Unbekannter Komponist: Otto Martin

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enterprise11
Stammgast

#1 erstellt: 15. Jul 2022, 10:38

Liebe Forumsgemeinde,

aus verschiedenen Gründen war ich in der vergangenen Woche im Westfälischen Musikarchiv in Hagen und habe dort Notenrecherche betrieben. In einem der Kartons habe ich dabei Musik (Lieder / Kammermusik von Otto Martin gefunden, ein Komponist, der mir bis dato völlig unbekannt war.
Er muss in jedem Fall 1932 noch gelebt haben, denn aus dem Jahr datiert ein Manuskript eines Streichquartetts von ihm, das ich dort in Augenschein genommen habe.
Da immerhin einige Werke von ihm auch im Druck vorliegen (s. Anhang) und er überhaupt Aufnahme ins WMA gefunden hat, vermute ich, dass er zu seiner Zeit wenigstens ein klein wenig bekannt war.
Leider finde ich im Internet überhaupt keine Information über ihn und stelle hiermit die Anfrage, ob er jemandem von euch ein Begriff ist.
Ich freue mich über jeden Hinweis.

Hüb'
Moderator

#2 erstellt: 16. Jul 2022, 09:12

Siehe hier:

https://verwischte-s...in/otto-martin-text/

https://www.wp.de/da...artin-id6057458.html

enterprise11
Stammgast

#3 erstellt: 17. Jul 2022, 05:58

Frank, Du bist großartig! Vielen Dank, das hilft mir sehr weiter. Ich hatte diese Links nicht gefunden.
Seine furchtbaren Erfahrungen während der NS-Zeit spornen mich nun an, mich mit seinem kompositorischen Nachlass zu befassen und die Manuskripte in richtiges Aufführungsmaterial zu editieren.
Nochmals vielen Dank!

Hüb'
Moderator

#4 erstellt: 17. Jul 2022, 06:28

Gerne.
Halt uns bitte auf dem Laufenden, falls es in der Folge zu Aufführungen oder gar Einspielungen kommen sollte.

enterprise11
Stammgast

#5 erstellt: 17. Jul 2022, 09:17

Das mache ich sehr gerne. Bis allerdings aus den Noten spielfertiges Material wird, wird leider einige Zeit vergehen.
Ich zeige unten mal die erste Manuskriptseite des bislang unveröffentlichten 2. Streichquartettes. Das Stück werde ich auf jeden Fall im Laufe des Jahres im Notensatzprogramm eingeben und daraus Partitur und Stimmen extrahieren. Und dann muss man ja immer noch testen, ob die Kompositionen so gut sind, dass sie sich zu proben lohnen. Wenn man bedenkt, dass wir als Quartett ca. 40h brauchen, bis so ein halbstündiges Werk aufführungsreif geprobt ist, muss man angesichts der Fülle der Literatur gut auswählen. Ich freue mich ja immer über Neuentdeckungen, aber man kann halt beim besten Willen nicht alles spielen.
Im Westfälischen Musikarchiv befinden sich Kartons unterschiedlichster Zusammensetzung von ca. 900 Komponisten, da gibt es noch einiges zu tun...