Bitumen - Verarbeitung?

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Spatz
Inventar
#1 erstellt: 10. Aug 2009, 15:15
Moin!

Bei meinem nächsten Projekt möchte ich erstmals das Gehäuse mit Bitumen und Filz dämmen.

Da ich sowas noch nie gemacht habe bin ich mir bei der Verarbeitung noch nicht so ganz im klaren...

Ist bei dem Umgang mit Bitumen generell irgendetwas zu beachten? Sollte man das Zeug nicht anfassen oder nur in gut belüfteten Räumen verwenden? Wie klebe ich das Zeug auf die Box? Holzleim, anderer Kleber oder einfach nur Hitze aus dem Heißluftfön? Wie klebe ich danach den Filz am besten auf das Bitumen?

Ich hoffe der ein oder andere Handwerker hier kann mir helfen!

Ciao,

Spatz
pelowski
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 10. Aug 2009, 15:41
Hallo Spatz,

ich vermute, Du meinst Bitumenplatten. Nimm welche mit mindestens 4mm Stärke. Die, die für Lautsprecher gedacht sind, sind selbstklebend (auf einer Seite ).

Ansonsten kannst Du als Kleber fast alles nehmen, da ja nur die Teile nicht abfallen sollen. Soll halt billig sein und vielleicht auch keine gesundheitsschädlichen Dämpfe abgeben.
Der billigste Holzleim z.B. ist schon o.k.

Grüße - Manfred
castorpollux
Inventar
#3 erstellt: 10. Aug 2009, 15:58
Hi Spatz,

Lese er diesen Thread und insbesondere die Posts von Moby_Dick

Grüße,

Alex
BolleY2K
Inventar
#4 erstellt: 10. Aug 2009, 16:29
Hallo,

von den Teilen habe ich schon hunderte verarbeitet - wenn man es richtig macht, halten die auch bombenfest.

Nimm die von MXM / Sinus Live - die sind preisWERT. Die Schutzfolie abziehen, dann die Matten auf der Klebeseite gut mit der Heißluftpistole anwärmen, ankleben, fest andrücken - hält.

Ich bin da etwas pedantisch und mache die auch noch von der Oberseite warm und matsche die richtig fest, aber das ist nicht wirklich notwendig, das ist nur fürs Gewissen...

Auch in diversen Autos hat sich über Jahre noch nie etwas gelöst.

LG!

PS: Zum zuschneiden ist eine große normale Schere Gold wert.
Spatz
Inventar
#5 erstellt: 10. Aug 2009, 18:47
Ich habe eine Rolle 4 mm dickes Bitumen (Schweissbahn) im Baumarkt gekauft. Die Selbstklebenden sind mir zu teuer...

Ich werde wohl die zugeschnittenen Bitumenplatten mit dem Heissluftfön erwärmen, dann andrücken, dann nochmal erwärmen und mit einer Rolle festpressen. Als Kleber zwischen Bitumen und Filz nehme ich dann Holzleim...

Einwände?

Ciao,

Spatz
Ale#
Stammgast
#6 erstellt: 10. Aug 2009, 19:22
Hi,

Ich kenne nur selbstklebende Bitumenplatten.

Aber wie man andere Bitumenplatten verarbeitet, haben der @Moby_Dick und die andere schon öfters hier im Forum beschrieben.

Hast du schon von @castorpollux verlinkten Thread durchgelesen? Dort beschriebene Vorgehensweise ist nicht viel komplizierter, als das was du vorhast. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob Holzleim die beste Wahl ist. Bitumenplatte ist doch kein saugendes Material.

mfg Alex
BolleY2K
Inventar
#7 erstellt: 10. Aug 2009, 19:57
Montagekleber! Leim klebt darauf nicht so gut.

http://www.carhifi-s...klebend-made-in.html

Die nehme ich gerne, auch für LS-Selbstbau. Preis ist fair.
Spatz
Inventar
#8 erstellt: 11. Aug 2009, 09:52
Also, ich habe es gerade mal auf einem Teststück ausprobiert und werde folgendermaßen vorgehen:

Zuerst erwärme ich das Bitumen mit einer Heissluftpistole auf der zu klebenden Seite und bringe es dann auf das Holz auf, indem ich es mit einer Rolle festdrücke. Dann erwärme ich die Oberseite, lege den Filz auf und presse nochmal mit der Rolle.

Das hält ausreichend gut auf dem Holz und eine flächige Verklebung ist auch gewährleistet...
moby_dick
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 11. Aug 2009, 11:10
Wenn das Bitumen gut hält, ist es ok. Ich mache da gerne als Haftvermittler eine Bitumenlösung auf das Holz, das über Nacht trocknet.

Eine gesteigerte Wirkung erhältst du mit 4 mm Bitumen/ Sperrholz oder Fliese/ plus Filz.

Ich nehme Bitumen/Fliese für den Mittelton, Bitumen/Sperrholz für den Tiefton.
Als Absortionsmaterial Rockwool RAF-SE, zumindest für den Mittelton. Bei CB oder Passiwmembran auch für den TT. Für BR sollte die Steinwolle in Vlies eingewickelt werden.

Das übliche Sonofil ist wesentlich weniger wirksam!



Oder statt Filz Sperrholz. Aber wahrscheinlich hast du den Filz schon, auf jeden Fall ist der Effekt beachtlich.

Viel Erfolg.

Mehr Infos und Tipps zum Bau:
http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=19351


[Beitrag von moby_dick am 11. Aug 2009, 11:29 bearbeitet]
Spatz
Inventar
#10 erstellt: 11. Aug 2009, 11:49

moby_dick schrieb:
Oder statt Filz Sperrholz. Aber wahrscheinlich hast du den Filz schon, auf jeden Fall ist der Effekt beachtlich.


Den Filz habe ich schon, sind quadratmeterweise Reste aus dem Teichbau (Zwischenlage zwischen Boden und Folie). Das Zeug ist zwar synthetisch (schnürt sich bei Hitze zusammen), sollte aber trotzdem gut funzen...

Als Dämmmaterial ist eine Kombination aus schichtenweise Steinwolle und Sonofil (siehe kürzlich diskutierter Bedämpfungsdiskussionsthread) geplant!


Viel Erfolg.


Danke!
moby_dick
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 11. Aug 2009, 12:38
Ich befürchte, dieser Filz ist ungeeignet, da zu leicht.
TeddyTornado
Stammgast
#12 erstellt: 21. Nov 2009, 14:06
Huhu!
Um das leidige Thema nochmal anzustossen:
Ich bin jetzt bei mir soweit, das ich mit dem Filz loslegen kann.
Mein Bekannter ist Polsterer und hat mir ein paar Muster mitgegeben:



Was meint ihr, welchen ich nehmen könnte?
Der Untere ist ca. 6mm dick und recht weich, der Mittlere ca. 4mm etwas "härter" eher richtung Teppich und der Obere ca. 15mm und flauschig.
Wobei ich ich glaube, das der Obere nicht so geeignet ist, da er recht leicht zu zerfleddern ist und daher wohl auch schlecht zu verarbeiten ist...

Untergrund ist Bitumen


Gruß
Teddy
Spatz
Inventar
#13 erstellt: 21. Nov 2009, 15:08
Ich würde den mittleren nehmen und eventuell noch eine Schicht vom unteren darauf kleben...
Kloeppi
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 21. Jan 2010, 22:59
Plane gerade auch die Gehäuse als Zuhause für einen exquisiten Bausatz und möchte alles richtig machen oder zumindest nachher das Gefühl haben, alles richtig gemacht zu haben.
Würde diesen Thread daher gerne nochmal aktivieren.

Zuerst aber eine grundsätzliche Frage:
Sofern man kein Eigenentwickler ist, bekommt man mit dem Bausatz eine Frequenzweiche, die mit Sicherheit in einem ungedämmten Gehäuse abgestimmt ist. Sind dann durch die Dämmmassnahmen nicht Veränderungen in der Klangcharakteristik und damit sogar evtl. Verschlechterungen zu erwarten/möglich?

Falls nicht, habe ich mich beim Mittel-/Hochtonbereich für Bitumen + Filz oder Weichfaserdämmplatten entschieden.
Wenn ich hier alles richtig verstanden habe, muss dafür das Gehäuse um das Bitumenvolumen vergrössert werden, für den Filz oder Weichfaserdämmmplatten ist aber keine Volumenvergrösserung erforderlich - oder?

Anders als der Vorposter habe ich keinen Filz "auf Lager" und muss mir diesen besorgen. Was ist das für ein Filz?
Ein Fussbodenbelag? - Den habe ich aber noch nirgends mit 8 mm Stärke gesehen.

Nochmal zum Bitumen: bei meinen Recherchen musste ich immer wieder von Befürchtungen lesen, dass die Ausdünstungen des Bitumen die Chassis zerstören könnten. Die sind allerdings nicht ganz billig und ich würde da ungern was riskieren. Eine abschliessende Aussage habe ich nicht gefunden - gibt es da verlässliche Quellen?

Danke für alle Antworten

Kloeppi
Spatz
Inventar
#15 erstellt: 22. Jan 2010, 02:06

Kloeppi schrieb:
Plane gerade auch die Gehäuse als Zuhause für einen exquisiten Bausatz und möchte alles richtig machen oder zumindest nachher das Gefühl haben, alles richtig gemacht zu haben.
Würde diesen Thread daher gerne nochmal aktivieren.

Es sei dir vergönnt...

Zuerst aber eine grundsätzliche Frage:
Sofern man kein Eigenentwickler ist, bekommt man mit dem Bausatz eine Frequenzweiche, die mit Sicherheit in einem ungedämmten Gehäuse abgestimmt ist. Sind dann durch die Dämmmassnahmen nicht Veränderungen in der Klangcharakteristik und damit sogar evtl. Verschlechterungen zu erwarten/möglich?

Die Resonanzen und Vibrationen der Gehäusewände sind normalerweise (außer bei ganz wenigen Boxen) nicht erwünscht und werden somit auch nicht bei der Weichenentwicklung beachtest. Grundsätzlich sind Dämmen und Dämpfen immer von Vorteil, wobei man es gerade beim Dämpfen (also mit Wolle, Schaumstoff etc.) auch übertreiben kann, was sich auf die Tieftonwiedergabe auswirken kann.

Das Gehäuse selber kann eigentlich gar nicht steif, gedämmt und schwer genug sein. Bei sehr heftigen Dämmungen (Versteifungsmatrix plus Bitumen plus Fliesen oder so) könnte man mal kontrollieren, ob sich das nicht zu sehr auf das Volumen auswirkt und zur Not die Box ein paar cm tiefer machen, so dass die Volumina wieder passen.

Falls nicht, habe ich mich beim Mittel-/Hochtonbereich für Bitumen + Filz oder Weichfaserdämmplatten entschieden.
Wenn ich hier alles richtig verstanden habe, muss dafür das Gehäuse um das Bitumenvolumen vergrössert werden, für den Filz oder Weichfaserdämmmplatten ist aber keine Volumenvergrösserung erforderlich - oder?

Nein, das passt so, da Weichfaser und Filz offene Materialien sind. Aber wenn sich das Volumen nicht um mehr als 5-10% ändert muss man auch nicht nachkorrigieren.

Bei den anderen Fragen kann ich dir nicht helfen.

Um was für Boxen geht es denn?

Ciao,

Spatz

PS: Als Dämpfung sehr gut und günstig ist Mineralwolle, normalerweise zur Isolation von Häusern eingesetzt...
joltec
Inventar
#16 erstellt: 22. Jan 2010, 02:47

Ich habe eine Rolle 4 mm dickes Bitumen (Schweissbahn) im Baumarkt gekauft. Die Selbstklebenden sind mir zu teuer...

richtig, so hatte ich es auch mal gemacht

...mit Heißluftfön und dann da rummatschen und alles stinkt und qualmt

nehme die Universalwaffe für flächige Verklebungen - Pattex Compact - hat bei mir super funktioniert.
Achtung: auf der glatten Seite, welche mit dem MdF verklebt wird, ist eine dünne Folie, die du komplett entfernen mußt.


[Beitrag von joltec am 22. Jan 2010, 02:54 bearbeitet]
Kloeppi
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 22. Jan 2010, 16:39
Hallo Spatz,


Spatz schrieb:
Um was für Boxen geht es denn?

Diese hätten es mir angetan und sollen später vielleicht mal mit den Subs erweitert aber nur als Stereo System genutzt werden.

Die Frage nach der möglichen Lautsprecherbeschädigung durch Bitumenausdünstungen müsste doch für alle Dämmer die Wichtigste überhaupt sein. Denn was nutzt die beste Dämmung, wenn der LS kaputt ist. Sonderbarerweise ist immer nur von den Vermutungen zu lesen, eine abschliessende Aussage dazu habe ich noch nicht gefunden.

Was mich ebenso stutzig macht ist, dass ich noch in keinem Baubericht eine Gehäuseversteifung gefunden habe, wie ich sie realisieren will. Ich habe nämlich vor, zwischen die beiden Seitenwände mittig in der Gehäusetiefe und gedrittelt in der Gehäusehöhe zwei 16er Buchenrundstäbe einzuleimen, Verbindung Seitenwand/Rundstab mit Holzdübel.
Etwas steiferes dürfte es dann wohl kaum geben und die Volumenreduzierung ist gering.

Kloeppi
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