Behringer Eurosport EPA900 Defekt

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qwertzl00
Neuling
#1 erstellt: 11. Mrz 2019, 19:10
Hallo zusammen,

vor etwa einem halben Jahr ist während des Betriebs mein Behringer Eurosport EPA900 Verstärker kaputt gegangen. Genauer gesagt funktioniert seit dem der rechte Lautsprecher Output nicht mehr, der linke funktioniert noch. Also bin ich her gegangen und habe mich ein wenig mit dem Thema befasst und ihn aufgeschraubt. Zuerst dachte ich, der Anschluss an sich sei kaputt was jedoch nicht der Fall war. Darauf habe ich die Lautstärke-Regler durchgemessen, die auch in Ordnung zu sein scheinen. Auf der Hauptplatine schien es auch keinen Kurzschluss oder einen defekten Kondensator zu geben, also gehe ich davon aus das eine der (Endstufen?) SAP16P/SAP16N Transistoren defekt ist.
Nun ist meine Frage ob mir eventuell jemand sagen könnte, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege oder ob es ein anderer Grund geben könnte. Kann ich die Transistoren eventuell durchmessen? Und wenn es an einem der beiden liegt, muss ich dann Beide tauschen oder reicht es wenn ich einen ersetzte und wenn ja welchen?

Vielen Dank für alle Antworten

Gruß Noah
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 12. Mrz 2019, 11:01
Hallo Noah,

so einfach lässt sich ein Darlington-Transistor wie dieser spezielle SAP16P/SAP16N mit Temperaturkompensation nicht überprüfen, weil in ihm mehrere Halbleiter und Widerstände integriert sind:

Darlington

Es lässt sich also nicht zweifelsfrei von außen messen, ob noch alle internen Bauteile intakt sind. Grundsätzlich ist es aber sehr wahrscheinlich, dass die Endstufentransistoren defekt sind, wenn die Endstufe im (lauten) Betrieb plötzlich gestorben ist.

Ich würde dazu raten, gleich beide Transistoren zu tauschen, wenn Du sie aus einer halbwegs zuverlässigen Quelle bekommen kannst, was eher das Problem sein wird. Nicht vergessen, auch die Emitterwiderstände zu prüfen und alle Bauteile rundherum. Da geht häufig einiges mehr kaputt, auch wenn die Teile von außen noch "gut" aussehen.

Gruß
PBienlein
eckibear
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 12. Mrz 2019, 11:28
Das passende Servicemanual ist hier: EPA900_sm.
Außer den Endtransistoren kommen noch etliche andere Teile in Betracht.
Hier hilft kein Raten und Orakeln, sondern nur systematisches Messen weiter.
qwertzl00
Neuling
#4 erstellt: 12. Mrz 2019, 13:04
Danke für die Antworten!

@PBienlein kannst du mir eine halbwegs zuverlässigen Quelle nennen? Und muss ich beim Kauf auf irgendetwas beachten? Ich habe gesehen, dass es z.B. SAP16PY/SAP16NY oder den SAP16PO/SAP16NO gibt, welchen müsste ich dann bestellen?

Gruß Noah
qwertzl00
Neuling
#5 erstellt: 12. Mrz 2019, 13:23
Danke für das Servicemanual.

@eckibear In dem Servicemanual habe ich zwei seperate Schaltungen einmal für den linken und einmal für den rechten Channel gefunden. In jedem sind jeweils einmal der SAP16P und SAP16N verbaut. Heißt das es gibt je 2xSAP16P und 2xSAP16N? Oder Laufen beide Outputs über eine Schaltung?

Gruß Noah
eckibear
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 12. Mrz 2019, 14:08

qwertzl00 (Beitrag #5) schrieb:
.. zwei seperate Schaltungen einmal für den linken und einmal für den rechten Channel gefunden. In jedem sind jeweils einmal der SAP16P und SAP16N verbaut. Heißt das es gibt je 2xSAP16P und 2xSAP16N? Oder Laufen beide Outputs über eine Schaltung?


Wie die Schaltunterlagen zeigen handelt es sich um zwei baugleiche Endstufen in einer Kiste.
Wie sonst sollten zwei verscheidene Signale/Outputs über nur eine Schaltung kaufen?
Alle eingezeichneten Teile sind auch verbaut.

Die speziellen Darlingtons wirst Du fast sicher nur als lausige Imitate aus China bekommen können, inklusive Ausfallgarantie nach wenigen Stunden. Auch die frühen Originale hatten besondere Schwächen und entsprechend häufige Ausfälle, ein Teil davon war auf den integrierten Emitterwiderstand zurückzuführen.

Der Hersteller Sanken hat Nachfolgemodelle im Programm, die jetzt allerdings einen zusätzlichen externen Emitterwiderstand brauchen. Ob diese im EPA900 nachträglich integriert werden können ist etwas fraglich.
Mach mal ein Foto von den SAP16 Transen und deren Umgebung, ggf. auch von der Platinenunterseite.

Einfach ein Paar Transen zu tauschen bringt meist nix, ist eben die typische Methodik von Laien. Oft ist meist noch etwas anderes hinüber und die neuen Teile rauchen gleich wieder ab. Systematik ist angesagter als Gemurkse. Der Fehler kann z.Bsp. auch außerhalb der Endstufe liegen, d.h. daran muss nicht unbedingt was futsch sein.


[Beitrag von eckibear am 12. Mrz 2019, 14:17 bearbeitet]
qwertzl00
Neuling
#7 erstellt: 12. Mrz 2019, 14:31
Beim ersten groben anschauen hatte ich nur eine Platine gefunden, dann muss ich den Verstärker nochmal öffnen. Er ist aktuell noch bei nem Freund ich werde ihn nachher mal holen und ihn nochmal genauer unter die Lupe nehmen. Dann kann ich auch ein paar Fotos schicken.
Danke für die Hilfe!
Gruß Noah
eckibear
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 12. Mrz 2019, 17:37
Eine Platine kann rein baulich problemlos beide Verstärker (und den ganzen Rest) enthalten. Trotzdem sind beide Verstärker vom Blockschaltbild und reell getrennt.

Aufgrund deiner Antworten scheinst Du nur sehr wenig Erfahrung zu haben. Deswegen rate ich von einem Reparaturversuch dringend ab, zumal hier auch eine erhebliche Gefährdung durch sehr hohe Spannungen besteht. Das Teil ist kein Basteldingsbumms wie eine Taschenlampe !
qwertzl00
Neuling
#9 erstellt: 12. Mrz 2019, 18:31
Okay, ich habe gerade ein paar Bilder gemacht und hier angehangen.
Die Schaltung war doch, wie du gesagt hattest, zusammen auf einer Platine. Sie ist quasi einmal gespiegelt. Kannst du anhand den Bildern noch etwas erkennen? Kaputt war der linke Ausgang, sprich die Seite mit der Beschriftung "BYJ-3E230225" (2. Bild). Falls ich noch ein paar Bilder schicken soll bitte melden.

Gruß Noah

20190312_181205

20190312_181224

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20190312_181311

20190312_181334_HDR

20190312_181341


[Beitrag von qwertzl00 am 12. Mrz 2019, 18:34 bearbeitet]
eckibear
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 13. Mrz 2019, 00:13
Sieht eigentlich OK aus. Evtl gibt es Probleme an einer Stelle auf der Unterseite, im Bereich Endtransen sitzt eine dickere Lötzinnkugel auf einer breiteren Leiterbahn, daneben könnte es eine Lötbrücke an einer der Endtransen geben (zuviel Lötzinn).

Warum hast du das Teil schon zerlegt? Hattest du vorher überhaupt eine einzige Messung durchgeführt?
Wie gesagt, der Fehler kann auch ganz woanders liegen.

Beim Zusammenbau brauchst du neue Wärmeleitpaste, unbedingt dünn auftragen. Die alte Pampe muss komplett runter.
Beim Festschrauben darf es keine mechanische Spannung auf den Anschlußbeinchen geben, sonst reißt die Lötung bald auf. Am besten nach dem Festziehen großzügig mit neuem Flußmittel benetzen und die betroffenen Teile nachlöten.
qwertzl00
Neuling
#11 erstellt: 13. Mrz 2019, 10:23
Bei den Endtransen gibt es keine Lötbrücken, dass konnte man auf dem Foto nur nicht so gut erkennen.
Ich hatte vorher 3 Vermutungen, die erste war das lediglich der Lautsprecher Output defekt sein könnte. Den habe ich durchgemessen und der war in Ordnung. Als 2. dachte ich eventuell gibt es ein Problem mit dem Lautstärkeregler, da der linke und rechte Output separat geregelt werden kann. Den habe ich auch durchgemessen und der war auch in Ordnung. Also bin ich davon ausgegangen, dass eine Endstufe bzw. einer der Endtransen defekt sein müsste.
Hast du noch andere Vermutungen oder Ideen, was defekt sein könnte?

Und für den Zusammenbau habe ich noch Wärmeleitpaste da, aber danke für den Tipp mit der mechanischen Spannung an den Beinchen!

Gruß Noah


[Beitrag von qwertzl00 am 13. Mrz 2019, 10:24 bearbeitet]
eckibear
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 13. Mrz 2019, 18:29

qwertzl00 (Beitrag #11) schrieb:
Hast du noch andere Vermutungen oder Ideen, was defekt sein könnte?


Ja, im Prinzip der gesamte Signalweg kann Fehler enthalten. Deswegen eben: Messen statt raten und schrauben.
qwertzl00
Neuling
#13 erstellt: 13. Mrz 2019, 21:07
Was genau meinst du mit messen? Den Verstärker anmachen und Spannungen überprüfen oder so auf der Platine Widerstände/Kondensatoren durchmessen?
eckibear
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 13. Mrz 2019, 21:22

qwertzl00 (Beitrag #13) schrieb:
Was genau meinst du mit messen? Den Verstärker anmachen und Spannungen überprüfen..

Nur wenn Du genau weißt was du machst, bzw. besser sein lässt. Das erfordert Messgeräte und Fachwissen, inkl. der Gefahren die vom aktiven Gerät am Netz ausgehen.

...oder so auf der Platine Widerstände/Kondensatoren durchmessen?

Kann man machen, hilft aber oft nicht weiter weil viele Schäden erst im Betrieb auffällig werden.
Erfordert teilweise auch spezielle Messgeräte.
qwertzl00
Neuling
#15 erstellt: 13. Mrz 2019, 22:11
Okay, hört sich so an als reicht da ein normales Multimeter nicht mehr.
Hast du eine Idee wer sowas machen kann? Kommt man beim lokalen Elektronikhändler (z.B. Euronics) weiter oder muss man dann zum Fachmann?
Gruß Noah
eckibear
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 13. Mrz 2019, 22:20
Ich würde mich erst einmal an den Behringer Service wenden und Fragen, ob sie das Gerät noch unterstützen und was es grob kostet. In D: https://www.musictribe.com/brand/behringer/store-finder?type=POS
qwertzl00
Neuling
#17 erstellt: 13. Mrz 2019, 22:32
Okay danke, ich werde morgen mal anrufen und nachfragen.
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