Nur als kleiner Denkanstoß: Passive Hochtonentzerrung (Anhebung)

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ede90
Stammgast
#1 erstellt: 21. Feb 2011, 15:41
Eigtl mehr zufällig darauf gestoßen, möchte ich euch meine Idee nicht vorenthalten:

Allgemein ist ja bekannt, das sich Tieftöner mit einem Hochpasskondensator im Tieftonbereich noch etwas im Frequenzspektrum erweitern lassen (GHP, BRHP,...)

Aber wieso sollte es nicht auch im Hochtonbereich (Insbesondere bei größeren Breitbändern interessant) funktionieren?

Ich kann euch sagen: Es geht!

Eine konkrete Formel kann ich euch leider nicht geben, es ist also immer etwas Experimentieren dabei, dank Boxsim aber kein Problem.
Das Grundprinzip ist eigtl ein überschwingender Tiefpass 2. Ordnung.
Dazu wird der Parallelkondensator in etwa so groß gewählt wie ein Hochpasskondensator (Filter 1. Ordnung) für die Frequenz, die angehoben werden soll, allerdings bezogen auf den Realteil (Also Re des Chassis beachten) des Widerstands des Chassis und nicht den Scheinteil
(kommt dann meist auf 1 - 2 µF).

Dieser Kondensator lässt die Impedanzkurve dann entgegen des Induktiven Anstiegs der Schwingspule wieder fallen.

Anschließend wird die Serienspule so gewählt, das sie an der anzuhebenden Frequenz und der durch den Parallelkondensator resultierenden Impedanz einen Tiefpass erster Ordnung bildet.
(Beläuft sich dann auf ca. 0,1 - 0,2 mH)

Dadurch entsteht ein Schwingkreis, der die Impedanz an der angestrebten Frequenz recht weit nach unten zieht. Gerät diese zu gering oder ist die Anhebung zu groß, hilft ein kleiner Serienwiderstand zum Kondensator (0,5 - 2 Ohm)


Wie das ganze umgesetzt werden kann, will ich hier noch an einem kleinen Boxsim-Projekt aufzeigen:
Größere Standbox mit 2 Visaton BG20 in je 60l BR, wobei der untere ab ca. 800Hz aus dem Rennen genommen wird. Bei der Trennung ergibt sich noch eine leichte Phasenschweinerei, aber das sie hier mal sekundär, es geht hier ja um die Hochtonanhebung. 2 Saugkreise begradigen noch den Frequenzgang, das wars auch schon.

Interessant ist hier eigtl hauptsächlich der elektrische Frequenzgang, der zeigt, das der Superhochtonbereich um bis zu 7 dB angehoben wird. Das könnte oftmals das Problem beseitigen, zum Breitbänder noch einen Superhochtöner zu finden.

Passive Hochtonentzerrung

Wogegen diese Schaltung natürlich nicht hilft, sind der enge Sweet Spot und ggf ein schlechtes Ausschwingverhalten in den hohen Frequenzen.

Achja vielleicht brauchts noch nen Namen für die Schaltung
Wie wärs mit HTP (Hochton-Tiefpass)


MfG

ede
nähmaschine
Stammgast
#2 erstellt: 21. Feb 2011, 18:39
Hi Ede,
Danke, schön erklärt nochmal, wurde ja auch gerade vom Visaton-Entwickler für die Pentaton versuchsweise vorgestellt.
Dort war es wohl des Guten zuviel, aber es gibt sicher genug große Breitbänder bei denen ein Versuch in diese Richtung lohnt.
Gruß
Steffen
Spatz
Inventar
#3 erstellt: 22. Feb 2011, 00:41
Ich vermute mal, dass das Ausschwingen durch dieses schwingende Filter noch schlechter wird...
ede90
Stammgast
#4 erstellt: 22. Feb 2011, 01:05
Da könntest Du natürlich recht haben, andererseits spielt sich eine solche Entzerrung, wenn sie denn angewendet wird, meist im weniger empfindlichen Bereich des Gehörs über 10 kHz statt.
Die Frage ist natürlich, wie negativ sich das Ausschwingverhalten im Gegensatz zu den restlichen Resonanzen auswirkt.
Bei der Sippo beispielsweise überschwingt die Weiche im Übernahmebereich des Hochtöners auch ganz ordentlich, und negative Rückmeldungen gab es diesbezüglich meines Wissens nach noch nicht.

Aber deshalb habe ich in der Überschrift auch geschrieben "Nur als kleiner Denkanstoß", soll heißen, es muss ausprobiert, gehört und vermessen werden.

MfG

ede
Used2Use
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 22. Feb 2011, 06:01

Das könnte oftmals das Problem beseitigen, zum Breitbänder noch einen Superhochtöner zu finden.

Müsste sich imho an einem Line-Level Shelvingfilter messen lassen. Bei Entzerrung "über alles" immer eine Option.
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