Baubericht ITB-FAST

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Feanor_x
Stammgast

#1 erstellt: 27. Dez 2006, 17:17

Hallo Leute,

die letzten Wochen hab ich damit verbracht mein eigenes FAST zu bauen. Ziel war es, mit dem vorhandenen Stick ein FAST aufzubauen. Es wurde also ein geeigneter Bass gesucht. Michith hat den W180 von Intertechnik vorgeschlagen. Um mit dem W4 vom Wirkungsgrad her mithalten zu können, mussten 2 W180 pro Seite her.

Dank der guten Tipps von Michith und Jesse aus dem Audioavid-Forum, bekam jeder W180 sein eigenes Volumen von ca 20L. Dieses Gehäuse wurde gut mit Ringverstebungen versteift. Breitbänder und Bässe sollten in getrennten Gehäuse spielen. Die Weiche selbst wird auch ein einem eigenen Gehäuse untergebracht.

Ziel war es, aus diesen "günstigen" Chassis das Maximum herauszuholen!

Trotz der Verstrebungen wurden die Wände noch mit Steinzeugfliesen ruhig gestellt. Die Fliesen wurden zu guter Letzt noch mit "langhaarigem" Veloursteppich beklebt.

Für die Bedämpfung musste Schafwolle her. Diese wurde zum Schutz der Chassis in Sonofil eingewickelt.

Jetzt fehlt nur noch die Schallwand und die Holzveredelung welche mit Osmo Hartwachsöl durchgeführt wurde.

Für das Gehäuse des W4 wurde ein Sandwich aus 18er MPX - 4mm Bitumen und 10mm Sperrholz gebaut. Dieses wurde mit 10mm Filz bedämpft und mit Schafwolle aufgefüllt. Auch hier kommt direkt hinter dem Chassis Sonofil zum Einsatz.

Ganz wichtig ist das hinterschneiden des BB damit dieser "Atmen" kann. Hierzu gibt´s keine Bilder, da es beim Stick schon hinreichend dokumentiert ist.

Um das BB-Gehäuse auch farblich etwas abzusetzen wurde dies nicht geölt, sondern mit leicht farbigem Wachs gewachst.

Hier das End-Ergebnis:

Beide Gehäuse sind mit Filz voneinander entkoppelt.

Die Weiche im Bild trennt BB und Bass bei ca. 400hz mit 12db . Aufgrund ähnlicher Schallwandabmessungen konnte der Sperrkreis vom Stick/Ct218 übernommen werden.

Zur Messung: Die Messung ist in einem Test-Gehäuse gemacht worden, welches nicht verstrebt und aufgrund der geschraubten Schallwand nicht ganz "dicht" war. Der Raum ist problematisch, da er gefliest ist und Rigipswände hat. Die Rigipswände machen einen wunderschönen Einbruch bei 200hz, dadurch ist erst ab 300hz ein realistischer F-Verlauf gegeben.

Die Messung im Endgültigen Gehäuse werd ich die Tage nachreichen.

Zum Klang: Ein ordentliches Gehäuse macht mind. 30%, 30% Frequenzweiche und 40% Chassis, soviel zum Thema mit teuren Chassis lassen sich top-Lautsprecher bauen. Man kann auch mit kleinem Budget und ein paar Tricks gut klingende Ls bauen.
Der Klang löst sich vollkommen von den Lautsprechern. Das liegt wohl daran, das selbst bei hohen Lautstärken die Gehäuse nicht schwingen. Der Bass ist knackig und nie aufdringlich.

Durch die hohe Trennfrequenz, die Hinterfräsung, Schafwolle und ein absolut schwingungsarmes Gehäuse spielt der TB locker auf. Die Stimmwiedergabe ist Spitze. Ausgehend von dem Stick hab ich den W4 kaum erkannt.

So, an dieser Stelle vielen, vielen Dank für die Tipps und die ständig besetzte Lautsprecher-Helpdesk-Line bei Michith und Jesse

Grüße
Christian

chilman
Inventar

#2 erstellt: 27. Dez 2006, 18:18

wow, sieht verdammt gut aus...
wie teuer waren die denn insgesamt?
also vor allem die chassis, bin zu faul zum nachschlagen...
können die auch etwas pegel und kommen die ohne den sub aus?

Feanor_x
Stammgast

#3 erstellt: 27. Dez 2006, 21:08

Hi,

der Preis: (hab ich heute Nachmittag vergessen)

Tangband W4-655SA kostet ca. 25Eur/Stück
IT-W180 8Ohm ca 20Eur/Stück
Weichenbauteile für beide ca 50 Eur, ohne Sperrkreis für den W4
Schafwolle, 2 Beutel à 7,30 Eur
7 Bitumenmatten à 3,30
Anschlussklemmen, Kabel, Montagekleber, Fliesenschneider und div. Zeugs 50Eur
1,5 m² Steinzeugfliesen ca 10 Eur
Holz in MPX ca 100Eur

@Chilman
ja, die können gut Pegel!
Der Bass reicht für Musik locker aus, für Kino läuft der Sub mit.

Grüße
Christian

atomium
Hat sich gelöscht

#4 erstellt: 27. Dez 2006, 21:56

Hallo,

ich finde die Messung ja nich so überragend. Woher kommt denn der Einbruch zwischen 1-3kHz?

Kannst du dann evtl noch ein Schaltbild und die Messungen er einzelnen Chassis im Gehäuse und mit Weiche machen?

MfG Flo

Feanor_x
Stammgast

#5 erstellt: 28. Dez 2006, 11:40

Sodele,

ich reiche jetzt mal die Messung im endgültigen Gehäuse nach

wie gesagt, die Rigipswände machen einen Einbruch bei 200hz. Da kann ich leider nix dran machen, der Raum ist halt so.....

Grüße
Christian

Michith
Inventar

#6 erstellt: 28. Dez 2006, 14:53

Salü Christian

na das kommt doch unseren Erwartungen schon ziemlich nahe

Gratuliere zur gelungenen Eigenkonstruktion

Womit bewiesen wäre, dass ein hochwertiges Gehäuse durchaus zum Gesammtklang beiträgt. Deine Prozent-Aufteilung stimmt also schon in etwa.

Viel Spass mit deinen Neuen

Gruss, Michi

Feanor_x
Stammgast

#7 erstellt: 30. Dez 2006, 20:04

Guten Abend,

obwohl ja eigentlich keinen zu interessieren scheint, reiche ich, der Vollständigkeithalber, den aktuellen Sperrkreis nach.
Dieser weicht vom Ct218 Sperrkreis ab!

0,47mH - 1mm
6.8Ohm Keramikwiderstand
47µF
10µF

dazu in Reihe:
0,1mH - 0,6mm
4.7µF

Grüße
Christian

StiRRn
Ist häufiger hier

#8 erstellt: 30. Dez 2006, 22:41

dochdochdochdoch,

zumindest ich interessiere mich für dein projekt (und so auch 314 andere, die deinen thread aufgerufen haben). ich werde zwar in nächster zeit nicht dazu kommen, aber es wäre trotzdem schön, wenn mal etwas zur frequenzweiche (größe der bauteile) und zum volumen der bassisten sagen könntest.

meiner meinung nach ist dein projekt die interessanteste weise auf stick-basis weiter zu kommen.

grüße, schorsch..

Feanor_x
Stammgast

#9 erstellt: 31. Dez 2006, 13:11

Moin,

die Bässe spielen jeder auf ein eigenes Volumen von ca 22L.

Die W180 werden mit 12DB getrennt. Dazu hab ich
eine 3.3mH Ferritkern-Spule und einen 47µF Elko glatt eingesetzt. Parallel zu dem Elko liegt ein 1µF MKT.

Für den HP habe ich einen 35µF MKT und eine 4.7mH Spule eingesetzt.

TP für den Bass

[img=http://img223.imageshack.us/img223/1198/weiche001ja8.jpg]

HP für den BB

Aufgebaut ist das ganze auf einer Bastel-Sperrholzplatte

im Bild links der CT218 Sperrkreis, rechts der veränderte mit o.g. Werten. Bevor jetzt jemand über die Anordnung der Teile meckert.... das ist erstmal provisorisch. Die Weiche wird noch überarbeitet und dann in ein extra Gehäuse eingebaut.

@StiRRn: Vielen Dank für die Blumen

Grüße
Christian

testfahrer
Inventar

#10 erstellt: 31. Dez 2006, 14:08

hallo,

da ich demnächst (eigentlich schon seit monaten) bei mir auch messungen durchführen will, musst du mir noch nen paar fragen zur messung beantworten.
wie kommst du darauf dass für den einbruch bei 200Hz deine wände zuständig sind?
wie hast du gemessen? abstand, achse hochtöner oder mitte, auch unter winkel?
wieso glättest du mit 1/2? schummelt da etwa jemand?

hast du den bass auch im nahfeld gemessen?

das wärs erstmal...

natürlich gefällt mir dein projekt auch...

gruß und nen guten rutsch
christof

Tomacar
Inventar

#11 erstellt: 31. Dez 2006, 15:04

Hi,

Du bist nicht der Meinung, dass Du es mit DEM Gehäuse für diese Chassis es etwas übertrieben hast?

ich meine nur, weil ich den TB hier in ein 4,5 Liter-Gehäuse aus 12 Pappel-Sperrholz verbaut habe und selbst bei voller Lautstärke schwing das Gehäuse kaum.
Gut ich habe noch 2 Verstärkungen drauf geleimt und dann noch mal Bitumen und die grünen Dämmplatten für Laminat, aber das fand ich auch schon zu viel für die kleinen Boxen...

Feanor_x
Stammgast

#12 erstellt: 31. Dez 2006, 15:33

Hallo,

da ich auch noch ziemlicher Anfänger bin was das Messen angeht, hab ich eine ganze Mess-Serie gemacht.

Zum einen hab ich einen Messabstand von 1m gehabt. Die Höhe war zwischen oberen Bass und BB ca 85cm.
Die Glättung hab ich so gelassen wie sie voreingestellt war.
Da hab ich mir nicht viel bei Gedacht.

Gemessen hab ich sowohl die Chassis einzeln im Gehäuse, als auch unter Winkel. Wobei ich der Meinung bin das die Abstahlung eines BB unter 30 Grad nicht wichtig ist. Wenn man Breitbänder benutzt, ist man sich der Sweet Spots bewußt und setzt sich gezielt dort hin.

Was die Wände angeht, verweise ich einfach auf

www.Rigips.ch

Was das Gehäuse angeht und dem vermeintlich übertriebenen Materialeinsatz.... Was spricht dagegen mal was neues auszuprobieren? Es dreht sich ja nicht um Voodoo, sondern diese Maßnahmen zeigen auch in einer Messung Wirkung. Siehe PicoSound.de.
Zumal der Kosteneinsatz für Fliesen und Bitumen fast
zu vernachlässigen ist. Es dreht sich also nur um den Bauaufwand und ist es nicht DAS was den Selbstbau ausmacht?

Der Unterschied zwischen teuren und günstigen Chassis ist meiner Meinung nicht so groß, als dass man Unsummen für Chassis ausgeben muss um was Gutes auf die Beine zu stellen.

Also hab ich versucht aus den Möglichkeiten das Maximum herauszuholen.

Guten Rutsch
Christian

Granuba
Inventar

#13 erstellt: 31. Dez 2006, 16:04

Der Unterschied zwischen teuren und günstigen Chassis ist meiner Meinung nicht so groß, als dass man Unsummen für Chassis ausgeben muss um was Gutes auf die Beine zu stellen.

Naja!

Sicher, die Kunst ist es, auch mit einfachem Ausgangsmaterial was gut klingendes auf die Beine zu stellen, siehe Uibels F.a.t.t. oder viele Cheap Tricks, irgendwann limitiert aber das Chassismaterial, HighEnd sowohl im positven als im negativen Sinne ist damit einfach nicht möglich.
Die Senke bei 200Hz kann vieles sein: Der Raum, eine Lautsprecherreso im Gehäuse und und und... Messungen online zu stellen begrüße ich definitv, nur sind sie in deinem Fall nur für deinen Raum gültig, eine gegatete Messung wäre hilfreich, auch eine Winkelmessung, um z.B. für den Sperrkreis wichtige Infos zu haben.

Harry

Feanor_x
Stammgast

#14 erstellt: 06. Jan 2007, 14:23

Hallo zusammen,

mal wieder ein Update.....

natürlich ist die Messung nur für meinen Raum gültig, sind ja auch meine Lautsprecher und spielen nur in diesem Raum. Daher sollte man jeder Paar, wenn möglich, an seinen Raum anpassen.

Trotzdem reiche ich die "gegateten"Messungen nach.
Ich hoffe es hilft mir/euch den Sperrkreis noch zu verfeinern.

Messung auf Achse in 80cm Abstand