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Konisches Fronthorn+A -A |
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Autor |
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chris2178
Gesperrt |
#1 erstellt: 04. Feb 2012, 16:24 | |
Welche Vor und Nachteile hat eigentlich ein Konisches Fronthorn gegenüber z.b eines Tractrixhorns? wäre ja einfach zu Bauen sowas. könnte mann was vernünftiges Bauen z.b mit 6" oder 8" Zoll Chassis? ich denke da an 70-80cm Durchmesser oder Quadratisch 80x80cm und untere Grenzfrequenz 150-200Hz. Gruss Chris [Beitrag von chris2178 am 04. Feb 2012, 16:30 bearbeitet] |
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LineArray
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 05. Feb 2012, 10:40 | |
http://homepage.mac....ale-Horns-3parts.pdf In Fig. 1 hast du einen Vergleich der Strahlungsimpedanzen verschiedener Hornkonturen in Abhängigkeit von der Frequenz. Ein konisches Horn hat bei gleicher Länge und Mundfläche eine wesentlich höhere untere Grenzfrequenz als z.B. ein Exponential- oder Tractrix Horn. Für den Bassbereich wird so ein Horn also riesig, wenn es für tiefe Frequenzen noch wirklich wirksam sein soll. Trotzdem hat auch diese Kontur ihre spezifischen Vorzüge, die Welligkeit im Frequenzgang ist relativ gering im Bereich der Grenzfrequenz und der Blindanteil der Impedanz hält sich in Grenzen. Außerdem ist das konische Horn für hinreichend hohe Frequenzen (immer relativ zu den Abmessungen zu sehen) ein CD (Constant Directivity) Horn, deshalb kann diese Kontur im Mittel- Hochtonbereich als Ausgangspunkt für verschiedene CD Wave Guides dienen, die dann aber meist noch Modifikationen der Kontur enthalten. Es gibt aber auch Beispiele für den Einsatz im Bassbereich, schau vielleicht mal das konische "Volvotreter" Horn an. Um Simulationen mit geeigneter Software und evt. eine geeignete Frequenzgangentzerrung wirst Du bei einem konischen Basshorn wahrscheinlich nicht herum kommen. Eine geschickte Integration in den Raum (Grenzflächen des Raums nutzen ...) ist im Bassbereich sicherlich auch ein spannendes Thema ... Grüße Oliver [Beitrag von LineArray am 05. Feb 2012, 10:48 bearbeitet] |
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dommii_old
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 05. Feb 2012, 12:28 | |
Das Problem an einem konischen Horn ist neben der großen Länge die Sprungstelle am Übergang in den Raum. Sich öffnende Honrfuktionen haben an deren Ende ja schon eine Art Fase, welche diese entschärft. Wenn man einfach nur einen Trichter als Horn benutzt wird am Mund viel Schall reflektiert.
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LineArray
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 05. Feb 2012, 20:22 | |
Hallo, das Problem mit vermehrten Reflexionen vom Trichtermund* auch noch im im Bereich oberhalb der Grenzfrequenz ist bei Exponentialhörnern ausgeprägter, wenn die Mundfläche kleiner gemacht wird als sie für einen optimalen Strahlungswiderstand sein sollte. Das ist aber praktisch bei allen real existierenden (Bass) Hörnern für den Heimbereich der Fall. * verursacht durch den von Dir genannten Sprung Das konische Horn reagiert hier bei gleichem Querschnitt und gleicher Länge sogar gutmütiger, das wird aber mit einer geringeren Effizienz bezahlt. Auch wenn dies zunächst kontraintuitiv erscheint, ist es möglich sich das über den von oben geposteten Link anzusehen oder ein paar Vergleichsrechnungen mit gängiger Software anzustellen. Deine Intuition trifft jedenfalls in dieser pauschalen Form nicht zu, und der konkrete Entwurf muss in Bezug auf Welligkeit bei tiefen Frequenzen überprüft werden. Grüße Oliver M. [Beitrag von LineArray am 05. Feb 2012, 20:24 bearbeitet] |
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dommii_old
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 05. Feb 2012, 20:33 | |
Wenn man ein konisches Frontloaded mit gleicher Länge und Mundgröße wie Exponentialhorn baut, hat man, da keine breitbandige Mode vorliegt, kein Horn mehr, sondern abhängig von der Größe der Druckkammer entweder eine TML oder einen Bandpass. Das ganze unter der Annahme, das man es beim Exponentialhorn mit einer im Wirkbereich als Horn wirkenden Konstruktion zu tun hat. Grob über den Daumen gepeilte 90% der verbreiteten Hornkonstruktionen sind bei Frontloaded entweder eine TML oder ein Bandpass und bei Backloaded entweder auch eine TML oder ein Bassreflex. |
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SRAM
Inventar |
#6 erstellt: 05. Feb 2012, 21:29 | |
dommii_old
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 05. Feb 2012, 21:33 | |
Ich weiß, aber entweder das läuft mit nem Sub noch drunter oder man hat einen Bandpass gebaut. |
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LineArray
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 06. Feb 2012, 11:12 | |
Hi Dominic, (dies hauptsächlich bezogen auf Post #5)
man kommt hier ziemlich schnell in Wortklaubereien, wenn man festlegen will, was noch "ein Horn" ist und was nicht. Wenn Du es am Vorhandensein einer "breitbandigen Mode" im Bereich der unteren Grenzfrequenz festmachen willst, dann könnte man ein BR Gehäuse ebenfalls als (Backloaded) Horn bezeichnen ... bei entsprechender Auslegung wäre es dann nach diesem Definitionsansatz vielleicht sogar eines der besseren ... Irgendwie wird es jetzt komisch ( anstatt konisch ), stimmt's ? Die Begrifflichkeiten gehen ziemlich durcheinander, denn man geht oft ein wenig von der Bauform und dann doch ein wenig von der Funktion aus, solange bis keiner mehr auch nur ansatzweise durchblickt - und das zieht sich auch durch alle möglichen HiFi / HighEnd Publikationen, nicht zuletzt auch in der Selbstbauszene. Ich habe Dir ja - quasi oben schon vorweggenommen - zugestimmt, dass das meiste was unter (Bass) Horn im Heimbereich läuft, eigentlich keines ist. Das war von mir nicht ganz so drastisch formuliert wie bei Dir, aber grundsätzlich gebe ich dir Recht. Für mich ist dabei auch bei den sich stärker als konisch erweiternden Konturen entscheidend, dass in der Regel die Mundflächen (wohl aus Platzgründen) zu klein dimensioniert werden, und auch aus diesem Grund ein ausgeprägtes modales Verhalten entsteht. * In dem Moment wo ich ein ausgeprägtes modales Verhalten** habe (insbesondere auch oberhalb der Grundresonanz), kann ich aber ähnliche Tricks zur Zähmung anwenden wie auch in TMLs z.B.: - Bedämpfung an "strategischen" Stellen - Versatz des Treibers vom Anfang der Schallführung weg usw. ... Ein Lautsprecher mit ausgeprägt modalem Verhalten (insbesondere wenn es schmalbandig und unterbedämpft ist) kann jedenfalls kein "guter" LS mehr sein. Um den Wortklaubereien aus dem Weg zu gehen hat man den Begriff "quarterwave speaker" gefunden, der ein schöner Sammelbegriff für alles ist, bei dem Moden mit einer Viertelwellenlänge (und meist auch ungeradzahlig Vielfachen davon) innerhalb der Schallführung eine Rolle spielen, ohne dass man sich über Bauformen streiten muss (oder darüber welche Bauform das - scheinbare - Qualitätsprädikat "Horn" tragen darf) ... ich finde das persönlich sehr entspannend. Ob ein konischer Trichter mit rel. großem Öffnungswinkel, welcher im Bereich seiner unteren Grenzfrequenz oder sogar noch darunter betrieben wird "ein Horn" ist oder nicht ... ausgeprägtes modales Verhalten wäre für mich eher ein Kriterium dagegen und das hat die konische Kontur unter diesen Bedingungen im geringeren Maß. Solange noch eine "nennenswerte" Erhöhung des Realteils der Strahlungsimpedanz (jeweils verglichen mit dem Zustand ohne die fragliche Schallführung) gegeben ist, wäre das für mich ein Kriterium "dafür". ( ... was ist z.B. noch eine - evt. konturierte - Schallwand und was ist schon ein Horn (?), besonders bei eher "schallwandartigen" Konstrukten kann man auch über einen asymmetrischen Einbau des Treibers nachdenken. ...) Für mich wäre es daher schwer zu rechtfertigen, warum die konische Schallführung "weniger Horn sein dürfen" soll als andere, die eben auch "keine richtigen" sind, wenn unterdimensioniert ... ich glaube Du verstehst, was ich meine. Dass eine konische Schallführung, welche unterhalb ihrer Grenzfrequenz betrieben wird, nicht sehr viel bewirkt, darüber sind wir uns einig. Der Abfall des Strahlungswiderstands ist allerdings im Bereich der Grenzfrequenz und darunter bei vernünftiger Auslegung relativ sanft. Ein konischer Trichter richtet - selbst so betrieben - auch vergleichsweise wenig Schaden an, was nicht alle Konstruktionen von sich behaupten können. Aber da muss jeder zu einer eigenen Einschätzung kommen und immer den Anwendungszweck bei der Auswahl von Konturen und deren Dimensionierung berücksichtigen ... vom TE war ein Einsatz ab 150 ... 200Hz gefragt. Wenn man bereit ist, den Frequenzgang entsprechend zu entzerren, kann man sich einige "Schandtaten" erlauben. _____________ * Sicher auch deshalb setzen selbst einige leidenschaftliche Vertreter unter den Herstellern von Horn-LS nicht selten bis in den mittleren oder sogar oberen Bassbereich bei ihren eher wohnraumtauglich dimensionierten Modellen plötzlich andere Gehäusebauformen ein ... obwohl der primäre Sinn und Zweck eines (wirklichen) Horns - Anpassung des Strahlungswiderstands - sich doch am deutlichsten im Bassbereich erschließt, wo ohne entsprechenden Strahlungswiderstand große Verschiebevolumina benötigt werden, die verzerrungsarm aufzubringen nicht immer ganz einfach ist. ** Eine interessante Form des Umgangs mit Moden ist auch der Einsatz zweier (z.B. Exponential-) Trichter, deren Eigenmoden gegeneinander verschränkt sind z.B. http://www.hm-moreart.de/86.htm Hier werden allerdings auch zwei Treiber eingesetzt. Viele Grüße Oliver M. [Beitrag von LineArray am 06. Feb 2012, 17:58 bearbeitet] |
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chris2178
Gesperrt |
#9 erstellt: 06. Feb 2012, 18:55 | |
Interessant,danke für die Antworten. Bleibt die Hornlänge beim Konischen etwa genauso lang wie bei einem Tractrixfronthorn ? Z.b 80cmx80cm Mundfläche das dann eine Grenzfrequenz von 150-200Hz ergibt.Als Treiber würd ich dann z.b Fostex FE208Sigma oder Visaton B200 nehmen.Dann ergibt sich die Halslänge aus der Membranfläche des 20cm Lautsprechers oder ?wie bei einem Tractrix oder? Bei einem 6 Zoll Treiber wäre dann die Halslänge länger zu wählen oder ? Ich glaube da stimmt was nicht,die Länge bestimmt ja auch die untere Grenzfrequenz ...ne Simu wär wohl am besten.... [Beitrag von chris2178 am 06. Feb 2012, 19:03 bearbeitet] |
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LineArray
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 06. Feb 2012, 20:19 | |
Hi, sehe ich auch so. Beim Rolloff Verhalten (Hochpass) der Box solltest Du berücksichtigen, wie die Flankensteilheiten Deiner Weiche aussehen soll. Hochpasscharakeristik von Weiche und Box addieren sich auf einer logarithmischen Skala (in dB). Es ist im allg. nicht erstebenswert, wenn ein - nennen wir es jetzt doch mal "Horn" - sich gerade so bis zur vorgesehenen Trennfrequenz quält. Bei Trichtern mit steil abfallender Charakteristik muss man i.d.R. eine Grenzfrequenz bis min. 1 Oktave unterhalb der Trennfrequenz verlangen, je nach Weiche. Viele Hornkombis klingen "angestrengt" weil nicht genug Überlappung da ist und der Übernahmebereich dadurch vermurkst ist. Bei einem sanfter abfallenden Frequenzgang des Trichters, kannst Du da eher Kompromisse machen und auf eine angestrebte akustische Flankensteilheit von Filter+Box optimieren. Grüße Oliver M. |
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