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Idee zur Brummentfernung Eintakt+A -A |
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Autor |
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Carlo_M
Stammgast |
#1 erstellt: 25. Sep 2007, 21:59 | |
Hallo, habe gestern durch das Schaltbild meines VE301 dyn W festgestellt,daß der Elektromagnet im Lautsprecher wohl gegenläufig zur brummenden Anodenspannung liegt,und so sich der Brumm aufhebt.Gibt es diese Idee eigentlich auch bei Eintaktern im Übertrager?Oder hat jemand das ganze mal selber ausprobiert?Ist das vielleicht vollkommen normal,und ich hab´s bloß noch nicht gesehen... Gruß Carlo M |
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pragmatiker
Administrator |
#2 erstellt: 26. Sep 2007, 09:06 | |
Servus Carlo, beim VE301 W dyn handelt es sich um einen Wechselstromempfänger mit elektrodynamischem Lautsprecher, d.h. der Lautsprecher hat keinen Permanentmagneten und benötigt deswegen eine Erregerwicklung. Diese Erregerwicklung wird sowieso von Gleichstrom durchflossen, also wurde sie gleichzeitig noch als Siebdrossel für die gesamte Anodenspannungsversorgung des Empfängers mitverwendet. Die eigentliche Schwingspule des Lautsprechers wurde dagegen nur von Wechselstrom durchflossen. Da der Anodenstrom des Gesamtempfängers durch den Eintakt-A-Betrieb leidlich konstant war, war auch das damit erzeugte Magnetfeld für den Lautsprecher leidlich konstant - von einer irgendwie hifi-tauglichen oder gar audiophilen Lösung kann man hier trotzdem nicht reden. Wenn man das Ganze jetzt auf einen Eintakt-A-Übertrager umsetzen würde, dann bräuchte man eine weitere Primärwicklung, die nur den mittleren Gleichstrom, nicht jedoch den Betriebswechselstrom des Audiosignals sieht. Da man das Ganze niemals so symmetrisch hinbekommt, daß der resultierende Gleichstrom (und damit die Vormagnetisierung) für den Übertragerkern null wird, bräuchte auch dieser Übertrager weiterhin einen Luftspalt - und da man dann die Primärwicklung praktisch zweimal draufhat, würde dieses Teil ziemlich groß. Da außerdem diese zweite "Drossel-Kompensations-Primärwicklung" beidseitig einen ziemlich dicken Elko nach Masse bräuchte (einmal Lade-, einmal Sieb-C), würde sie für das Audiosignal faktisch einen Kurzschluß darstellen - mit entsprechenden Folgen für Wirkungsgrad und Wiedergabegüte. Dieser Fall tritt - nach kurzem Überfliegen der Schaltung: http://www.antik-radio.de/radio/manuals/ve301dyn.gif ohne mich hier jetzt allzutief damit zu beschäftigen - beim VE301 W dyn nur deshalb nicht auf, weil erstens die induktive Kopplung zwischen Erreger- und Schwingspule des Lautsprechers eher schwach sein dürfte (anders als bei einem Übertrager, wo möglichst feste Kopplung gewünscht ist) und zweitens durch die Netzteilschaltung die Sekundärinduktivität der Anodenwicklung diesem Signalkurzschluß etwas entgegen wirkt. Fazit: Um bei Eintaktern eine gute audiophile Brummunterdrückung zu bekommen, wird man um den Einsatz einer ordentlichen Siebdrossel (oder einer äquivalenten Regel-/Stabilisierungsschaltung) nicht herumkommen. Grüße Herbert |
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Gelscht
Gelöscht |
#3 erstellt: 26. Sep 2007, 09:59 | |
das gibts, ist aber schwierig. Du kannst für Deinen Eintakt-amp einen Gegentakt Ausgangstrafo nehmen und entweder über eine (2te, und nicht angesteuerte) Endröhre oder über einen regelbaren Lastwiderstand einen Strom nach Masse leiten. Der Brumm hebt sich auf, allerdings nur, wenn der Strom auch genau gleich groß ist und wenn es kein Vorstufen-Brumm ist. 2ter Vorteil: der AÜ wird entmagnetisiert. |
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rorenoren
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 26. Sep 2007, 17:23 | |
Moin Carlo, in vielen Röhrenradios ist ein Teil des Übertragers Drossel für die Betriebsspannung der Vorstufen (ZF HF usw.) Auch hier wirkt die gegensinnige Brummspannung Brumm- mindernd. Allerdings liegt auch noch ein etwa 1kOhm Siebwiderstand vor dem nachfolgenden Elko. Hierdurch wird auch wieder die Vormagnetisierung verringert und der Kern kann kleiner ausfallen. (doppelt gespart) Ausserdem liegt in diesem Zweig meist auch die G2 Spannung für die Endröhre. In Radios mit elektrodynamischem Lautsprecher wird dessen Magnetspule meist als Drosselspule verwendet. (habe am Sonntag für einen Bekannten so etwas gebastelt, funktioniert hinreichend gut, ist aber nichts für HiFi) Der einfachste Weg, Brummen zu verhindern sind mittelgrosse Widerstände (um 100 Ohm) und mehrere dicke Elkos. (220-1000µF) Eleganter ist eine fette Drossel (ca. 10Henry) und dafür weniger Kapazität der Elkos. (100µF plus 220µF oder so, meist genügt viel weniger) Ich gehe meist den Weg, relativ hochohmige Widerstände und insgesamt etwa 660µF Siebung zu verwenden.(2 Widerstände ca 220Ohm und dreimal 220µF) Das Brummen ist dann weg, es fallen etwa 40V an den Widerständen ab, je nach Auslegung auch mal mehr. (hier EL84 Eintakt stereo mit ECC83) Weiter vermindert eine Gegenkopplung das Brummen deutlich. Gruss, Jens |
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Carlo_M
Stammgast |
#5 erstellt: 26. Sep 2007, 17:48 | |
Hallo Jens,hallo telefunky,hallo... genau an sowas habe ich dabei auch gedacht.Spareffekt plus doppelter Nutzen.Der Weg mit den RC-Gliedern zur Entbrummung gefällt mir nicht so gut,weil ich in meinem Bastelverstärker nicht damit gerechnet hatte daß da 30V wegfallen würden beim Sieben(sieben mal sieben ergibt hier weder feinen Sand noch 49).Vielleicht muß´ich mir doch was anderes einfallen lassen. Gruß Carlo M |
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rorenoren
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 26. Sep 2007, 18:09 | |
Hallo Carlo, kannst ja mal konkret die Schaltung zur Diskussion einstellen. Drosselspulen haben einen geringeren Spannungsabfall als Widerstände. (mit gleicher Siebwirkung) Sonst eben einfach den Weg mit den fetten Elkos gehen. (kosten nicht so viel, schau bei Reichelt oder im Schrottcomputernetzteil) Der Sache mit den ganzen Siebtricks in den alten Radios lag nur Sparsamkeit zugrunde. Da Elkos und zusätzliche Bauteile oder grössere Trafos einfach teuer waren (und Magnete erst in den 50er Jahren billiger und kräftig genug wurden), gab es diese Stilblüten. Der Effekt ist stark von der Stromaufnahme der Schaltung abhängig. (Stichwort Verschleiss und dadurch bedingte Stromabnahme) Röhrenradios haben fast immer ein gewisses Grundbrummen gehabt, das man beim HiFi Verstärker nicht unbedingt tolerieren würde. Bin mal gespannt auf dein neues Projekt. (mit der PL504?!) Gruss, Jens |
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hf500
Moderator |
#7 erstellt: 26. Sep 2007, 20:58 | |
Moin, wenn in der Endstufe eine Pentode (Tetrode) steckt, muss darauf geachtet werden, die Schirmgitterspannung brummfrei zu halten. Eine Pentode hat an der Anode einen hohen Innenwiderstand, der Anodenstrom ist von der Anodenspannung weitgehend unabhaengig. Was bedeutet, dass einen (leicht) verbrummte Anodenbetriebsspannung in der Primaerwicklung des Uebertragers keinen Wechselstrom erzeugt. 73 Peter |
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