Review Dunu Talos Rundreise

Vielen Dank an Hifi-Passion, die uns den DUNU - Talos für eine Rundreise zur Verfügung gestellt haben





Der Talos ist wieder ein planarer IEM, dieses Mal mit zwei zuschaltbaren BA Treibern.





Ein sehr schöner IEM wie ich finde, in einem recht kleinen Metallgehäuse, welches bei mir sehr gut in den Ohren sitzt und für einen guten seal sorgt.
Auch wenn das Gehäuse aus Metall ist, ist der Talos nicht zu schwer und ragt bei mir auch nicht aus der Ohrmuschel heraus, ich kann ihn problemlos über Stunden bequem tragen.





Das Zubehör von dem IEM ist gut gemacht und auch ausreichend, von Dunu gibt es das übliche, praktische Transport Case, beim Talos diesmal in Türkis/Grün, ein sehr nettes Kabel und einige Silikon Tips u.a. auch die neuen Stage&Studio Tips, runden das Paket ab.








Die klangliche Abstimmung ist mir persönlich, out of the box, leider zu hell und ich muss zwingend mit EQ arbeiten, das zuschalten der BA-Treiber macht es für mich nur noch schlimmer, ich kann mir auch nicht vorstellen, wie dieser Klang irgendjemand nicht in den Ohren schmerzt.
Wie auch schon beim Moondrop - Stellaris verstehe ich die Abstimmung überhaupt nicht, aber auch dafür gibt es Käufer und Fans, wie ich im Netz schon lesen konnte.

Technisch ist der Talos ganz OK, sticht aber hier auch nicht heraus, er macht alles ganz gut, aber reißt mich nicht vom Stuhl, es kommt bei mir kein Kaufreiz auf.

Wer einen eher hell abgestimmten, mMn sehr schönen und hochwertigen IEM kaufen möchte, sollte sich den Talos einmal anhören, aber es gibt mittlerweile einfach zu große Konkurrenz für meinen Geschmack.

Optik, Verabeitung.

Der Dunu Talos ist ein solider konstruierter IEM den ich auch optisch gelungen finde.
Das kabel ist dunu tpyisch wieder mal von guter Qualität.
Weder zu schwer noch zu dick und mit guter Ergonmie.

Komfort
Gehäuse aus Aluminium CNC gefräste Gehäuse empfinde ich als recht groß. In seinr Bauweise bauchig und recht tief.
Das hat bei mir leider dazu geführt, dass der Talos nicht besonders gut in meinem Ohr sitzen wollte.
Der Schwerpunkt befindet sich durch die Tiefe und die Schallrohrlänge recht weit außerhalb des Ohres.
Er ist zwar aus Alu gefertigt und kein Schwergewicht wie ein Moondrop Kato aber dennoch schwerer als Modelle aus Kunstharz.
Mit meinen Lieblingsaufsätzen Spinfits CP100, CP145 war es mir nicht möglich eine dauerhafte gute Abdichtung hinzubekommen.
Der Talos wollte nicht so recht an Ort und Stelle bleiben. Das war erstmal frustrierend aber mit den neuentwickelten, beiliegenden Silikonaufsätzen konnte ich eine zuverlässige Abdichtung erreichen. Bequem war das ganze dabei nicht. Die Aufsätze sind vergleichsweise hart
und durch die Hebelwirkung des Gehäuses hatte ich bereits nach 15min einen unangenehmen Druck auf dem Gehörgangeingang.
Längere Hörsessions wollte ich mit dem Talos nicht haben

Klang
Ich hatte nun schon einige der planaren IEM gehört und war neugierig wie Dunu das ganze umsetzen würde. Ein Alleinstellungsmerkmal ist, dass neben einem "planaren" Treiber noch ein "BA" verbaut wird der sich durch einen kleinen Schalter an den Gehäusen zuschalten lässt.
Dabei wird hauptsächlich der Hochton angehoben. Nach einmaligem, kurzen ausprobieren habe ich wieder direkt in den "planar-mode only" zurück gewechselt. Mir persönlich war das viel zu viel Hochton. Schade, da hätte mir ein "Bass-boost" Modus ähnlich wie beim Dunu Sa6 besser gefallen.
Im reinen "planar-mode" ähnelt der Dunu den meisten anderen planaren IEMs (Timeless, Hook X, s12). Jedoch schlanker und dünner im Grundton/Bass und weniger betont in den oberen Mitten/Hochton als der S12. Für sich alleine genommen klingt das ganz gut, jedoch etwas zu dünn.
Ich finde die planaren IEMs brauchen etwas mehr Betonung im Midbass um ausreichend Punsch zu haben. Ein Timeless, bzw. insbesondere der Hook X machen das viel besser.

Den Hochton finde ich im großen und ganzen ok. Aber auch hier teilt er sich mit den anderen Planaren einen stark ausgeprägten Peak bei 8khz (Ich denke, dass es sich hierbei nicht nur um ein Messartefakt, bzw. Resonanzpeak des Couplers handelt). Der Peak ist nicht per se störend und der Hochton kommt generell als gut aufgelöst daher. Dennoch ist es eine ganz eigene Charakteristik die immer wieder auffällt und hier und da zum zischeln neigt.
Die Mitten sind im großen und ganzen in Ordnung. Nicht unbedingt super realistisch, aber auch nicht zu sehr verfärbt.

Technisch macht der Dunu wie die anderen planaren einen guten Job. Gut auflösend, sehr agil ohne verschmieren mit guter Separation. Nur bei der Bühne finde ich ihn, wie schon den Timeless und den S12 unterdurchschnittlich, irgendwie beengt. Das macht der Hook-x z.B. etwas besser als die anderen. Bei IEMs sind diese unterschiede keine Welten, aber für mich wahrnehmbar. Kann man mit leben, aber wenn man die Wahl hat tendiere ich eher zu einer breiteren Darstellung.

Fazit
Der Dunu Talos ist ein guter IEM. Aber in Anbedracht der Konkurrenz die teilweise sogar günstiger ist kann er sich leider in keiner Disziplin abheben. Mir gefällt da ein Hook-X in vielen Punkten besser. Dazu kommt noch der eher mäßige Sitz in meinen Ohren. Hätte Dunu die Spielerei mit dem extra BA Treiber besser oder anders umgesetzt oder ihn ganz weggelassen und dafür günstiger gemacht, wäre der Talos sicherlich reizvoller.
So jedoch wüsste ich nicht wieso man zum Talos greifen sollte.
Vielen dank an Steven und Hifi-Passion für eine weitere interessante Rundreise