Anodenspannung bricht auf einem Kanal zusammen

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pufferakku
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 15. Jan 2017, 18:22
Hallo erst einmal,

ich habe einen DIY Röhrenverstärker mit einer Ecc83 in der Vorstufe und zwei EL84 in Ultralinearschaltung in der Endstufe. Jetzt habe ich den Trafo und die Netzteilplatine in ein separates Gehäse eingebaut.
Seitdem habe ich auf dem rechten Kanal ein Brummen. Die Anodenspannung des rechten Endstufenkanals sinkt dann auf 62V. Auf dem linken Kanal sind es 300V. An den Ausgängen des Netzteils liegen je 300V an wenn der Verstärker nicht angeschlossen ist. Das gleiche ist der Fall wenn keine Röhren drin sind.
Ich habe schon die Röhren von links nach rechts getauscht, die Anodenspannung des linken Kanals auf den rechten gelegt und umgekehrt, aber das Problem bleibt.
Die Versorgung der Vostufenröhre bleibt dagegen stabil.
Hat vielleicht jemand eine Ahnung woran das liegen könnte?
alien1111
Inventar
#2 erstellt: 16. Jan 2017, 08:29
Vielleicht wurde bei Montage: Elektronik, Bauteile, Verkabelung etc. beschädigt (wenn früher hat alles richtig funktioniert).


[Beitrag von alien1111 am 16. Jan 2017, 08:30 bearbeitet]
pufferakku
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 16. Jan 2017, 11:06
Daran hatte ich auch schon mal gedacht. Ich bin noch dabei das zu überprüfen.
pelowski
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Jan 2017, 11:15

pufferakku (Beitrag #1) schrieb:
... Hat vielleicht jemand eine Ahnung woran das liegen könnte?

Tja...
Ich bin immer etwas schockiert, wenn hier Leute nicht in der Lage sind, simple Fehler ihrer Geräte selbst zu beheben, gleichzeitig aber mit Netzspannung und höher hantieren.

Grüße - Manfred
alien1111
Inventar
#5 erstellt: 16. Jan 2017, 11:24

pufferakku (Beitrag #3) schrieb:
Daran hatte ich auch schon mal gedacht. Ich bin noch dabei das zu überprüfen.

Zuerst überprüfen, danach fragen.
Das ist richtige Reihenfolge.


[Beitrag von alien1111 am 16. Jan 2017, 11:26 bearbeitet]
P@Freak
Inventar
#6 erstellt: 16. Jan 2017, 15:16
Erst mal "Hiiilfäää" in irgend ein Forum zu *blöken* wird ja öfters mal gemacht ...

Da hier >> 2 << Kanäle da sind und sogar einer funktioniert wird sich da sicher was machen lassen.

Wie sind die Spannungen am Sockel wenn die Röhre draußen ist ?
Gittervorspannung -Ug da ? UG2 Spannung ?
Genügend (Netz)Strom macht auch klein , schwarz und TOT beim "Basteln" !

P@Freak
pufferakku
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 17. Jan 2017, 05:17
Ich werde das am Wochenende prüfen, vorher schaffe ich das leider nicht.
Und mir ist schon klar, dass Strom einen umbringen kann.
Ich messe mit einem bis 600V stabilen Multimeter, und natürlich messe ich immer zuerst ob Saft drauf ist oder nicht.
Aus dem brummenden Kanal kommt, wenn ich ein Signal anlege auch tatsächlich Musik raus.
Es ist eben nur so, dass die Spannung zwischen Anode und Kathode ohne Röhren drin am Sockel voll da ist und dann mit Röhren drin auf 62V runter geht. Der Effekt pflanzt sich dann bis ins ausgelagerte Netzteil fort. Da kann ich das dann bis zum AC-Line-Filtercap messen.
Ich muss mir unbedingt mal die Biaspotis genauer ansehen.
Ich melde mich wieder wenn ich das alles geprüft habe.
DB
Inventar
#8 erstellt: 17. Jan 2017, 13:54
Was ist ein AC-Line-Filtercap?
Wenn die Anodenspannung einbricht, werden die Röhren zuviel Strom ziehen, was man ihnen auch direkt ansehen dürfte. Zum Zwecke der Feststellung messe man, so vorhanden, die Spannung über den Katodenwiderständen.
Ein Schaltplan wäre auch ganz nett. Dann kann man besser helfen.


MfG
DB
pufferakku
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 22. Jan 2017, 14:57
Hallo,

sorry dass es etwas länger gedauert hat.
Ich habe die Gitterspannungen g1 und g2 gemessen.
Auf der defekten Seite habe ich an der rechten Röhre g1: -1,35V und g2: 61V, an der linken Röhre habe ich g1: 0,0V und g2: 61V.
Auf der anderen Seite ist g2: 300V.
DB
Inventar
#10 erstellt: 22. Jan 2017, 15:08
Ohne einen Schaltplan bleibt das alles Kaffeesatzleserei.
pufferakku
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 22. Jan 2017, 15:09
Auf der funtkionierenden Seite ist g1: -0,15V an der rechten Röhre und g1: -0,60V an der linken Röhre - da ist wohl auch was nicht so wie es sein sollte.
Die Spannung über die Kathodenwiderstände ist auf beiden Seiten gleich 0V.
Einen Schaltplan habe ich leider nicht.
pufferakku
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 22. Jan 2017, 15:11
Dann bleibt mir wohl nur der Gang zum Fachmann.
Vielen Dank für Eure Bemühungen!
DB
Inventar
#13 erstellt: 22. Jan 2017, 15:35
Die Schaltung hast Du doch ruckzuck herausgezeichnet., das dauert maximal eine halbe Stunde.
Daran herumgebaut hast Du ja schließlich auch, also weißt Du doch auch, wie der Verstärker beschaffen ist.

Die -0,15 und -0,6V können richtig sein, müssen es aber nicht. Gittervorspannung wird übrigens nicht zwischen Gitter und Masse, sondern zwischen Gitter und Katode gemessen.


[Beitrag von DB am 22. Jan 2017, 16:14 bearbeitet]
pufferakku
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 22. Jan 2017, 21:24
Danke, ich werde es diese Woche mal versuchen.
Melde mich dann - hoffentlich mit Schaltplan.
DommeP
Stammgast
#15 erstellt: 27. Jan 2017, 09:11
Moin moin,

wenn du es nicht an der Röhre liegt und würde ich den Fehler im NT suchen:

Da dir die Spannung bis da einbricht muss der Rest ja dort "bleiben" -> z.B. an einem zu hohen Übergangswiderstand abfallen.
Hast du den Bereich vom NT der zwischen den gemessenen 61V und 300V liegt auf kalte Lötstellen, lockere Terminals und Ähnliches abgesucht?

Also vom "AC-Line-Filtercap" bis wo auch immer? Oder bricht die Trafospannung ein?

Gruß,
Domme
pufferakku
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 28. Jan 2017, 15:46
IMG_0514

Hier ist erst mal der Schaltplan des Verstärkers.

Ich habe die Gitterspannungen gemessen.
Die defekte Seite hat an der rechten Röhre g1: 1,3V und g2: 59V, an der linken Röhre sind es g1: 1,3V und g2: 59V.
Dir Brummkreisel Seite hat an der rechten Röhre g1: 9,2V und g2: 295V, an der linken Röhre sind es g1: 8,3V und g2: 294V.
Die Vorstufengitter sind mit g: 1,2V bzw. 1,22 V und g': 1,27V bzw 1,14V fast identisch.

Ich glaube nicht, dass es das Netzteil ist, da ich die Spannungsversorgung vom rechten und linken Kanal getauscht habe, aber der Brumm ist auf der rechten Seite geblieben. Die linke Seite läuft trotzdem stabil.
DB
Inventar
#17 erstellt: 28. Jan 2017, 17:31
Es wäre nett gewesen, hättest Du die Sockelbelegung gleich in die gültigen Schaltzeichen für Trioden und Pentoden umgezeichnet. Aber sei's drum.

Also. Die Beschaltung von a und g2 der EL84 paßt, die der Katode möglicherweise.

Die ECC83 wird so nicht funktionieren, weil das eine System nicht heizt, da Stift 5 (f) unbeschaltet) ist.
Der linke Einstellregler ist nicht für die Ruhestromeinstellung. Der soll der Einstellung der Wechselspannungssymmetrie dienen.
Wo Du Line In rangeschrieben hast, kann die Beschaltung nicht stimmen. In Richtung Eingang sollte ein Kondensator liegen. Nach Masse darf da auch kein Kondensator gehen (Kondensatoren haben übrigens gleichlange Striche für die Platten).

9,2V am g1 der EL84 sind viel zu viel, da wird der Koppelkondensator defekt sein. Dadurch zieht die EL84 zuviel Strom.

Du hast noch nicht verraten, wie groß denn die Spannungen an der jeweiligen Katode der EL84 sind. Ferner fehlt der Schaltplan des Netzteiles.
Das braucht man auch alles noch für eine Diagnose.

https://frank.pocnet.net/sheets/082/e/ECC83.pdf
https://frank.pocnet.net/sheets/129/e/EL84.pdf


MfG
DB
pufferakku
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 29. Jan 2017, 17:06
Die Spannungen an den Kathoden sind auf der rechten Seite 1,39V und 1,34V und auf der linken funktionierenden Seite sind es 9,68V und 9,09V.
Der Schaltplan des Netzteils wird nachgeliefert, das kann aber bis zum nächsten Wochenende dauern.
Bis hierher schon einmal vielen Dank!
pufferakku
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 31. Jan 2017, 21:36
Also erst einmal vielen Dank an alle, die mir hier geholfen haben! Danke dass Ihr für die Unwissenden da seid
Ich habe den Fehler gefunden. Es war ein kleiner Fehler im neu aufgebauten Netzteil.
Der Verstärker läuft wieder.
DommeP
Stammgast
#20 erstellt: 01. Feb 2017, 09:04
Moin moin,

schön das du den Fehler gefunden hast

Der Vollständigkeit halber: würdest du für andere Hilfesuchende (und Neugierige wie mich) noch verraten was der Fehler war?

Gruß,
Domme
pufferakku
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 01. Feb 2017, 22:30
Es handelt sich um einen ganz simplen Verkabelungsfehler - eine Verwechslung der Vorstufenanodenspannungsversorung mit der Erndstufenanodenspannungsversorgung. Wegen des unterschiedlichen Strombedarfs bei gleicher Spannung ist die Annodenspannung folglich in die Knie gegangen.
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