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Wechsel Windows zu Linux - Aufbau des Systems verstehen

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Beitrag
promocore
Inventar
#1 erstellt: 15. Aug 2015, 22:26
Hallo,

ich möchte gerne langfristig von Windows nach Linux wechseln.
Ich habe in der Vergangenheit immer wieder mal vorbei geschaut, aber mir den Wechsel nicht zugetraut. Sicherlich gibt es zahlreiche Distros die komfortabel bedient werden können (Desktop), aber meistens scheitert es bei mir an fehlenden Kenntnissen wie das System aufbaut ist, wie man Scripte schreibt usw.... Noch verwirrender ist für mich der Ordneraufbau/Dateiaufbau.

Beispiel:

Linux Mint habe ich in der aktuellen Version installiert.
Für mein Multiroomsystem wollte ich Squeezelite installieren und hab es nach dieser Homepage gemacht:
http://www.hagensieker.com/styled-18/index.html

Soweit hat alles funktioniert nur ganz verstanden habe ich es nicht.
Der Umgang mit dem Terminal ist dabei nicht das Problem, vielmehr sind es solche Sachen wie:

Ich verschiebe ( nicht installiere ) einen Datei mit ./ nach /usr/bin/
Diese Datei mache ich ausführbar bzw. ändere die Rechte und schon funktioniert das Programm und kann es aus jedem Ordner mit dem Terminal aufrufen. Ich vermute mal, das der "bin" Ordner dem "System32" Ordner unter Windows gleich kommt.

Ich suche eine Infoquelle, die möglichst auf das Grundgerüst von Linux eingeht.
Hat einer einen Tipp für mich damit ich am Ende Linux auch ohne Desktop bedienen kann?
Apalone
Inventar
#2 erstellt: 16. Aug 2015, 08:43

promocore (Beitrag #1) schrieb:
....Ich suche eine Infoquelle, die möglichst auf das Grundgerüst von Linux eingeht.....


Die Wikis der jeweiligen Distributionen sind doch recht informativ.

Vielleicht noch eines der Bücher von Michael Kofler?

hier

https://www.rheinwerk-verlag.de/openbook/

kann man ein paar Bücher auch online lesen.

der Verlag war früher mal "Galileo Computing", die Produkte waren/sind recht renommiert.
promocore
Inventar
#3 erstellt: 16. Aug 2015, 09:47
Das Problem an den Wikis ist, das es leider eine reine Programm Beschreibung ist. Man wird halt nicht für einen Neuling thematisch durchgeführt.

Ich werde mich nach den Büchern umschauen. Danke für den Tip
Papierkorb
Inventar
#4 erstellt: 16. Aug 2015, 10:50

promocore (Beitrag #1) schrieb:

Ich verschiebe ( nicht installiere ) einen Datei mit ./ nach /usr/bin/
Diese Datei mache ich ausführbar bzw. ändere die Rechte und schon funktioniert das Programm und kann es aus jedem Ordner mit dem Terminal aufrufen. Ich vermute mal, das der "bin" Ordner dem "System32" Ordner unter Windows gleich kommt.


Keine Ahnung was in System32 ist, aber in /bin bzw /usr/bin sind die Binär Dateien.
Configs, Einstellungen, Grafiken ect sind ebenfalls schön sortiert.

Ich persönlich würde Programme die nicht über Paketmanager installiert wurden in /opt legen und von da Gegebenenfalls nach /usr/bin verlinken.

Hier steht genauer wie der Aufbau ist.
Mickey_Mouse
Inventar
#5 erstellt: 16. Aug 2015, 13:41
da ich meinen ersten Unix Rechner 1986 zusammen gebastelt hatte (aus Resten von der eingestampften Z8000 Linie von Commodore ), ist es etwas schwer für mich aktuelle Einsteiger Literatur zu empfehlen.

Aber genau danach würde ich gucken! Sowas wie "Linux für Dummies". Das "Dummies" darf man dabei nicht so ernst nehmen, diese Bücher wenden sich an absolute Einsteiger und so etwas bist du nunmal.

Aus meiner Sicht hilft es da auch nicht "auswendig zu lernen" wo jetzt welche Dateien liegen. Das macht inzwischen jede Distribution wieder etwas anders und jeder hat da auch andere Vorstellungen.
Viel wichtiger sind erstmal die absoluten Grundlagen wie: was ist/macht die Shell usw. usf.

ich habe mal kurz über die Inhaltsverzeichnisse von "Linux für Dummies" und "Einstieg in Linux: Linux verstehen und einsetzen (Galileo Computing)" geworfen. Das sieht ziemlich ähnlich aus und beide beschreiben die Installation und das Arbeiten mit verschiedenen Distributionen.
Beruflich geprägt habe ich einen leichten Hang zu SuSE (Red Hat hat mir nie wirklich gefallen), aber das ist sehr subjektiv.

Auf jeden Fall würde ich mit so etwas in der Art anfangen, also "mit Begleitbuch", das spart viel Ärger und Frust.
promocore
Inventar
#6 erstellt: 16. Aug 2015, 14:29
Unter Windows bin ich soweit sehr fitt, da ich mit DOS 3.0 angefangen habe und somit den Aufbau des Systems mitbekommen habe. Ich hoffe hier einiges auf Linux übertragen zu könne.
Eigentlich habe ich unter Linux den gleichen Anspruch wie unter Windows.
Die Frage ist nur, wie man da am besten hinkommt.... Ich denke ein Begleitbuch zu Mint wäre evt. genau das richtige....mit Beispielaufgaben z.B. Cronjobs usw....

Heute hatte ich z.B. wieder ein Problem: Ich wollte meinen Windows Netzwerkdrucker Epson Acculaser C1100 unter Linux installieren. Linux Mint hat mit Cups keine Treiber mit an Board.
Die Treiber selber für Linux habe ich auf der Homepage von Epson bekommen. Aber für die Installation habe ich weitere Pakete/Programme benötigt. Ohne Hilfe und Anleitung im Netz (https://wiki.ubuntuusers.de/Epson_AcuLaser_C1100) hätte ich es nicht hinbekommen. Unter Windows kenne ich solche Probleme ehr weniger. Unter Linux scheint es mir doch relativ häufig vorzukommen.
Woher weiß also ein erfahrender Linuxuser, welche Pakete er für bestimmte Fälle braucht, ohne es nachzulesen, bzw. das es irgendjemand anderes schon gemacht hat?


[Beitrag von promocore am 16. Aug 2015, 14:39 bearbeitet]
DEAF-RUSH
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 16. Aug 2015, 15:46

promocore (Beitrag #6) schrieb:
Woher weiß also ein erfahrender Linuxuser, welche Pakete er für bestimmte Fälle braucht, ohne es nachzulesen, bzw. das es irgendjemand anderes schon gemacht hat?

Drucker sind aber eine Sache für sich. HP Drucker z.B. sind auf meiner Drucker-Hassliste auf Platz 1. Nichts funktioniert
Viele Hersteller bieten ausschließlich Treiber für ein Gerät an, keine Software Suites.

Meiner Meinung nach kann ich mich nicht erfahren nennen, bei mir läuft eine neue Sache, wie eben eine Konfiguration eines neuen Druckers, so ab:
Erst Arch Wiki lesen, dann packages testen, Gerät anschließen, hoffen, dass alles gut geht und nutzen. Wenn es nicht klappt, mehr lesen.

Bei Software ist es meist einfacher, denn die kommt mindestens mit einer einprogrammierten Hilfe oder hat eben man-pages. Wenn man es nicht auf Anhieb findet, probiert man halt herum, oder googlet.
Bzgl. Pakete finden ohne davor zu suchen: Ich benutze yaourt um auf die AUR zuzugreifen. Ich tippe einfach "$ yaourt geratener-softwarename" und bekomme dann alle namentlich oder anders damit zusammenhängende Pakete aufgelistet. Ziemlich cool, insbesondere besser als meine Erfahrung mit aptitude.. Druckertreiber und Extras finde ich so auch, z.B. mit "$ yaourt epson" finde ich 109 packages die mit Epson zu tun haben, davon 107 aus dem AUR, inklusive Druckertreiber für viele, viele Epsongeräte, und sogar ein Front-End für Epson Image Scan.

Was mir half war die Wahl der Distribution. Arch-Basierte bzw. mit systemd, pacman und AUR-Zugriff ausgestattete Distributionen haben mir vieles leichter gemacht, was ich zuvor nicht schaffte, wie z.B. ein LAMP-stack, das auch selbstständig startet, usw

Ich habe vor drei Jahren Windows für alles bis auf Spiele und Musik aufgegeben und lerne immer noch ständig dazu wie das System funktioniert. Alles learning by doing und das peu à peu. Ein Buch hätte mir sicher geholfen
Weischflurst
Gesperrt
#8 erstellt: 16. Aug 2015, 18:18
Für das Verständnis vom Aufbau des Systems habe ich mal ein Linux from scratch gebaut, und dann mit dem Bootprompt howto in ein funktionierendes System mit ein paar Anwenderfeatures überführt.

Das ist zwar noch ein paar Ebenen tiefer als ein Druckertreiber aber es lohnt sich allemal, da wenigstens mal einen Blick drauf zu werfen.

Man lernt vieles, was die Orientierung in den anderen Schichten erleichtert.
smutbert
Stammgast
#9 erstellt: 16. Aug 2015, 21:50
Für den Anfang wäre es wahrscheinlich das einfachste dich auf Software zu beschränken, die von der Distribution zur Verfügung gestellt wird. Gerade bei Debian und in den meisten Fällen auch den darauf basierenden oder davon abgeleiteten Distributionen, zu denen Ubuntu und Mint gehören erspart man sich programmspezifische Installationsanleitungen, die oft genug Fallstricke beinhalten.
(Software, die man unter Debian in Form von Debianpaketen aus den offiziellen Repositories installiert funktioniert einfach direkt nach der Installation)

Das fällt meist auch gar nicht weiter schwer. squeezelite etwa ist in Debian (https://packages.debian.org/fr/jessie/squeezelite), Ubuntu (http://packages.ubun...es&suite=all§ion=all) und damit auch Mint enthalten. Mit der Installation dieses Pakets hättest du dir vermutlich etwas Ärger/Aufwand gespart, würdest automatisch mit Updates von squeezelite versorgt, wenn du das willst, wärst eventuell sicherer vor Manipulationen (apt-Repositories, also das woher Debianpakete bezogen werden enthalten ebenfalls Signaturen, die automatisch überprüft werden)...


Das Debiananwenderhandbuch bietet bestimmt einen brauchbaren Einstieg, auch für Benutzer von Mint, vor allem was die grundlegenden Dinge angeht:
http://debiananwenderhandbuch.de/

Darüber hinaus würde ich wahrscheinlich außer Ausprobieren vor allem in Wikis und Foren Hilfe suchen.


[Beitrag von smutbert am 16. Aug 2015, 21:57 bearbeitet]
promocore
Inventar
#10 erstellt: 17. Aug 2015, 07:04
Die normale Bedienung über den Desktop ist soweit kein Problem.
Aber langfristig wird das nicht reichen, da ich alle Daten zentralisiert auf meinem Server habe und hierfür Clientseitig für bestimmte Funktionen kleine Scripte habe.


Squeezelite: Ich habe auch in der Paketverwaltung reingeschaut, dort aber nur 1.4 gefunden, jedenfalls laut Beschreibung. Werden solche Programme erst nach der Installation aktualisiert?


Danke für die vielen Hinweise, ich werden wohl die Tage reichlich Lesestoff haben.
DEAF-RUSH
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 17. Aug 2015, 07:42
Normal nein. Eventuell schläft einfach nur der maintainer des Pakets. Kommt vor..
Im AUR gibts "aur/squeezelite-git 1.8.r0.g8b8dfe6-1". Ist das die aktuellste Version?

Wenn du immer das Neuste vom Neusten haben willst, dann weiß ich nicht, ob Mint oder Ubuntu oder was anderes Debian-Basiertes das richtige ist.
Arch und Arch-Basierte (wie Antergos oder Manjaro) sind da immer ein wenig flotter.

Was genau hast du eigentlich vor? Einen Heimserver mit deinen Medien auf den jedes Gerät lokal zugreift? Oder sogar aus der Ferne?
smutbert
Stammgast
#12 erstellt: 17. Aug 2015, 09:57
Das ist richtig. Wenn man die neuesten Versionen von Programmen will. ist man bei Debian nicht unbedingt besonders gut aufgehoben. Aber Debian stellt Sicherheitsaktualisierungen für die enthaltenen Pakete bereit und abgesehen von der unvermeidbaren Verzögerung von Debian stable (neuere Versionen nach dem 5. November 2014 fanden nur in Ausnahmefällen Einzug in die aktuelle stabile Release jessie vom 6. Juni 2015) gibt es meistens (!) gute Gründe, warum die Versionsnummer etwas hinterherhinkt.

Ubuntu veröffentlicht häufiger Releases und zwar 2 im Jahr, währende Debian für ein Release ungefähr 2 Jahre benötigt. Deswegen hat man unter Ubuntu schon einmal eher aktuellere Pakete zur Verfügung und zusätzlich gibt es noch viele PPAs („persönliche Repositorys“), von denen man aktuellere Versionen vieler Programme auch für ältere Ubuntureleases bekommt. Man muss dem Betreuer des PPAs aber genug Vertrauen entgegenbringen, dass er weder absichtlich noch unabsichtlich allzu fehlerhafte oder gefährtliche Pakete zur Verfügung stellt.
Für Ubuntu 14.04 (trusty) habe ich zumindest ein PPA gefunden
https://launchpad.net/~yavdr/+archive/ubuntu/main
das eine neuere Version von squeezelite enthält (1.6.3). Ubuntu 14.04 ist zwar nicht die aktuellste Release, das wäre 15.04 (vivid), aber es die aktuelle LTS (long term support) Version, also die Version, die em ehesten mit einer stabilen Debianrelease vergleichbar ist.


Linux Mint gibt es in zwei Varianten:

  • direkt auf Debian basierend (LMDE - Linux Mint Debian Edition)
    Basiert auf der aktuellen stabilen Version von Debian (jessie=Debian und greift auch zum Großteil auf die offiziellen Debianpakete zurück.
    Das ist meiner Meinung nach im Prinzip eine gute Wahl, auch wenn man mit einem unangepassten Debian noch besser beraten ist (wieder meine Meinung ☺). In jedem Fall hat man bei so gut wie allen Programmen die selben gut gereiften Programmversionen zur Verfügung wie unter Debian.
  • das „normale“ Mint
    basiert auf Ubuntu, die aktuelle Version 17.2 (Rafaela) basiert auf Ubuntu 14.04 (trusty) und es greift hauptsächlich auf dessen Pakete zurück. Wie unter Ubuntu kann man auf PPAs zurückgreifen um neuere Versionen einzelner Pakete zu erhalten. Das verlinkte yavdr-PPA mit der neueren squeezelite-Version sollte sich also auch unter Mint nutzen lassen.



Wenn es dir wirklich um die aktuellsten Versionen von Programmen ankommt, dann ist arch oder auch gentoo wohl die beste Möglichkeit, aber die beiden und auch darauf basierende Distributionen würde ich nicht unbedingt als einsteigerfreundlich bezeichnen.
Ich bin zwar überzeugter Debiannutzer und komme eigentlich hervorragend zurecht, aber mit arch, das ich zusätzlich installiert habe, hatte ich einige Startschwierigkeiten. Außerdem „fehlen“ mir die stabilen Releases irgendwie ­— bei arch werden alle Pakete für sich und einzeln aktuell gehalten, es gibt also niemals eine Release oder dergleichen.


[Beitrag von smutbert am 17. Aug 2015, 09:59 bearbeitet]
promocore
Inventar
#13 erstellt: 17. Aug 2015, 10:50

DEAF-RUSH (Beitrag #11) schrieb:
Normal nein. Eventuell schläft einfach nur der maintainer des Pakets. Kommt vor..
Im AUR gibts "aur/squeezelite-git 1.8.r0.g8b8dfe6-1". Ist das die aktuellste Version?

Wenn du immer das Neuste vom Neusten haben willst, dann weiß ich nicht, ob Mint oder Ubuntu oder was anderes Debian-Basiertes das richtige ist.
Arch und Arch-Basierte (wie Antergos oder Manjaro) sind da immer ein wenig flotter.

Was genau hast du eigentlich vor? Einen Heimserver mit deinen Medien auf den jedes Gerät lokal zugreift? Oder sogar aus der Ferne?


Squeezelite 1.8 ist aktuell., bzw. offiziell 1.7


Das Linuxsystem soll als Client dienen. Den Wechseln des Windowsserver auf Linux wird wohl kompliziert, da hier z.t. die Lichtsteuerung fürs Haus über DMX läuft und auch ein IP TV Server in Planung ist.
Der Rest wären normale Serverdienste wie Web ,FTP ,Messanger , Backup, Multiroomaudio usw.
Selbst mein Flexraid könnte ich auf Linux übernehmen. Was nicht klappt, könnte auch problemlos mit anderen BS virtualisiert werden, bzw.ist das sowieso teilweise nötig um Internetdienste vom lokalem Netz abzugrenzen.
promocore
Inventar
#14 erstellt: 17. Aug 2015, 11:06

smutbert (Beitrag #12) schrieb:
Das ist richtig. Wenn man die neuesten Versionen von Programmen will. ist man bei Debian nicht unbedingt besonders gut aufgehoben. Aber Debian stellt Sicherheitsaktualisierungen für die enthaltenen Pakete bereit und abgesehen von der unvermeidbaren Verzögerung von Debian stable (neuere Versionen nach dem 5. November 2014 fanden nur in Ausnahmefällen Einzug in die aktuelle stabile Release jessie vom 6. Juni 2015) gibt es meistens (!) gute Gründe, warum die Versionsnummer etwas hinterherhinkt.

Ubuntu veröffentlicht häufiger Releases und zwar 2 im Jahr, währende Debian für ein Release ungefähr 2 Jahre benötigt. Deswegen hat man unter Ubuntu schon einmal eher aktuellere Pakete zur Verfügung und zusätzlich gibt es noch viele PPAs („persönliche Repositorys“), von denen man aktuellere Versionen vieler Programme auch für ältere Ubuntureleases bekommt. Man muss dem Betreuer des PPAs aber genug Vertrauen entgegenbringen, dass er weder absichtlich noch unabsichtlich allzu fehlerhafte oder gefährtliche Pakete zur Verfügung stellt.
Für Ubuntu 14.04 (trusty) habe ich zumindest ein PPA gefunden
https://launchpad.net/~yavdr/+archive/ubuntu/main
das eine neuere Version von squeezelite enthält (1.6.3). Ubuntu 14.04 ist zwar nicht die aktuellste Release, das wäre 15.04 (vivid), aber es die aktuelle LTS (long term support) Version, also die Version, die em ehesten mit einer stabilen Debianrelease vergleichbar ist.


Linux Mint gibt es in zwei Varianten:

  • direkt auf Debian bInstallation DE - Linux Mint Debian Edition)
    Basiert auf der aktuellen stabilen Version von Debian (jessie=Debian und greift auch zum Großteil auf die offiziellen Debianpakete zurück.
    Das ist meiner Meinung nach im Prinzip eine gute Wahl, auch wenn man mit einem unangepassten Debian noch besser beraten ist (wieder meine Meinung ☺). In jedem Fall hat man bei so gut wie allen Programmen die selben gut gereiften Programmversionen zur Verfügung wie unter Debian.
  • das „normale“ Mint
    basiert auf Ubuntu, die aktuelle Version 17.2 (Rafaela) basiert auf Ubuntu 14.04 (trusty) und es greift hauptsächlich auf dessen Pakete zurück. Wie unter Ubuntu kann man auf PPAs zurückgreifen um neuere Versionen einzelner Pakete zu erhalten. Das verlinkte yavdr-PPA mit der neueren squeezelite-Version sollte sich also auch unter Mint nutzen lassen.



Wenn es dir wirklich um die aktuellsten Versionen von Programmen ankommt, dann ist arch oder auch gentoo wohl die beste Möglichkeit, aber die beiden und auch darauf basierende Distributionen würde ich nicht unbedingt als einsteigerfreundlich bezeichnen.
Ich bin zwar überzeugter Debiannutzer und komme eigentlich hervorragend zurecht, aber mit arch, das ich zusätzlich installiert habe, hatte ich einige Startschwierigkeiten. Außerdem „fehlen“ mir die stabilen Releases irgendwie ­— bei arch werden alle Pakete für sich und einzeln aktuell gehalten, es gibt also niemals eine Release oder dergleichen.



Ich nutze aktuell das "normale" mint.
Halbwegs aktuell sollte es sein, bzw sollte es genügend Hilfen im Netz geben, die einem bei einer manuellen Installation von Programmen helfen könnten.
Auch in dem Zusammenhang bezüglich der Aktualität stellt sich mir die Frage, ob entsprechende Linux Distributionen SMB 3.0/Samba4 Multichannel können. Das wäre auch ein wichtiger Punkt für mich.


[Beitrag von promocore am 17. Aug 2015, 11:10 bearbeitet]
DEAF-RUSH
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 17. Aug 2015, 12:23
@promocore: Wenn deine Hardware VT-d und VT-x sowie KVM generell unterstützt, kannste auch Windows mit qemu virtualisieren und wenn du einen RAID-Controller hast, diesen für Linux blacklisten, dann erkennt Windows ihn in qemu nativ. (Dank VT-d) Die generelle Performance fällt um c.a. 4%, aber hey, Windows in Linux dank VT-x direkt auf der CPU!
Windows Software muss man dann auch nicht mit viel Krampf mit Wine hinhunzen, sondern läuft nativ. DMX usw. steht dann wohl nichts im Weg.

Debian habe ich nie probiert, da es überhaupt nicht auf meinem Radar war damals. Jetzt habe ich mich in Arch eingelebt
Ich probiere es evtl. mal virtualisiert aus. Just for fun.
Rolling release hat seine Schwächen, wenn man hirnlos alles blind updated, aber wenn man brav die Changelogs liest und einen Tag wartet mit dem updaten (oder backups macht..) dann ist das gar kein Stress, find ich.

Aber ehrlich gesagt, es ist egal welche Distribution man benutzt, so lange man mit ihr klar kommt. Gentoo z.B. habe ich nie ausprobiert. Sollte ich aber mal. Gleiches gilt für Debian.
smutbert
Stammgast
#16 erstellt: 17. Aug 2015, 13:14
Im aktuellen Debian stable ist samba 4.1.17, das sollte aktuell genug sein, vermute ich, immerhin ist multichannel seit Version 3 mit von der Partie soweit ich gelesen habe. Unter Debian, Ubuntu und Konsorten hast du es jedenfalls bestimmt einfacher, wenn du dich zuerst einmal versuchst mit den offiziellen Paketen der Distribution zu arrangieren.

Wenn du mit manueller Installation die Installation von Software vorbei am Paketmanagement der Distribution meinst, wie du es beispielsweise mit squeezelite gemacht hast, das würde ich sowieso versuchen zu vermeiden. Damit fehlen vernünftige Möglichkeiten zum sauberen Deinstallieren, Updaten, Berücksichtigen der Abhängigkeiten der Programme untereinander, usw. — alles Dinge um die sich die Distributoren bei ihren Paketen bereits viele Gedanken gemacht haben, damit es sauber läuft.
Zur Not finden sich gelegentlich auch inoffizielle Repositories mit neueren Paketen, wie zB unter Ubuntu die PPAs. Mit etwas mehr Erfahrung ist es auch kein großes Problem mehr selbst Pakete von aktuellen Versionen zumindest einfacher Programme zu bauen, die sich sauber in das System einfügen. Nur als Beispiel:
Im Falle von squeezelite und Debian findet man eine recht aktuelle Version 1.8 in "testing" und "unstable" von der man sich das Quellcodepaket herunterladen kann und dann selbst für die stabile Release ein Paket daraus bauen kann. Bei manchen anderen Programmen kann man sich die Mühe dank der backports auch sparen, weil bereits genau das von Debian selbst gemacht wurde.

Unter Debian bleibt als Ausweg auch noch die Möglichkeit von der stabilen Release auf "testing" (das sich im Laufe der Zeit zur nächsten stabilen Release entwickelt) oder "unstable" umzusteigen. Einsteigern würde ich das nicht unbedingt empfehlen, aber wenn man nicht gerade einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt läuft das meiste fast genauso problemlos wie unter stable.
(Gerade für "unstable" wäre jetzt allerdings gerade eine ungünstiger Zeitpunkt weil dort eine recht umfang- und folgenreiche Umstellung der Version des Compiler läuft — abgesehen von solchen Umstellungen würde ich aber sogar sagen, dass unstable problemloser läuft als testing.)
promocore
Inventar
#17 erstellt: 17. Aug 2015, 13:19
@ DEAF-RUSH

Als Server CPU habe ich ein Xeon 1225 V3. Technisch gesehen steht dem Virtualisieren nichts im Wege.
Bisher habe ich aber davon abstand genommen, da ich Softwareraids betreibe:
http://flexraid.com/
und
http://lime-technology.com/

Mitlerweile kommt Unraid mit KVM/QEMU, wodurch ein Wechsel des Host auf Linux wieder interessant wird, da unter dem Host auch das Softwareraid läuft.
Transparentraid gibt es auch noch nicht so lange für Linux. Hier musste man früher die Festplatten für das Softwareraid in die VM durchreichen. Ob eine "reparatur" ohne Probleme im Fehlerfall klappen würde, wollte ich eigentlich nicht testen

MIt Windows als Host bin ich derzeit für meinen Server sehr zufrieden, denn man darf ja nie vergessen,... was macht man bloß, wenn es mal nicht geht. Da wäre ich unter Linux erstmal aufgeschmissen.

Ich denke, ich sollte daher erstmal mit meinen Clients anfangen, und dann weiterschauen.


[Beitrag von promocore am 17. Aug 2015, 13:20 bearbeitet]
promocore
Inventar
#18 erstellt: 17. Aug 2015, 13:25
@ smutbert

Danke für die ausführliche Erklärung.
So wie ich das jetzt vetstehe, kann ich ja dann problemlos bei Mint bleiben.
Für etwas akutellere Programmquellen müsste ich dann nur eine PPA Quelle hinzufügen?
smutbert
Stammgast
#19 erstellt: 17. Aug 2015, 15:36
Ja, wie das geht steht sogar bei jedem PPA dabei (läuft immer gleich ab). Für PPAs gibt es aber keine Garantie.

(Unter Debian habe ich mir inoffizielle Pakete/Repositories komplett abgewöhnt, weil es meiner Meinung nach den Ärger nicht wert ist, aber da muss sich jeder seine eigene Meinung bilden. Dasselbe gilt auch für die Wahl der Distribution selbst, mir gefällt bei Debian zB dass Debian unfreie Software ausgelagert hat. Wenn man allerdings einen PC hat bei dem man auf unfreie/proprietäre Software/Treiber/Firmwaredateien angewiesen ist, ist die Eigenschaft von Debian, speziell für Anfänger, eher ein Nachteil.)
promocore
Inventar
#20 erstellt: 17. Aug 2015, 16:39
Alles klar.

Dann fehlt mir für das Experementieren nur noch ein geeignetes Image Programm, um regelmäßig Sicherungen zu erstellen
Gibt es für Linux ein Programm, welches Incremental und/oder differential sichert und empfehlenswert ist?
smutbert
Stammgast
#21 erstellt: 17. Aug 2015, 21:06
Müssen es Images sein?
Damit habe ich mich nie besonders intensiv auseinandergesetzt. Images lassen sich zwar leicht auf der Kommandozeile anlegen, aber wie man das mit inkrementeller Sicherung am besten angeht oder ob und welche Programme mit grafischer Oberfläche es dafür gibt weiß ich nicht...


Viel flexibler ist meiner Meinung nach die Sicherung auf Dateiebene. Ein Tool, mit dem man inkrementelle Sicherungen machen kann ist bei praktisch jedem System dabei: rsync. Wenn du im Netz nach rsync und backup suchst solltest du Anleitungen und Skripte für so ziemlich jeden Anwendungsfall finden.


Unter Linux ergibt sich eine meiner Meinung nach sehr attraktive weitere Variante einer fast vollständigen Sicherung:
Man sichert einfach eine Liste der installierten Pakete. Das geht auf der Kommandozeile sehr leicht auf viele Arten oder mit grafischer Oberfläche auch mit dem Programm "synaptic". Darüber hinaus muss man nur die Benutzerdaten sichern, die sich im Homeverzeichnis befinden (/home/[benutzername]) und die systemweiten Konfigurationsdateien (/etc).
Will man wiederherstellen installiert man einfach dieselben Pakete wieder, was mit der gesicherten Paketliste ganz automatisch funktioniert, spielt die Daten wieder ein und stellt auch die Konfigurationsdateien wieder her (wobei man vielleicht noch ein paar Kleinigkeiten beachten muss).

Es gibt auch genug Backupprogramme mit grafischer Oberfläche, die interessantesten sind imho
Weischflurst
Gesperrt
#22 erstellt: 17. Aug 2015, 21:37
rsync läßt sich auch als cronjob automatisieren.
http://www.selflinux.org/selflinux/html/cron01.html
Hier gibt es auch Oberflächen, die der Windows-Aufgabenplanung ähneln.
http://www.selflinux.org/selflinux/html/kde_kcron01.html#d37e56
smutbert
Stammgast
#23 erstellt: 17. Aug 2015, 21:48
und die gnome Alternative zu kcron:
https://wiki.ubuntuusers.de/GNOME_Schedule
( passt besser zu GTK-Desktops wie Cinnamon, Mate, Gnome, Unity, XFCE.)
promocore
Inventar
#24 erstellt: 19. Aug 2015, 20:48
Also, ich weiß nicht was ich sagen soll....
aber nach ein paar Tagen boote ich nun gar nicht mehr nach Windows.

Alles läuft verdammt schnell, und vor allem habe ich das Gefühl, das das System schneller reagiert, grad Internetanwendungen scheinen mir viel schneller. Z.B. einen kompletten neu Sync mit meinem Mailaccount ging jetzt verdammt flott.
Könnte vielleicht auch an der Firewall/Virenscanner unter Windows liegen?!?

Ich freue mich jetzt schon auf die Winterzeit, da ist traditionell immer etwas mehr Zeit.

Danke nochmal an alle für die vielen Tipps und Links.
sl.tom
Inventar
#25 erstellt: 19. Aug 2015, 22:03

smutbert (Beitrag #21) schrieb:
Viel flexibler ist meiner Meinung nach die Sicherung auf Dateiebene. Ein Tool, mit dem man inkrementelle Sicherungen machen kann ist bei praktisch jedem System dabei: rsync.

So isses - ein kleines Shellscript, welches jede Nacht vom crond gestartet wird, eine externe USB-Platte einbindet und sämtliche, geänderten Dateien via rsync abgleicht. Wird die Option --delete weggelassen, bleiben auf dem Livesystem gelöschte Dateien auf der Sicherungsplatte auch erhalten.

Unter Linux ergibt sich eine meiner Meinung nach sehr attraktive weitere Variante einer fast vollständigen Sicherung:

Vergisst man nichts, ist diese Art der Sicherung auch eine vollständige, wenngleich mit mehr Arbeit verbunden - speziell bei der Restauration...

Man sichert einfach eine Liste der installierten Pakete. Das geht auf der Kommandozeile sehr leicht [...] Darüber hinaus muss man nur die Benutzerdaten sichern, die sich im Homeverzeichnis befinden (/home/[benutzername]) und die systemweiten Konfigurationsdateien (/etc).

Da fangen schon die Stolpersteine an, da auch unter /var etliche Verzeichnisse gesichert werden müssen - zumindest:
- /var/spool
- /var/bind
- distributionsspezifische Verzeichnisse unter /var/lib
Wird eigene Software entwickelt, ist /usr/local ein Kandidat - wenigstens /usr/local/{etc,src,share} ...
Ist kostenpflichtige Software im Einsatz, muß auch /opt gesichert werden.

Will man wiederherstellen installiert man einfach dieselben Pakete wieder, was mit der gesicherten Paketliste ganz automatisch funktioniert, spielt die Daten wieder ein und stellt auch die Konfigurationsdateien wieder her (wobei man vielleicht noch ein paar Kleinigkeiten beachten muss).

Diese Vorgehensweise bietet sich IMHO dann an, wenn bspw. von einem älteren auf ein neueres Release umgestiegen werden soll, damit relativ zügig das gewohnte System größtenteils wieder läuft.
Für eine allgemeine Backup-Strategie halte ich das, gerade für Neulinge, für zu fehlerträchtig, aber YMMV.

Gruß Tom
promocore
Inventar
#26 erstellt: 11. Sep 2015, 22:14
Ich brauche doch nochmal eure Hilfe.
Ich suche eine RDP Client für mein Linux System.
Leider finde ich keinen, der zuverlässig funktioniert.

Getestet habe ich RDesktop -> schwarzes Bild.
Remmina -> kann sich nur einmal verbinden, danach muss ich erst mit einem Windows RDP Client auf den Server zugreifen, bevor es wieder mit Remmina geht. Im fehlerfall habe ich dann Bild, Maus und Tastatur werden nicht durchgereicht. Das Programm reagiert nicht mehr und muss "Windows Typisch" abgeschossen werden ... ich wusste garnicht, das es sowas auch unter Linux gibt ;D
KRDC -> wird installiert, jedoch fehlt in der Auswahl für die Verbindungsart (VNC/RDP). Keine Verbindung möglich.
REALVNC -> keine Version für Linux Mint gefunden.

Leider muss ich doch ab und zu nach Windows wechseln, da es immer wieder an Programmen fehlt.
z.B. wollte ich neulich die Audiospur aus einem Film als Flac Datei speichern. Am Ende hat das nur mit VLC funktioniert. Jedoch war ich recht erstaunt, das die meisten Videoprogramme keinen Export für Audio bieten.

RDP wäre jetzt aber erst einmal am wichtigsten, damit ich alle virtuellen Maschinen auf dem Server bedienen kann. Hat jemand einen TIP für mich?
Sollte ich vielleicht von Linux Mint zu einem anderen GNU System wechseln?
sl.tom
Inventar
#27 erstellt: 12. Sep 2015, 10:45

z.B. wollte ich neulich die Audiospur aus einem Film als Flac Datei speichern. Am Ende hat das nur mit VLC funktioniert. Jedoch war ich recht erstaunt, das die meisten Videoprogramme keinen Export für Audio bieten.

Derartige Aufgaben löst man auf der Kommandozeile, bspw. mit ffmpeg:

ffmpeg -i filmdatei -vn -acodec copy tonspur.ac3

In obigem Fall gehen wir davon aus, daß die Tonspur DD 5.1 vorhält.
Willst Du die Tonspur gleich konvertieren, gibst Du der Option -acodec anstatt "copy" einfach den gewünschten Audiocodec mit.
Mit dem vlc sollte das ebenfalls auf der Kommandozeile klappen, jedoch bin ich den ffmpeg gewohnt.

Gruß Tom
smutbert
Stammgast
#28 erstellt: 12. Sep 2015, 20:44
…und wenn man kein Freund der Kommandozeile ist (auch das soll es gelegentlich geben — habe ich zumindest gehört), dann kann man sehr viele Videoformate auch einfach in zB audacity öffnen und bekommt dort nur die Tonspur präsentiert, die man nach Belieben exportieren kann.

Mit RDP habe ich kaum Erfahrung, ich habe meist schlicht vnc genutzt, wenn ich so etwas gebraucht habe (bzw. X über ssh getunnelt, aber das hilft unter Windows natürlich nichts).
Bei krdc benötigst du vermutlich auch das Paket freerdp-x11, damit du rdp nutzen kannst. sonst war ich, wie gesagt allerdings soweit ich mich erinnere nur in Verbindung mit vnc, mit vinagre sehr zufrieden.


[Beitrag von smutbert am 12. Sep 2015, 20:44 bearbeitet]
promocore
Inventar
#29 erstellt: 12. Sep 2015, 23:27

smutbert (Beitrag #28) schrieb:
…und wenn man kein Freund der Kommandozeile ist (auch das soll es gelegentlich geben — habe ich zumindest gehört), dann kann man sehr viele Videoformate auch einfach in zB audacity öffnen und bekommt dort nur die Tonspur präsentiert, die man nach Belieben exportieren kann.

Mit RDP habe ich kaum Erfahrung, ich habe meist schlicht vnc genutzt, wenn ich so etwas gebraucht habe (bzw. X über ssh getunnelt, aber das hilft unter Windows natürlich nichts).
Bei krdc benötigst du vermutlich auch das Paket freerdp-x11, damit du rdp nutzen kannst. sonst war ich, wie gesagt allerdings soweit ich mich erinnere nur in Verbindung mit vnc, mit vinagre sehr zufrieden.


Ah super, ich werde das Paket installieren. Ich dachte alle notw4ndigen Pakete werden ausnahmslos über die Paketverwaltung mit installiert. Bzw. erst recht, wenn keine weiteren Addons fúr ein Programm in der Paketverwaltung gelistet werden.
Ich geb morgen bescheid


[Beitrag von promocore am 12. Sep 2015, 23:28 bearbeitet]
musv
Stammgast
#30 erstellt: 21. Sep 2015, 14:22

promocore (Beitrag #1) schrieb:

Ich verschiebe ( nicht installiere ) einen Datei mit ./ nach /usr/bin/
Diese Datei mache ich ausführbar bzw. ändere die Rechte und schon funktioniert das Programm und kann es aus jedem Ordner mit dem Terminal aufrufen. Ich vermute mal, das der "bin" Ordner dem "System32" Ordner unter Windows gleich kommt.

Ich glaub, das wurde hier noch nicht so recht erklärt.

Aufbau Windows:
Programm wird installiert und landet in c:\Programme oder c:\Programme (x86) inklusive Exe, allen zusätzlichen Libs. evtl. Configs usw. Ein Link im Startmenü setzt dann den Pfad auf das Programmverzeichnis und ruft dort die exe auf.

Ist es sauber programmiert, dann hast du Configs im User\$dein_user\AppData usw. Ist es dreckig programmiert, dann liegen die Configs sogar im Programmverzeichnis. Es gibt aber auch Programme, die überall verfügbar / von überall aus aufrufbar sind. Mit %echo PATH% kannst du die Pfade der omnipräsenten Dateien abfragen.

Linux:
echo $PATH ist dass Gegenstück dazu unter Linux. Ausführbare Dateien (egal, welches Programm), die über den Paketmanager installiert wurden, landen normalerweise in /bin oder /usr/bin (gibt Ausnahmen). Libs landen in /usr/lib, systemweite Configs in /etc/, Userconfigs in /home/$user/.programmconfig.

Wenn du selbst ein Programm am Paketmanager vorbeiinstallierst, was du nicht machen solltest, dann schiebst du das nicht nach /usr/bin. Der richtige Ort wäre dafür /usr/local/bin.

Insgesamt ist die Linuxstruktur wesentlich aufgeräumter und logischer. So einen Mist wie Registry gibt's nicht. Alle globalen Configs befinden sich in /etc (Ausnahmen installieren das in /usr/share/config/). Sinnlose Laufwerksbuchstaben gibt's ebenfalls nicht. Das Laufwerk wird einfach dorthin gemountet, wo du es haben willst. (Meist /mnt/ für Platten, /media oder /run/media für Wechselmedien).

Groß- und Kleinschreibung solltest du beachten.

Viel Spaß mit Linux. Du wirst viel lesen müssen. Und versuch nicht, Windows zu erwarten. Das führt zu Frust. Zuviel Windows-Vorwissen ist schlecht. Geh eher unvoreingenommen ran wie jemand, der noch nie an einen PC saß.
promocore
Inventar
#31 erstellt: 22. Sep 2015, 22:23
@smutbert

Ich habe KRDC noch einmal ausprobiert, das Paket Freerdp-x11wurde mit installiert. Leider kann immer noch keine Verbindungsart ausgewählt werden. Ich werden dann wohl langfristig zu VNC wechseln, was ja auch nicht verkehrt ist.


@muvs

Danke für deine ausführliche Erklärung:
Ich habe mich heute ein wenig in den Ordnern umgeschaut und konnte viele Sachen nachvollziehen. Das hat mich mich schonmal weiter gebracht.
in /etc habe ich auch direkt mal die hosts Datei gefunden, die man auch von anderen Systemen kennt.


Generell erwarte ich mit Linux kein Windows System, nur müssen halt bestimmte Sachen auch unter Linux funktioniere, damit ich die Aufgaben mit dem System erfüllen kann.... das fängt bei so "einfachen" Sachen an, wie du sie mir gesagt hast, geht aber weiter mit der Shell, die grad für Programmierung etwas andere Befehle bietet als unter Windows die Eingabeaufforderung, bis hin zur Fehlersuche im System, wenn mal etwas nicht funktioniert.

Leider habe ich recht viel Windowswissen, jedoch auch die DOS Zeiten habe ich gnadenlos mitgenommen
Aktuell freue ich mich noch über das System, ich hoffe das bleibt so.

Eine Frage ist bei mir aber offen geblieben:
Warum sollten manuelle Installationen in /usr/local/bin und nicht /user/bin ?
smutbert
Stammgast
#32 erstellt: 23. Sep 2015, 09:21

promocore (Beitrag #31) schrieb:
[…]
Warum sollten manuelle Installationen in /usr/local/bin und nicht /user/bin ?


Dafür gibt es mehrere Gründe.

Ein "historischer" Grund ist die Trennung von dem Teil des Systems, der über das Netzwerk zur Verfügung gestellt werden konnte, von einem Teil des Systems, der am Client selbst verfügbar ist. So konnte /usr read-only von einem Server eingebunden werden, /usr/local lag aber (beschreibbar) auf einem lokalen Dateisystem.
So wie in „der guten alten Zeit“ ( ) funktioniert das heute aber eh nicht mehr, daher spielt das keine Rolle mehr.


Ein aktueller und wichtiger Grund ist die Trennung von den Dateien, die von der Paketverwaltung verwaltet werden von den Dateien um die sich der Administrator selbst kümmert.
Würdest du eine aktuellere Version eines bereits mittels Paketverwaltung installierten Programmes selbst kompilieren und an der Paketverwaltung vorbei in /usr installieren, so würde diese neuere Version mit dem nächsten Update für das Paket aus der Paketverwaltung zumindest zum Teil überschrieben werden. Besserenfalls hättest du dann eine (vermutlich ältere) Version installiert, als erwartet, schlimmerenfalls hast du eine kaputte Mischung von 2 Versionen, die gar nicht mehr funktioniert.
Installierst du dagegen in /usr/local ist es wesentlich unwahrscheinlicher, dass es zu irgendwelchen Konflikten zwischen der Software die mittels Paketverwaltung und der manuell installierten Software kommt.

Sehr nützlich ist in dem Zusammenhang die PATH Variable, die bei mir standardmäßig (also ohne, dass ich etwas verändert habe) den Wert

/usr/local/bin:/usr/bin:/bin:/usr/local/games:/usr/games

hat. Ist also ein Programm sowohl in /usr/bin als auch in /usr/local/bin vorhanden, so wird das in /usr/local/bin ausgeführt.


Darum, wo und aus welchem Grund was zu finden ist geht es beim FHS (Filesystem Hierarchy Standard):
https://de.wikipedia.org/wiki/Filesystem_Hierarchy_Standard
https://wiki.ubuntuusers.de/verzeichnisstruktur
http://www.pathname.com/fhs/pub/fhs-2.3.html
promocore
Inventar
#33 erstellt: 23. Sep 2015, 21:01
Danke smutbert für die Erklärung.

Die Seiten/Links kommen genau richtig jetzt
.
promocore
Inventar
#34 erstellt: 15. Dez 2015, 15:17
Nachdem ich mich nun immer sicherer in Linux fühle, möchte ich gern auch mein Server umstellen. Hierzu habe ich schon einige Sachen ausprobiert und alles läuft auf meinem Testsystem gut.

Derzeit macht mir ZFS Probleme.
Für Linux Mint gibt es ZFS Fuse in der Version 23, welche doch recht alt ist. Bestimmte Befehle wie der Import oder das expandieren des Raid Z funktionieren nicht wie auf Oracle beschrieben.

Wie komme ich am einfachsten an eine aktuelle Version?


Edit:

Ich habe bereits die Paketquellen von hier angegeben.
https://launchpad.net/~zfs-native/+archive/ubuntu/stable

Hier bin ich mir unsicher, welche Pakete ich alles brauche.


[Beitrag von promocore am 15. Dez 2015, 15:29 bearbeitet]
smutbert
Stammgast
#35 erstellt: 15. Dez 2015, 17:30
Dieses PPA enthält kein Userspacedateisystem (fuse) sondern eine native auf Linux portierte Version von zfs.
Eigentlich hielte ich es für eine bessere Idee möglichst auf externe/inoffizielle Kernelmodule zu verzichten. Ich finde zfs zwar auch interessant, verzichte aber unter Linux lieber darauf. Vieles von dem was mit zfs möglich ist, kann man auch mit btrfs oder mit lvm und einem herkömmlichen Dateisystem erreichen.
(Meine Abneigung kommt vor allem daher, dass der eigentliche Dateisystemtreiber passend zum verwendeten Kernel gebaut werden muss und wenn die Maintainer von zfsonlinux die Lust verlieren und man aus irgendwelchen Gründen, zB wegen der Unterstützung neuerer Hardware oder wegen irgendwelcher Fehler, auf einen neueren Kernel angewiesen ist, mit dem sich die Kernelmodule nicht mehr bauen lassen, dann steht man ziemlich dumm da. Da würde ich lieber gleich FreeBSD oä verwenden...)


Grundsätzlich benötigst du vor allem den eigentlichen Dateisystemtreiber, der mithilfe von dkms automatisch aus dem Paket zfs-dkms für den aktuellen Kernel gebaut wird. Damit das geht müssen obendrein die Header des aktuellen installiert sein.
Obendrein wird man wohl noch die Kommandozeilenprogramme haben, mit denen man ua überhaupt erst etwas mit zfs formatieren kann: zfsutils.

ubuntu-zfs enthält nur ein paar Konfigurationsdateien, die dafür sorgen, dass auch die notwendigen Versionen der Pakete aus dem PPA installiert werden und nicht etwas die offiziellen Ubuntupakete (offensichtlich war das bei einigen Ubuntureleases für dkms notwendig - das ist übrigens ein weiterer Punkt, wegen dem ich das nicht machen würde).
mountall und zfs-initramfs sind zwei weitere solche Pakete, die offensichtlich in einer angepassten Version zur Verfügung gestellt werden müssen, damit das System beim Booten mit zfs umgehen kann.

Damit wäre, denke ich, alles unbedingt notwendige abgedeckt und wenn etwas fehlt, sollte es wegen der Abhängigkeiten ohnehin automatisch mitinstalliert werden.
Ansonsten kenne ich mich mit den Besonderheiten von zfs zu wenig aus. zfs-zed scheint zB der Überwachung der zfs-Dateisysteme zu dienen und spl ist wohl eine Art Kompatibilitätsschicht, die Linux etwas mehr wie BSD aussehen lässt, damit zfs unter Linux überhaupt erst möglich ist. Bei anderen Paketen wie zfs-doc oder zfs-auto-snapshot sollte sich der Zweck bereits anhand des Paketnamens erraten lassen und zweifelsfalls gibt es ja auch noch die Paketbeschreibungen...


Kurz gesagt, denke ich, dass sobald du das PPA hinzugefügt hast, zfsutils, zfs-dkms und ubuntu-zfs installiert hast und ein Update des Systems durchgeführt hast, alles notwendige installiert sein sollte.

edit: Ach so, wegen der Kernelheader würde ich vorher noch


sudo apt install linux-headers-$(uname -r)

ausführen, um sicherzustellen, dass sie installiert sind.


[Beitrag von smutbert am 15. Dez 2015, 17:40 bearbeitet]
musv
Stammgast
#36 erstellt: 15. Dez 2015, 19:17
Promocore:
Wieviele Festplatten hast du denn auf Deinem Server im Einsatz. ZFS spielt seine Vorteile vor allem dann aus, wenn du mehr als 5 Platten hast. Ein Feature von ZFS besteht darin, dass die Platten im laufenden Betrieb ausgesteckt und ausgetauscht werden können und trotzdem eine Datenkonsistenz besteht.

Sofern du keinen Serverschrank zu Hause stehen hast, denke ich, dass du mit ext4, btrfs und lvm besser fährst.
promocore
Inventar
#37 erstellt: 15. Dez 2015, 20:37
Ich habe 2 Server. Einen mit 4 Festplatten und den Backupserver mit 10 Festplatten, die unabhängig von Temp- und Systemplatten für einen Pool bereit stünden.

Serverschrank ist vorhanden


Ein Wechsel im Live Betrieb ist mir nicht wichtig.
Dafür diese hier:

Ein ganze Set/Pool soll nur durch eine Parity abgesichert sein.(also kein RAID 1 usw)
Das Set/Pool soll unterschiedliche große Festplatten verwalten können.(ganz wichtig)
Vorteilhaft wäre wie z.b. bei zfs ein dynamisches Stripeset, damit zukünftig Datensicherungen über SMB Multichannel schneller gingen. (Kein muss, aber schön wäre es)


[Beitrag von promocore am 15. Dez 2015, 20:44 bearbeitet]
musv
Stammgast
#38 erstellt: 16. Dez 2015, 07:57
Dann ist ZFS genau das Richtige für Dich. Aber eventuell ist Linux da nicht die richtige Wahl.

Ich denke, FreeBSD wäre an der Stelle besser für Dich geeignet.
promocore
Inventar
#39 erstellt: 18. Dez 2015, 01:52
Puuh, Freedsb scheint nicht grad anwenderfreundlich für unerfahrende zu sein.

Ich habe große Probleme, eine aktuelle Dokumentation zu finden. Selbst die eigene von FreeDSB ist stark veraltet.
Die Addons für Virtualisierung ist teilweise fehlerhaft. Immerhin habe ich es unter Virtualbox geschafft, einen Mate Desktop von Hand zu starten. Hier habe ich jedoch das Problem, dass die Mauszeiger und Zeichnsätze nicht richtig erkannt werden. Dies ist auch schon bei der Installation des Grundsystems so.
Die gleiche Desktop Installation unter VMware funktioniert nicht. Mate kann nicht gestartet werden. Auch die Zeichensätze sind hier schon bei der Installation fehlerhaft.

Das nächste Problem betrifft die GUI. Ich möchte z.B. unter Mate eine GUI für eine VNC Server haben, um evt die Zeichensatz und Mauszeiger Probleme von Virtualbox/BSD zu lösen. Ich finde hierzu keine Ports.

Eigentlich soll das System überwiegend als Grundsystem für VM aggieren.

D.H.
Mehrere Netzwerkadapter sollen im Hostsystem nur Hardwareseitig gehostet werden. Die Adapter sollen zum Host keine Netzwerkverbindungen aufbauen und nur zur VM durchgereicht werden.
Es wird eine Virtualisierungsoftware benötigt. Nach einigem Lesen kommt wohl Virtualbox in frage.
Es soll ein ZFS Pool erstellt werden. Leider funktioniert ZFS unter BSD anders als unter Linux. Bei den Festlatten wird nicht automatisch eine Tabel, Partition, und Formatierung druchgeführt. Ich hab es über die Konsole versucht, und im Ergebnis hatte ich eine Partition, jedoch war diese nicht für ZFS richtig aufgebaut. Hierzu fehlt mir auch entsprechende Dokumentation.
Generell soll ein Teil des Netzwerk mi LACP mit SMB Multichannel angebunden werden.

Ich habe den Verdacht, dass ich als Anfänger diese Sachen ohne Gui erst nach recht langer Zeit hinbekommen werde und so der Umstieg von Windows nach BSD aus Zeitgründen nicht möglich ist.

Am Schluss bleiben für mich diese Fragen hier übrig. Vielleicht kennst sich ja einer mit BSD ein bischen aus und kann mir weiterhelfen:

Kennt jemand eine Lösung, um BSD virtualisiert mit Tastatur und Maus bedienbar zu machen?
Kennt jemand eine aktualisierte Quelle, um einen Desktop auf FreeDSB "einfach" zu installieren?
Gibt es unter FreeBSD ein Paketmanager (Ports) der mir auch für den Desktop die entsprechende GUI anbieten kann?
Gibt es ein GUI für FreeBSD, indem ich Protokolle und Dienste für Nics bestimmen kann?
GIbt es eine GUI für FreeBSD, indem ich LACP für NICs festlegen kann?
Gibt es für FreeBSD eine funktionierende Gastuntersützung, die mit VMware und Virtualbox Zeichnesätze und Maus "richtig" unterstützt?
Welche Virtualisierungsoftware ist für BSD empfehlendswert (unterstützt werden soll: Windows/Linux/BSD)

Distris wie DesktopBSD und PCBSD haben übrigens auch in der Virtualisierung die gleichen Probleme.

Vielen Dank für eure Hilfe.


Danke für eure Hilfe.
promocore
Inventar
#40 erstellt: 29. Dez 2015, 19:15
So, das Gute zuerst:

Ich habe BSD mit einem Desktop laufen und teste parallell PCBSD.
ZFS läuft auch wie gewünscht und die Bugs von ZFS Fuse mit Linux sind auch nicht mehr vorhanden.
Virtualisierung läuft auch.

Das Problem der nicht funktionierenden Integration und Zeichensätzte war wohl VNC geschuldet. Eine direkte VNC Verbindung zum entsprechenden System brachte die Lösung. Eine Schachtelung mag VNC wohl ehr weniger

Ein großes Problem konnte ich jetzt noch nicht Lösen.
BSD soll bestimmte Netzwerkkarten nur als Host bereitstellen. BSD soll lediglich die Netzwerkkarte an die VM durchreichen und selber keine Verbindung haben.
Unter Windows kann man für die Netzwerkkarte alle Protokolle und Dienste, bis auf das Brückenprotokoll zur Virtualisierung, deaktivieren.
Ist sowas auch unter Linux/BSD möglich?


[Beitrag von promocore am 29. Dez 2015, 19:17 bearbeitet]
smutbert
Stammgast
#41 erstellt: 29. Dez 2015, 20:19
Das geht zweifelsohne. Unter Umständen macht das bereits die Virtualisierungssoftware (glaube ich) ansonsten würde man dafür unter Linux iptables bzw. seit neuestem nftables verwenden. Das Gegenstück von BSD heißt wohl pf.
promocore
Inventar
#42 erstellt: 29. Dez 2015, 21:03
Die Virtualisierung macht es leider nicht (Win/Linux)
Wenn ich richtig nachgelesen habe, ist iptable/pf eine Firewall/Paketfilter. D.h. die NIC unter Linux hat in dem Fall weiterhin aktive Dienste/Protokolle wie TCP/IP usw.
Da ich ungern mehrer FW warten möchte, wäre es schön, wenn die NIC nicht durch eine FW geschützt wird, sonder einfach keine aktiven Dienste hat.

Der virtualierte Client greift ja direkt auf die Hardware des Hosts zu und baut mit seinen eigenen Diensten/Protokollen eine Netzwerkverbindung auf.

Unter Windows würde es so aussehen:
netzwerk1

netzwerk2

netzwerk3


[Beitrag von promocore am 29. Dez 2015, 21:43 bearbeitet]
smutbert
Stammgast
#43 erstellt: 30. Dez 2015, 00:46
OK, das geht bei den meisten Diensten natürlich auch. Entsprechend wirst du einzeln in der Konfiguration des jeweiligen Dienstes nur den bzw. die gewünschten Interfaces aktivieren müssen. Bei sshd würdest du zB in der Konfigurationsdatei in ListenAddress nur die Adressen der gewünschten Interfaces eintragen.
musv
Stammgast
#44 erstellt: 30. Dez 2015, 07:51

promocore (Beitrag #40) schrieb:
Ein großes Problem konnte ich jetzt noch nicht Lösen.
BSD soll bestimmte Netzwerkkarten nur als Host bereitstellen. BSD soll lediglich die Netzwerkkarte an die VM durchreichen und selber keine Verbindung haben.

Mit Qemu / Libvirtd als Virtualisierungssoftware geht das. Da kannst du ein PCI-Device direkt dem Gast zur Verfügung stellen. Der Host hat dann keinen Zugriff mehr drauf.

https://docs.fedorap...PCI_passthrough.html
http://libvirt.org/g...Config-PCI_Pass.html

Ich hab Virt-Manager als Frontend für libvirt/Qemu im Einsatz. Da kann man das über eine grafische Oberfläche relativ komfortabel einstellen.


[Beitrag von musv am 30. Dez 2015, 07:55 bearbeitet]
promocore
Inventar
#45 erstellt: 30. Dez 2015, 11:44
Ohja, VT-D hatte ich vergessen.

Was passiert denn in dem Fall mit der passtrough Hardware, wenn die vm nicht gestartet ist?
Ist diese dann wieder sofort beim Host PC verfügbar oder wird diese für die VM Reserviert?
smutbert
Stammgast
#46 erstellt: 30. Dez 2015, 12:16
normalerweise reserviert man sie imho beim Systemstart mit Kernel- bzw. Moduloptionen. Das heißt der Host lädt den Treiber für diese Hardware gar nicht erst, womit das Netzwerkinterface für die Software des Hosts gar nicht vorhanden ist.


[Beitrag von smutbert am 30. Dez 2015, 12:17 bearbeitet]
promocore
Inventar
#47 erstellt: 30. Dez 2015, 15:58
Das hört sich auch gut an.
Qemu werde ich mal versuchen unter BSD zu installieren.
Weiß einer vielleicht noch zufällig, in welcher Datei ich TCP/IP für eine Nic deaktivieren kann?
smutbert
Stammgast
#48 erstellt: 30. Dez 2015, 16:28
Unter BSD sieht das wahrscheinlich/möglicherweise schon wieder anders aus: Das Reservieren von Hardware zur Virtualisierung geht in Linux über ein Kernelmodul, das die angegebene Hardware sozusagen für sich beansprucht, damit der eigentliche Hardwaretreiber nicht zum Zug kommt. Wie (ob?) man dasselbe unter BSD erreicht, müsstest du wohl eher abseits eines Hififorums in Erfahrung bringen — ich habe davon jedenfalls keine Ahnung.

Das andere ist, dass qemu damit nur wenig bis nichts zu tun hat. qemu emuliert eigentlich nur einen Prozessor, entweder komplett in Software, damit man auch auf einem amd64-System einen PowerPC- oder arm-Prozessor zur Verfügung hat oder etwas performanter mit Hilfe von Virtualisierungsfunktionen des Prozessors (zB VT-x) und Kernels (kvm) einen Prozessor derselben Architektur wie der real vorhandene Prozessor.

und von libvirtd schließlich habe ich bis jetzt nur im Zusammenhang mit Linux gehört. Ich weiß nicht ob man das auch unter BSD verwendet oder ob es dort wieder etwas anderes gibt.


[Beitrag von smutbert am 30. Dez 2015, 16:34 bearbeitet]
promocore
Inventar
#49 erstellt: 30. Dez 2015, 16:36
Danke für die Info soweit. Ich werd einfach mal schaun was passiert
Interessant wird VT-d evt. später mal für einen IP TV Server sein, um die Tunerkarten in die VM einzubinden. Ich hätte das jetzt nur schonmal mit der NIC getestet, falls es funktionieren sollte. Elementar ist der Einsatz von VT-d derzeit nicht. Es reicht wie gesagt, wenn die WAN Nic dauerhaft keine direkte IP Verbindung zum Host hätte.


[Beitrag von promocore am 30. Dez 2015, 16:36 bearbeitet]
promocore
Inventar
#50 erstellt: 30. Dez 2015, 23:25
Ich hab es nun, glaub ich, hinbekommen. Der Praxistest steht noch aus.
in etc/rc.conf habe ich nun dem Interface die IP 0-0-0-0 zugewiesen und alle andere Services deaktiviert.

Was mir generell unter Linux / BSD aufgefallen ist:
Die NICs werden immer Variablen zugewiesen (ETH0,ETHx (linux), EMO EMx (bsd))

Wird immer die gleiche Hardware z.B: unter linux der selben EHT0 schnittstelle zugewiesen? was passiert wenn neue Hardware ins System kommt. Kann in dem Fall ETH0 auch einer anderen NIC automatisch zugeordent werden?
smutbert
Stammgast
#51 erstellt: 31. Dez 2015, 01:57
Bei den üblichen Linuxdistributionen ist es mittlerweile so, dass sich udev den Namen eines Netzwerkinterfaces merkt. Ersetzt man zb also die Netzwerkkarte bleibt eth0 für die alte Netzwerkkarte reserviert und die neue erhält eth1.

Vor noch nicht a!lzu langer Zeit war es dagegen üblich, dass das Netzwerk interface, das als erstes von einem Treiber initialisiert wurde den Namen eth0 erhielt, damit anderen sich die Namen uU von Systemstart zu Systemstart.

Es gab und gibt aber durchaus noch andere Herangehensweisen...
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