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Der NEUE Thread mit berührenden Aufnahmen (und disziplinierter Teilnahme der Nutzer ;-) )+A -A |
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Hüb'
Moderator |
#1 erstellt: 11. Dez 2018, 08:48 | |
Hallo zusammen, hieraus bzw. aus den vorhergehenden Beiträgen abgeleitet, ein neuer Versuch. Spielregeln: bitte nennt eure persönlichen "Inselaufnahmen". Es gibt keine Beschränkung der Anzahl oder ein "Verbot" von Redundanzen. Sinnvoll und schön wäre es, wenn ihr ein wenig begründen würdet, warum euch die Aufnahme so am Herzen liegt - denn überwiegend daraus erwächst der "Mehrwert" für den Leser. Sollten sich Sub-Diskussionen zu einzelnen Werken oder Deutungen ergeben, können wir diese ja auch ggf. aus dem Thread herauslösen. ... Ich bastle mal ein Inhaltsverzeichnis rein: Adams: Sheherazade 2.0 / Josefowicz / SLSO / / Robertson / Nonesuch/Warner Bach J.S.: Concerts avec plusieurs instruments - Café Zimmermann Bach, J.S.: Matthäus-Passion, Harnoncourt, Concentus Musicus etc., Paul Esswood, Teldec 1970 Bartok: Die Klavierkonzerte / Bavouzet / BBCSO / Noseda / Chandos Bartok: Die Klavierkonzerte / Anda / RSOB / Fricsay / DGG Beethoven Die Klavierkonzerte / Fleisher/Cleveland/Szell + Gould/div/div Boccherini: Fandango-Quintett, Sinfonie d-Moll op. 37 Nr. 3, La musica notturna delle strade di Madrid / Le Concert des Nations / Savall / AliaVox Brahms: Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 / Fleisher / CLO / Szell / CBS/Sony Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 / Richter / CSO / Leinsdorf / RCA/Sony Brahms: Streichquartett, Klavierquintett / Balcea SQ / Fellner / alpha Debussy: Preludes / Michelangelo / DGG Dvorak: Cellokonzert / CPO / Queyras / Belohlavek / harmonia mundi Dvorak: Cellokonzert / CPO / Thauer / Macal / DGG Dvorak: Sinfonie Nr. 9 / BPO / Fricsay / DGG Dvorak: Sinfonie Nr. 9 / CLO / Szell / CBS/Sony Dvorak: Sinfonie Nr. 9 / CSO / Solti / Decca Dvorak: Sinfonie Nr. 9 / CLO / Dohnanyi / Decca Dvorak: Sinfonie Nr. 9 / MPO / Flor / BIS Dvorak: Sinfonie Nr. 9 / LSO / Kertesz / Decca Marenzio: Madrigali Libro 5 / La Compagnia del Madrigale / Glossa Mozart: Adagio h-moll KV 540 / Arrau / Philips/Decca Rachmaninoff: All Night Vigil, Jermihov, Gloriae dei Cantores, Paraclete 2017 Rimsky-Korssakow Sheherazade, LSO Stokowski/ Decca Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 8 / LEP / Mrawinski / alto (?) Schubert: G-Dur Sonate D.894 (Nr. 18) / Richter / Philips/Decca Schubert: Sinfonie Nr. 9 / LSO / Krips / Decca Schubert: Streichquartett Nr. 14 "Der Tod..." & Streichquintett D.956 / Pavel Haas Quartett / Supraphon Tanejew: Streichquintette / Utrecht SQ / MDG Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 / BPO / Karajan / EMI/Warner Vivaldi: Stabat Mater - Lemieux/Ens Matheus/Spinosi, naive 2007 ... Und damit das Topic Fahrt aufnimmt, fange ich einfach mal mit einer Empfehlung an, die ich bereits mehrfach ausgesprochen habe, die mir aber immer noch besonders am Herzen liegt: Dvoraks Cellokonzert gehört zu den populären Klassikern und erfährt hier eine in meinen Ohren besonders packende wie im Detail ausgeformte Interpretation die mich ganz besonders anspricht. Bei der überwältigenden Vielzahl von Alternativen ist es uneingeschränkt dieser Scheibe, die es sein müsste, dürfte es nur eine Einspielung des Cellokonzertes sein. Ich bin seit einiger Zeit ein großer Fan von Jean-Guihen Queyras und mir ist noch keine Aufnahme mit ihm untergekommen, die auch nur mittelmäßig (vielleicht sogar auch nur "gut") gewesen wäre. Das Dirigat des mittlerweile leider verstorbenen Jiri Belohlavek macht die Platte für mich noch einmal wertvoller. Gleichfalls ein Knaller, vielleicht sogar der heimliche Star dieser Produktion, und zum niederknien schön gespielt, ist das berühmte "Dumky"-Klaviertrio, getragen von drei herausragenden Künstlerpersönlichkeiten. Die Schwester-Produktion mit einem weiteren Klaviertrio und dem Violinkonzert (Isabelle Faust) ist ebenso empfehlenswert, wie es zu bedauern ist, dass es bisher nie zu einer Aufnahme des Klavierkonzertes mit Melnikov kam, um das Trio der Konzerte Dvoraks bei harmonia mundi zu vervollständigen. "Leider" ist die gezeigte DG-Produktion mir in nahezu genauso lieber Erinnerung. Sicher mag hier Verklärung durch den tragischen, tragisch kurzen Lebensweg von Anja Thauer eine Rolle spielen aber ich finde ihre sanfte und ungeheuer gefühlvolle Deutung ist dennoch etwas Besonderes. Hinzu kommt die idiomatische Begleitung durch Macal und die Tschechische Philharmonie. Ich habe nie verstanden, warum diese Interpretation nie so recht "angekommen" ist, im Kanon der bekannten und bedeutsamen Aufnahmen des Werkes. Die CD enthält sämtliche Einspielungen, die Thauer für die Platte gemacht hat (ursprünglich zwei DGG-LPs). Daneben gibt es nur noch ein paar ganz wenige Rundfunkproduktionen. Viele Grüße Frank [Beitrag von arnaoutchot am 07. Feb 2022, 22:09 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#2 erstellt: 11. Dez 2018, 17:44 | |
Auch wenn es nicht auf die alphabetische Reihenfolge ankommt, fange ich bei A wie Adams an. John Adams (geb. 1947) Scheherazade.2 Dramatic symphony for violin & orchestra (2014-15) I. Tale of the Wise Young Woman-Pursuit by the True Believers II. A Long Desire (love scene) III. Scheherazade and the Men with Beards IV. Escape, Flight, Sanctuary Leila Josefowicz, Violine Saint Louis Symphony Orchestra, David Robertson Nonesuch, DDD, 2015 Warum ausgerechnet dieses Werk? Adams inspirierte die den Geschichten aus Tausend und einer Nacht innewohnende latente gewaltbereite Frauenfeindlichkeit zu einer Fortsetzung Rimsky-Korssakows Stück in einer zeitgemäßen Form mit aktuellen Bezügen. Unabhängig von programmatischen Hintergrund ist diese 4-sätzige Sinfonie auch ein ausgesprochen ausdruckskräftiges und farbiges Werk, das musikalisch für sich steht. Leila Josefowicz, die auch im kreativen Dialog an der Entstehung dieses Werks mitgewirkt hat, spielt den Solopart mit außerordentlicher Intensität. Für mich eine Sternstunde zeitgenössischer Musik. John Adams über sein Werk: earbox.com/scheherazade2 John Adams und Leila Josefowicz [Beitrag von op111 am 11. Dez 2018, 17:58 bearbeitet] |
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Mars_22
Inventar |
#3 erstellt: 12. Dez 2018, 20:49 | |
Na, das nimmt ja einen guten Anfang. Ich steuere das Mozarts Adagio h-moll KV 540 bei, weil es mich mit seinem Mozart-untypischen Charakter überrascht hat, und mich motiviert, Mozart nochmal unter die Lupe zu nehmen. Dieser besondere Charakter kommt für mich optimal in der Einspielung von Claudio Arrau rüber, weswegen ich ausdrücklich diese Einspielung empfehle. Ich will diesmal den SWR sprechen lassen, dessen Beschreibung wesentlich fachkundiger ist als ich das ausdrücken könnte, überraschenderweise aber ein ähnliches Bild findet, wie ich im "was hört ihr"-Thread benutzte: "Selten hat Mozart einen melancholischeren Satz geschrieben als das Adagio in h-Moll. ... Das Adagio ist reich an musikalischen Symbolen, die für Trauer- und Klagemusiken typisch sind: Der typische Trauermarsch-Rhythmus (lang-kurz-kurz) zu Beginn, Seufzerfiguren, dissonante Vorhalte, viel Chromatik und ausgesprochen gewagte Harmonien. Schroff sind die dynamischen Kontraste, ebenso schroff die Harmonik: sie läuft oft in einem Irrgarten ins Leere, findet nicht mehr zum Ursprung zurück, und die Musik bricht resigniert ab. Die Wendung nach H-Dur am Schluss wirkt jedenfalls nicht wie eine Aufhellung oder gar ein Trost, sondern eher wie eine unbestimmte Sehnsucht." [Beitrag von Mars_22 am 12. Dez 2018, 20:53 bearbeitet] |
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Cowen
Stammgast |
#4 erstellt: 13. Dez 2018, 08:27 | |
So, dann will ich mal mit meiner ersten Nennung starten. Und womit könnte ich besser beginnen, als mit einer Aufnahme, die an unser Gespräch im Thread „Was hört ihr gerade jetzt?“ anknüpft (Ich poste mal ganz bewusst die Orginal-CD, die es natürlich so nicht mehr gibt, aber in Koppelung mit der 4 und 5 bei Warner weiter aufgelegt wird). Diese Aufnahme begleitet mich seit über dreißig Jahren. Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, hat sie meine Hörgewohnheiten zu diesem Werk so dermaßen geprägt, dass es eine andere Lesart bei mir schwer hat. Aber im Gegensatz zu einigen anderen Aufnahmen, die ich hier noch nennen werde, die sich auch mal durch Koppelung an intensive Lebensphasen erklären, ist dies meine Referenz bei Tchaikovskys 6ter. Die Berliner entfalten hier von Anfang an ein Drama. Es geht nie nur darum zu musizieren. Es geht immer auch darum das Erleben und Bewusstsein Tchaikovskys am Ende einer langen (Lebens-) Reise und kurz vor dessen Ende zu vermitteln und auf den Punkt zu bringen. Deshalb, wenn Pathetique, dann diese. |
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op111
Moderator |
#5 erstellt: 13. Dez 2018, 13:13 | |
Bartoks Klavierkonzerte begleiten meinen musikalischen Weg nun schon seit mehreren Jahrzehnten neuerdings höre ich überwiegend diese Aufnahme Bela Bartok (1881-1945) Klavierkonzerte Nr.1-3 Jean-Efflam Bavouzet, BBC Symphony Orchestra, Gianandrea Noseda Chandos, DDD, 2010, Toning.: Stephen Rinker Im 1. Konzert nutzt man die von Bartok empfohlene Orchsteraufstellung mit einem in die Mitte des Orchesters integrierten Klavier und dem dahinter postierten Schlagzeug zwischen Klavier und Holzbläsern. Ebenso wurden die Streicher nach Bartoks Willen verstärkt. Die fabelhafte Aufnahmetechnik führt zu einer Klarheit und Durchsichtigkeit wie ich sie noch in keiner anderen Aufnahme gehört habe.
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op111
Moderator |
#6 erstellt: 13. Dez 2018, 13:17 | |
Kennen gelernt habe ich Bartoks Konzerte in dieser legendären Aufnahme: Bela Bartok (1881-1945) Klavierkonzerte Nr. 1-3 Geza Anda, Radio-Symphonie-Orchester Berlin, Ferenc Fricsay Deutsche Grammophon, ADD, 1960 : Toning.: Günter Herrmanns Derzeit einzeln als Lizenzausgabe auf Alto erhältlich oder nur in der Fricsay Edition (Reste) [Beitrag von op111 am 13. Dez 2018, 13:23 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#7 erstellt: 13. Dez 2018, 14:31 | |
Noch ne Eule nach Athen getragen: Schuberts G-Dur Sonate D.894 (Nr. 18) gespielt von Swjatoslaw Richter gefällt sicher nicht jedem. Mich hat gerade der von ihm sehr langsam gespielte Kopfsatz der Sonate immer wahrnsinnig gepackt. Richter erzielt für mein Empfinden hier eine emotionale Wucht und "Überzeugungkraft", die andere Deutungen nicht bieten. Muss jeder für sich entscheiden, ob das nun gefällt oder aber als zu freier Umgang mit den Noten gewertet wird. Viele Grüße Frank [Beitrag von Hüb' am 13. Dez 2018, 15:23 bearbeitet] |
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WolfgangZ
Inventar |
#8 erstellt: 13. Dez 2018, 14:52 | |
Ein Favorit für alle Tage: Es gibt wohl eine ganze Reihe von Referenzen für das zweite Klavierkonzert, op. 83, von Johannes Brahms und die obige gehört dazu. Für mich steht sie an erster Stelle, rund fünf andere höre ich auch sehr gerne, aber in diesem Thread soll ja Beschränkung Pflicht sein ... Hier also ebenfalls Svjatoslav Richter, zusammen mit dem Chicago Symphony Orchestra unter der Leitung von Erich Leinsdorf. Richter wirkt hier gewiss anders als bei der Schubert-Sonate, die Frank benannt hat: ein nicht schneller, aber straffer Zugang, Kraft, die bei Brahms zur Emotion gehört, doch keine vordergründige Virtuosität. die eben nicht zu Brahms gehört. So entsteht das Werk wie aus einem Guss. Klangtechnisch völlig in Ordnung für eine bald sechzig Jahre alte Produktion. Die Beethoven-Sonate reiht sich neben der Konkurrenz ein, ohne aufzufallen. Wolfgang |
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arnaoutchot
Moderator |
#9 erstellt: 13. Dez 2018, 15:30 | |
Hey, hier ist ja richtig was los. Mal sehen, wie lange die Euphorie anhält ... Ich bin mal so frei und knüpfe mit meiner letzten Empfehlung aus dem alten "berührende Aufnahmen" Thread hier an. Seit mindestens 30 Jahren begleiten mich die Klavierwerke von Debussy, davon sind die tiefgehendsten Stücke die Préludes und da wiederum die epochale Aufnahme von Arturo Benedetti Michelangeli. Kein anderer schafft es, diese extrem vielschichtigen und stimmungsmässig sehr unterschiedlichen Stücke so pointiert darzubringen. Ich habe vor einiger Zeit mal einen Vergleich der bei mir vorhandenen Aufnahmen gemacht, siehe hier, aber wenn man klangqualitative Aspekte ausser acht lässt, hat Michelangeli seine herausragende Stellung behauptet. |
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Moritz_H.
Stammgast |
#10 erstellt: 14. Dez 2018, 10:04 | |
Hüb'
Moderator |
#11 erstellt: 14. Dez 2018, 11:32 | |
Dieser Empfehlung schließe ich mich an! Entbehrt mich zudem des Nachdenkens, welche "D9" ich nennen sollte. |
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op111
Moderator |
#12 erstellt: 14. Dez 2018, 18:29 | |
Wenn's um eine 9. Dvorak für die einsame Insel gehen soll, dann gibt's für mich nur diese, die mich schon seit der LP Ära in den 1970ern begleitet: Antonin Dvorak (1841-1904) Symphonie Nr.9 Cleveland Orchestra, George Szell +Smetana: Die Moldau Cleveland Orchestra, George Szell CBS, ADD, 1960 [Beitrag von op111 am 15. Dez 2018, 14:50 bearbeitet] |
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Cowen
Stammgast |
#13 erstellt: 15. Dez 2018, 12:02 | |
Die Nennung von Fricsay und Szell bei der 9. von Dvorak erstaunt mich immer wieder. Meine Inselaufnahme ist Solti mit dem CSO (1983). Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 9 (Aus der neuen Welt) Chicago Symphony Orchestra Sir Georg Solti Decca An zweiter Stelle von Dohnanyi (1984), der so herrlich luftig die Instrumentengruppen auflöst. Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 9 (Aus der neuen Welt) Christoph von Dohnanyi The Cleveland Orchestra Decca Die beiden spielen in meinen Ohren in einer ganz anderen Liga als Fricsay und Szell. Bei den jüngeren Einspielungen werden oft Nelsons (2010) und Dausgaard (2007) empfohlen, mit denen ich aber nicht so richtig warm werde. Da greife ich lieber auf Claus Peter Flor (2012 erschienen) mit den (bitte nicht lachen) Malaysian Philharmonic Orchestra zurück, die ich richtig toll finde. Hab ich mal nach einer Erwähnung hier im Forum ausprobiert und was soll ich sagen, ist ausgezeichnet. Bin sehr froh, dass ich die in meiner Sammlung habe. Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 9 (Aus der neuen Welt) Claus Peter Flor Malaysian Philharmonic Orchestra BIS Aber zum Glück sind wir hier ja ganz und gar geschmäcklerisch unterwegs. Und so soll das auch bleiben. [Beitrag von Cowen am 15. Dez 2018, 12:50 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#14 erstellt: 15. Dez 2018, 12:08 | |
Hüb'
Moderator |
#15 erstellt: 15. Dez 2018, 12:42 | |
Ja, Flor, ganz vergessen. Trotz / wegen des Orchesters eine absolut ernst zu nehmende Referenzaufnahme. Klar, Solti, Kertesz, Dohnanyi - alles keine Stümper! |
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op111
Moderator |
#16 erstellt: 15. Dez 2018, 15:06 | |
Von der 9. gibt es gefühlt 350 Aufnahmen. Den Überblick hatte sicher nur Joachim Kaiser (R.I.P.). Hier mal: fono forum 01/2015 Klassikkanon Dvorak 9. Die besten Aufnahmen 1929: Staatsopernorchester Berlin, E. Kleiber; Naxos 1940: Berliner Philharmoniker, Karajan; Documents/ Membran 1956: Wiener Philharmoniker, Kubelik; Decca/Universal 1959: Berliner Philharmoniker, Fricsay; DG/Universal 1962: New York Philharmonic, Bernstein; Sony 1966: LSO, Kertész; Decca/Universal 1983: Chicago Symphony Orchestra, Solti; Decca/Universal 1986: Israel Philharmonic Orchestra, Bernstein; DG/Universal 1999: Concertgebouw Orchestra, Harnoncourt; Warner 2003: Concertgebouw Orchestra, Jansons; RCO/Note 1 2006: Swedish Chamber Orchestra, Dausgaard; BIS/KC 2010: SO des BR, Nelsons; BR Klassik/Naxos Aber darum geht es ja hier nicht, ich habe einige davon und noch viel mehr, vielleicht zu viele, aber dem Thema entsprechend: die Szells berührt mich am meisten. Kertesz und Solti sind nur auf den Plätzen 1b und 1c. [Beitrag von op111 am 15. Dez 2018, 15:46 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#17 erstellt: 15. Dez 2018, 15:38 | |
@Joachim Kaiser: Seit einiger Zeit eher die Draufsicht... |
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op111
Moderator |
#18 erstellt: 15. Dez 2018, 15:45 | |
Bei Brahms' Klavierkonzerten habe ich noch weitere Favoriten, aber bei wenigen finde ich eine solche Kongruenz zwischen Solisten, Dirigenten und Orchester wie bei Freire/Gewandhausorchester/Chailly, Serkin/Cleveland/Szell und schließlich Johannes Brahms (1833-1897) Klavierkonzerte Nr.1 & 2 +Händel-Variationen op. 24; Walzer op. 39 Nr. 1-16 Leon Fleisher, Cleveland Orchestra, George Szell Sony, ADD, 1956-1961 Aufnahmen, die bereits in den 1970ern von LP gehört habe und die in ihrer unsentimentalen Klarheit unübertroffen sind. Kein behäbiger Opa Brahms mit Rauschebart. |
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Cowen
Stammgast |
#19 erstellt: 15. Dez 2018, 18:00 | |
Die 9. von Dvorak scheint geklärt |
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FabianJ
Inventar |
#20 erstellt: 16. Dez 2018, 18:37 | |
Bei meinen Vorrednern wurde schon die eine oder andere Aufnahme genannt, die ich sonst wohl auch früher oder später in diesem Thread genannt hätte, etwa die Richter-/CSO-/Leinsdorf-Aufnahme von Brahms' zweitem Klavierkonzert. Nun aber zu gänzlich anderem Repertoire, italienische Madrigale vom Ende des 16. Jahrhunderts: Luca Marenzio (1553/54-1599) Primo Libro di Madrigali a cinque voci (1580) La Compagnia del Madrigale Dieses Album kann im Prinzip stellvertretend stehen für alle Aufnahmen dieses Ensembles in diesem Repertoire, egal ob die Komponisten nun Gesualdo, Marenzio oder Monteverdi heißen oder es sich um heute weniger bekannte Zeitgenossen handelt. Obwohl der italienischen Sprache kaum mächtig, spricht mich diese Musik mit ihrer Emotionalität und Klangschönheit doch sehr an. Das gilt bei mir für die Werke Marenzios noch stärker als bei den beiden genannten Zeitgenossen. Für mich ist er so etwas wie der Franz Schubert seiner Zeit. Die Werke werden, wie eigentlich immer bei diesem Ensemble, von genausovielen Sängerinnen und Sängern aufgeführt, wie als Anzahl Stimmen vorgesehen sind. Bei diesen 6-stimmigen Madrigalen sind es also auch nur sechs Sänger/innen. Das führt dazu, dass man den einzelnen Gesangslinien immer gut folgen kann und die Musik ihren Charakter als vokale Kammermusik behält. Die gute und dem Repertoire angemessene Tontechnik und offensichtlich auch der passende Aufnahmeort tragen natürlich ebenfalls dazu bei. Man hat zum Glück auch nicht den Eindruck, als ob die Musik hier stilistisch zu sehr in die sakrale Ecke geschoben wird. Kurzum, eines der Alben, die ich nicht missen möchte. (Die Aufnahmen des Quasi-Vorgänger-Ensembles „La Venexiana" wissen ähnlich gut zu überzeugen!) _ _ Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) Sinfonie Nr. 8 c-Moll op. 65 Leningrader Philharmoniker - Dirigent: Jewgeni Mrawinski „Eckhard, die Russen sind da!" Für mich ist diese 1943 entstandene Sinfonie das musikalische Werk, welches die Schrecken der damaligen Zeit am deutlichsten zum Ausdruck bringt. (Zusammen vielleicht noch mit Schönbergs „Ein Überlebender aus Warschau".) Die Musik ist also nicht schön im herkömmlichen Sinne, aber doch ungeheuer spannend, gerade in dieser Live-Aufnahme von 1982. Mit den Aufnahmen von Mrawinski kann man bei Schostakowitsch (und Tschaikowski) ohnehin nicht viel falsch machen. Bei dieser Wiederveröffentlichung wurde wohl ein Aufnahmefehler ursprünglich bei Philips erschienenen Einspielung korrigiert. _ _ Sergei Tanejew (1856-1915) Streichquintette Utrechter Streichquartett: Eeva Koskinen (1. Violine), Katherine Routley (2. Violine), Michail Zemtsow (Bratsche), Sebastian Koloski (Violoncello) - mit Alexander Zemtsow (Bratsche), Pieter Wispelwey (Violoncello) Wieso sind hier sechs Musiker aufgelistet? Es sind doch Quintette? Nun, eines der Quintette ist für Streichquartett, verstärkt um ein Cello besetzt, eines verstärkt und eine weitere Bratsche. Sergei Tanejew galt zu Lebzeiten als großer Meister des Kontrapunkts. Nun könnte man ihn damit als akademischen Langweiler abtun, aber damit täte man ihm Unrecht. Beim ersten Anhören kam mir diese komplexe Musik schon etwas sperrig vor, aber mit jeder weiteren Hörsitzung hat sie mich stärker in ihren Bann ziehen können. Meiner Meinung nach sollte gerade das erste Streichquintett eigentlich zum Standardrepertoire gehören. Diese Interpreten wären jedenfalls hervorragende Anwälte für ein solches Bestreben. Bei mir hat dieses Album erst das Interesse an dem Werk dieses Komponisten geweckt. Natürlich, nicht alles hat mich begeistern können, aber gerade für Freunde spätromantischer Kammermusik lohnt es sich, da einmal nachzuforschen. Sein Klavierquintett gilt wohl als der Gipfel von Tanejews kammermusikalischem Schaffen (CPO hat davon übrigens auch eine tolle Einspielung im Angebot), aber dies ist immer noch meine liebste CD von seiner Musik. _ _ Nun aber etwas Leichteres: Luigi Boccherini (1743-1805) Fandango-Quintett, Sinfonie d-Moll op. 37 Nr. 3, La musica notturna delle strade di Madrid Rolf Lislevand (Gitarre), Manfredo Kraemer (Violine), Pablo Valetti (Violine), Angelo Bartoletti (Bratsche), Bruno Cocset (Violoncello), José de Udaeta (Kastagnetten) - Le Concert des Nations (Orchester) - Leitung: Jordi Savall Wie ich in diesem Forum gefühlt schon hunderte Male schrieb: Wer nur eine CD mit der Musik von Boccherini haben möchte, der sollte diese nehmen! (Wobei stimmt nicht ganz, sein Stabat Mater in der hinreißenden Einspielung mit Agnès Mellon und Ensemble 415 braucht man eigentlich auch. ) Diese beschwingt-elegante, irgendwie sommerliche Musik passt eigentlich gar nicht in diese Jahreszeit! Als Portrait-CD für diesen Komponisten kann man sich aber kaum eine bessere vorstellen als das, was Jordi Savall und seine Mannen und Männinnen hier vorgelegt haben. So schön die Einspielung der Sinfonie auch ist, interessanter finde ich doch die beiden Quintette. Das wäre einmal das Streichquintett, welches - wie der Name schon andeutet - eine Art Portrait des nächtlichen Madrid ist und hier so stimmungsvoll wie abwechslungsreich vorgetragen wird. Und dann das stärker rhythmisch geprägte Gitarrenquintett. Spätestens wenn im letzten Satz die Kastagnetten hinzutreten, wird man wohl kaum die Füße still halten können. Kurzum: Eines meiner liebsten Alben. Nur auf sein berühmtes Minuett wird man verzichten müssen. _ _ Jetzt aber zurück zu dem gar nicht so kühlen Norddeutschen: Johannes Brahms (1833-1897) Streichquartette u. Klavierquintett Till Fellner (Klavier) - Belcea Quartet: Corina Belcea (1. Violine), Axel Schacher (2. Violine), Krzysztof Chorzelski (Bratsche), Antoine Lederlin (Violoncello) Mit der Einspielung des Auryn Quartetts hatte ich schon einige Zeit eine Gesamtaufnahme der Streichquartette vorliegen. Ich kann nicht sagen, dass mir diese Musik missfiel, aber jetzt verglichen mit einigen Aufnahmen der Quartette von Beethoven oder der späten Quartette von Schubert, fielen sie für mich doch etwas ab. Mit dieser packenden Einspielung hatte sich das geändert. Eine nicht weniger gelungene Aufnahme des Klavierquintetts rundet das Gesamtpaket ab. Bei diesen Werken landet dieses Album bei mir inzwischen am Häufigsten auf die Playlist. So, nun aber Schluss, sonst sitze ich morgen früh noch hier an der Tastatur... |
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Cowen
Stammgast |
#21 erstellt: 16. Dez 2018, 21:16 | |
Das scheint doch wieder ein Post zum Beute machen. Danke dafür. |
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Hüb'
Moderator |
#22 erstellt: 20. Dez 2018, 15:06 | |
Schuberts letzte vollendete Sinfonie gehört zu den absoluten (totgehörten?) Klassikern und liegt in ungezählten Aufnahmen vor. Dennoch liegt mir gerade diese - recht berühmte - Aufnahme unter Leitung des Wieners Josef Krips ganz besonders am Herzen. Leider hat er nicht allzu viele Einspielungen hinterlassen bzw. manches nicht auf erstrangigen Labeln. Ausnahmen bilden die gezeigten Schubert-Produktionen für Decca sowie vor allem auch seine (heute natürlich unzeigemäßen) Einspielungen der späten Mozart-Sinfonien mit dem Concertgebouw-Orchester (Amsterdam) für Philips. Schuberts 9. bewegt sich klanglich im Rahmen dessen, was zu jener Zeit möglich war (gutes Stereo des "Goldenen Zeitalters"). Krips leitet das LSO zu einem satten, schönen und sehr natürlich fließenden Spiel an. Das klingt in meinen Ohren einfach kraftvoll, mitreißend und packend - was zum Kern dieser teils dramatischen Musik sehr gut passt, selbst wenn die Feinheit manch transparenterer HIP-Aufführung nicht (ganz) erreicht wird. Viele Grüße Frank [Beitrag von Hüb' am 21. Dez 2018, 08:18 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#23 erstellt: 20. Dez 2018, 15:39 | |
Cowen
Stammgast |
#24 erstellt: 21. Dez 2018, 08:14 | |
Oha, das sieht nach Arbeit aus Frank. Vielen Dank dafür! |
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Hüb'
Moderator |
#25 erstellt: 21. Dez 2018, 08:18 | |
Gerne! |
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arnaoutchot
Moderator |
#26 erstellt: 21. Dez 2018, 18:33 | |
Auch wenn es nicht sehr innovativ sein mag und nicht alle mit mir übereinstimmen werden, so würde ich unter den rd. 35 bei mir vorhandenen kompletten Zyklen der Klavierkonzerte von Beehoven wahrscheinlich diesen hier wegen seiner interpretatorischen und klanglichen Ausgewogenheit als einen derjenigen wählen, der mir am nächsten steht: Brendel/Rattle/Wiener, Philips 1998. Nah dran sind Fleisher/Szell (mit etwas groberem Klang) Sudbin/Vänskä (nicht aus einem Guss, weil das Orchester gewechselt wurde) oder Barenboim mit der Staatskapelle (vor allem als Blu Ray in Mehrkanal) oder Schoonderwoerd (als Extrem-HIP-Version). Hier sind alle, die ich habe mit Kurzkommentar. Irgendwo hat jede was für sich. Ein paar fehlen auch schon wieder, es sind noch mehr als hier gelistet. [Beitrag von arnaoutchot am 20. Jan 2019, 12:47 bearbeitet] |
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Cowen
Stammgast |
#27 erstellt: 22. Dez 2018, 09:28 | |
Die Vier Jahreszeiten von Vivaldi rangieren unter den am meisten eingespielten Werken der klassischen Musik. Hier eine Inselaufnahme zu nennen ist gewagt oder zumindest darf man sich auf Widerspruch, im günstigen Fall Alternativen freuen. Trotzdem wohnt in meinem Musikherzen eine Aufnahme, die mich seit ihrem Erscheinen begleitet und sich sicher sein kann, dass ich sie nicht zurücklasse, wenn es auf die Insel geht. Antonio Vivaldi (1678-1741) Concerti op.8 Nr.1-4 "4 Jahreszeiten" Künstler: Sparf, Drottningholm Baroque Ensemble Label: BIS, DDD, 1984 Erscheinungstermin: 1.1.1996 Was Nils-Erik Sparf und das Drottningholm Baroque Ensemble hier aufführen sucht seinesgleichen. Es wird mit so einer Energie gespielt, dass es knirscht und knartscht in den Instrumenten und man Angst bekommt, da geht gleich was zu Bruch. Das aus dem Takt fliegen ist eigentlich vorprogrammiert, solche Leidenschaft und Expressivität ist hier im Spiel. Tun sie aber nicht, sie bleiben selbst in den schwierigsten Passagen zusammen. Und machen jede einzelne Note zu einem unterhaltsamen spannenden Feuerwerk. Und der Hörer sitzt in der Ersten Reihe und darf die Aufnahmequalität eines zu der Zeit noch wenig bekannten Labels genießen. Inselaufnahme! Martin |
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op111
Moderator |
#28 erstellt: 22. Dez 2018, 15:38 | |
Zwei meiner all time favourites Leon Fleisher, Cleveland Orchestra, George Szell Sony, ADD, um 1959 z.B. in Ludwig van Beethoven (1770-1827) Klavierkonzerte Nr. 1-5 Glenn Gould, Columbia Symphony Orchestra, New York Philharmonic Orchestra, American Symphony Orchestra, (5.) Leonard Bernstein, Vladimir Golschmann, Leopold Stokowski (5.) Sony, ADD, 1957-1966(5.) z.B. in Auch wenn's rauscht, spannendere Aufnahmen des op. 58 kenne ich nicht. Die Kooperation von Gould und Stokowski in op. 73 führt zu einer für manche Kopfschütteln provozierenden Reaktion, aber authentisch und originell abseits des Mainstream ist das allemal. Meine Nr. 3 bei allen fünfen wäre Brendel/Rattle gewesen, aber die hat Michael oben schon angeführt. [Beitrag von op111 am 24. Dez 2018, 12:01 bearbeitet] |
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Cowen
Stammgast |
#29 erstellt: 23. Dez 2018, 09:49 | |
Ich möchte aus der von Franz genannten Einspielung der Beethovenklavierkonzerte mit Gould die op.15 (Nr. 1) mit Golschmann am Pult hervorheben. Sensationelle Einspielung in meinen Ohren und absolut inseltauglich. Einen schönen 4. Advent alle miteinander [Beitrag von Cowen am 23. Dez 2018, 12:21 bearbeitet] |
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Cowen
Stammgast |
#30 erstellt: 23. Dez 2018, 12:15 | |
Da wir gerade bei den Klavierkonzerten von Beethoven sind, hier meine beiden Favoriten bei den Gesamteinspielungen. Zum einen ist da die Live-Einspielung der fünf Konzerte durch Emil Gilels mit Kurt Masur und dem State Symphony Orchestra of USSR. Ludwig van Beethoven Klavierkonzerte 1-5, Klaviersonate 12 + 16 Künstler: Emil Gilels, State Symphony Orchestra of USSR, Kurt Masur Einspielung: 1976 (Live recording) Label: Brilliant Viele wissen das gar nicht, aber es gibt nur wenige, die sich getraut haben, alle fünf Konzerte live einzuspielen (und schon gar nicht in einem Jahr). Svjatoslav Richter hat niemals das vierte und fünfte öffentlich gespielt, Martha Argerich niemals das vierte und Vladimir Horowitz nur das fünfte Klavierkonzert. Aber die Live-Atmosphäre und -Aufnahme ist nicht der einzige Grund, auf diese Einspielungen zurückzugreifen. Hier musizieren Solist, Orchester und Dirigent auf allerhöchstem Niveau. Man bekommt vieles zwischen und in den Noten zu hören, was bei anderen Aufnahmen unterschlagen wird. Die Technik ist okay, wenn auch nicht gut. Sie lenkt aber nicht vom Spiel und dem Genuss der Musik ab. Meine zweite Gesamteinspielung für die Insel ist eine mit Alfred Brendel. Allerdings nicht die mit Rattle oder Levine, die häufig genannt werden. Mit beiden konnte ich mich nie richtig anfreunden. Meine Inselaufnahme ist die mit Haitink und dem London Philharmonic Orchestra aus den 70ern. Ludwig van Beethoven Klavierkonzerte 1-5, Chorfantasie Künstler: Alfred Brendel, London Philharmonic Orchestra, Bernard Haitink Audio CD (26. Juni 1989) Anzahl Disks/Tonträger: 3 Label: Philips (Universal Music) Damit bin ich groß geworden. Brendel ist zu dem Zeitpunkt in meinen Ohren auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Alles ist leicht, fast schon wie von selbst. Und auch hier bilden Solist, Orchester und Dirigent eine wunderbare Einheit. Aufnahmetechnisch sind die späteren Einspielungen besser, in der Interpretation und dem Musizieren ziehe ich diese vor. Martin [Beitrag von Cowen am 23. Dez 2018, 20:56 bearbeitet] |
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Cowen
Stammgast |
#31 erstellt: 25. Dez 2018, 16:11 | |
Wie auf einer echten Insel, auf der man ja alleine ist, mache ich hier mal weiter. Wenn es um Schubert und sein Streichquartett Nr. 14 in d-Moll (D 810) „Der Tod und das Mädchen“ geht, kommt bei mir nur eine Aufnahme mit. Franz Schubert (1797-1828) Streichquintett D.956 +Streichquartett Nr. 14 "Der Tod und das Mädchen" Künstler: Danjulo Ishizaka, Pavel Haas Quartet Label: Supraphon, DDD, 2012 Erscheinungstermin: 1.9.2013 Das Pavel Haas Quartet hat sich in meinen Ohren mit dieser Aufnahme für immer einen Platz in den Klassikarchiven derjenigen gesichert, die auf dieses Streichquartett nicht verzichten wollen. Und seien wir mal ehrlich, da kommt eigentlich kein wirklicher Klassikfreund dran vorbei. Besonders hervorzuheben ist die Einspielung des 2. Satzes. Daran kann man am deutlichsten die Alleinstellung dieser Aufnahme erkennen. FONO FORUM nennt es „ … lebenspralle Schubert-Sicht von packender Wahrhaftigkeit.“ In meinen Ohren kann man schwerlich mehr Emotionen aus 13:34 herausholen. Diese Aufnahme muss man mitnehmen! Einen schönen 1. Weihnachtstag euch allen Martin [Beitrag von Cowen am 26. Dez 2018, 00:09 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#32 erstellt: 26. Dez 2018, 15:27 | |
Und damit kann ich mir mein Posting zu D.810 und D.956 sparen! Danke! [Beitrag von op111 am 26. Dez 2018, 15:28 bearbeitet] |
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FabianJ
Inventar |
#33 erstellt: 27. Dez 2018, 16:11 | |
Von Schuberts „Großer Sinfonie in C-Dur" wurde hier schon eine Aufnahme genannt, welche ich bislang leider nicht kenne, was aber noch nachgeholt wird. Von allen mir bekannten Sinfonien ist das meine liebste und am meisten schätze ich folgende Einspielung: Franz Schubert (1797-1828) Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 „Große Sinfonie in C-Dur“ deFilharmonie (Königliche Philharmonie von Flandern) - Dirigent: Philippe Herreweghe Aufnahme: Juli 2010, Queen Elizabeth Hall, Antwerpen (Belgien) Mein Eindruck dieser Einspielung deckt sich der eines anderen Mitglieds aus diesem Forum. Da ich es nicht besser formulieren könnte, zitiere ich einfach mal:
http://www.hifi-foru...ead=528&postID=36#36 Andere Einspielungen bieten mehr Dramatik, welche ich bei dieser wunderbar flüssigen und nuancierten Wiedergabe aber nicht vermisse. Einzig die Generalpause im zweiten Satz ist etwas zu kurz. Ansonsten gibt es für mich aber nichts zu bemängeln, auch mit dem Klang bin ich sehr zufrieden. Hier werden übrigens auch alle Wiederholungen gespielt. Die Aufnahme ist also eine knappe Stunde lang. Zeit, die hier allerdings im Flug vergeht. Mit freundlichem Gruß Fabian |
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WolfgangZ
Inventar |
#34 erstellt: 27. Dez 2018, 19:08 | |
Aus heutiger Sicht ein Klassiker - mittlerweile auch schon wieder bald dreißig Jahre alt - und der Ruf des interpretierenden Streichquartetts ist kein gänzlich unumstrittener. Die beiden Alterswerke von Brahms - und ganz besonders das Streichquintett - werden indes mit einer im besten Sinne des Wortes altmodischen Emphase, ja Glut interpretiert, die weit weg scheint von den Brauntönen des norddeutschen Meisters, welche ihm gerne nachgesagt werden. Hervorragend! Wolfgang |
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Cowen
Stammgast |
#35 erstellt: 31. Dez 2018, 12:38 | |
Meine nächste Erwähnung erfüllt den Zweck dieses Threads voll und ganz, sie berührt mich. Ist aber unter Vorbehalt zu genießen. Giuseppe Verdi Aida Herbert Von Karajan, Wiener Philharmoniker, Wiener Staatsopernchor Mirella Freni, José Carreras, Thomas Moser, José van Dam, Ruggero Raimondi, Agnes Baltsa, Katia Ricciarelli, Piero Cappuccilli Aufgenommen 1979, Musikvereinsaal Wien Das Orchester spielt unter der Leitung von Karajan grandios und ich wage es zu behaupten, dass es schwer wird, eine Aida mit ähnlich grandiosem Dirigat und Orchesterklang zu finden. Die Stimmen sind in der Mehrzahl auch sehr schön. Carreras wird von vielen kritisiert, was ich allerdings überhaupt nicht nachvollziehen kann. Es gibt jedoch einen sehr entscheidenden Makel bei dieser Aufnahme und das ist die Freni als Aida. Ich sag es ungern, aber sie klingt schrecklich. Trotzdem möchte ich die Aufnahme erwähnen, weil sie die Dramatik und die wunderbare Musik auf`s intensivste wiedergibt. Martin [Beitrag von Cowen am 31. Dez 2018, 13:31 bearbeitet] |
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Mars_22
Inventar |
#36 erstellt: 08. Jan 2019, 08:44 | |
Frohes Neues! Ich gebe dir mit allem recht, aber die 1. Violine ist zu tief gestimmt. Das ist schief! Nee? |
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Mars_22
Inventar |
#37 erstellt: 08. Jan 2019, 09:05 | |
Thanks for sharing, toll! |
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Cowen
Stammgast |
#38 erstellt: 09. Jan 2019, 17:47 | |
Muss ich mal nachhören, ist mir bisher noch nicht aufgefallen. Wobei ich mich nicht wundern würde, wenn ich anschließend allen Quartetten empfehle, ihre 1. Violine tiefer zu stimmen. |
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Cowen
Stammgast |
#39 erstellt: 13. Jul 2019, 08:43 | |
Violinsonaten sind so eine Sache. Sie können sowohl in Komposition als auch im Spiel eine Herausforderung sein. Schnell kann Langeweile oder Genervtheit aufkommen. Und dann gibt es da diese Aufnahme, die in besonderer Weise die Schönheit und die Möglichkeiten dieses Instruments rüberbringt. Johann Paul von Westhoff (1656-1705) spielte an der Dresdner Hofkapelle und zählte zu Lebzeiten mit Heinrich Ignaz Franz Biber und Johann Jakob Walther zu den führenden Violinisten im deutschen Sprachraum. Die hier von David Plantier und den Les Plaisirs du Parnasse uraufgeführten sechs Sonaten für Violine und Continuo sind 1694 in Dresden erschienenen. Die Einspielung ist sowhl im Vortrag als auch im Klang großartig. Leider scheint die CD nicht mehr aufgelegt zu werden. Um so mehr freue ich mich, dass ihr Rücken in meinem CD-Regal immer wieder ein zufriedenes Lächeln bei mir hervorruft und sie dann regelmäßig in meinem Player landet. |
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arnaoutchot
Moderator |
#40 erstellt: 30. Aug 2021, 14:27 | |
Ich stolperte zufällig wieder mal über diesen Thread, schon der zweite seiner Art hier im Forum, und wieder liegt er seit über zwei Jahre brach. Das finde ich eigentlich sehr schade, da aus dem geballten Wissen der Handvoll Teilnehmer hier im Klassik-Bereich des Forums doch sehr schöne Anregungen kamen und kommen könnten. Hier gibt es keine Einschränkungen, die Frage lautet schlicht: Welches sind Eure "Inselaufnahmen" und warum. Ein Inhaltsverzeichnis am Anfang zeigt, was schon besprochen wurde. Ich mache mal (wieder) weiter. Johann Sebastian Bach wurde im Vorgängerthread http://www.hifi-foru...um_id=197&thread=402 nahezu totbesprochen und war wohl mit ein Grund, warum der erste Thread versandete. Dennoch hörte ich heute früh mal wieder das Café Zimmermann mit seinen Bach-Aufnahmen und war - wie immer begeistert. Das ist frisch, spritzig und dennoch gefühlvoll. Vielleicht macht es auch die Mischung der Stücke wie in einem Konzert, in dem einer Orchestersuite ein Instrumentalkonzert folgt und dann mit einem Brandenburgischen Konzert abgeschlossen wird und nicht die Stücke stur in der numerischen Reihenfolge abgespult werden. Die sechs Volumes gibt es auch einzeln, aber ich garantiere, wer mal reingehört hat und Gefallen daran findet, wird alle Teile haben wollen. Klanglich übrigens exzellent ! [Beitrag von arnaoutchot am 30. Aug 2021, 14:28 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#41 erstellt: 30. Aug 2021, 16:16 | |
Hallo zusammen, hier schon mal ein erster Entwurf zu einem unverwüstlichen Hit: Nikolai Rimsky-Korssakoff Scheherazade op. 35; wenn schon dann: Leopold Stokowski, London Symphony Orchestra, Decca Phase 4 (1964) [Recording Engineer] – Arthur Lilley Recording Supervisor [Recording Director] – Tony D'Amato in: Leopold Stokowski - Decca Recordings 1964-1975 Vol 2 Decca UPC#: 289 475 6090 (Vö.: 8.2.2005) und vielen anderen Inkarnationen, z.B. die weiteren Aufnahmen Stokowskis reichen v.a. aufnahmetechnisch nicht an die Decca Produktion heran, Ungeachtet der Übersteuerungen, des popmusiktypischen Spotlight Mikings. Dem Sog dieser Aufführung/Aufnahme kann ich mich trotz ungezählter Konkurrenzaufnahmen nicht entziehen. Eine Konstante seit Jahrzehnten. |
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arnaoutchot
Moderator |
#42 erstellt: 30. Aug 2021, 16:39 | |
Hallo Franz, da muss ich meinen Sheherazade-Vergleich von vor etwa 10 Jahren mal überarbeiten, da hatte ich den Stokowski noch nicht, jetzt habe ich die von Dir gezeigte Box. Damals war Reiner 1960 bei mir vorne ... mal sehen |
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Mars_22
Inventar |
#43 erstellt: 05. Jan 2022, 22:03 | |
Ich will erster sein mit Ostern! Ich kenne Aufnahmen vom Bachs Matthäuspassion unter Harnoncourt, Herreweghe, Gardiner, Rilling und Richter. Viele haben etwas für sich - mein Herz schlägt mit der 70er Harnoncourt-Aufnahme mit den Wiener Sängerknaben. Und zwar wegen dem umwerfenden Gesang der Jungs und wegen Paul Esswoods Tenor. So bezaubernd. So zärtlich, dass sich die Emotionen durch schlechteste Diamantnadeln, durch mieseste Lautsprecher in mein Herz Vorkämpfen konnten. Es war Mord. Harnoncourt hatte mir 12jährigem den Richter ermordet. Nur noch bei JPC: Click Eine mag ich noch sehr: Ton Koopman. Click [Beitrag von Mars_22 am 05. Jan 2022, 22:25 bearbeitet] |
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dktr_faust
Inventar |
#44 erstellt: 07. Feb 2022, 21:36 | |
Hallo zusammen Meine aktuell berührendste Aufnahme kommt von Rachmanioff Sergej Rachmaninoff All-Night Vigil, op. 37 Ich bin weder sonderlich religiös und schon garnicht russisch-orthodox, aber dieses Stück und insbesondere diese Aufnahme bringt soviel von dem was man sich unter "wahrem Glauben" oder "religiöser Verzückung" vorstellt, dass es wirklich tief berührend ist. Die Aufnahme lebt davon, dass sie perfekt unperfekt in einer orthodoxen Kirche gemacht wurde - mit allen Mängeln wie lange Nachhallzeit und gefühlt nicht perfekte Einsätze. Das wird konterkariert von den wirklich beeindruckenden Interpreten die mit aller Seele dabei sind. Ich habe inzwischen mehrere Aufnahmen der Vigil gekauft, aber an diese Aufnahme kommt keine ran. Grüße |
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dktr_faust
Inventar |
#45 erstellt: 07. Feb 2022, 21:44 | |
Um die Möglichkeit auf ein Inhaltsverzeichnis zu erhalten: Antonio Vivaldi Stabat Mater Marie-Nicole Lemieux, ensemble matheus, jean-christohpe spinosi naïve, DDD, 2007 Auch wenn wahrscheinlich nicht historisch korrekt (das Ensemble spielt auf historischen Instrumenten, technisch ist in keinem Part etwas zu bemängeln), ist die Interpretation mit einer Contra-Altistin etwas ganz besonderes. Insbesondere wenn man den Text des Stückes berücksichtigt ("Schaut die Mutter voller Schmerzen, wie sie mit zerrißnem Herzen, unterm Kreuz des Sohnes steht (...)" - wiki) finde ich, dass ein jubelnder Sopran oder Counter-Tenor dem Inhalt nicht wirklich gerecht wird. Der ungewohnte Stimmklang und die tiefe Lage geben dem Stück eine ganz eigene Note und machen die CD zu einer, die ich immer wieder aus dem Regal hole. Grüße |
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arnaoutchot
Moderator |
#46 erstellt: 07. Feb 2022, 21:52 | |
Wie schön, hier etwas zu lesen, was wirklich aus einer Berührung des Herzens kommt (Mars22 und Tobias). Ich bin bislang weder sehr vertieft in die Matthäus-Passion eingetaucht (die Bach333-Box beinhaltet komplett Gardiner und McCreesh, zusätzlich habe ich Suzuki und zu Guttenberg) und habe mich ebenfalls nur wenig mit Rachmaninovs Vespers befasst (hier liegen mir zwei Aufnahmen vor, Hillier mit dem Estonian Philharmonic Chamber Choir und Komiev mit dem St. Petersburg Chamber Choir), aber ich werde mich damit befassen. Ich würde mich freuen, wenn hier weitere berührende Aufnahmen vorgestellt werden. Ich gehe auch mal in mich ... |
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Ascoltatore
Schaut ab und zu mal vorbei |
#47 erstellt: 23. Jul 2022, 09:00 | |
joebhing
Inventar |
#48 erstellt: 27. Jul 2022, 18:28 | |
Vikingur Olafsson Johann Sebastian Bach Klavierwerke Für mich auf jeden Fall eine CD die auf die Insel mit muss. Vikingur Olafsson spielt für mich die Werke Bachs bzw. deren Um-Bearbeitung für Klavier sehr überzeugend, man könnte fast glauben das wurde so geschrieben. Bei den Kantaten tue ich mich allerdings etwas schwer, da denke ich mir oft, hätte nicht sein müssen, ist aber trotzdem irgendwie interessant sie so in Klavierversion zu hören. Liebe Grüße |
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sossecontainer
Hat sich gelöscht |
#49 erstellt: 28. Jul 2022, 11:06 | |
Eine ziemlich alte Aufnahme, aber immerhin schon Stereo:) Ludwig Hoffmann / Gunnar Staern The London Philharmonic Orchestra -> Klavierkonzert Nr. 1 b-moll (Tschaikowsky) 1958? Somerset ST-CL 543 / Stereo Fidelity SF14900a https://youtu.be/TAbgEs61RFc Eine der wenigen wirklich schönen und mitreißenden, kreativen Interpretationen dieses hinlänglich bekannten Stücks. Es ist sehr emotional und impulsiv gespielt, zudem in einem wirklich erfrischenden Tempo, was die romantische Ader des Werkes perfekt herausstellt. Kein Vergleich zu den oft unerträglich "lahmen" Einspielungen späterer Jahre. Getreu seinem Namen, spielt das Klavier in dieser Aufnahme des 'Klavierkonzert Nr. 1 b-moll' immer deutlich im Vordergrund. Es gibt keinerlei kitschige Elemente, eher bemerkt man stellenweise eine Art "unbedarfte Verspieltheit". Diese Einspielung lässt - für mich - Tschaikowskys bekanntestes Werk in seiner wahren Größe erstrahlen. Die Tonqualität ist zwar ganz gut, aber nicht überragend... Man hört stellenweise alte Röhrentechnik vor sich hin brummen. Insgesamt klingt alles sehr "wuchtig", was aber durchaus gefallen kann. In leisen Passagen kann man deutlich leises Husten und das Geraschel gewendeter Notenblätter vernehmen. Die Aufnahme ist, beispielsweise im Vergleich zu Karajan-Aufnahmen, deutlich weniger glattgebügelt. Trotzdem kann die Aufnahme den besonderen Flair dieser Einspielung vermitteln. Überdies: Kurt Sanderling Berliner Sinfonieorchester Sinfonie Nr. 1 e-moll (Sibelius) Eterna 8 26 767 DDR 1976 https://youtu.be/aKsw-vnsH2I Auch sehr ausdrucksvoll gespielt. Das ganze Stück wirkt wie aus einem Guss. Die Aufnahmequalität ist gut und überrascht mit einer sehr schönen Bühne. LG Benjamin [Beitrag von sossecontainer am 28. Jul 2022, 17:45 bearbeitet] |
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enterprise11
Stammgast |
#50 erstellt: 30. Jul 2022, 14:39 | |
Für mich die nachwievor mitreißendste Aufnahme des "Zarathustra". Leider ist die Orgel (gespielt von Ray Minshull in der St.-Georgs-Kathedralel der Wiener Neustadt) reingeschnitten und etwas zu tief. Aber dafür spielt Willi Boskovsky ein mitreißendes "Tanzlied" und die Wiener sowieso wie die Götter. Aufnahmetechnisch Decca-Sound vom feinsten ohne die späteren DGG-Mätzchen. |
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