Wie Antennen-Verkabelung herausfinden?

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NB
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 02. Jun 2010, 09:54

Hallo,

ich hab hier ein kniffliges Problem. Zunächst mal die Situation: Im Haus einer Bekannten wurde vor vielen Jahren beim Einzug eine neue Antennen- und SAT-Verkabelung gelegt. Gemanagt hat das damals ihr jetziger Ex-Mann. Allerdings wurde das Ganze nie richtig fertiggestellt und Pläne gibt es entweder nicht oder sind verlorengegangen.

Heutige Situation ist folgende: Auf dem Dach ist eine SAT-Schüssel und eine terrestrische Antenne. Mein Problem ist die terrestrische Antenne. Unterm Dach ist ein Kathrein Antennenverstärker montiert, in den drei Eingangskabel von der Antenne reinlaufen und ein Ausgangskabel raus. Das allerdings verschwindet in irgendeiner Röhre und keiner weiß, wo es von da aus hingeht.
Überall im Haus sind kombinierte TV/Radio/SAT-Dosen verbaut, auf denen auch "Saft" ist (Messung mit Multimeter). Trotzdem bekomme ich keinen einzigen terrestrischen Sender rein, wenn ich den Videorekorder meiner Bekannten dort anschließe.

Die einzigen Kabel, die sicher ein Signal liefern, kommen nicht aus den Dosen, sondern lose aus einem kleinen Kabelkanal an der Wand. Das eine ist ein SAT-Kabel, das andere ein Antennenkabel fürs Radio.

Jetzt das Komische. Ich habe mal das Ausgangskabel vom Antennenverstärker abgezogen, aber auf den Dosen und dem losen Kabel messe ich immer noch eine Wechselspannung von ca. 24 Volt. Auch wenn ich an dem (abgezogenen) Stecker messe, der sonst im Verstärker steckt, messe ich Spannung.
Frage: Woher kann diese Spannung kommen, wo doch der Verstärker abgeklemmt ist? Kann da noch irgendwo ein Verstärker oder eine Spannungsquelle im Leitungssystem sein? Wo würde man die sinnvollerweise montieren? Ich kann nämlich im ganzen Haus nichts entdecken.

Und kann man irgendwie die Antennenleitungen durchmessen, um rauszufinden, welches Kabel wohin läuft?
Meine Bekannte hat keine Ahnung von der ganzen Technik, geschweige denn von der Verkabelung. Der Ex ist leider nicht greifbar.

Hülfä

[Beitrag von NB am 02. Jun 2010, 09:58 bearbeitet]

Nick_HH
Gesperrt

#2 erstellt: 02. Jun 2010, 11:29

Aber du hast schon mitbekommen das es kein analoges terrestisches Fernsehen mehr gibt? Das es heute DVB-T heißt und man einen DVB-T Receiver braucht, sei es separat oder schon in der Glotze integriert?

Mit dem Videorekorder kannst du am Kabelanschluss analoge Programme bekommen. Da diese Gruselqualität aber Geschichte ist gibt es heute DVB-T (terrestisch), DVB-C (Cable) und DVB-S/DVB-S2 (SAT).

Über DVB-T bekommt man Sender in SD-Qualität je nach Region

www.ueberallfernsehen.de. Es ist kostenlos und mit einer Boden- oder Dachantenne hat man schon gute Voraussetzungen.

Wenn die SAT-Anlage schon Jahre alt ist, dann wird das noch DVB-S sein, also nix mit Fernsehen in HD. Die müsste man also ändern, vielleicht reicht es das LNB zu tauschen und braucht dann auch einen Receiver pro Glotze.

Vielleicht sollte deine Bekannte sich mal Gedanken machen was sie möchte, wie viele Programme sie sehen will, SD oder HD...

Bufobufo
Inventar

#3 erstellt: 02. Jun 2010, 15:35

Nick_HH schrieb:

Wenn die SAT-Anlage schon Jahre alt ist, dann wird das noch DVB-S sein, also nix mit Fernsehen in HD...

Moin,

@ Nick_HH,
du meinst

bestimmt ein altes LNB ohne Highband Unterstützung. Empfangen kann man dem "Alten" auch DVB-S und DVB-S2 (HD), aber eben nur im Lowband.

@NB,
was du unbedingt finden mußt ist ein Multischalter oder die genaue Bezeichnung des LNB.
Wo laufen die Kabel von der SAT-Antenne hin ?

Die gemessene Spannung ist höchstwahrscheinlich nur eine Brummspannung, die bei Belastung zusammenbricht.

Gruß Jan

NB
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 02. Jun 2010, 18:57

Nick_HH schrieb:

Ja, ich weiß was DVB-T ist und was man dafür braucht.
Daß allerdings bundesweit bereits flächendeckend jegliches terrestrische (analoge) Fernsehen abgeschaltet sein soll, das war mir neu. Ok, hab mich auch nicht damit beschäftigt, weil bei uns schon lange Kabel läuft und gar keine Antenne mehr auf dem Dach ist.

Na ja, dann hat sich das Problem hiermit wohl erledigt

Zur Erklärung: Es ging nur darum, am VCR die wichtigsten terrestrischen Programme zu empfangen, damit man ihn "normal" programmieren kann. Sie hat nämlich noch ein analoges LNB am SAT und den SAT-Empfänger im Fernseher integriert. Momentan muß sie den Timer am Fernseher und am Recorder programmieren und über die AV-Buchse aufnehmen. Sehr umständlich.
Digitalreceiver ist zwar vorhanden, bringt aber mit dem LNB nur Exoten. Ein neues ist aber bereits gekauft.

Also Danke für die "Erleuchtung". Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. Ich wußte nicht daß DVB-T schon so weit fortgeschritten ist.

[Beitrag von NB am 02. Jun 2010, 18:58 bearbeitet]

Dubai-Fan
Inventar

#5 erstellt: 02. Jun 2010, 19:05

hier noch der ausführliche DVB-T fahrplan, falls es dich interessiert:

Abschluss der Umstellung 2008/2009

Von 2002 bis 2008 wurden etwa 600 analoge TV-Sendeanlagen und mehr als 8700 Füllsender abgeschaltet und durch 488 DVB-T-Sendeanlagen ersetzt. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung können heute DVB-T über Antenne empfangen.[22] (siehe auch Tabelle unten).

Im November 2008 sollten die letzten Sendeanlagen von analoger auf digitale Verbreitung umgestellt werden. Jedoch gibt es zwei Ausnahmen: Zum einen wird der Bayerische Rundfunk die zwei Füllsender in Garmisch-Partenkirchen und in Ruhpolding erst 2009 umstellen. Zum anderen entschloss sich der SWR Ende Oktober/Anfang November 2008 kurzfristig nur wenige Tage vor dem geplanten Vollzug, den Sender Bad Mergentheim nicht ersatzlos abzuschalten, sondern ihn 2009 auf DVB-T umzurüsten. Mit der Umstellung dieses Senders auf DVB-T am 30. Juni 2009 ging der letzte verbliebene analoge Grundnetzsender außer Betrieb.

Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/DVB-T#Deutschland

[Beitrag von Dubai-Fan am 02. Jun 2010, 19:32 bearbeitet]

Nick_HH
Gesperrt

#6 erstellt: 02. Jun 2010, 19:13

Jo, das ist es

Wenn sie den VCR weiter benutzen will, ohne die Glotze, dann muss dort ein auch ein Receiver ran. Von dem kann der VCR dann aufnehmen, ebenfalls über die AV-Buchse. Also müssen weiterhin zwei Geräte programmiert werden. Der Tuner im VCR isr wertlos, außer an einem Kabelanschluss.

Vielleicht wäre die Anschaffung eines SAT-Receivers mit eingebauter Festplatte eine Alternative. Dann wird man auch endlich dieses Videokassetten-Geraffel los. Die wird noch das gleiche Schicksal ereilen wie der 3,5" Diskette

Ich habe einen Homecast DVB-T Receiver mit Platte. Der ist einfach zu bedienen und hat sogar einen USB-Port zu Anschluss an den PC (bis Win XP, unter Win 7 in der virtuellen Maschine). Den gibt es auch als DVB-S Variante, einfach mal in der Bucht luschern.

Gruß,

Nick