Mackie TH-12A, Endstufenmodul ohne Funktion

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Andreas_0803
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Nov 2017, 12:57
Einen schönen guten Tag in die Runde...

Ich benötige einmal Hilfe bei der Fehlersuche an einer aktiven Lautsprecherbox, Mackie TH-12A .

Fehlerbild:
- gibt keinen Ton von sich
- wenn Volume Poti voll aufgedreht ist, ist leise Musik hörbar

was bisher geschah:
- Lautsprecher und HT funktionieren
- Spannungen des Netzteils, +/-28VDV, +/-15VDC, 3,3VDC sind vorhanden
- Elkos (im Bild grün) und Schaltkreis U200 (TDA7294) wurden getauscht. (letzteres wegen Verdacht auf defekte Mute-Schaltung)

was mir spanisch vorkommt:
- Z-Diode (rot) hat im eingebauten Zustand vollen Durchgang in beide Richtungen, im ausgebauten Zustand sperrt sie in eine Richtung.
- bei CON 11 liegen -30VDC am Mute an. Sollte das im Normalbetrieb nicht "freigegeben" werden?

Endstufe_1

Schon mal vielen Dank für die Hilfe.

Andreas


[Beitrag von Andreas_0803 am 19. Nov 2017, 11:25 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 18. Nov 2017, 13:37
Hallo Andreas,

wo führt CON11 denn hin? Nach meinem Verständnis wird Mute von der Preamp-Platine gesteuert (Pin 1 an CON11) und ist zur Zeit aktiv. Deswegen hört man nichts und die Z-Diode hat Durchgang in beiden Richtungen - der FET steuert ja gerade durch!

Hast Du einen Link zum gesamten Schaltplan? Bei dem Bild ist die Auflösung leider auch nicht besonders hoch.

Gruß
Harald
Andreas_0803
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 19. Nov 2017, 11:34
Hallo Harald

Danke für Deine Antwort.

Ich habe den Auszug aus dem Schaltplan oben noch einmal in einer höheren Auflösung generiert.
Mute kommt vom Preamp "J3" von Pin 1 und geht an "Con10" Pin 1 der Endstufenplatine (nicht "Con11") sorry.

Klingt danach als sei der Fehler im Preamp ?

Kann ich hier den Plan als PDF hochladen?

Beste Grüße und einen schönen Sonntag.
Andreas
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 19. Nov 2017, 12:09
PDFs gehen hier leider nicht. Du könntest einen Link zum PDF einfügen oder wie bereits für die Endstufe Fotos, bzw. Scans vom Rest des Schaltplans hochladen.

Ich habe mal den Schaltweg des Mutings markiert. Muting wird eindeutig auf einer anderen Platine erzeugt. Hier wird die Stummschaltung lediglich "ausgeführt" und NICHT ausgelöst!

endstufe-1_markiert

Noch eine Anmerkung: die Beschriftung an CON10 ist so nicht ganz korrekt, denn SIG+ ist in Wahrheit das Signal für den Endverstärker des Hochtöners (U200 - TDA7294); SIG- hingegen das Signal für die Endstufe des Tieftöners (U??? - kann ich nicht entziffern). Man kann also davon ausgehen, dass auf der Preamp-Platine eine aktive Weiche existiert. Die jetzige Beschriftung könnte den Eindruck erwecken, dass das Signal symmetrisch ist, was eindeutig nicht der Fall ist.

Gruß
Harald


[Beitrag von PBienlein am 19. Nov 2017, 12:20 bearbeitet]
Andreas_0803
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 19. Nov 2017, 14:40
Hallo Harald

Was die Beschriftung des CON10 betrifft hast Du natürlich Recht. Ich ändere das noch.
Ich habe hier den Ausschnitt des Preamps.
Preamp_1

Das Schaltbild der "DSP Sektion" liegt mir auch vor.

Beste Grüße
Andreas
Andreas_0803
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 19. Nov 2017, 14:47
Hier die Korrektur der Endstufe... der Vollständigkeit halber.
Leider konnte ich den ersten Beitrag nicht editieren.

Endstufe_1
PBienlein
Inventar
#7 erstellt: 19. Nov 2017, 15:05
Tja, darauf kann ich leider nicht genug erkennen. MUTE finde ich unten links am Connector zum Power-Amp-Board. Ferner gibt es MUTE wohl nochmal oben rechts am Connector. Wo führt das hin? Ob am Prozessor noch mal MUTE auftaucht, kann ich leider nicht erkennen.
Andreas_0803
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 19. Nov 2017, 20:32
Hallo Harald

Ich gebe zu, das war etwas unvorteilhaft - sorry.
Hier die 3 Pläne des Preamps. Ich denke so erkennt man es gut.
Preamp_1
Preamp_2
Preamp_3

im 1. Blatt Unten links bei "J3" wird das Signal zur Endstufenplatine ausgegeben.
im 3. Blatt oben rechts bei "J4" kommt die Spannungsversorgung vom "Con11" der Netzteilplatine

Beste Grüße und noch einen schönen Abend.
PBienlein
Inventar
#9 erstellt: 20. Nov 2017, 07:38
Moin Andreas,

nun, so wie es aussieht wird das MUTE-Signal auf der Netzteilplatine erzeugt und soll unschöne Einschalt-/Ausschaltgeräusche unterdrücken, während die Spannungen außerhalb ihrer Sollwerte liegen.
Du ahnst es schon... ... genau, wir brauchen das Schaltbild der Netzteilsektion - sofern vorhanden. Ich vermute aber, dass es sich um ein Schaltnetzteil handelt - dafür gibt's u.U. dann kein Schaltbild

Dann brauchen wir gut aufgelöste Bilder der Platine - möglichst Vorder- und Rückseite.

Abgesehen davon wäre nicht verkehrt, einmal die Railspannungen der TT-Endstufe (TDA??? hast Du leider noch nicht geschrieben und ist auf dem Plan nicht lesbar) zu überprüfen. So wie ich es sehe, sollten die im Bereich von etwa +/-55V oder geringfügig mehr liegen. Sollten die nicht korrekt symmetrisch sein, könnte das die Stummschaltung auslösen.

ACHTUNG! Noch einmal der Reminder an gefährliche Spannungen in so einem Schaltnetzteil! Da liegen primärseitig hohe Gleichspannungen im Bereich 180V und mehr an! Bitte unbedingt aufpassen, wo die Finger hin fassen!

Grüße
Harald


[Beitrag von PBienlein am 20. Nov 2017, 09:56 bearbeitet]
Andreas_0803
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 20. Nov 2017, 10:02
Moin Harald

Das Schaltbild der Netzteilplatine...
Netzteil_1

Ich bin etwas irritiert da ich das netzteil für mich ausgeschlossen haben da am CON11 der Netzteilplatine alle Spannungen anliegen.

Der IC der HT Endstufe ist der TDA7294, der IC der TT Endstufe ist ein TDA8950TH.
Aber wie und wo messe ich die Railspannungen? Und was genau ist das?

Am Mute Pin von "Con10" und "Con11" liegt immer eine neg. Spannung von ca 26 VDC an.

Beste Grüße


[Beitrag von Andreas_0803 am 20. Nov 2017, 20:56 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#11 erstellt: 22. Nov 2017, 10:13
Die Sache verhält sich dann doch etwas anders - mein Fehler , aber ohne die genauen Infos der verwendeten Verstärker-ICs und der Schaltung im Netzteil war das eben nicht ganz klar. Also alles zurück auf Anfang...

Fest steht nun aber immerhin:

1 - das MUTE-OFF-Signal wird direkt mit Einstecken des Schaltnetzteils via Optokoppler U105 (EL817) eingeschaltet und einfach aus der negativen Railspannung (= negative Endstufenbetriebsspannung = -28V) gewonnen. Diese steuert über einen Spannungsteiler zwei FETs (Q200/201), welche die positive Schaltspannung für das MUTING-Singnal dann erst wirklich an den beiden Endstufen-ICs zur Verfügung stellen.

2 - beim TDA8950TH gibt es einen "MODE-Pin" (6). Damit Muting NICHT aktiv ist, müssen dort >4,2V und < 6V anliegen.

3 - beim TDA7294 wird die Stummschaltung über Pin 10 gesteuert: MUTE-ON: Spannung >1,5V; MUTE-OFF: Spannung > 3,5V

Fasst man die Infos zusammen, so würde ich erwarten, dass an den betreffenden Pins ca. +5V gegenüber Ground (Masse) anliegen müssen, damit beide Verstärker aktiv sind. Kannst Du das mal überprüfen? Bitte keine Kurzschlüsse beim Messen verursachen...

Der Sinn dieser Aktion liegt darin zu überprüfen, ob das Signal gestört, bzw. unterbrochen ist oder die Verstärker einfach nur stumm geschaltet sind.

Gruß
Harald


[Beitrag von PBienlein am 22. Nov 2017, 10:14 bearbeitet]
Andreas_0803
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 22. Nov 2017, 18:39
Hallo Harald

Also das was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass beim TDA 7294 am Pin 10 ca +28 VDC anliegen.
Ich werde das beim TDA 8950TH morgen auch mal prüfen.
Sollte das dort auch so sein, wovon ich ausgehe, bestädigt das Deine Theorie.
Dann wäre doch die Frage ob diese "ca 5 VDC" überhaubt erzeugt werden?
Mögliche defekte Teile wären dann R131, R132, R133, D110 und U105 - sehe ich das richtig?
Was spielt denn C138 (Elko) für eine Rolle? Könnte der die Schaltung blockieren?

Schönen Abend
Andreas
Andreas_0803
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 24. Nov 2017, 13:11
Hallo Harald

Ich habe Neuigkeiten...
Wie schon oben geschrieben liegt am Pin 10 des TDA7294 eine Spannung von +28 VDC an.
Am Pin 6 (mode) des TDA8950TH messe ich +5,5 VDC .

Das bedeutet, dass die Mute-Entsperr-Spannung von 5,5V erzeugt wird.
Das sie beim TDA8950TH ankommt und beim TDA7294 nicht ankommt.
Die Frage die ich mir stelle ist... Woran liegt das und warum wird trotz der anliegenden 5,5V der TDA 8950TH nicht freigeschaltet damit die Bassendstufe funktioniert?

Beste Grüße
Andreas
PBienlein
Inventar
#14 erstellt: 24. Nov 2017, 13:47
Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten die Du ausprobieren könntest, um den Fehlerbereich hoffentlich einzugrenzen:

1. am Ausgang der Preamp Platine liegen an Pin 2 und 4 die beiden Signale der aktiven Frequenzweiche an. Pin 3 ist Audio-Ground. Dort solltest Du jeweils eine externe Endstufe mit Lautsprecher anklemmen. Also: Pin 3 (GND) + Pin 2 (Hochton) und anschließend Pin 3 (GND) und Pin 4 für den Tieftonbereich. Kommt da irgendwo ein Signal raus, liegt der Fehler auf der Endstufenplatine.

2. eigentlich ist das die Gegenprobe zu oben genannten Test: Alternativ dazu speist Du ein externes, aber in der Lautstärke geregeltes Signal (Mischpult, oder CD-Player mit regelbaren Ausgang) in Pin 2 oder 4 der Endstufenplatine ein. Ein einfaches Poti mit 100K als Volume-Regler in den Signalweg eingeschleift ginge natürlich auch. Ground kommt in jedem Fall wieder an Pin 3. Aber Achtung! Die -28V für das Muting müssen ebenfalls anliegen, sonst hörst Du ja nichts. Kommt hier war raus, liegt der Fehler im PreAmp-Bereich.

Zur Zeit denke ich aber, das der Fehler im Preamp-Bereich zu suchen ist, denn es ist eher unwahrscheinlich (wenn auch nicht unmöglich), dass beide Verstärker-ICs defekt sein sollen. Hinzu kommt noch, dass es ja noch ein weiteres Board gibt, auf dem die Klangregelung sitzt, sofern ich das richtig verstanden habe. Auch da kann grundsätzlich ein Fehler sein. Aus der Ferne ist es also nicht so einfach, hilfreiche Tipps zu geben.

Gruß
Harald
Andreas_0803
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 25. Nov 2017, 11:10
Hallo Harald

Vielen Dank für die Hilfe !

Habe den Preamp und die Endstufe unabhängig von einander getestet. - Beides ohne Funktion.
Dann habe ich mir zuerst die Endstufe vorgenommen. Habe im Mute-Weg 1N4148, C236, C233 getauscht.
Ergebnis: Endstufe funktioniert.

Dann habe ich mir den Preamp vorgenommen.
Und als erstes gecheckt ob die Spannungen, wie im Schaltplan, an den entsprechenden Punkten anliegen.
An den OPamps muss ich noch messen aber sonst war alles unauffällig.
Dann ist mir der IC "U3" aufgefallen, ein WM8569 . Dieser hat ebenfalls eine Muteschaltung (Pin 14) und dort sitzt ein C17 . Ferner würde ich C23, C26 und C20 tauschen. Bei der Endstufe hat es zu Erfolg geführt.

Ich melde mich wieder.

Schönes Wochenende
Andreas


[Beitrag von Andreas_0803 am 25. Nov 2017, 19:15 bearbeitet]
jdajul
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 27. Jan 2021, 19:50
Hallo, ich habe exakt das gleiche Fehlerbild. Auch die mute Spannungen sind wie bei dir. Habe alle teile ausgetauscht (obwohl beim messen alles in Ordnung war) hast du sonst noch was und kannst mir einen Tipp geben?

Grüße
Julian
Andreas_0803
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 26. Dez 2021, 13:57
Hallo Julian

Sorry für die späte Antwort.
Habe mir die Doku von damals vor geholt...
Endstufe und Vorstufe hatte ich bei der Fehlersuche getrennt behandelt. - Und bei beiden Fehler in der Mute-Schaltung entdeckt.

Mein Tipp:
Trenne mal die Vorstufe von der Endstufe. Leg am Input der Vorstufe 1 Khz an und schau mit Oszi ob am Ende ein sauberer Sinus raus kommt.

Beste Grüße
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