti66
Stammgast
#5 erstellt: 13. Sep 2016, 11:31
Kosta,
ich nehme an, auf dem Bild , wo "smooth 1/6 octave" steht, ist die obere Kurve der Frequenzgang und das wilde Gezacke die Phase.
Diese Phase ist meiner Ansicht nach, zu schlimm.
Dieser Raumeindruck, mit Eindrücken von ganz links und ganz rechts und hinten, kommen meiner Ansicht nach davon, dass die Phasen von Hoch/-Mittel zu Tieftöner sehr stark auseinanderdriften.


[Beitrag von bugatti66 am 13. Sep 2016, 11:33 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#6 erstellt: 13. Sep 2016, 20:53
Dieses Phasenverhalten ist bei Raummessungen ganz normal, aussagen über das Verhalten des Lautsprechers an sich kann man nur mit gefensterten Messungen machen.
Dadof3
Moderator
#7 erstellt: 13. Sep 2016, 21:26
Yep, insbesondere ist das sogar für eine Raummessung recht gut, finde ich.
Buschel
Inventar
#8 erstellt: 14. Sep 2016, 06:07
Hallo Kosta,

die Messungen sehen für mich auf den ersten Blick ziemlich ordentlich aus. Dass du nur an einem Platz misst, kann aber durchaus kontraproduktiv sein. Gerade im Hochton gibt es ortsabhängige Auslöschungen oder Überhöhungen. Wenn du mehrere Messungen durchführst, die einige cm um den Hörplatz herum gruppiert sind, können solche Effekte ausgemittelt werden. Ich habe das gerade mit meinem Korrekturprogramm (acourate) selbst erfahren dürfen...

Auch frage ich mich, ob die Messung jetzt einen einzelnen Kanal zeigt, oder die Summe beider Kanäle?

Einzige Auffälligkeit, an der du noch arbeiten könntest, ist die in der Impulsantwort sichtbare starke Reflexion bei etwa 1,5 ms. Mit ein wenig Pythagoras kannst du herausfinden an welchen Orten eine solche Reflexion bei deiner Lautsprecheraufstellung und Sitzposition auftreten könnte. Diese Stelle kannsz du dann gezielt behandeln.

Viele Grüße,
Andree
Kosta88
Stammgast
#9 erstellt: 14. Sep 2016, 20:14
Hallo @ alle,

vielen Dank für die Antworten.

@Dadof3:
Platz habe ich mehr oder weniger, aber nicht unendlich. Ich habe ursprünglich 6Stk 60x060x100 Superchunks gehabt und 3 Ecken damit gefüllt. Leider war das Ergebnis nicht zufriedenstellend und ich dachte es geht mehr.
Somit habe ich zwei vordere untere Superchunks entfernt und mit HHR ersetzt. Irgendwie funktioniert es nicht wirklich...
Jetzt kann ich nur noch die Plattenresos bauen oder HHR belassen bzw. wieder mich mit HHR versuchen.

Mit der Phase allgemein kenne ich mich überhaupt nicht aus. Ich habe die dazugegeben, falls sich wer auskennt

@Buschel
Ich muss gestehen, bisher habe ich nur auf einem Ort gemessen, rein aus Faulheit... ich habe so viele Messungen, Mikrotausch, messen, umstellen, messen usw. usw., dass wenn ich XT32 Messung immer mit 8 Punkten gemacht hätte, wäre ich schon alt
Ich werde es beim "Ende" nächster Session, wo ich dann evtl. Plattenresos baue, nochmals machen.
Die angezeigte Messung ist eine Stereo Messung.
Vorgang ist so:
1. Basis-Messung ohne Audyssey-EQ in Stereo-Modus (Sub auf 60Hz eingestellt)
2. Auf das Ergebnis im REW miniDSP einstellen, laden, wiederholen
3. nachsehen wie die Kurve aussieht, wenn halbwegs OK ->
4. XT32
5. Kurve checken, Ergebnis oben = OK

Das mit 1,5mb habe ich mir schon mal angeschaut, konnte aber zu keinem Ergebnis kommen. Werde mir nochmals ansehen.
Buschel
Inventar
#10 erstellt: 15. Sep 2016, 05:46
Hallo Kosta,

ich habe vor einer Weile eine Tabellenkalkulation erstellt, mit der sich recht anschaulich die Reflexionspunkte ermitteln lassen. Die Tabelle kannst du dir über folgenden Link herunterladen: Reflexionsberechnung. Bei 1,5 ms gibt es meist nicht so viele Möglichkeiten, weil der Umweg im Vergleich zum Direktschall nicht so groß ist (0,0015 s x 340 m/s = 51 cm). Je nach Aufstellung tippe ich auf Boden/Tisch, nahe Seitenwand oder Rückwand/Sofa. Wenn du mit der Tabelle nicht weiter kommst, kannst du gerne mal ein Bild der Aufstellung mit Maßangaben einstellen.

Du zeigst hier Stereo-Messungen. Wie werden diese gemessen bzw. ausgewertet? In REW benutze ich nur separate Einzelmessungen, weil es bei gleichzeitiger Messung beider Lautsprecher oder bei Addition beider Einzelmessungen zu Auslöschungen und Überhöhungen im Hochton kommt, die stark von der Mikrofonposition abhängen. Bei getrennter Messung tritt das nicht auf, und du bekommst eine bessere Aussage für den oberen Frequenzbereich.

Viele Grüße,
Andree
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