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Ergo Diva II - Fertig

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stoske
Inventar
#151 erstellt: 24. Aug 2008, 10:07
Hi,



Apropos Werkzeuge:
Durch die Simulation weiß ich schon vorher genau wie jeder einzelne Arbeitsschritt
aussieht. Tatsächlich brauche ich für die gesamte Box nur diese vier Hauptwerkzeuge.
Neben der schon erwähnten Stichsäge ist das noch eine Akkubohrmaschine von Ferm,
die übrigens ein prima Beispiel dafür ist, dass auch Billiggeräte schonmal ganz
ausgezeichnet sein können.
Mit der Metabo PowerMaxx bohre ich kleinere Löcher und schwer zugängliche Dinge.
Der Winkelaufsatz ist dabei Gold wert. Neben der Raspel kommen nur noch Kleinst-
werkzeuge zum Einsatz, wie Messer, Nadeln, ein paar Zwingen und ein 90-Grad Winkel.

Grüße, Stephan Stoske
plüsch
Inventar
#152 erstellt: 24. Aug 2008, 10:58
Hallo Stephan,
ich sehe,
daß Du Montagekleber benutzt.
Die Rahmen/Aussteifungen sind ja sicher nicht mit Zwingen fixiert worden.
Der Montagekleber quillt auf wenn man den nicht bremst.
Wird das beim Aufbau berücksichtigt?
Wie arbeitest Du mit dem Kleber?

Bei einem größeren Gehäuse war ich mal zu langsam
und konnte selbst mit Zwingen einen 1mm Spalt nicht mehr Zwingen.

Gruß plüsch


Als Bodenarbeiter nutzte ich dazu wieder den grünen Teppich

... ein immer wieder gern gesehenes Utensil,
verspricht es doch DIY in Reinkultur
Bodenarbeiter me too


[Beitrag von plüsch am 24. Aug 2008, 11:03 bearbeitet]
stoske
Inventar
#153 erstellt: 24. Aug 2008, 11:44
Hi,

zum Montagekleber allgemein werde ich noch einen Absatz schreiben.
Und richtig, meistens brauche ich keine Zwingen und auch nichts zu
fixieren, der Zeug hält sofort ziemlich fest und es schwimmt nichts weg.
Von aufquellendem Montagekleber habe ich noch nichts gehört, bislang
hat das auch keiner getan. Benutzt habe ich bisher das Zeugs von Pattex,
UHU und, wenn erhältlich, den Flash Bonder von Lidl. Die letzten beiden
scheinen mir die Besten zu sein, der Flash Bonder ist dazu sehr billig (2.50 €).
Aber keiner davon quillt auf, keiner schrumpft, es wird einfach nur härter.
Wäre auch nur eines davon der Fall, würde ich das nicht verwenden, denn
beides wäre kaum zu kontrollieren.
Weiß du noch was genau was für ein Kleber das war?
Wenn ja, nicht mehr nehmen.

Bei der Konstruktion berücksichtige ich meist nur Spalten von 0.5-1 mm um
Raum für den Kleber zu schaffen.
In der Regel trage ich den Kleber großzügig auf und verteile ihn meist mit
den Fingern, dann kann ich die Dicke sehr gut kontrollieren. Die Konsistenz
kommt der Nivea-Creme sehr nahe. Beim Aufdrücken quillt dann ordentlich
über, was ich direkt auch mit dem Finger wieder abnehme oder verschmiere.
Dann kann man mit Kraft die Teile langsam in perfekte Position drücken und
fertig. Die verwendeten Kleber sind auch alle spaltfüllend, d.h. wenn mal ein
Schlitz überbleibt, kann man ihn leicht auch später zuschmieren. Ganz dünn
aufgetragen ist das auch ein prima Isolator mit dem sich Stosskanten unter
Lack unsichtbar realisieren lassen.

Grüße, Stephan Stoske
plüsch
Inventar
#154 erstellt: 24. Aug 2008, 13:05
Hallo Stephan,

einerseits möchte ich dein Projekt nicht mit so Kleinigkeiten verunstalten,
denke aber auch daß in einem viel beachteten Thread,
technische Hintergründe mehr Beachtung finden.

Habe jetzt mal nachgeschaut,der von mir verwendete Holzleim
war UHU Holz pu-leim wie es in der Bezeichnung schon steht,
auf Polyurethan-Basis!
die Eigenschaften,
extrem belastbar,wasserfest,witterungsbeständig
und durch die quell Eigenschaften auch Spalt überbrückend.

Aus diesem Grund sind aber Zwingen,zwingend zu verwenden.
Bei diesem Kleber ist die Fingertechnik ehr unerfreulich,
da er auf der Haut Schwarze Flecken hinterlässt die längere Zeit erhalten bleiben.
(Hände mehrfach reichlich eincremen und dann Waschen)

Der von Dir verwendete UHU Montagekleber ist aber
eine Acrylat-Dispersion ,also wasserlöslich solange er nicht abgetrocknet ist und bleibt
auch im verarbeiteten Zustand minimal zäh elastisch.

Falls es Dir lieber ist, solche Themen an anderer Stelle zu erörtern,
bitte mitteilen.

Gruß plüsch

p.s.in dem von mir angeführten Fall ,
habe ich PU-leim verwendet,
um Siebdruckplatten mit MDF zu verkleben.
stoske
Inventar
#155 erstellt: 24. Aug 2008, 15:34
Hi plüsch,

> Falls es Dir lieber ist, solche Themen an anderer Stelle zu erörtern...

Nö, nö, das passt schon hierhin.

> ...Polyurethan-Basis!

Also bei der Montage von Holzteilen, sprich: eben dem Boxenbau halte ich
solche Quelleigenschaften für weniger geeignet. Das mag an anderer Stelle
sicher sinnvoll sein, hier aber macht es die Sache eigentlich nur schwieriger.

Das die Acrylat-Dispersion weder schrumpft noch wächst, und sich, solange
nicht getrocknet, mit Wasser entfernen läßt, ist auf Holz sowie auf der Haut auch
sehr praktisch. Selbst auf schon lackierten Teilen reicht ein feuchter Lappen um
Reste zu entfernen. Probier' es mal es aus, es ist wirklich sehr bequem und
sicher. Zumindest bei Anfängern würde ich nichts anderes empfehlen, obwohl
auch Udo Wohlgemuth nichts anderes nimmt, wie er mal schrieb.
Die bleibende "Restelastik" ist rein technischer Natur und praktisch nicht
zu bemerken, jedenfalls geht es danach nur noch "mechanisch". Auch das ist
letztlich ein Vorteil dieses Zeugs, denn in diese Situation kommt man dann
meist garnicht mehr.

Danke für die begriffliche Unterscheidung, das werde ich mir merken.

Grüße, Stephan Stoske
stoske
Inventar
#156 erstellt: 24. Aug 2008, 17:03
Hi,

ein kleiner Nachzügler...



Nun sind auch die Schraubleisten verklebt und die Sache wird schon recht stabil.
Auf diesen Leisten liegt nachher die Schallwand auf, rückwärtig kommen Einschlagmuttern
rein, frontseitig später mal die Dichtung drauf. Jetzt fehlen noch die Seitenteile,
dann ist der Grundkorpus im Groben schon fertig.

Grüße, Stephan Stoske
rob_2106
Stammgast
#157 erstellt: 25. Aug 2008, 10:17
Hallo Stephan,

auch von mir die besten Wünsche für eine gute Erholung! Ich kenne das Phänomen der "Selbstausbeutung" bei der Arbeit und die entsprechenden Gefahren. Aber die Boxenbauerei scheint mir bei Dir (auch) ein willkommener intellektueller wie handwerklicher Ausgleich zu sein.

Dein Projekt schaut wirklich sehr spannend und eigenständig aus. Die innere Freiform der Rippen - ist sie gestalterisch motiviert oder hat es damit etwas anderes auf sich?

Gruß
Rob
stoske
Inventar
#158 erstellt: 25. Aug 2008, 10:52
Hi Rob,

> ... ein ... Ausgleich zu sein.

Besten Dank. Ja, damit liegst du richtig.

> Die innere Freiform der Rippen ...

Das ist eine Kombination aus größer Öffnung, Kraftverteilung, Flächen für
die Verschraubung und natürlich kreativer Gestaltung.
Hier sieht man das ganz gut...



Grüße, Stephan Stoske
stoske
Inventar
#159 erstellt: 26. Aug 2008, 18:57
Hi,

weiter im Text...

Die vier Seitenteile habe ich nun auch mit Gehrungen versehen, nach bewährter Methode.
Nun werden sie aufgeklebt.



Bei dieser ungewöhnlichen Form muss ich mir schon was einfallen lassen um eine gerade
Fläche zu erreichen. Hier bereite ich das Aufkleben der längeren Seite vor. Um den richtigen
Abstand für die Schallwand zu erreichen, die ich ja noch garnicht habe, habe ich zwei 10 mm
Brettchen und ein Stück der 1 mm Dichtung zusammengeklebt. Das benutze ich als Ersatz.



Und hier die andere, schon verklebte Box. Kurzer Text heute.

Grüße, Stephan Stoske


[Beitrag von stoske am 26. Aug 2008, 19:11 bearbeitet]
rob_2106
Stammgast
#160 erstellt: 27. Aug 2008, 11:19
Hi Stephan,

die Rippen haben etwas geradezu metaphysisches. Schade, dass das nachher nicht mehr zu sehen ist!

Gruß,
Rob
Walter_Moers
Ist häufiger hier
#161 erstellt: 29. Aug 2008, 06:44
sehr schick - nur welche Frau der Welt erlaubt dir in der Wohnung zu arbeiten??????

Oder gibt es keine Regierung?
averett
Stammgast
#162 erstellt: 29. Aug 2008, 08:09

Walter_Moers schrieb:
sehr schick - nur welche Frau der Welt erlaubt dir in der Wohnung zu arbeiten??????

Oder gibt es keine Regierung?

Doch, gibt es, keine Woche her, da hat er sie das letzte mal erwähnt.

stoske schrieb:
....heute ist Samstag, meine Frau ist in der Schule (Tag der offenen Tür), da kann ich ganz gemütlich
ein wenig weiterbasteln.

....es gibt durchaus andere Formen zwischenmenschlichen Zusammenlebens als die Diktatur....
stoske
Inventar
#163 erstellt: 29. Aug 2008, 09:55
Hi,

wir haben das Glück alleine in einem großen Haus mit drei Etagen zu leben.
Ganz oben herrscht Matriarchat, ganz unten Patriarchat und in der Mitte
Demokratie.
Und wenn man zeigt, dass man selbst die größte Sauereri penibel wieder
beseitigt, gewinnt man Akzeptanz, ansonsten gibt es eben Ärger.
Unsere Pantoffeln haben wir schon vor Jahren im Garten vergraben.

Grüße, Stephan Stoske
stoske
Inventar
#164 erstellt: 30. Aug 2008, 08:59
Hi,



auch die genaueste Simulation schützt nicht vor Fehlern. So habe ich die Breite der längeren
Seitenteile falsch angegeben, womit sie nicht tief genug sind. Nach dem Schnitt der Gehrung
habe ich den fehlenden Raum natürlich auf die Rückseite gelegt.



Hier habe ich die Kante einfach mit dem übriggebliebenden Stück kaschiert, welches beim
Schneiden der Gehrung übrig geblieben ist. Es passt beinahe genau. Den Spalt habe ich
mit Montagekleber gefüllt, danach noch den oberen Schlitz.



Und so sieht das Ganze aus, nachdem ich die Kante noch verspachtelt und geschliffen habe.
Auch wenn die Kante am Ende kaum zu sehen sein wird, da sich ja links noch der Kasten mit der
Elektronik anschliesst, werde ich das später nochmal überarbeiten. Es ist anzunehmen dass die
Kante im Laufe der weiteren Arbeit etwas leiden wird.



Hier die beiden fertigen Grundkörper. Rechts an der Wand stehen schon die Platten für die
Schallwände, die als Nächstes an die Reihe kommen. Da man die inneren Rippen beim
Abschrauben der Schallwand sehen kann, habe ich die verbrannten Sägeflächen flugs noch
weiß gestrichen. Die Innenflächen werden später noch mit verschiedenen Materialien, u.A.
mit Steinfliesen, ausgekleidet.

Grüße, Stephan Stoske
plüsch
Inventar
#165 erstellt: 30. Aug 2008, 12:22

habe ich die verbrannten Sägeflächen


kein Kurvenblatt,stumpf oder beides ?

Gruß plüsch
stoske
Inventar
#166 erstellt: 30. Aug 2008, 12:27
Hi,

weder noch. Neue scharfe Kurvenklinge. Vielleicht war die Drehzahl zu
hoch oder/und meine Schnittgeschwindigkeit zu langsam. Es hat auch
ordentlich gequalmt. Eine Klinge ist dabei sogar gebrochen. Sei's drum,
die Löcher sind ja drin.

Grüße, Stephan Stoske
stoske
Inventar
#167 erstellt: 04. Sep 2008, 22:59
Hi,

zur Nacht noch ein paar Zeilen...



Die Schallwände bestehen aus zwei 10 mm MDF-Platten die zuerst gemeinsam
vorbereitet werden müssen. Ich lege diese möglichst genau aufeinander und
verhindere mit kräftigem Textilklebeband ein Verrutschen. Mit Klebeband???
Ja, das geht prima. Das Band sichert zwar überhaupt nicht in die Richtung
die man meint, aber sehr sicher in die anderen Richtung, nämlich längs des
Klebebandes. Also ein waagerechtes Band sichert gegen senkrechtes Verrutschen
und umgekehrt.
Anschliessend bohre ich mit gleichmäßigem Abstand je fünf Löcher rechts und
links, relativ weit von den Kanten enfernt, also zehn insgesamt. Diese Löcher
erweitere ich dann zuerst mit diesem gelben Versenkbohrer, dann per Hand mit
einem 7 mm Holzbohrer. Dann drehe ich 20 mm Spax-Schrauben ein, die somit
flächenplan versenkt sind. Damit sind die Bretter fest, aber trotzdem wieder lösbar
verbunden. Gleichzeitig sorgen diese Schrauben und Löcher dafür, dass sich
die Bretter später, wenn ich sie endgültig verklebe, exakt wieder auf dieselbe
Position ziehen. Die Klebebänder ziehe ich dann ab und markiere die Bretter
so, dass ich sie später nicht verwechseln kann.



Dann säge ich mit der Stichsäge, nach bewährter Methode mit auf die Kanten
geklebten Aufklebern, die Kanten auf Gehrung. Das klappt so gut, dass die
Schallwände schon fast perfekt in die Gehäuse passen. Trotzdem bleiben
schmale Spalten von unter 0.5 mm während die Platten an anderer Stelle
ziemlich stramm sitzen. Die folgende Aufgabe ist nun die Kanten so zu
verkürzen, dass A. noch eine Lackschicht dazwischen passt, B. ein minimaler
aber gleichmäßiger Spalt übrig bleibt und C. sich der Winkel der Gehrung dabei
nicht verändert.



Um das zu erreichen nutze ich die Flächen der Gehäuse selber. Ich gleiche
mit dem anderen Gehäuse als Unterlage zuerst den schiefen Winkel aus um
eine gerade Fläche zu bekommen. Dann lege ich mit ein paar Brettern als
"Raumfüller" die Schallwand so versetzt auf das Gehäuse, dass die zu bearbeitende
Kante (im Bild links) minimal übersteht. Das fixiere ich beidseitig mit Klemmen.



Jetzt kann ich mit einer Raspel, die ich einfach gnadenlos auf die Seitenfläche
drücke, die Kante verkürzen. Der Winkel der Gehrung bleibt dabei genau
erhalten. Solange die Kante leicht übersteht, fällt das Raspeln schwer und
erzeugt dabei ein deutliches Geräusch. Sobald die Kante aber perfekt ist,
rutscht die Raspel glatt und akustisch ganz anders über die glatte Seitenwand
ohne sie zu beschädigen. So kann ich die Kante sehr genau verkürzen und
gleichzeitig super genau bekommen.



Jetzt sitzt die Schallwand mit genügend Luft im Korpus und der Spalt ist über
die ganze Länge äußerst gleichmäßig. Das Brett liegt dabei um genau den
einen Millimeter vertieft, den die spätere Gummidichtung ausgleicht.



Hier der rechte Spalt nochmal in näher. Auch nach oben und unten fehlt ein
Millimeter, denn auch dort kommt noch eine Lackschicht drauf, und die Bretter
dürfen zu den abschliessenden Deckeln keinen Kontakt haben.
Die andere Schallwand habe ich dann auf dieselbe Weise vorbereitet.


Grüße, Stephan Stoske
bergteufel_2
Inventar
#168 erstellt: 05. Sep 2008, 09:06
@ stoske,

heute mein letzter Urlaubstag und dank Dir wieder etwas gelernt.

Sowohl die Vorgehensweise mit dem Plattenverschrauben als auch die bei der Gehrung ist ungewöhnlich aber praktikabel.
stoske
Inventar
#169 erstellt: 06. Sep 2008, 21:18
Hi,

... und weiter im Text...

Nachdem die beiden Schallwände verschliffen sind und genau passen, müssen
sie nun vorgebohrt werden. In die äußeren Platten müssen 10 mm Löcher, da
dort die Schrauben versenkt werden, in die inneren Platten müssen 5 mm Löcher
für die Schrauben selbst. Und in die Rahmen, bzw. Querstreben, müssen die Löcher
7 mm sein, damit die Einschlagmuttern passen. Damit das möglich ist und auch
genau passt, bohre ich alle Löcher gemeinsam erstmal mit 2 mm vor, und zwar
komplett durch alle Elemente. Um zu verhindern, dass sich beim späteren
"Aufbohren" der Löcher selbige verschieben oder die Achse verändert, wähle
ich eben 2 mm, was genau den Dornen der 5, 7 und 10 mm Holzbohrer entspricht.



Zuerst markiere ich mit Klebeband, welches mit 25 mm genauso breit ist wie die
Querstreben, die Lage derselben an den Rändern. Dann klebe ich mit ein paar
kleinen Punkten Pattex sporadisch ein paar Streifen der späteren Dichtung auf die
Auflagefläche der Schallwand. Ohne geht es nicht, denn da beide Seiten auf
Gehrung geschnitten sind, heben die Dichtungen die Platte nicht nur an, sondern
verschieben sie auch ein kleines Stück.



Um die seitlichen Spalten einzuhalten klemme ich gefaltete Blätter Papier zwischen
Rahmen und Platte, ebenso achte ich auf den 1 mm Raum an der oberen und
unteren Kante. Dann fixiere ich die Platte mit zwei Klemmen.



Nun übertrage ich anhand des 3D-Modells die genauen Positionen der Schraub-
löcher, die Mittelpunkte der Chassis und die Öffnung für den BR-Schacht. Das
mache ich mit Filzstift, der sich, im Gegensatz zu Bleistift, nicht verschmiert und
sich später auch problemlos überlackieren läßt (Graphit oder Blei kommt immer
wieder durch).

Nun ist es wichtig, dass die Löcher genau senkrecht gebohrt werden, was aus
der Hand nach Augenmaß kaum möglich ist. Also benötige ich einen Bohrständer
den ich aber nicht habe und nur für diesen Zweck auch nicht kaufen möchte.

Als echter DIYler fummelt man sich sowas natürlich selbst, drum habe ich mir
zwei Metallrohre gesucht, die ziemlich genau ineinander passen. Das etwas
größere Rohr ist eine Gardinenstange, von der ich mir ein Stück absäge.
An das etwas kleinere Alurohr klebe ich mit 2K-Kleber zwei kleine Aluwinkel,
die von einer L-Stange stammen und die ich in der Garage gefunden habe.
Die Alustange beklebe ich mit Isolierband, was das letzte Spiel beseitigt und
ein sauberes Gleiten des Stückes Gardinenstange ermöglicht. An diesem Stück
befestige ich dann mit Kabelbinder meinen kleinen Minibohrer, dessen Form
diese Bastelei glücklicherweise erst erlaubt. Ein paar Tropfen Heisskleber
verhindern ein Verrutschen und lassen sich später auch ohne Rückstände
wieder abknibbeln. Das ganze ist am Freitag abend innerhalb von 30 Minuten
entstanden – nur der 2K-Kleber musste über Nacht trocknen.



Einfach aber effektiv, und von der Genauigkeit her absolut ausreichend.
Kosten: quasi keine.



Hier sind bereits alle Löcher gebohrt. Lustigerweise musste ich die Stange bloss
festhalten, den Bohrer platzieren und am Netzteil einschalten. Dann konnte ich zusehen
wie sich der Bohrer von ganz alleine langsam durch alle Materialschichten kämpfte.

Grüße, Stephan Stoske


[Beitrag von stoske am 06. Sep 2008, 22:43 bearbeitet]
Tomacar
Inventar
#170 erstellt: 06. Sep 2008, 22:21
Hi Stephan,

das hast Du mal wieder super gelöst, nur schade dass dieser Ansatz nicht mit meinem Akkuschrauber harmoniert,
denn das Problem mit dem nicht rechtwinkeligen Bohrungen hatte ich auch schon öfter mal...

Sicher lässt sich dafür auch was basteln, fällt dann warscheinlich aber doppelläufig aus, und ist etwas komplexer,
hab da schon was im Kopf...

Danke Dir!
stoske
Inventar
#171 erstellt: 07. Sep 2008, 20:11
Hi,

ein schöner, regnerischer Sonntag, also wird gebastelt...



Die Ausschnitte für die BR-Schächte sind die einzigen Öffnungen die in beiden
Platten gleich sind. Also säge ich diese aus, bevor ich die doppelten Schallwände
trenne. Dieser Ausschnitt braucht, wie auch auch bei den Chassis, nur leidlich
genau zu sein, denn er wird am Ende durch eine Blende verdeckt und ist damit
nicht mehr zu sehen.



Nun werden die 2 mm Vorbohrungen der Gehäuse auf 7 mm aufgebohrt. Auch
dabei stellt sich die Frage wie man diese möglichst gerade bekommt. Der
Nachbar hat zwar einen Bohrständer, aber einen stationären, ausserdem wäre
die Kante als Auflagefläche sowie zu klein. Also wieder ein Trick: Mit dem
Bohrständer bohre ich lediglich zwei Löcher in ein kleines Stück 20 mm MDF.
Das benutze ich als Ausrichtung. Der Klotz wird dafür ganz über den Bohrer
geschoben, die Spitze des Bohrers in das 2 mm Loch gesteckt und dann der
Klotz bündig auf den Rahmen geschoben. Nun kann gerade gebohrt werden.
Mit den je 22 Löchern im Rahmen bin ich fertig, bevor die Löcher im Klotz
ausgeleiert sind.



Jetzt entferne ich die Spax-Schrauben die die Schallwände zusammen halten.
Die vorgebohrten Löcher in den äußeren Platten erweitere ich auf 10 mm, die
der inneren Platten auf 5 mm. Beides mache ich wieder mit vorgebohrten Klötzen
als Hilfe. Der Nachbar hat wirklich dumm geguckt, aber auch nicht gefragt, wofür
das wohl sein soll.



Testhalber habe ich die Platten dann wieder miteinander verschraubt um zu
testen ob alle Löcher wirklich gerade übereinander liegen. Tatsächlich lassen
sich alle Schrauben leicht eindrehen und rutschen perfekt in alle Einschlagmuttern.
Letztere habe ich zuvor mit 2K-Kleber versehen und mittels einer Gegenschraube
feste eingezogen.



Hier die verklebten und eingezogenen Muttern mal von Innen. Das lasse ich über
Nacht nun durchtrocknen. Alles wunderbar bis jetzt.

Grüße, Stephan Stoske
tiefton
Hat sich gelöscht
#172 erstellt: 08. Sep 2008, 13:11
Hallo Stephan,

ich staune ob Deiner Sorgfalt und Geduld.
Die Lösung mit dem Bohrständer ist klasse, DIY at its best

Ich lese gespannt weiter mit,

beste Grüße,
Thomas


[Beitrag von tiefton am 08. Sep 2008, 13:14 bearbeitet]
stoske
Inventar
#173 erstellt: 10. Sep 2008, 22:39
Hi,

@tiefton & Tomacar:
Ich bedanke mich herzlich!

Und weiter im Text...



Nachdem die Schallwände nun passen, habe ich die Bretter wieder getrennt und
die Ausschnitte für die Chassis gesägt. Innen kleiner, aussen größer. Danach habe
ich die Platten miteinander verklebt. Weil das Verkleben so großer Flächen nicht
ganz einfach ist, ein paar Tips dazu...
Natürlich nehme ich auch dazu Montagekleber. Aufgrund der größeren Menge
verwende ich FlashBonder, das ist der von mir schon mehrfach empfohlene
Kleber den es immer wieder mal bei Lidl gibt. Er kommt von Henkel, ist m.E. nach
identisch mit dem Pattex Montagekleber der im Baumarkt zwischen 8 und 12 Euro
kostet (400 ml) bei Lidl unter anderer Bezeichnung aber nur 2 Euro 95(!). Wie alle
pastösen Montagekleber auf Acrylat-Basis ist er super zu verarbeiten, sauber und einfach.
Da der Kleber hier aber nicht in "Würsten" aufgetragen wird, sondern mit einer
Schaumstoffrolle flächig und dünn, ist die offene Zeit sehr kurz. Hier empfiehlt es
sich die Bretter und auch die Rolle vorher anzufeuchten, dann hat man mehr Zeit.
Hier fehlen jetzt leider ein paar Bilder.
Anschliessend habe ich mal die Chassis eingelegt, sie passen ohne Korrektur
auf Anhieb in die Löcher, mit gut einem Millimeter Spiel, den ich brauche um die
Chassis später exakt an die Abdeckblenden anzupassen.



Nun korrigieren ich die Seitenteile. Dazu schraube ich die Schallwände wieder an
das Gehäuse, diesmal mit der lose unterlegten Gummidichtung. Dann verkürze ich
die absichtlich etwas zu lang gelassenen Seitenbretter; erst mit der Raspel, danach
mit dem Schleifblock plan zur Schallwand.



Als Nächstes kommen die Abschlüsse, also die Bretter für Boden und Deckel.
Normalerweise klebe ich zum Ausschneiden solcher Formen direkt entsprechende
Ausdrucke auf das Holz. Da es sich hier aber um acht Bretter handelt (2x2x19mm+10mm)
bräuchte ich gut 40 DIN A4-Blätter selbstklebendes Papier. Deshalb erstelle ich
mir ausnahmsweise eine Schablone die ich dann "per Filzstift an Kante" auf die
Bretter übertragen. Hier sieht man links eine dickere Pappe als Träger und rechts
die fünf ausgedruckten Formteile. Es handelt sich diesmal um transparente,
selbstklebende Folie; die Passkreuze erlauben ein genaues, überlappendes Ansetzen
der Blätter.



Hier die fertige Schablone. Pfiffigerweise habe ich auch gleich die Formen für die
Rippen der Blende mit ausgedruckt, diese schneide ich dann später einfach aus,
und habe so gleich die nächste Schablone.

Grüße, Stephan Stoske
stoske
Inventar
#174 erstellt: 15. Sep 2008, 17:27
Hi,

... bevor ich die Deckel aussäge, erstelle ich zur Sicherheit erst noch die Grundkörper
der E-Blöcke, also jene länglichen Kästen die nachher die Elektronik, den Amp und das
Bedienteil aufnehmen. So bin ich dann etwas flexibler beim Ausgleich eventueller
Toleranzen...



Huch, was ist das denn?
Für die Front und die Rückseite der E-Blöcke brauche ich sehr lange, saubere
Ausschnitte. Die langen für das Bedienteil vorne, die kurzen für die Buchsen hinten.
Ich beklebe die Bretter zuerst gänzlich mit einem alten Rest DC-Fix-Folie und schneide
dann mit dem Skalpell die Ausschnitte aus. Die restliche Folie ringsrum habe ich dann
wieder entfernt, sodass die Folie nur dort stehen bleibt wo die Löcher sein sollen.
Dann bepinsele ich großzügig die Flächen mit schwarzer Farbe und ziehe nach dem
Trocknen auch die restliche Folie ab.



Nun habe ich sehr saubere Markierungen die ich aussägen kann, wobei die
schwarze Farbe komplett stehen bleiben muss. Besonders schwierig ist dabei
die dünne Kante, die lediglich 4 mm breit ist. Diese brauche ich, damit ich
später das Loch mit dem Bedienpanel abdecken kann, welches ringsrum 4 mm
breite und höher ist.



Beim Sägen achte ich penibel darauf, die schwarze Farbe nicht zu beschädigen.
Ich versuche ihr zwar möglichst nahe zu kommen, lasse aber immer eine Winzigkeit
Holz überstehen. Das kann ich dann später mit Raspel und Schleifpapier entfernen.
Bei dem dünnen Steg ist das aber noch nicht möglich, er ist butterweich und würde
sofort zerbrechen.



Deshalb klebe ich die Front- und Rückseite zuerst auf das Seitenbrett. Erst dann kann
ich auch den dünnen Steg bearbeiten und so glatt und gerade wie möglich schleifen.



Hier nun die E-Blöcke in Rohform. Von Innen sind die Halterungen verlebt und auch
auf der Rückseite ist schon der erste Deckel drauf. In das kleine Loch kommt später
die Netzbuchse. Oben und unten bleibt der Kasten offen; der so entstehende Spalt
ist am Ende für die Luftzufuhr wichtig, damit es dem Amp nicht zu warm wird.



Dann habe ich die Deckel mit der Schablone aufgezeichnet und ausgesägt. Damit
die Rundung aller acht Platten (4 x 19 + 4 x 10) identisch wird, habe ich sie auf
eine Marmorplatte gestellt, miteinander verspannt und schleife mir nun einen Wolf.
Die Länge habe ich absichtlich 1-2 mm zu lang gelassen, diese passe ich später
exakt an die Gehäuse an.

Grüße, Stephan Stoske
stoske
Inventar
#175 erstellt: 15. Sep 2008, 19:37
Hi,

...und hier noch ein kleiner Stelltest mit Größenvergleich, damit ihr auch
mal wisst, wie der zugehörige Bastler aussieht.



Grüße, Stephan Stoske


[Beitrag von stoske am 15. Sep 2008, 19:58 bearbeitet]
bergteufel_2
Inventar
#176 erstellt: 15. Sep 2008, 19:48
stoske
Inventar
#177 erstellt: 13. Okt 2008, 21:03
Hi,

im Moment geht es leider nur sehr langsam voran. Ich dachte, ich mach' mal wieder 'ne Meldung

Letzte Woche haben Sie mir sechs Zähne gezogen, Knochen transplantiert und Titanstifte
implantiert. Ich fühle mich wie nach einer derben Schlägerei und sehe aus wie ein Hamster
nach Sammeln des Wintervorrates. Meine Digicam ist mir auch verreckt, drum war einfach mal
Pause angesagt.

Die Gehäuse sind mittlerweile fertig, komplett mit Magenten und allem Zip und Zap. Die magnetischen
Achsen der Klappen funktionieren übrigens wunderbar. Lautlos, spielfrei, berühungslos, präzise.
Nun bin ich dabei die einzelnen Teile zu grundieren und zu lackieren.

Hier eine Schallwand mit Blende...



Hier die Deckel und Klappen, frisch grundiert.



Die E-Blöcke sind auch komplett...



... so liegen sie schon über eine Woche auf dem Boden. Jetzt kämpfe ich noch mit einem fiesem
Brumm, der sich einstellte, als ich die festen Potis der Subweiche über längeren Kabel mit einem
Schalter verband, naja, wird sich schon irgendwie regeln. Als kleinen Trost habe ich mir heute eine
neue Digicam gekauft, damit muss ich erst noch etwas rumspielen

So weit, so gut, wollte ich nur mal vermelden.

Grüße, Stephan Stoske
ax3
Inventar
#178 erstellt: 13. Okt 2008, 21:43

stoske schrieb:

Letzte Woche haben Sie mir sechs Zähne gezogen, Knochen transplantiert und Titanstifte
implantiert. Ich fühle mich wie nach einer derben Schlägerei und sehe aus wie ein Hamster
nach Sammeln des Wintervorrates. Meine Digicam ist mir auch verreckt, drum war einfach mal
Pause angesagt.

So weit, so gut, wollte ich nur mal vermelden.

Grüße, Stephan Stoske


Hi Stephan,

Du bist ja im Moment recht und echt gebeutelt.
Gute Besserung!

Ich hoffe, ich habe noch etwas Zeit bis zu den ja extra versicherten Implantaten.

Wann erwartest Du die Vermählung der Chassis mit dem Gehäuse und welche DigiCam nennst Du nun dein Eigen?

Grüße aus MG

Uwe
stoske
Inventar
#179 erstellt: 13. Okt 2008, 23:30
Hi Uwe,

Besten Dank. Ich futtere noch Schmerzmittel wie (meine Frau) M&Ms,
Mittwoch werden die Fäden gezogen. Dann wird es hoffentlich besser.

> Wann erwartest Du die Vermählung der Chassis mit dem Gehäuse

Schwer zu sagen, vielleicht irgendwann im November.
Im Moment habe ich ja erst noch ein Brummproblem zu lösen ->

http://www.hifi-foru...um_id=71&thread=6438


> und welche DigiCam nennst Du nun dein Eigen?

Panasonic Lumix LX-3. Relativ großer Chip, starker Weitwinkel,
hohe Lichtstärke - ein feines Teil.

Grüße, Stephan Stoske
deadlikeadodo
Stammgast
#180 erstellt: 14. Okt 2008, 14:30

stoske schrieb:

- ein feines Teil.

Stimmt
bergteufel_2
Inventar
#181 erstellt: 14. Okt 2008, 19:38

stoske schrieb:
Hi,

im Moment geht es leider nur sehr langsam voran. Ich dachte, ich mach' mal wieder 'ne Meldung

Letzte Woche haben Sie mir sechs Zähne gezogen, Knochen transplantiert und Titanstifte
implantiert. Ich fühle mich wie nach einer derben Schlägerei und sehe aus wie ein Hamster
nach Sammeln des Wintervorrates. Meine Digicam ist mir auch verreckt, drum war einfach mal
Pause angesagt.

So weit, so gut, wollte ich nur mal vermelden.

Grüße, Stephan Stoske


Hallo Stephan,

gute Besserung und einen schönen ... aus dem schönen Sauerland wünscht Dir
stoske
Inventar
#182 erstellt: 30. Okt 2008, 23:44
Hi,

hier nochmal ein kleines Update...



Die "Hochzeit" kam doch schneller als erwartet, es fehlen nur noch die Blenden um die Ränder/Schrauben
der Chassis und das BR-Loch abzudecken. Dann muss nur noch der E-Block angeschraubt werden. Dazu
muss die Schallwand wieder abgeschraubt werden, wozu ich gerade zu faul bin - ich höre jetzt lieber ein
wenig.



Die aktive Weiche, die eigentlich auf die Holzplatte zu den anderen passiven Bauteilen sollte,
ist am Ende doch im Verstärker gelandet. Dadurch dass der Ringkerntrafo entfernt wurde, bot
sich der Platz einfach an. Das erspart mir 1.5 Meter Cinchkabel und verbessert die Abschirmung.

http://img508.imageshack.us/images/thpix.gif

Das Bedienpanel von vorne. Ein kleiner Makel war doch nicht zu vermeiden, der Vintage-Schalter
ist ohne Funktion. Es war nicht möglich, die Kabel bis zu Schalter zu verlängern ohne sich auch
einen kleinen Brumm einzuhandeln. Deshalb habe ich darauf verzichtet und die aktive Weiche ins
das Metallgehäuse des Verstärkers gepackt.



Auch die Blenden sind fertig und halten rein magnetisch. Rechts unten sieht man den Ringkerntrafo
der in einer Gummischlaufe frei im Gehäuse schwebt.

Naja, prinzipiell war es das nun. Klanglich, technisch und gestalterisch habe ich nun das was ich auch haben
wollte, womit das Thema Boxenbau nun erstmal abgeschlossen ist. Vielleicht bringe ich die Einzelteile
irgendwann mal zum Lackierer, denn die Oberflächen sind mir nicht so ganz gelungen. Aber dazu kann die
Boxen ja leicht wieder zerlegt werden. Gute 65 Kilo wiegt übrigens eine. Jetzt höre ich erstmal ausgiebig
und schraube dann noch die E-Blöcke ein, dann mache ich nochmal ein paar finale Bilder.

Grüße, Stephan Stoske
tiefton
Hat sich gelöscht
#183 erstellt: 31. Okt 2008, 09:24
Hi Stephan,

wow
mit der Stoffabdeckung sieht das mal Wahnsinn aus - ich bin echt von den Socken.

Bist Du klanglich zufrieden und gibt die Weiche das her, was Du dir vorgestellt hattest?

Beste Grüße,
Thomas
stoske
Inventar
#184 erstellt: 31. Okt 2008, 11:02
Hi Thomas,

> Bist Du klanglich zufrieden und gibt die Weiche das her, was Du dir vorgestellt hattest?

Klanglich bin ich mehr als zufrieden und alle Modis (bis auf Vintage) funktionieren
auch wie geplant. Aber das konnte ich schon vorher anhand der Testgehäuse gut
überprüfen.

Im Pure-Modus habe ich nun quasi wieder meine alte Diva, auch mit dem Makel des
engen Sweetspots. Es ist total ungewöhnlich und seltsam einfach per Schalter den
Hochtöner dazu zu schalten oder nach 2-Wege zu wechseln. Aber der Unterschied
ist deutlich. Die Räumlichkeit läßt etwas nach, dafür wird die Abstrahlung viel breiter,
so wie ich mir das auch gewünscht habe.

Grüße, Stephan Stoske
stoske
Inventar
#185 erstellt: 03. Nov 2008, 23:28
Hi,

so ihr Lieben, hier mein letzter Text zum Thema...



Endlich alles fix und fertig, inkl. meiner selbst... Der berühmte grüne Teppich hat
auch den siebten Boxenbau schadlos überstanden. Alles ist wieder aufgeräumt
und gesäubert, die Boxen spielen wunderbar, meine ganze "HiFi"-Anlage hat sich
nun auf einen Noxon-Player und eine Festplatte reduziert. Kein Verstärker mehr,
kein Umschalter, kaum noch Kabel. Die Fernseh-Choose kommt auch noch weg.

Nun denn, ein paar Katastrophen gab es noch. Vor ein paar Wochen, beim Umbau
des zweiten Verstärkers habe ich wohl aus Versehen den rückwärtigen Schalter des
Amps von Stereo auf Bridged umgeschaltet. Das sollte eigentlich kein Problem sein,
aber da ich den Amp ja relativ stark reduziert hatte, LED-Platinen raus, feste Kabel
angelötet, alle Buchsen entfernt, schien er mit dieser Situation irgendwie nicht mehr
klarzukommen. Jedenfalls ist mir dabei ein Kanal abgeraucht. Nach einer Woche
Trauer und zahlreichen erfolglosen Reparaturversuchen, habe ich mich entschieden
nochmal einen Samson Servo 120a zu kaufen. Da habe ich dann, für den Fall der
Fälle, auch ein paar Ersatzteile in Reserve. Nach einem super-sorgfältigen dritten
Umbau des Amps, klappte dann alles - erstmal.

Als ich dann, als letzten Schritt, den E-Block anschrauben wollte, ist mit dieser der
Länge nach umgefallen und schwer hingeknallt. Dabei ist der Amp aus seiner
Halterung gebrochen und hat dabei die Potis abgerissen. Aaarrgghhh.. Gottlob hatte
ich ja nun Ersatzteile, sodass ich eine Box nochmal komplett auseinander nehmen
musste um die Bedienplatine zu wechseln. Der Kauf des Dritten Amps hatte sich
also schon gelohnt.



Ebenfalls sehr effektiv war der Wechsel von ein paar Widerständen in den beiden
F1-Weichen. Dadurch hat sich der Pegel stark erhöht, sodass ich die Verstärker
letztlich nur zu einem Drittel aufdrehe und die Lautstärke mit dem Ausgangspegel
des Player steuere. Die so erreichbare Lautstärke geht deutlich über das was ich
hier im Raum noch ertrage, ein Rauschen oder Brummen ist nicht wahrnehmbar.

A pro pos Störgeräusche bei fehlendem Signal. Eine gute Idee war auf den separaten
Vintage-Modus zu verzichten und die Aktivweichen direkt in die Ampgehäuse zu
verfrachten. Das hat auch das letzte feine Rauschen eliminiert. Die Ringkerntrafos,
die nach wie vor leicht brummen, sind nach der freien Aufhängung in Gummi und
durch das Gehäuse hindurch auch nicht mehr wahrzunehmen.



Insgesamt haben sich nun vier nutzbare Varianten ergeben die alle ihren eigenen
Charme und die typischen Vor- und Nachteile haben. Ich zähle nochmal auf...

1. VINTAGE
> Modus Pure, High Comp Off, Sub-Pegel Null.
> BB (150 Hz - 18 kHz)

2. FAST
> Modus Pure, High-Comp On, Sub-Pegel wie Top-Pegel.
> SUB (40-150 Hz), BB (150 Hz - 18 kHz)

3. GRACE
> Modus Grace, High-Comp Off
> SUB (40-150 Hz), BB (150 Hz - 18 kHz), HT (12 kHz - 20 kHz)

4. WIDE
> Modus Wide, High Comp Off
> SUB (40-150 Hz), BB (150 Hz - 2 kHz), HT (2 kHz - 20 kHz)

Die Sache mit der Räumlichkeit und der Abstrahlung verhält sich, wie ich schon
beschrieben hatte, tatsächlich wie erwartet. Die Räumlichkeit leidet von Mode 1 bis
4 ein wenig, dafür wird die Abstrahlung immer breiter. Ich habe nun wirklich
vier verschiedene Boxen in einer und nutze die verschiedenen Verhalten je nach
dem wie ich höre, oder was ich höre. Die mal kurz angedachte Klangregelstufe
ist überflüssig, denn durch die getrennten Pegelregler läßt sich das ähnlich praktikabel
realisieren. Bei geringen Pegeln drehe ich die Subs etwas auf, wenn es laut wird
etwas runter. Die Schallwandbreite von über 60 cm wirkt sehr gut, wogegen die
flächige Blende mit dem Stoffbezug akustisch scheinbar keinen Effekt hat.

Rein optisch bin ich auch sehr zufrieden, der gestalterische Aufwand hat sich gelohnt.
Trotz der Größe (und der schlechten Fotos) nehmen die Boxen nur wenig Raum in
Anspruch und können direkt an der Wand stehen. Durch den Winkel der Schallwand
sitze ich trotzdem immer gut im Abstrahlbereich, selbst im Vintage- und FAST-Modus.

So, nach nun sieben Monaten Planung und harter Arbeit, einigen Hochs und Tiefs
bin ich nun sehr glücklich mit meinen "finalen" Boxen. Ich habe die Vorteile von
nackten Breitbändern, ein potentes FAST wie meine erste DIVA und ein höllisch
dynamisches 2-Wege-System mit Sub-Unterstützung. Bei Vollenweider heute früh
um vier habe ich mir sogar ein Zufriedenheits-Tränchen rausgetrückt

Das war es nun, besten Dank für eure Unterstützung, die großartige Hilfe, die vielen
Lobs und vor allem, Dank dem unendlichen Wissen des Forums.

Grüße, Stephan Stoske
deadlikeadodo
Stammgast
#186 erstellt: 04. Nov 2008, 07:53
Wir stoßen mit entsprechend gefülltem Weihgeschirr auf dich an

aber bist du dir sicher dass das deine letzte Box ist ?
Michith
Inventar
#187 erstellt: 04. Nov 2008, 11:06
Salü
auch von mir herzlichen Glückstrumpf zur Fertigstellung, sind wirklich imposante Tonmöbel geworden, gefallen mir sehr gut

aber eben... die finalen Boxen sind denke ich relativ, oder?

btw. ich habe auch grade meine letzten finalen Boxen weitergegeben und nun bin ich am nächsten Paar finale Boxen

Auf jeden Fall Danke für den tollen Bericht, habe mich immer gefreut, wenn ich morgens im Büro was neues vom Herrn Stoske lesen konnte

Gruss, Michi
plüsch
Inventar
#188 erstellt: 04. Nov 2008, 22:17
Schön Legger das,

da kann ich nur noch wünschen,
viel Spaß mit deiner neuen.

Schade daß Du jetzt fertig bist.

Gruß plüsch
bergteufel_2
Inventar
#189 erstellt: 04. Nov 2008, 22:28
Wie erwartet - Grandios!!!!

ax3
Inventar
#190 erstellt: 04. Nov 2008, 23:09
Hi Stephan,

wie bei jedem deiner finalen Lautsprecher bin ich von der Umsetzung und dem Engagement beeindruckt und wünsche dir viel Spaß mit den Boxen bis zu den neuen Ideen, die Du nicht umhin kommen wirst ebenfalls umzusetzen und von denen ich hoffe, dass Du sie hier vorstellen wirst

lieben Gruß

Uwe
stoske
Inventar
#191 erstellt: 10. Mai 2011, 09:55
Hi,

kleiner Nachtrag: Die Lautsprecher gibt es nicht mehr. Aufgrund der sich
gänzlich geänderten Wohnbedingung wurden die Chassis anderen Aufgaben
zugeführt und die Elektronik ist noch übrig. Wer möchte, kann sie haben...

http://www.hifi-foru...m_id=188&thread=2061

Grüße, Stephan Stoske
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