Hochtöner abschwächen (Widerstand, Spannungsteiler)?

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musicaholic
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Apr 2014, 13:02
Hallo,

nachdem ich umgezogen bin, mussten meine Canton GLE 100 in den Keller (zu wenig Platz im Wohnzimmer) und dafür habe ich wieder die Heco Superior 600 an die Anlage gehängt (oller Yamaha CA 710-Verstärker, billich DVD-Player und Yamaha CT 800-Tuner). Die Hecos wurden mir hier empfohlen und sind eigentlich auch tolle Lautsprecher, ich habe nur ein Problem mit den Höhen. Ich weiß nicht, ob's an den Metall-Kalotten liegt oder an der Kombi mit dem Yamaha-Verstärker, aber ich kann mit den Teilen einfach nicht lange Musik hören, weil ich davon Kopfschmerzen bekomme. Übel! Weil sie mir gerade über den Weg liefen, habe ich mir gestern ein Paar Dual CL 380 gekauft (ich kaufe immer ältere Boxen und habe schon eine Menge ausprobiert). Kein Problem mit zu scharfen Höhen, dafür aber deutlich weniger Bassfundament. Das ist schon eine andere Liga. Offensichtlich lässt mein Zwergenbudget nur Kompromisse zu: Entweder ordentlicher Bass, dafür Probleme mit den Hochtönern oder schöne Höhen, dafür zu wenig Bass. Meint ihr, man könnte die Hochtöner der Superior insgesamt abschwächen durch einen vorgeschalteten Widerstand was auch immer (bin kein Technik-Freak)? Mir ist schon klar, dass damit der gesamte Hochtonbereich abgeschwächt wird und nicht nur die störenden Frequenzen (ganz schlimm sind Zischlaute bei Radiosprecherinnen...), aber irgendwie hänge ich an den Teilen und einen Versuch wär's doch wert, oder? Was würdet ihr empfehlen?

Danke! Gruß, Musicaholic
not0815
Inventar
#2 erstellt: 23. Apr 2014, 20:38
Hi,

die älteren Hecos sind von Hause aus recht hell mit kräftigen Bass abgestimmt, die Taunus-Badewanne. So auch die Superior 600 aus den 80er-Jahren. Hinzukommt, dass Modelle mit Metallkalotten dazu noch deutliche Membranresonanzen aufweisen. Die beide in der Superior-Serie verbauten Alu-Kalotte zeigen zwischen 7-13kHz eine sehr starke Resonanz mit einer Spitze von ca. 6 dB bei 9kHz. Dies führt zu den unangenehmen S- und Zischlaute. Abhilfe ist nur durch einen relative umfangreichen Eingriff in die Frequenzweiche zu erreichen.

Direkt parallel zum Hochtöner muss ein Saugkreis (0,22mH, 1,5µF , 2,7R5W) geschaltet und hierzu in Serie zwischen Hochpass und Hochtöner ein Widerstand (1,8R5W) eingefügt und der Serienkondensator (6,8µF) gegen ca. 3.9 -4,7 µF getauscht werden. Für eine wirklich gute Lösung müsste aber der giftige Heco Hochtöner gegen ein anderes gutes Modell getauscht werden, dies zieht jedoch zwingend eine Änderung der Frequenzweiche nach sich.

Gruß
Sven
musicaholic
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 23. Apr 2014, 23:18
Danke Sven, für deine informative Antwort. Da ich nicht so der versierte Bastler bin, heißt es wohl eher nach anderen Lautsprechern schauen.... Du hast nicht zufällig noch eine Empfehlung für hundert Euro Vintage Lautsprecher ohne Badewanne? Beste Grüße, Tobias
not0815
Inventar
#4 erstellt: 23. Apr 2014, 23:34

Du hast nicht zufällig noch eine Empfehlung für hundert Euro Vintage Lautsprecher ohne Badewanne?

"Gute" Lautsprecher für 100,- € auch oder gerade für Vintage-Modell dürfte wohl leider eine Illusion bleiben
musicaholic
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 23. Apr 2014, 23:56
Stand zu befürchten, aber ich probier's weiter :). Wobei meine Canton GLE 100 (für unter 100 Euro) nicht schlecht sind, obwohl die auch sicher nicht zu wenig Höhen haben, aber nicht so Ohrblutenmäßig wie die Heco Superior... Höre gerade Dual CL 380. Die könnten wiederrum mehr Bass haben, aber was will man für 60 Euro und von 25 Jahre alten Boxen auch Wunder erwarten... Naja, kann man schon Musik mit hören.
willivommarsoderjupiter
Gesperrt
#6 erstellt: 24. Apr 2014, 00:13
Kopfschmerzen bei den Superiors kenne ich. Hatte mal die 830er; prinzipiell nicht verkehrt, aber die HT-Reso war gruselig. Ob die Hecos heute besser oder anders sind?
musicaholic
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 24. Apr 2014, 00:46
Neue Heco habe ich noch nicht gehört, würde aber vermuten, dass die das Problem mit der Resonanzfrequenz inzwischen gelöst haben... Vielleicht probiere ich mir doch mal ein Paar Dual CL 730 zu schnappen.... Ohje, es hört nie auf...
not0815
Inventar
#8 erstellt: 24. Apr 2014, 00:49
Die alten heco waren deutsche Taunus Lautsprecher mit dem typischen Taunus-Sound. Die heutigen heco haben mit der alten Firma nichts mehr zu tun. Der Name heco wurde wie viele andere ehemaliger deutscher Hifi-Marken (z.B. Magnat) nach deren Insolvenz verkauft. heco ist heute nur eine unselbständige Marke der Magnat Audio-Produkte GmbH und die Produkte kommen alle aus Asien. Eine markentypische Abstimmung oder Philosophie kann ich nicht erkennen, viele Modelle finden sich auch nahezu bis völlig baugleich auch im Sortiment von Magnat. Sie sind eher im unteren Hifi- bzw- Home-Cinema-Segment einzuordnen.
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