Kenwwod KR-V6090 ploppt nach dem Einschalten

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Matthias_Hartmann
Neuling
#1 erstellt: 31. Dez 2021, 19:30
Hallo zusammen,
bin neu hier und hab auch nicht die tiefste Ahnung von HiFi-Elektronik, aber so ein bisschen Ahnung von Elektronik schon.

Seit Ende der 90er Jahre habe ich einen Kenwwod KR-V6090 Receiver im Einsatz, aber lediglich im Stereo Betrieb.

Seit ein paar Jahren ploppt der Verstärker (auf beiden (Front-)Kanälen) und zwar nicht direkt nach dem Einschalten, sondern erst ein paar Sekunden nachdem die Musik vom Radio schon zu hören ist.
Im weiteren (stundenlangen) Betrieb gibt es dann kein weiteres ploppen mehr.
Auch ansonsten ist der Receiver nicht auffällig.

Passiert fast jedes mal nach dem Einschalten, wenn der Receiver zuvor "länger" ausgeschaltet war.
Schaltet man ihn nach dem plopp aus und (nach ein paar Sekunden) wieder ein, so ploppt er nicht.

Es scheint auch im Laufe der Jahre schlimmer zu werden.

Daher wollte ich mal versuchen, der Ursache auf die Schliche zu kommen und das Teil zu reparieren.

Bei dem Alter würde ich ja erstmal auf Elkos tippen, kann mir aber bei Elkos das Verhalten (s.o.) nicht erklären.
Was könnte es sonst sein?

Hab mal das Oszi dran gehalten (siehe unten) und auch aus den Oszi Daten eine WAV Datei erstellt, so dass ihr euch das Thema ansehen und anhören könnt.
Das ihr Rauschen hört ist Absicht (hatte das Antennenkabel abgezogen) um Einflüsse durch das Signal vom Radio (laut, leise und so) auszuschließen.

Vielen Dank schon mal für eure Zeit und jegliche Hinweise.

Etwa 5 Sekunden nachdem der Verstärker schon aktiv ist kommt der Plopp.
Oszi Bild1

Der Anfang des Plopp im Detail.
Oszi Bild2

Das Ende des Plopp im Detail.
Oszi Bild3

Die WAV Datei zum anhören des Plopp.
Das Service Manual.
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 31. Dez 2021, 19:49
Moin und willkommen im HF,

Der "Plopp" ist nur im Radiobetrieb vorhanden und sonst bei keinem Line-Eingang?
Matthias_Hartmann
Neuling
#3 erstellt: 31. Dez 2021, 20:02
Guter Hinweis.
Da hab ich noch nicht drüber nachgedacht.
Da der Receiver meist als Radio benutzt wird.

Werde ich die nächsten Tage mal prüfen.
Elektronator
Stammgast
#4 erstellt: 31. Dez 2021, 22:06
Ist die Lautstärke des Plopp abhängig von der Stellung des Lautstärke-Potis?

Ploppt es auch, wenn die Lautstärke ganz zurückgedreht ist?
Matthias_Hartmann
Neuling
#5 erstellt: 31. Dez 2021, 23:57
Noch ein guter Hinweis, auch das werde ich in den nächsten Tagen mal ausprobieren.

Ob es ploppt, wenn mute aktiv ist werde ich auch testen.


[Beitrag von Matthias_Hartmann am 01. Jan 2022, 16:49 bearbeitet]
Matthias_Hartmann
Neuling
#6 erstellt: 02. Jan 2022, 23:43
Hab eben den ersten Test mit Lautstärke null gemacht.
Es hat nicht geploppt.

Ein Blick in den Receiver zeigt einen der beiden 4700µF Kondensatoren hat ne dicke Backe. Kann das was damit zu tun haben?
Die verbauten Amplifier ICs sind zwei STK426-530K von Sanyo.

ELNA 4700 µF 71V macht dicke Backe
ELNA 4700 µF 71V macht dicke Backe
EW_76
Stammgast
#7 erstellt: 03. Jan 2022, 00:06
Hallo

Ausschauen tut er nicht so gut, kann auch nur das Plastik sein das sich aufwölbt.
Würde den und bei den anderen Kondensatoren mal den ESR messen.

Gruß Elmar
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 03. Jan 2022, 00:23
Die beiden Siebelkos sollten unbedingt erneuert werden. Trotzdem vermute ich die Ursache des Ploppeffekts woanders.
Bei Deinem Kenwood wird die Lautstärke ja digital über einen Encoder (Drehimpulsgeber) und ein IC geregelt.
Wenn nun das Ploppgeräusch bei Vol = 0 unterbleibt, würde ich eher von einer schlechten Lötstelle oder auch einem thermischen Problem in einem IC ausgehen.
Eine Möglichkeit zur Diagnose wäre die Nutzung von Kältespray und Fön. Auch das Abklopfen von Bauteilen mit einem Holz- oder Plastikstab ist manchmal aufschlussreich.
Matthias_Hartmann
Neuling
#9 erstellt: 03. Jan 2022, 19:56
Danke CarlM!

Wo würdet ihr denn solche Siebelkos kaufen? - ELNA 4700 µF 71V
71 V sind wohl unüblich, hab aber welche mit 80V gefunden.
Wie wäre es mit denen?
VISHAY Elektrolytkondensator, Einrastmontage, 4700 µF, 80 V, ± 20%, Steckanschluss, Snap-in

Hab heute nochmal getestet, um heraus zu finden, wie lange etwa der Reciever aus sein muss, damit die Plopps wieder entsehen.
Nach 3 Stunden off habe ich es versucht und dabei unten stehende Ploppkette zu hören bekommen.

Im Oszi sieht das so aus, als ob sehr hohe Pegel rein kommen und dann vielleicht sowas wie eine Überstromsicherung zuschlägt.
DC-Anteile kann ich nicht erkennen, daher wohl eher nicht die DC Schutzschaltung.
Was meint ihr?

Als Nächstes werde ich mit einer anderen Quelle testen und sehen ob der Effekt bleibt.
Vielleicht hat ja der Tuner nen Hau und nicht der Verstärker.

Zunächst erstmal etwa 30 Sekunden ohne einen Plopp.
Einleitung

Dann fing es langsam und in größeren Abständen an
Es geht los

Um in einem fulminanten Finale zu enden
Finale

Danach lief der Reveiver einwandfrei weiter.
Hier zum anhören - wieder die Oszi Daten in WAF gewandelt
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 03. Jan 2022, 20:14
Der Elko ist okay. Nur ... es gibt ihn bei Mouser deutlich günstiger. Auch das Angebot an Alternativen ist größer.
Für 4.700 bis 5.600 µF und 71 bis 80V ergibt sich dieses Suchergebnis:
www.mouser.de/c/pass...ap-in%7C~Capacitance

Da müsstest Du allerdings das Pin-Layout (Rastermaß) sowie die Abmessungen prüfen.
Die Versandkosten habe ich aber nicht verglichen. Bei Mouser bestelle ich dann einfach ein wenig anderes mit, um auf 50 € zu kommen.

Zum Audio-Beispiel:
Das hört sich für mich nach einem Fehler in einem IC an. Das ist ein Fall für den Fön oder Kältespray.
Wenn Vorwärmen einzelner IC (z.B. AD/DA-Wandler?) das Problem besetigt, weisst Du woran Du bist. Da würde es dann aber mit einer Reparatur schwierig.

Vielleicht hat ja jemand anderes eine andere Meinung. Ich kann ja auch daneben liegen. Vielleicht beseitigt der Elko-Tausch das Problem gleichzeitig mit.
Kannst Du denn das LS-Realis im Fehlerfall hören? Dann wäre die IC-Spekulation natürlich wenig sinnhaft.


[Beitrag von CarlM. am 03. Jan 2022, 20:18 bearbeitet]
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