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seltsamer Verstärker+A -A |
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Autor |
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schirmgitter
Stammgast |
#1 erstellt: 04. Nov 2015, 16:10 | ||
Guten Tag, ich habe hier eine Stereo-Endstufe von "Clearaudio" auf dem Tisch. Bei dem Gerät handelt es sich um einen "Prototyp" dieser Firma der jedoch nie in die Produktion ging. (diese Info habe ich von besagter Firma) So sieht das Teil aus: Warum der nicht in Produktion ging ist wohl anhand der von mir rausgekritzelten Schaltung nachvollziehbar: Der Verstärker hat (pro Kanal) vier KT88 und diese werden von je zwei EL84, ja wirklich, EL84 angesteuert. Und das war`s dann auch. Phasendreher gibt es nicht. Am Hinterteil des Gerätes sind pro Kanal 2 Signaleingänge. (da war also ein externer Phasendreher angedacht...) Um daraus einen brauchbaren Verstärker zu machen habe ich folgende Vorstellung: Die EL84 rupfe ich raus und packe dafür ECC81 rein. Ich denke da an eine Schaltung die "RIM" in ihrem "Herkules" verwendet hat. Also die erste ECC81 als Phasendreher und die Zweite als Treiber. Spricht da was dagegen? Leider ist der Aufbau auf Platine. Wäre aber durchaus möglich, das vordere Teil der Platine abzusägen, die Fassungen der ECC`s im Chassis zu befestigen und unter Zuhilfenahme einiger Lötleisten das zu realisieren. In Anbetracht des Aufbaus von dem Teil (getrennte, riesige Netzteie) sollte sich so eine Aktion doch lohnen. Oder? Freue mich über jede Anregung! Gruß, SG |
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Anro1
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 04. Nov 2015, 16:20 | ||
Hallo Schirmgitter kann es sein das da noch ein Teil im Eingang fehlt?. Denke die Idee war es ein +/- symetrisches Signal mit entsprechendem Pegel direkt auf die Gitter der 2 EL84 pro Kanal zu bringen. 10-15V Aussteuerung für die EL84 langt ja schon. Kenne ein ähnliches Konzept ebenfalls mit 2 X EL84 die 2 Bänke mit jeweils 6 KT88 angetreiben haben. Ein ECC8X basierender Longtail Phase Inverter im Eingang war den beiden EL84 vorgeschalten. Denke das konnte der Plan bei dem Amp gewesen sein ?? Grüsse |
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DB
Inventar |
#3 erstellt: 04. Nov 2015, 16:52 | ||
Naja, da fehlt noch Einiges. Zum Beispiel sollte auch dringend eine Gegenkopplung zur Verringerung des Innenwiderstandes der Endstufe vorgesehen werden. Ich würde die beiden EL84 herausnehmen (bzw. eine davon als Katodynstufe schalten), in die Fassung der anderen dann eine ECC81 oder ECC83 als Vorstufe. MfG DB |
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schirmgitter
Stammgast |
#4 erstellt: 04. Nov 2015, 17:17 | ||
Hallo, ja klar "fehlt" da was. Der Phasendreher. Deshalb werde ich diese Maschine auch ein wenig umbauen. Gruß, SG |
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schirmgitter
Stammgast |
#5 erstellt: 04. Nov 2015, 17:28 | ||
Hallo, stimmt. Da gibts tatsächlich keine Gegenkopplung. Aber das kommt dann noch. Ich glaube die EL84 verwende ich nicht weiter. Warum auch? Ich steure ja keine Sendeenstufe (Gitterstrom) an. Werde morgen mal die Platine etwas zerlegen. Danke für den Tip mit der GK. Gruß, SG |
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Anro1
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 04. Nov 2015, 19:24 | ||
Hallo Schirmgitter mit " fehlt da was" hatte ich eigentlich an ein 2tes Gerät gedacht, also an eine Art "Hochpegel" Vorstufe die +/-symetrisch bereits mit +/-10-15V die EL84 phasenverschoben ansteuert. Das 3- aderige / symetrische Eingangskabel könnte auf eine solch eine 2-teilige Geräte - Arbeitsteilung hinweisen. ??? Grüsse und viel Spass bei Umbau. |
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mk0403069
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 04. Nov 2015, 23:44 | ||
Hallo, Warum diesen tollen Verstärker verbasteln??? Vielleicht hat sich ja Irgendwer Irgendetwas dabei gedacht!? Da steht vorn "Balanced Tube Amplifier" dran, und vielleicht ist er ja genau das. Vielleicht gehört da einfach nur eine Quelle mit symmetrischem XLR davor? Habe das mal grob simuliert. Ergebnis: Bei 4V balanced Signal am Eingang liegen am Ausgang zwischen 20 und 30W bei einem Klirr zwischen 0,3 und 1,1% an, je nach Auslegung der Betriebsspannungen und des AÜ. Der Innenwiderstand liegt zwischen 1,6 und 4 Ohm...DF also zwischen 2 und 5 an 8Ohm Impedanz. (Dafür wohl Ultralinear und die KT parallel!) Ich würde das also wenigstens mal anklemmen und messen...und vor allem HÖREN,, bevor es auf Maximalleistung mit maximaler Gegenkoppelung umgefrickelt wird. 20W sind doch meist mehr als genug! Ich denke, hier hat mal jemand einen sehr puristischen Ansatz gehabt, weitab von Wattgetöse, Klirrminimierung und utopischen (meist nicht notwendigen) DF-Angaben. Das stößt natürlich auf wenig "Gegenliebe", wo man doch auch 100W aus 4 x KT88 holen könnte...Und genau deswegen wird es wohl auch nur ein Prototyp gewesen sein. Denkanstoß: Gruß, Matthias Nachtrag:
Ja, genau. mach das mal die niederohmige Treiberei ist was für Weicheier, die Gegenkoppelungen nicht berechnen können, diese deshalb weglassen und sich dann um den Pegelabfall im HT-Bereich sorgen...das hat nix mit A2 (also Gitterstrom) zu tun, sondern eher mit Miller.
Bei symmetrischem Eingangssignal bedarf es keiner Phasendreherei! Und...der Verstärker ist jetzt brauchbar, Du willst ihn unbrauchbar machen
Ja, Alles, das wird Grütze. Leider werde ich mit meinem Aufruf zur Vernunft zu spät gekommen sein und die Laubsägearbeiten an den Leiterplatten sind längst durchgeführt Wie sagte schon mein Vater..."Schade un so manche Jungfrau..." [Beitrag von mk0403069 am 05. Nov 2015, 01:46 bearbeitet] |
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schirmgitter
Stammgast |
#8 erstellt: 05. Nov 2015, 09:53 | ||
[quote="mk0403069 (Beitrag #7)"]Hallo, Warum diesen tollen Verstärker verbasteln??? Vielleicht hat sich ja Irgendwer Irgendetwas dabei gedacht!? Da steht vorn "Balanced Tube Amplifier" dran, und vielleicht ist er ja genau das. Vielleicht gehört da einfach nur eine Quelle mit symmetrischem XLR davor? Habe das mal grob simuliert. Ergebnis: Bei 4V balanced Signal am Eingang liegen am Ausgang zwischen 20 und 30W bei einem Klirr zwischen 0,3 und 1,1% an, je nach Auslegung der Betriebsspannungen und des AÜ. Der Innenwiderstand liegt zwischen 1,6 und 4 Ohm...DF also zwischen 2 und 5 an 8Ohm Impedanz. (Dafür wohl Ultralinear und die KT parallel!) Ich würde das also wenigstens mal anklemmen und messen...und vor allem HÖREN,, bevor es auf Maximalleistung mit maximaler Gegenkoppelung umgefrickelt wird. 20W sind doch meist mehr als genug! Ich denke, hier hat mal jemand einen sehr puristischen Ansatz gehabt, weitab von Wattgetöse, Klirrminimierung und utopischen (meist nicht notwendigen) DF-Angaben. Das stößt natürlich auf wenig "Gegenliebe", wo man doch auch 100W aus 4 x KT88 holen könnte...Und genau deswegen wird es wohl auch nur ein Prototyp gewesen sein. Denkanstoß: [thumb]613329[/thumb] Gruß, Matthias Guten Morgen, da sagt das Tpenschild aber etwas anderes: [thumb]613364[/thumb] Keine Sorge, noch ist die Platine "am Stück". Ich habe mal provisorisch nen Phasendrecher zusammengelötet und den einmal direkt an die KT88 geklemmt und einmal vor die EL84. [thumb]613368[/thumb] Beides funktioniert einwandfrei. Ich tendiere jetzt dazu, da auf dem Chassis noch genügend Platz ist, zwei ECC.. einzubauen. Die 0,6A für die Heizung dürften die dicken Trafos nicht beeindrucken. Hier würden die doch schön passen: [thumb]613370[/thumb] Die KT88 laufen hier übrigens mit ca. 580V Ua. Gruß, SG |
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schirmgitter
Stammgast |
#9 erstellt: 05. Nov 2015, 10:02 | ||
mk0403069
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 05. Nov 2015, 10:28 | ||
Moin SG, Das Typenschild hättest ja auch im Eröffnungspost unterbringen können, dann wäre ich sicher nicht auf die Idee mit dem puristischen Ansatz gekommen. Gleichwohl würde ich diesen Verstärker tatsächlich direkt an XLR betreiben, da ich selten mehr als 4 W benötige Was macht man im Wohnzimmer (HiFi, also nicht PA!) mit 140W? Der jetzige Plan gefällt mir weit besser, als die Sache mit der "Laubsägearbeit" und dem "Rupfen"... Viel Spaß, Gruß, Matthias |
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selbstbauen
Inventar |
#11 erstellt: 05. Nov 2015, 14:25 | ||
Hallo SG, prüfe doch mal, ob dein CD-Player einen Wandlerchip hat, der symmetrisches Signal ausgibt. Wenn das der Fall ist, brauchst du nur diesen Verstärker direkt (also an die Gitter der EL84) an den Ausgang des Chips anzuklemmen. Das Signal der Chips dürfte zwar nur bei 0,5 bis 1 Volt liegen, aber für 2 mal 10 Watt müsste es reichen. Wenn das so funktioniert, dann kann man ja eine symmetrische Treiberstufe für mehr Ausgangsleistung dazu bauen. Gruß sb |
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schirmgitter
Stammgast |
#12 erstellt: 05. Nov 2015, 16:26 | ||
Hallo Matthias, ........ich habe gar keine Laubsäge........ Gruß, SG |
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Tucca
Hat sich gelöscht |
#13 erstellt: 06. Nov 2015, 19:28 | ||
Guten Abend, wie weit käme man bei der gegebenen Konstellation mit einem Eingangsübertrager? Das würde doch den Phasendreher erübrigen, oder? Grüße, Michael |
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mk0403069
Hat sich gelöscht |
#14 erstellt: 06. Nov 2015, 20:09 | ||
Hallo Michael, mit einem Übertrager 1:3+3 würde man an 2V Line-Pegel Vollaussteuerung incl. Phasendrehung erreichen. Allerdings muss der Übertrager von bester Qualität und die Quelle sehr niederohmig sein...da ist also die Sache, die SG vor hat um einiges günstiger. Zudem müsste man dann auch auf eine Gegenkoppelung verzichten . Gruß, Matthias |
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DB
Inventar |
#15 erstellt: 07. Nov 2015, 09:52 | ||
Geht schon: man könnte die Schaltung ähnlich dem V69 aufbauen. Die EL84 könnte man dann auch drin lassen, allerdings würde ich sie als Pentode schalten, damit man wenigstens ein klein wenig mehr Verstärkung bekommt. MfG DB |
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mk0403069
Hat sich gelöscht |
#16 erstellt: 08. Nov 2015, 10:03 | ||
Moin DB, Ja, richtig. Die Kathode der EL84 als Einspeisungspunkt für eine Gegenkoppelung von den Anoden der Endstufenröhren ist mir, ob der mickerigen Verstärkung der EL84, glatt entgangen. Allerdings müsste man dazu etwas mehr Verstärkungsüberschuss erzeugen...entweder mit einem größeren Übersetzungsverhältnis des Eingangsübertragers, oder, wie Du schriebst, die EL84 in Pentode betreiben. Ich glaube, dass SG jedoch die bessere Lösung skizziert hat. Gruß, Matthias |
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pragmatiker
Administrator |
#17 erstellt: 08. Nov 2015, 13:42 | ||
Servus zusammen, ich persönlich würde den Verstärker erstmal im Originalzustand meß- und hörtechnisch untersuchen (o.k., für sowas braucht man eine Menge Ansteuerspannung, und die auch noch symmetrisch - aber mit einem Eingangsübertrager läßt sich das (wie je bereits vorstehend genannt) ja machen). Und erst dann, wenn dieses Ergebnis klar ist, würde ich entscheiden, ob ich das Ding modifiziere oder orginal belasse und die notwendige Verstärkung etc. ausgelagert vor das Gerät packe. Das, was da an Aufbauqualität zu sehen ist, macht nicht den Eindruck, als ob derjenige, der das erdacht und aufgebaut hat, nicht wußte, was er tat. Vielleicht sind die Daten und Ergebnisse ja auch ohne Modifikation hinsichtlich einer Gegenkopplung so ansprechend, daß man sich jegliche Modifikation verkneifen kann. Und dann wäre es doch schade, wenn zu diesem Zeitpunkt schon irreversible Fakten geschaffen worden wären. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 08. Nov 2015, 13:43 bearbeitet] |
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schirmgitter
Stammgast |
#18 erstellt: 09. Nov 2015, 11:15 | ||
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