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Die kontroverse Welt des Kabelklangs/klangliche Empfindungen

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Autor
Beitrag
GP-Torsten
Ist häufiger hier
#521 erstellt: 03. Feb 2022, 08:52

S04-Hotspur (Beitrag #518) schrieb:
Mir gefällt der Ausdruck "Schwurbler".
Das Cinch-Kabel, das zwischen Plattenspieler und Phono-VV oder Phono-Eingang am Verstärker kurz gehalten werden und eine niedrige Kapazität haben sollte. Und es gibt da sehr preiswerte Lösungen wie das goobay-Kabel oder gut bezahlbare wie das Oehlbach NF 214. Konfektioniert man das selbst, spart man nochmal Geld.


Oder man lässt einfach das orginale Kabel dran (bei meinem Technics z.B. 75pF), dann ist man völlig frei von Esoterik.
Zaianagl
Inventar
#522 erstellt: 03. Feb 2022, 08:58
Lass mal das mit dem Pragmatismus, das hat hier nix zu suchen!
Passat
Inventar
#523 erstellt: 03. Feb 2022, 09:52

S04-Hotspur (Beitrag #518) schrieb:
oder gut bezahlbare wie das Oehlbach NF 214. Konfektioniert man das selbst, spart man nochmal Geld.


Bezahlbar ja, aber immer noch viel zu teuer.
Gibts auch als Industrieware, nennt sich dann RG 214 U.

Das NF 214 kostet 21,- €/Meter.
Das RG 214 U bekommt man ab ca. 4,30 €/Meter, also nur 1/5 des Oehlbach-Preises.

Einziger Unterschied ist die Farbe der Isolierung:
NF 214 = Dunkelrot
RG 214 U = Schwarz

Das NF 214 gibt es übrigens nur, weil in den 90ern die Presse das RG 214 U in den Himmel gelobt hat.
Und auf den Zug ist dann Oehlbach aufgesprungen und hat das NF 214 heraus gebracht.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 03. Feb 2022, 09:54 bearbeitet]
JoDeKo
Inventar
#524 erstellt: 03. Feb 2022, 10:22

Passat (Beitrag #523) schrieb:

Bezahlbar ja, aber immer noch viel zu teuer.
Gibts auch als Industrieware, nennt sich dann RG 214 U.
...
Das NF 214 gibt es übrigens nur, weil in den 90ern die Presse das RG 214 U in den Himmel gelobt hat.
Und auf den Zug ist dann Oehlbach aufgesprungen und hat das NF 214 heraus gebracht.

Grüße
Roman


Ja, ich denke auch, dass wir unser Gesellschaftssystem grundsätzlich überdenken sollten. Denn es ist natürlich völlig unredlich, wenn jemand versucht mit Produkten Geld zu verdienen.

Ich rege die Abkehr vom arbeitsteiligen Wirtschaften an.

Wir werden alle wieder zu Selbstversorgern, pflanzen unsere Produkte im Garten an, Kühe sollten auch kein Thema sein und dann brauchen wir auch keine überteuerten Produkte im Supermarkt zu kaufen (die Kuh versorgt sich quasi selbst im Garten, Verpackung fällt weg, Transport und Gewinnmargen).

Ein Problem haben dann nur die Leute, die nur Kabel löten können. Aber die können dann ja Kabel gegen Gemüse tauschen. Obwohl dann geht der ganze Mist ja von vorne los. Teufelskreis.


[Beitrag von JoDeKo am 03. Feb 2022, 10:24 bearbeitet]
Passat
Inventar
#525 erstellt: 03. Feb 2022, 10:41
Natürlich soll Oehlbach Geld verdienen.
Aber dem Kunden den 5-fachen Preis abknöpfen nur für eine andere Farbe der Isolierung?

Und die 4,30 €/Meter für das RG 214 U sind Endkundenpreise.
Oehlbach bekommt das sicherlich für sehr deutlich weniger Geld.

10-12,- €/Meter UVP für das NF 214 halte ich für angemessen, aber keine 21,- €.
Und mit den 10-12 €/Meter UVP verdient Oehlbach immer noch gut.

Ich würde das 214er aber nicht verwenden.
Das ist schon rel. dick und steif und übt schon ein rel. hohe Kraft auf die Cinchbuchsen aus.

Ich habe bei mir die Anlage mit selbst konfektioniertem RG 58 verkabelt
Nicht aus klanglichen Gründen, sondern weil ich es hinter der Anlage aufgeräumt haben wollte.
Fertig konfektionierte Kabel gibt es nur in Standardlängen und die sind eigentlich immer zu lang, Kabelsalat vorprogrammiert.
Deshalb ist jedes Kabel ist nur so lang, wie nötig.
Teilweise nur 20 cm bei übereinander stehenden Geräten.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 03. Feb 2022, 10:47 bearbeitet]
JoDeKo
Inventar
#526 erstellt: 03. Feb 2022, 10:48

Passat (Beitrag #525) schrieb:
Natürlich soll Oehlbach Geld verdienen.
Aber dem Kunden den 5-fachen Preis abknöpfen nur für eine andere Farbe der Isolierung?

Und die 4,30 €/Meter für das RG 214 U sind Endkundenpreise.
Oehlbach bekommt das sicherlich für sehr deutlich weniger Geld.

10-12,- €/Meter UVP für das NF 214 halte ich für angemessen, aber keine 21,- €.
Und mit den 10-12 €/Meter UVP verdient Oehlbach immer noch gut.

Grüße
Roman


Kennst Du deren Kalkulation?

Und eine Marktpreis ist der Preis, der sich auf dem freien Markt im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage gebildet hat
Valenzband
Inventar
#527 erstellt: 03. Feb 2022, 11:10
wg. Oehlbach , NF 214

Passat (Beitrag #523) schrieb:
Bezahlbar ja, aber immer noch viel zu teuer.
Gibts auch als Industrieware, nennt sich dann RG 214 / U.


Die Abschirmung des RG214/U ist zudem dichter, wie ein Vergleich der Abbildungen bei Oehlbach und z.Bsp. bei Koax24 zeigt. Noch deutlicher ist der Unterschied in den dort verlinkten Datenblättern zu erkennen. Bei Oehlbach ist das Datenblatt insgesamt sehr dürftig, sogar einige Standard-Spezifikationen stehen nicht drin.
Das Oehlbach NF214 ist demnach billiger in der Herstellung als die Massenware RG214/U. Evtl. stand eine erhöhte Geschmeidigkeit im Vordergrund, also einfach etwas weniger Abschirmung drauf, schicke Farben, fertig.


Das NF 214 gibt es übrigens nur, weil in den 90ern die Presse das RG 214 U in den Himmel gelobt hat.
Und auf den Zug ist dann Oehlbach aufgesprungen und hat das NF 214 heraus gebracht.

Das entspricht meiner Erinnerung. Den meisten Anwendern wissen bis heute nicht, dass es für die ein oder andere Anwendung noch wesentlich bessere Kabeltypen der RG Serie gibt. RG214 ist, ähnlich wie RG58, damals wie heute fast an jeder Straßenecke zu bekommen, was den leichten Zugriff auf dieses "Wundermittel" erlaubte. Jeder hatte "es" entweder schon, oder zumindest davon gehört/gelesen.

Zum Thema Schwurbel sollte man diese Passage aus der oben verlinkten Werbung betrachten:

"Durch den koaxialen Aufbau und den versilberten Innenleiter aus sauerstofffreiem Kupfer (SPC = silver plated copper) sorgt dieses Oehlbach-Kabel für eine besonders gute Räumlichkeit und eine überragende Dynamik. Das Kabel ist auf Grund des robusten und flexiblen Außenmantels absolut resistent gegen jedwede Mantelströme."

OK, "Dynamik" könnte man evtl. noch mit dem Schirmmaß (Maß für Störungseinkopplung) in Verbindung bringen, zu dem die sonst übliche Angabe dann aber fehlt...
Was aber mach ein Kabel besonders "räumlich"? Damit kann eigentlich nur die dreidimensionale Verlegung unter dem Teppich gemeint sein.
Den Vogel schießt man schließlich mit der "Resistenz gegen Mantelströme" ab. Der Strom fließt immer sobald ein Potentialunterschied besteht. Daran kann kein Mantel der Welt etwas ändern, egal wie "resistent" er antreten mag. Die technische Lösung dafür ist entweder eine Mantelstromsperre, oder eine symmetrische Signalführung, wie im Profi-Bereich üblich.
computerfouler
Inventar
#528 erstellt: 03. Feb 2022, 11:18
Herrlich wie sich die Marketingopfer solche Mondpreise schönreden. Mal von der grundsätzlichen Sinnhaftigkeit solcher Kabel losgelöst. Manche kaufen diese Preislage ja auch eher wegen der Optik.
Die Preisbildung funktioniert selbstredend so lange wie es genug Leute gibt die bereit sind diesen Nonsens zu bezahlen.
Die Kalkulation bei Luxusgütern hat ja eher wenig mit den Gestehungskosten zu tun.
ZeeeM
Inventar
#529 erstellt: 03. Feb 2022, 11:32

JoDeKo (Beitrag #526) schrieb:


Kennst Du deren Kalkulation?


Ich habe mal etwas über 20 Jahre die IT eines Kabelwerkes betreut. Die Kalkulation ist erschreckend einfach.
Unter 5km haben die zwar nix gemacht, aber dann dominierte Materialpreis x Länge. Rüstkosten hatten nur einen sehr kleinen Anteil. VK diktierte auch der Markt. Boutique-kosten sind halt nicht angefallen.

kölsche_jung
Moderator
#530 erstellt: 03. Feb 2022, 11:36

computerfouler (Beitrag #528) schrieb:
... Die Kalkulation bei Luxusgütern hat ja eher wenig mit den Gestehungskosten zu tun.

eben ... und deshalb ist das teuerste am Oehlbachkabel auch der Oehbach-Aufdruckl ...
flexiJazzfan
Inventar
#531 erstellt: 03. Feb 2022, 12:51
Überall wo es Preisunterschiede gibt, gibt es "Marketingopfer" und "Schnäppchenjäger" und dann gibt es Marktpreise und Strassenpreise und "gerechte" Preise und Wucherpreise - und dann gibt es die Amateurbetriebswirte und die Amateurvolkswirte und die Amateurjuristen, die einem im Hififorum die Welt erklären. Ich bedaure jeden, der von einer (Profi)Suchmaschine dahin geleitet wird.

Gruß
Rainer
JoDeKo
Inventar
#532 erstellt: 03. Feb 2022, 13:27

computerfouler (Beitrag #528) schrieb:
Herrlich wie sich die Marketingopfer solche Mondpreise schönreden. Mal von der grundsätzlichen Sinnhaftigkeit solcher Kabel losgelöst. Manche kaufen diese Preislage ja auch eher wegen der Optik.
Die Preisbildung funktioniert selbstredend so lange wie es genug Leute gibt die bereit sind diesen Nonsens zu bezahlen.
Die Kalkulation bei Luxusgütern hat ja eher wenig mit den Gestehungskosten zu tun.


Ach ja, die Opfer und dumm sind immer die andern. Das ist hier und an jedem Stammtisch nicht anders.

PS: ich kaufe keine teuren Kabel. Wenn Ihr aber einen Thread braucht, um endlich mal "überlegen" zu sein bzw. Euch so zu fühlen, dann wohl an.
Passat
Inventar
#533 erstellt: 03. Feb 2022, 13:53

flexiJazzfan (Beitrag #531) schrieb:
und dann gibt es die Amateurbetriebswirte und die Amateurvolkswirte und die Amateurjuristen, die einem im Hififorum die Welt erklären.


Woher willst du denn wissen, das die Leute hier für einen Beruf haben?

Ich habe z.B. täglich mit der Kalkulation von Preisen zu tun und die Firma, bei der ich angestellt bin, hat seit 30 Jahren eine Umsatzrendite, davon träumen 90% aller Firmen in Deutschland.
Ich kann also sehr gut einschätzen, ob der Preis gerechtfertigt ist oder nicht.
Und der Preis fürs NF 214 ist es nicht.

Grüße
Roman
computerfouler
Inventar
#534 erstellt: 03. Feb 2022, 14:14
@JaDeKo
Warum diese Schiene? Ich fühle mich nicht überlegen. Wenn sich jemand überteuerte Oehlbachstrippen kauft, z.B weil er sie schlicht schön findet, so what? Behauptet er dann, nun klingt es besser, ist das eben Mumpitz, bzw. eine subjektive Wahrnehmung.
Das mag für dich dann auch in Ordnung sein, dein Globuli. Wenn solcher Unsinn verbreitet und natürlich nicht als subjektive Empfindung, sondern als Tatsache verkauft wird, dann ist das nicht ok. Darum geht es hier.
8erberg
Inventar
#535 erstellt: 03. Feb 2022, 14:19

JoDeKo (Beitrag #532) schrieb:



ich kaufe keine teuren Kabel. Wenn Ihr aber einen Thread braucht, um endlich mal "überlegen" zu sein bzw. Euch so zu fühlen, dann wohl an.


Schön das wir drüber geredet haben...

Es scheint die grundsätzliche Haltung vieler Leute zu sein das "Beipackstrippen" nix taugen und sich dankbar dann im wohlkalkulierten Kabelregel umgeschaut wird.
Für den Händler lohnt sich das schon, bei einigen Artikeln haben sie am Kabel mehr Marge erwirtschaftet.
Ob man das unbedingt gut finden soll?

Peter
flexiJazzfan
Inventar
#536 erstellt: 03. Feb 2022, 14:19
Das sind doch Marktpreise für den kleinen Markt der Hifi "Kenner". Ich habe für meine ersten Aktivboxen noch 2x7 m konfektioniertes Kabel einfach mitbekommen, obwohl ich gar keine bestimmte Länge genannt hatte. Das Kabel tat "nix" und kostete "nix". Die Zuleitungen zu meinen Monos später waren graue RG 214 mit irgendwelchen Steckern. "Die Leitungen sind bewährt, die werden überall eingesetzt" sagte mein Händler , sie fielen preislich überhaupt nicht ins Gewicht.
Erst dann kamen die Kabelmärchen aus den USA nach Europa geschwappt und erzeugten den Markt der Hifi-Kabel. Seitdem gibt es Händler, die zu jeder Anlagenkomponente einen bestimmten Prozentsatz "Kabelkosten" dazu kalkulieren oder empfehlen.
Es hilft nichts, bei solchen Produkten eine Vollkostenkalkulation mit einer "gerechten" Marge als Aufschlag zu machen und alles andere als Betrug zu "entlarven". Ich will niemandem die Rechenleistung absprechen, aber den Design- Marken- und Prestigeaufschlag muss jeder schon selbst ausprobieren. Das kann allerdings auch daneben gehen !

Gruß
Rainer
Passat
Inventar
#537 erstellt: 03. Feb 2022, 15:09
Es gibt da auch viele Tricks, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Einfach mal in einem Elektronikmarkt an Kabelregal gehen.

Oben hängen die Kabel schön in Blisterverpackungen (Drecksteile, bekommt man oft nur mit roher Gewalt und schwerem Werkzeug auf), unten vom exakt gleichen Hersteller das exakt gleiche Kabel in gleicher Länge in der Schüttkiste ohne Verpackung für 30-40% weniger Euros.
Die Differenz ist also für den Kunden der Preis für die Verpackung, die aber eh im Müll landet.

Auch z.B. im Baumarkt findet man diese Masche bei vielen Produkten.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 03. Feb 2022, 15:09 bearbeitet]
KeinKlangohneKabel
Hat sich gelöscht
#538 erstellt: 03. Feb 2022, 16:45
Hm, beim Auto gibt der Besitzer auch viel Geld für die Optik aus, damit er ein schönes Gefühl bekommt. Das ist beim Hifi doch auch so. Die 20er Felgen sieht man beim Fahren eh nicht und ist nicht mal bequem, trotzdem geben manche viel Geld dafür aus.
8erberg
Inventar
#539 erstellt: 03. Feb 2022, 17:17
Hallo,

solln se. Nur soll dann keiner damit kommen das er dadurch die Nordschleife in 5:45 Minuten schafft...

Zu den Verpackungen: letztlich zahlt das auch der Kunde, die Beiträge für den "grünen Punkt" werden natürlich aufs Produkt gerechnet.
In den Elektronikmärkten ist die stabile PET-Folie Diebstahlschutz, also wenn etwas "was wert" ist wird sie genommen...

Die PET-Folie lässt sich wenn man sie zuschneidet für so manche Dinge verwenden. PET ist auch ein "harmloser Kunststoff" der gut wiederverwendet werden kann,. aus PET-Abfällen werden z.B. Pullover, Jacken, technische Textilien gefertigt.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 03. Feb 2022, 17:25 bearbeitet]
KeinKlangohneKabel
Hat sich gelöscht
#540 erstellt: 03. Feb 2022, 17:22
Ja schon, die ersten 10km
S04-Hotspur
Inventar
#541 erstellt: 03. Feb 2022, 19:00
Vielen Dank, da habe ich durch meinen halbwissenden Beitrag (immerhin kenne ich den Unterschied zwischen Kapazität, Induktivität und Widerstand) doch wieder Geld gespart. Dann benutze ich zu meinem nagelneuen Pioneer PLX-1000 Plattenspieler einfach das beiliegende Cinchkabel. Das Oehlbach habe ich seit über 25 Jahren und damals selbst konfektioniert. War damals noch nicht so teuer und hat sich inzwischen amortisiert.

Gut, dass niemand Klangunterschiede zwischen Lautsprecherboxen anzweifelt. Da bleibt mir als altem Selbstbauer wenigstens noch ein bisschen Spielraum über.

Desillusionierung ist zuerst ein hartes Brot, wirkt aber langfristig heilsam!

Gruß, Andreas


[Beitrag von S04-Hotspur am 03. Feb 2022, 19:05 bearbeitet]
borland123
Hat sich gelöscht
#542 erstellt: 04. Feb 2022, 12:50
Mal eine andere Frage, ist HI-Res Audiostreaming eigentlich der neue Kabelklang?

Ich habe das schon oft ausprobiert, bin auch schon einige Male zwischen den verschiedenen Streaminganbietern gewechselt und derzeit mal wieder bei Tidal.

Ich kann beim besten Willen nicht raushören ob da eine superduper Auflösung spielt.
Ja, ich meine schon das sich eine 320kbit/s MP3 besser anhört als eine mit 128kbit/s aber alles darüber?

Jetzt wird ja auch schon derbe rumgeschwurbelt was die Leute da meinen alles raushören zu können, aber ist das so?
Gibt´s Leute die das können und ist mein Gehör dann eher schlecht, also auch hier ein echtes Holzohr?

Mag ja sein das das so ist und ich daher auch keinen Verstärker / Kabel usw. Klang wahrnehme.

Wie ist das bei euch, könnt ihr treffsicher die verschiedenen Auflösungen unterscheiden?
Zaianagl
Inventar
#543 erstellt: 04. Feb 2022, 13:18
Treffsicher sicher nicht...

Aktuell habe ich folgendes getestet:

Ein File (Tidal Master):

- Mit MQA fähigem Streamer decodiert und analog per Cinch zum Amp
- Per optischem Kabel digital zum Amp, dort vom nicht MQA fähigen DAC decodiert und ausgegeben.

Ich kann beides parallel zum Amp bringen und dort beliebig umschalten. Lautstärke Unterschied ist minimalst.

Ich bilde mir ein hier zT Unterschiede zu hören. Das muss aber noch verifiziert werden...

Allerdings gibt es einige Parameter die theoretisch ebenfalls Einfluss nehmen können::

- Unterschiedliche Verkabelung
- Unterschiedliche DACs
- Kein Pegelabgleich


[Beitrag von Zaianagl am 04. Feb 2022, 13:21 bearbeitet]
computerfouler
Inventar
#544 erstellt: 04. Feb 2022, 13:25
Du benötigst für jeden Streaming Anbieter abgestimmte Kabel, dann hörst du alles. Wichtig auch bei Umschaltung auf Nachtstromtarif, unbedingt entsprechende Verkabelung bereithalten.


[Beitrag von computerfouler am 04. Feb 2022, 13:25 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#545 erstellt: 04. Feb 2022, 13:29
Welcher Assi hat Nachtstromtarif???
Passat
Inventar
#546 erstellt: 04. Feb 2022, 13:35
Wie denn.
Wenn es unterschiedlich klingt, dann, weil es unterschiedlich abgemischt ist.

HighRes ist meistens nur hochgerechnet, denn im Studio produziert man i.d.R.mit 48 kHz Samplingfrequenz.

Aufnahmen vor ca. 1999 kann es auch gar nicht in nativem HighRes geben.
Denn davor gab es gar keine HighRes-fähigen Geräte.
1999 wurde dann die SACD eingeführt und es gab dann auch Studioequipment, mit dem man HighRes aufnehmen kann.
Aber das war damals so extrem teuer, das das so gut wie gar nicht verkauft wurde.
Normale Mikrofone gehen auch nur bis ca. 16 kHz.
Erst 1999 kamen dann auch ein paar HighRes-Mikrofone auf den Markt, die bis zu 50 kHz schaffen.
Auch heute noch gibt es nur um die 100 Aufnahmestudios weltweit, die überhaupt in nativem HighRes produzieren können.

In Verbindung mit HighRes wird auch viel Unfug verbreitet.
Z.B. das bei 24 oder gar 32 bit die Auflösung feiner wird (die digitalen Treppenstufen werden kleiner).
Stimmt nicht, die bleibt gleich, es kommt nur mögliche Dynamik oben drauf.
Mit den 16 bit der CD sind 96 dB Dynamik möglich. Für Musik ist das schon extrem großzügig, da selbst extrem dynamische Musik nur einen Dynamikumfan von ca. 60 dB hat. Normale Musik kommt höchstens auf 20 dB Dynamik, der durch den Loudness-War verunstaltete Kram auf nicht einmal 10 dB Dynamik.
Was will man da mit den möglichen 144 dB Dynamik von 24 bit?
Zudem sich die technisch gar nicht umsetzen lassen. Selbst die rauschärmsten DACs kommen nur auf einen Rauschabstand von ca. 128 dB, was ca. 21 bit entspricht.
Auch erreichen die meisten Verstärker nicht diesen Rauschabstand.
Selbst sehr rauscharme Verstärker kommen nur auf ca. 115 dB Rauschabstand, was ca. 19 bit entspricht.

Und was will man mit Samplingfrequenzen von 192 kHz oder gar 384 oder 768 kHz?
Das ist doch nur Zahlenfetischismus.
Das menschliche Gehör kann nur bis ca. 20 kHz hören und das auch nur im Kindesalter.
Mit steigendem Alter sinkt die Hörschwelle.
Die meisten 30-jährigen können nur noch ca. 16-17 kHz hören, die meisten 60-jährigen sogar nur noch bis ca. 12 kHz.
Und in der Musik kommen so hohe Frequenzen auch gar nicht vor.

Ein E-Gitarre kommt auf max. 1,2 kHz, eine Geige auf max. 3,5 kHz, eine Piccoloflöte und ein Klavier schaffen 4,2 kHz.
Am höchsten kommt eine Kirchenorgel mit ca. 16 kHz.

Auch für Obertöne braucht man den Bereich über 20 kHz nicht, denn die sind eh nicht hörbar.

HighRes ist nur eine Erfindung der Musik- und Geräteindustrie, um den Kunden erneut das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Grüße
Roman
borland123
Hat sich gelöscht
#547 erstellt: 04. Feb 2022, 13:58
Alles klar, dann sind meine Holzohren ja noch in Ordnung und ich amüsiere mich über die HiRes Schwurbeleien
computerfouler
Inventar
#548 erstellt: 04. Feb 2022, 14:09
@Passat
Komm mir hier nicht mit Fakten. Ich hör es doch.
flexiJazzfan
Inventar
#549 erstellt: 04. Feb 2022, 14:18
Diese Argumentation geht völlig am Sinn der hohen Auflösungen vorbei!
Das hat nichts mit dem physiologischen Hörvermögen zu tun, sondern mit einer möglichst genauen und einfachen Weitergabe der Information. So ist nun mal die AD/DA Wandlung mit höheren Abtastraten und Bitraten weniger aufwändig und fehlerärmer als nur mit den physikalisch absolut notwendigen Werten. Das wurde auch schon in einem anderen Thread ausführlich dargestellt. Dort konnten viele einfach nicht verstehen, dass die Verwandlung von analogen Schwingungen in eine Gruppe von diskreten Einzelwerten immer fehlerbehaftet ist und die Wiederherstellung nur unter bestimmten (sinnvollen) Annahmen gelingt und dies um so besser je mehr Einzelwerte man vorher generiert hat.

Zu den sinnvollen Annahmen gehört, dass kein Hörer mehr als 20 KHz hört. Zu den sinnvollen Zielen gehört, dass man dabei keine Artefakte erzeugen will, die in dem Quellmaterial nicht enthalten waren - was im übrigen auch bei den Verstärkern versucht (!) wird, und dass man die Dynamik, die in Wirklichkeit messbar ist möglichst hörbar machen will. Diese Ziele sind bei weitem noch nicht mit allen Geräten erreicht - auch wenn viele mit Recht schreiben " Ich hör' da nichts mehr" .

Gruß
Rainer
Vinnie_C.
Stammgast
#550 erstellt: 04. Feb 2022, 14:20
8erberg
Inventar
#551 erstellt: 04. Feb 2022, 14:28
Hallo

Schon vom Nyquist-Shannon-Abtasttheorem gehört?

Peter
flexiJazzfan
Inventar
#552 erstellt: 04. Feb 2022, 14:58
Das mathematische Nyquist-Shannon-Abtasttheorem gilt für ein „bandbegrenztes Signal“ . Dies liegt in der Realität nicht vor, es muss also mit Blick auf die spätere Digitalisierung mit einem Tiefpass begrenzt werden, der bereits jetzt Artefakte erzeugen kann.

Die Abtastung zur Erzeugung von diskreten Werten erzeugt ebenfalls Fehler. Wikipedia: „Die Dauer eines technischen Abtastpulses ist allerdings nicht beliebig kurz. Deswegen liegt in der Praxis das Frequenzspektrum einer Rechteckpulsfolge vor statt das einer Diracstoßfolge.“

Im folgenden lauern weitere technische Probleme: Wikipedia: „Man beachte, dass man mit diesen Formeln in der Mathematik zwar ausgezeichnet arbeiten kann, sie sich aber in realen Abtastsystemen so nicht realisieren lassen. Zur Bestimmung eines jeden Signalwertes wäre eine Summation über einen unendlichen Bereich notwendig. Außerdem müssten unendlich viele Takte abgewartet werden, bevor die Summation abgeschlossen werden kann. Weil das nicht möglich ist, entstehen in der Praxis unvermeidliche Fehler.“

So ist es denn ähnlich wie bei den Kabeln, die im Schaltplan nur eine ideal leitende elektrische Verbindung sind, in der Realität müssen wir uns aber mit „parasitären“ Eigenschaften wie Widerstand, Kapazität, Induktivität beschäftigen (wenn wir wollen), die sich aus den realen Dimensionen des Kabels ergeben.

Gruß
Rainer
Passat
Inventar
#553 erstellt: 04. Feb 2022, 15:03
Ändert aber nichts daran, das im Tonstudio i.d.R. nicht mit HighRes gearbeitet wird, sondern mit 24/48.

Das 48 wird dann am Ende auf 96, 192, 384 etc. aufgeplustert.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 04. Feb 2022, 15:04 bearbeitet]
acct_del
Gesperrt
#554 erstellt: 04. Feb 2022, 17:19

borland123 (Beitrag #542) schrieb:

Ja, ich meine schon das sich eine 320kbit/s MP3 besser anhört als eine mit 128kbit/s aber alles darüber?


Das stimmt in den meisten Fällen durchaus, wobei es immer primär auf die Qualität der Kodierung und das zugrundeliegende Material ankommt.
Mist bleibt meist Mist und "320" ist nicht "320", wurscht ob mp3, aac oder sonstwas.
Ich kenne niemand, der den Unterschied zwischen gut codierter 320 und Rohdaten in beliebigem Containerformat oder einem Original hören kann.
Selbst wenn man das Stück gut kennt, ist das nahezu unmöglich.
Zweitens ist es ein gewaltiger Unterschied, ob man a) bei jedem Material Unterschied hörte und b) einen Unterschied hörte oder tatsächlich einen Qualitätsunterschied! Wenn ich sage: A klingt ein wenig anders als B, impliziert das nicht "besser".
Und natürlich kommt es explizit auf das Equipment und das Material an.

Probiert es mal z.B. nur mit Radio aus, Sektor z.B.:
http://sectorradio.com/

Hockt euch mit Augenbinde auf euer Sofa a la Blindtest und lasst die Kinders oder euer Weibchen umschalten, mindestens 20 oder 30 mal auf den 6 Sendern dort, beliebig zwischen 160 und LL umschalten, natürlich nicht nach Mustern; dabei beide Parteien Strichleiste führen und am Ende vergleichen....
Erlebt euer blaues Wunder, wie schwer es schon bei diesen "160" und im Radio ist.
:-)
hifipirat
Inventar
#555 erstellt: 04. Feb 2022, 22:55
Eines vorweg, ich glaube nicht an Kabelklang und ebensowenig an besseren Klang von HighRes Content. Hab‘s selber im Blindtest an verschiedenen Tracks probiert und konnte beim besten Willen keinen signifikanten Unterschied zwischen HighRes und „normaler“ CD Qualität feststellen.

Aber nun kommt‘s, was ich mir irgendwie nicht zusammenreimen kann. Vielleicht kann mir das hier einer von den wissenden Herrschaften mal erklären.

Ich spiele meine Musik über einen Innuos Zenith Musikserver über USB Kabel an mein MA9000 Verstärker über die Software Roon ab. Wenn ich nun in Roon die DSP Funktion des Upsamplings nutze und die Musik auf die max. PCM Rate (zweier Potenz) upsamplen lasse, dann höre ich einen Unterschied gegenüber der nativen Wiedergabe. Das konnte ich erstaunlicher Weise auch im Blindtest bestätigen. Die Bühne empfand ich beim Upsampling als breiter und auch die räumliche Staffelung in der Tiefe war besser als bei der nativen Wiedergabe. Das hat mich jetzt einigermaßen verwirrt, da ich doch bei HighRes keine Unterschiede wahrnehmen konnte.

Ist das jetzt der Tatsache geschuldet, dass Roon vielleicht beim Upsampling irgendwelche Filter setzt und so die Musik künstlich aufbläht und was ausgibt, das so beim Original Track nicht vorhanden ist? Oder unterliege ich vielleicht doch einer Täuschung meiner Sinne? Ist das gar Einbildung? Wie gesagt im Blindtest echt bestätigt.
Nicht das es mich bei Wiedergabe stören würde, ganz im Gegenteil, so lange es sich durch das Upsampling besser anhört, ist das für mich okay. Nur erklären kann ich mir das nicht. Denn wenn Upsampling was bringen sollte, warum ist dann dieser Effekt des vermeintlich besseren Klanges nicht bei HighRes Material zu hören. Ich meine, HighRes ist doch größtenteils quasi auch nur upgesampelt oder?
KeinKlangohneKabel
Hat sich gelöscht
#556 erstellt: 04. Feb 2022, 23:50
Das denke ich, dass da irgendwas gepimpt wird.

Ich glaube auch nicht an Klangunterschied zwischen .flac .wav und .dsf aber ab und zu entdecke ich .dsf Dateien, die einfach heftiger klingen, wie z.B. Rebecca Pidgeon spanish harlem, nichts kommt an diese eine Datei ran (.dsf 2.8MHz), die hat sogar ein höheres Grundrauschen, aber direkt die ersten 1-2Sek hört man den deutlichen Unterschied, gefühlt 3 mal klarer, die Stimme mehr im Vordergrund.

Jeder entdeckt seine Entdeckung auf seiner Art und Weise, mit seiner Anlage.

Bei einem 20-Band Equalizer hört man auch nicht den Unterschied, wenn irgendwo bei 10khz plus oder minus 1db geändert wird. Messtechnisch wäre dB sehr viel
EW_76
Stammgast
#557 erstellt: 05. Feb 2022, 00:35
Hallo

hifipirat (Beitrag #555) schrieb:
Eines vorweg, ich glaube nicht an Kabelklang

Ich auch nicht.

DSC02377

Quelle:
Elektor. Special Project - Röhren 4

Sehr Interresant.

Ab Seite 6.
Da hat Hr. Gerhard Haas das mal genau berrechnet.

Gruß Elmar
>Karsten<
Inventar
#558 erstellt: 05. Feb 2022, 00:42
1f971
S04-Hotspur
Inventar
#559 erstellt: 05. Feb 2022, 07:13
Ich erinnere mich noch, wie erstmals ein Vertreter für Cinchkabel in den Hifi-Laden kam, in dem ich nebenbei mitmachte. Das muss so 1980 gewesen sein. Nachdem der Vertreter seine Kabel gezeigt und erklärt und zuletzt die vergoldeten Buchsen angepriesen hatte, fragte der Ladeninhaber leicht aggressiv: Glauben Sie wirklich, dass das jemand hört? Und glauben Sie ernsthaft, dass das jemand zu dem Preis kauft?

Ein Jahr später lagen die Kabel im Regal und wurden verkauft.

Gruß, Andreas
Beaufighter
Inventar
#560 erstellt: 05. Feb 2022, 09:18
Ich lese ja gerne mit.
Das Totschlag Argument des Neides kommt aber immer wieder hoch.

Ein Überlegenes Gefühl mit meinen billig Strippen hier endlich mal punkten zu können.


Alles was ich dafür benötige, ist Neid, Missgunst und ein wenig verbittertet sein.

Das Problem der nüchternen Technik ist immer wieder die Emotion.
borland123
Hat sich gelöscht
#561 erstellt: 05. Feb 2022, 09:44
Habe das jetzt mehrfach gelesen, aber ich verstehe nicht was Du damit sagen willst.
Was meinst Du?
ZeeeM
Inventar
#562 erstellt: 05. Feb 2022, 09:45

Beaufighter (Beitrag #560) schrieb:
Das Problem der nüchternen Technik ist immer wieder die Emotion.


gefühlt ist e=m*c^2 völliger Nonsens
8erberg
Inventar
#563 erstellt: 05. Feb 2022, 10:46
Hallo,

meine Güte was dem jungen Jungspund sein Spoiler (verchromter Außenspiegel, Fuchsschwanz) ist dem älteren Hifi Freund sein Kabel.

Ganz einfach...

Peter,


[Beitrag von 8erberg am 05. Feb 2022, 14:01 bearbeitet]
Passat
Inventar
#564 erstellt: 05. Feb 2022, 10:49
Bei eineigen Anbietern von Hii-Nonsens tatsächlich.
Die labern da teilweise von "Tachyonen-Energie" und ähnlichem Blödsinn.

Natürlich ist lt. Einstein die Existenz von Tachyonen möglich, aber:
Auch für die stellt die Lichtgeschwindigkeit eine absolute Grenze dar.
Sie können niemals langsamer werden als Lichtgeschwindigkeit. da deren Masse mit sinkender Geschwindigkeit zunimmt und bei Lichtgeschwindigkeit eine unendlich hohe Masse haben würde.

Daraus folgt auch, das Tachyonen niemals wechselwirken können mit Tardyonen (Teilchen, die langsamer sind als Lichtgeschwindigkeit).

Wir bewegen uns langsamer als Lichtgeschwindigkeit, alles um uns herum ebenfalls.
Tachyonen können also mit unserer Welt nicht wechselwirken, eine "Aufladung" mit "Tachyonen-Energie" ist also physikalisch unmöglich.

Physik interesserit die Schwurbler aber nicht.

Grüße
Roman
flexiJazzfan
Inventar
#565 erstellt: 05. Feb 2022, 12:48
Das hat meine volle Unterstützung : in Pandemiezeiten lustige Hifi Spiele Zuhause machen!

Alle raten mit, alle spielen mal was ab, lustig auch mit verbundenen Augen, gerne mit Kindern, die hören sowieso alles (viel besser) , auch mal freies Rumprobieren, wenn niemand sonst da ist. Hast Du den Plattenspieler gehört, nein das war doch Rado 128 kBit/s, ich hab doch vorhin ein .dsf Loop gespielt, das hat wieder jeder für eine SACD gehalten, ich hab alles mit meinem iPhone aufgenommen, wenn ich das über In-Ears höre, rauscht es ganz wunderbar und wummert ganz doll – ist das dann auch noch digital ?

„Jeder entdeckt seine Entdeckung auf seiner Art und Weise, mit seiner Anlage“ #556

Ja, Hifi ist eine Erfindung von denen da oben und der Industrie, die wollen wie immer nur Kohle machen. Denen strecken wir aber einfach die Zunge raus. Das hat ja schon Einstein gemacht. Sind wir doch in guter Gesellschaft !?

Bleibt gesund !
Gruß
Rainer
ZeeeM
Inventar
#566 erstellt: 05. Feb 2022, 13:09

Passat (Beitrag #564) schrieb:
Physik interesserit die Schwurbler aber nicht.


Besteht nicht das Kernproblem des Hifi darin, dass unter Dunnig-Kruger sich Leute die Wissenschaft zum Anwalt machen, um die Hörenden zu diskreditieren?

Flexi, was sagst du dazu?

flexiJazzfan
Inventar
#567 erstellt: 05. Feb 2022, 13:36
Ja, ich denke, die Hifisüchtigen setzen ihre eigenen Empfindung als „wahr“ und absolut, überschätzen sich also systematisch.

Einwänden aus der Wissenschaft begegnen sie mit dem Argument, dass die Wissenschaft sich ja „dauernd“ selbst korrigiere und täglich zu neuen Erkenntnissen komme, so dass die große Wahrscheinlichkeit bestehe, dass eines Tages auch sie mit ihren speziellen eigenen Empfindungen eine wissenschaftliche Bestätigung bekommen.

Dies passiert auch, allerdings anders als erhofft, indem nämlich die Wissenschaft den Abläufen von Sinnestäuschungen, Selbsttäuschungen und Halluzinationen auf die Spur kommt. Dies tangiert die grundlegende Frage nach unserer Erkenntnismöglichkeit .

Im Übrigen sehe ich die Einschätzung eigener Sinneseindrücke als „wahr“ im täglichen Leben als total sinnvoll an. Die wissenschaftliche Arbeit ist dagegen eine dauernde Infragestellung des „Offensichtlichen“ und insofern auch eine mühsame Arbeit gegen sich selbst und die eigene Selbstgewissheit.

Gruß
Rainer
8erberg
Inventar
#568 erstellt: 05. Feb 2022, 14:32
Hallo,

naja... Das Überschätzen kommt vielfach vom Verkäufer der "dezent" lenkt und lobt.

Schnell wird der Kunde zu einem ausgewiesenen Kabelklangexperten - naja, Dunning-Kruger grüßen freundlich...

Peter
ZeeeM
Inventar
#569 erstellt: 05. Feb 2022, 14:42

flexiJazzfan (Beitrag #567) schrieb:
Einwänden aus der Wissenschaft begegnen sie mit dem Argument, dass die Wissenschaft sich ja „dauernd“ selbst korrigiere und täglich zu neuen Erkenntnissen komme, so dass die große Wahrscheinlichkeit bestehe, dass eines Tages auch sie mit ihren speziellen eigenen Empfindungen eine wissenschaftliche Bestätigung bekommen.


Nein. Das Korrektiv wissenschaftlicher Methodik wird nicht als Argument genommen, sondern eine Argumentation, die man als Galileo-Gambit bezeichnet. Wer möchte sich den gerne von jemand seine Innenwelt erklären lassen?
Valenzband
Inventar
#570 erstellt: 05. Feb 2022, 15:24

flexiJazzfan (Beitrag #567) schrieb:
Die wissenschaftliche Arbeit ist dagegen eine dauernde Infragestellung des „Offensichtlichen“ und insofern auch eine mühsame Arbeit gegen sich selbst und die eigene Selbstgewissheit.

Darin sind zwei entscheidende Fehlannahmen:

1) Das Offensichtliche ist ohne Beweis der Existenz, Reproduzierbarkeit und dazu Falsifizierbarkeit rein gar nichts.
Ein Besoffener sieht doppelt, in chronischen Fällen sogar dauerhaft/reproduzierbar. Diese Wahrnehmung wird von ihm nicht infrage gestellt und ist für ihn "offensichtlich". Aber nicht für alle anderen.

2) Die "eigene Selbstgewissheit" ist wissenschaftlich / erkenntnistheoretisch betrachet ein per se sinn- und zweckloser Maßstab.
Jeder sture Schwachkopf könnte damit seine "Wissenschaft" zum Maßstab aller Dinge erklären. Vlt. ist das aber ein Erklärungsansatz für aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, in denen eine Minderheit von Schwachköpfen über die Mehrheit stabil Veranlagter bestimmen will.


[Beitrag von Valenzband am 05. Feb 2022, 19:38 bearbeitet]
computerfouler
Inventar
#571 erstellt: 05. Feb 2022, 15:41
Genau das ist der Punkt. Sich selbst für gut/intelligent/schön oder was immer zu halten, bedeutet eben nicht selbiges zu sein.
Der eigene oft verschobene Wertmaßstab ist nicht geeignet objektiv zu beurteilen.
Man stelle sich vor, wir gingen beim Einkauf nach Gefühl vor. Die Diskussionen an der Fleisch/Wursttheke, was 100gr Mettwurst sind, möchte ich nicht erleben.
Wenn sich im "Klang" etwas ändert, kann man das auch messen. Alles andere spielt sich zwischen den Ohren ab.
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