Merason Frerot (DAC; D/A-Wandler) - audiophiler - Erfahrungsbericht + DAC-Vergleich

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Michael_KR
Stammgast
#1 erstellt: 28. Feb 2024, 15:12
Hallo Zusammen, falls es den einen oder anderen interessieren sollte, wollte ich mal über den audiophilen D/A-Wandler (DAC) Merason Frerot hier berichten.

Vorgeschichte

Vor ein paar Jahren kaufte ich mir einen Streamer von Elac, den DS-S101-G-Discovery. Vorher hatte ich eine umfangreiche Sonos-Sammlung mit der ich Anfangs sehr zufrieden war, bis mir die ganze Updaterei wahnsinnig aufm Senkel ging. „Never change a running system“ !!! Ich war mit dem Sonos-Krempel doch zufrieden, wozu ständige Updates (bis auf Sicherheit)? Denn Streaming via Internet über die vielen (neuen) Abzockdienste mache ich schon mal grundsätzlich aus diversen Gründen nicht. Sollen all die Kiddies mit ihren Wischkästle das machen; ich bin da eher zu alt dafür.

Egal, ich verkaufte das Sonos-Geraffel zu (damals noch) super Preisen in der Bucht; und erhielt dort erstaunlicherweise teils an die 80 % und mehr vom Neupreis; also kaum ein Wertverlust. Meine, heute sieht das (ein Sonos-Geraffel-Verkauf) ganz anders aus.

Firma Elac hatte von Firma Roon eine abgespeckte „Essential“-Version (zum Festpreis) gekauft und auf die Elac Discovery-Geräte installiert gehabt. Ich war und bin größtenteils damit zufrieden (bis eben auch auf die dämlichen – zum Glück recht seltenen - Roon-Updates, die bei mir eh gar nicht mehr installiert werden, da das installierte Roon-Essential beim Elac-Streamer von Roon überhaupt nicht mehr gepflegt wird; wozu auch? Allerdings: Nach jedem dieser merkwürdigen Roon-Update-Versuche, muss ich mich jedesmal neu anmelden (email-Adresse + Passwort). Das nervt extrem, denn „Never change a running system“ – den neuen Dreck von Roon will ich eh NICHT. Was soll das? Zudem erinnert mich das ständig an meine schreckliche Sonos-Zeit zum Schluss.

Zurück zum DAC

Als erstes kaufte ich mir nen Billig-DAC für 15,- Piepen (Name „Prozor“). Immerhin mit gutem Chip von Cirrus Logic. Damals war ich noch der Meinung, dass DAC = DAC wäre. Ein RME ADI-DAC I an meinem damaligen Sonos-Geraffel, war mit zu analytisch, zu hart klingend. Mit dem Billig-DAC hörte ich somit ne längere Zeitlang die Musik. In der Regel sitze bzw. saß ich am Büro-Schreibtisch (daheim) und die Musik dudelte dann relativ leise so nebenher. Mir war es daher auch nicht so wichtig, ob es gut oder besser klingen tut.

Irgendwann dachte ich mir, kauf dir doch mal nen besseren DAC – vielleicht bringt es etwas. Weil ich nicht so viel ausgeben wollte, kaufte ich mir nen Musical Fidelity V90-DAC für damals schon günstige 210 Euro.

Zahlreiche Tests, vor allem die aus England sagten aus, dass dieser Musical Fidelity V90-DAC besser spielen würde als die meisten DACs von Pro-ject oder selbst ein Cambridge Audio DacMagic 100 und einige meinten sogar, der spielt besser als ein DacMagic 200.

Na egal, nachdem ich ihn anschloss, war ich dann doch verblüfft, wie groß die klanglichen Unterschiede zum Billig-DAC waren – nämlich immens.

Mit dem Musical Fidelity V90-DAC hörte ich dann rund 2 Jahre lang die Musik vom Elac-Streamer. Irgendwann wollte ich eine oder zwei Ligen höher aufsteigen. Nach langem hin und her (RME-ADI-2-Pro FS R oder …) entschloss ich mich zum Kauf eines Cayin iDAC-6MK2 (für rund 1300,- Euro). Vor allem die Möglichkeit zwischen Transistor- und Röhrenverstärkung umschalten zu können, reizte mich (bin inzwischen ein Röhren-Fan geworden, dank des genialen Simply Italy von Unison R.). Als ich den Cayin iDAC-6MK2 anschloss, war kein großer Aha-Effekt oder das berühmt berüchtigte Wegziehen eines Vorhangs zu hören. Umso negativer fiel mir die immense Hitzeentwicklung des Cayin-DACs auf. An der Gehäuseoberfläche um die 50 Grad Celsius (per Thermoelement gemessen). Aufgrund einer sehr schlechten Erfahrung mit der Hitzeentwicklung an einem Panasonic-Beamer (ein Fall von geplanter Obsoleszenz) habe ich den Cayin iDAC-6MK2 sofort wieder verkauft und dafür erneut den Musical Fidelity V90-DAC angeschlossen.

Nun zum audiophilen D/A-Wandler (DAC) Merason Frerot

Beim Stöbern im Netz stieß ich dann eines Tages auf den Testbericht in lowbeats über den DAC von Merason Frerot (kommt aus der schönen Schweiz). Das klang interessant. Die Preisklasse des Merason Frerot – inzwischen ebenso um 1300 Euro - war ja ganz o.k.

Beim HiFi-Händler meines Vertrauens gabs dann ein Sonderangebot in Form eines Merason Frerot-DAC plus dem dazugehörigen (besseren / aufwändigeren) Netzteil pow1.

Nun glaube ich an maßgebliche Klangeinflüsse von externen Netzteilen (oder gar Netzkabeln) noch weniger als an große Unterschiede zwischen guten DACs. ;-)

Aber, ich finde, beide Teile zusammen sehen irgendwie so schön professionell aus (gilt vor allem für das Profi-Verbindungskabel zwischen Netzteil und DAC). Und weil das Angebot meines HiFi-Händlers (für das gesamte Geraffel) super gut war, telefonierte ich kurz mit ihm und er bot mir spontan an, die beiden Geräte per Post zuzusenden.

Nun denn, die kamen schnell an; ausgepackt und angeschlossen.

Kurz und klein

Klanglich ein Traum. Ich habe inzwischen nen sehr guten Rega-Plattendreher (keine Referenzklasse; aber sehr gut), einen noch besseren MC-Tonabnehmer und einen absolut spitzenmäßigen Phono-Röhren-Vorverstärker (absolute Referenzklasse). Ich höre in letzter Zeit viel Vinyl und begeistere mich an meine neuen und alten (inzwischen alle bestens per Ultraschall gereinigten) LPs. Vom Klang her bin ich inzwischen dort angelangt, wo ich seit Jahrzehnten hin wollte: Alles klingt hochauflösend, alle Töne da, wo sie sein sollen und vor allem: Nie eine klitzekleine Schärfe oder minimale Härte im Klangbild – allerdings auch kein warmes, samtenes (und damit eher verdecktes) Klangbild. Also mit Vinyl bin ich inzwischen rundherum zufrieden.

Habe ein paar Songs sowohl auf Vinyl als auch auf CD (und dann gerippt). Vergleiche ich diese (gleiche oder ähnliche / vergleichbare Aufnahmequalitäten vorausgesetzt) einmal mit der Vinylkette und einmal via Streamer (Musikdaten vom NAS kommend) sowie dem Merason Frerot DAC (mit Netzteil pow1), so hören sich beiden Ketten ziemlich ähnlich an; was irgendwie verblüffend ist, da ja komplett andere HiFi-Geräte spielen. Vs. Musical Fidelity V90-DAC klang der V90-DAC dann doch um mindestens eine Stufe schlechter; viele Töne unterschlug er einfach.

Gut, in komplexen Situationen hat / zeigt meines Erachtens die Vinylkette mehr Übersicht als die Streamer-DAC- (Merason Frerot-) Kette. Aber ansonsten könnte höchstens ein direkter A/B-Vergleich noch etwas bringen. Ein solcher ist mir aber zu aufwändig und auch irgendwie zu blöd, zu unwichtig.

Höre ich mir jetzt super gute CD-Aufnahmen an (z.B. solche von Stockfisch), dann bin ich nun über die hohe Klangqualität der Streamer-DAC-Kette immer wieder positiv überrascht und begeistert. Leider, höre ich jetzt selbst bei der einen oder anderen (älteren) Stockfisch-Aufnahmen, dass diese dann doch gar nicht so gut sind, wie sie sein sollten. Bei einer Aufnahme (von einer SACD; gerippt !) hört man sogar Kratzer wie von ner LP kommend; merkwürdig.

Dazu muss man die Musik allerdings laut abspielen und intensivst hinhören. Aber ne Aufnahme von Pink Floyd (Atom Heart Mother – zwote Seite „If“ oder „Summer ’68“) hört sich jetzt mittels Streaming nahezu gleich gut an wie mittels Vinyl.

Was will man also mehr? Ich persönlich halte den Merason Frerot-DAC plus Netzteil pow1 für eine Spitzen-DAC-Kombi, die meines Erachtens nur durch sehr viel noch teurere DACs zu übertreffen ist, falls überhaupt. Lese ich nämlich Testberichte (z.B. bei lowbeats) von diesem Merason Frerot-DAC plus pow1 vs dem 8000 Euro teuren Merason DAC 1 MK II dann müssen die Autoren wirklich sprachliche Klimmzüge machen, um den 8 Riesen-DAC noch besser dastehen zu lassen.

Ein Test-Vergleich zwischen dem Merason Frerot-DAC (ohne Netzteil pow1) vs einer SPL-Kette mit dem eingebauten DAC der SPL Vorstufe Director MK2 zeigte, dass der reine Merason Frerot-DAC ähnlich gut spielt – vor allem soll er lt. Test spielfreudiger und flinker sein vs. SPL.

Auch egal, ich bin nun DAC-mäßig ebenso am Ziel angekommen. Mehr brauche ich jetzt wohl nicht mehr.

P.S.: Ach ja, dachte vorher immer, dass doch ein DAC-Chip von Burr Brown – und dann noch ein einfacher wie der Burr Brown 1794 (A) eher „oldschool“ wäre und damit nix taugen würde. Denn aktuell sind ja die Sabre-Chips angesagt – vor allem die größeren wie ein Sabre ES9038Q2M, ein Sabre ES9038PRO oder gar ein ESS 32 Bit HyperStream II DAC sind doch das Nonplus-Ultra.

Aber, es kommt – wie fast immer – eben nicht nur auf den Chip drauf an (siehe oben der 15 Euro- „Prozor“ !), sondern vor allem auf den analogen Restaufbau. Und da kann ein Burr Brown 1794A eben auch die Top-Geräte mit Super-DAC-Chips locker schlagen.


[Beitrag von Michael_KR am 28. Feb 2024, 15:14 bearbeitet]
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