Selbstbau - AudioNetzteil Spannung zu hoch

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JannikM
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Okt 2018, 16:16
Hallo liebe Forenmitglieder,
ich bin ganz neu hier, und auch eher ein Anfänger was HiFi angeht.

Ein lieber Freund half mir bei dem Projekt, ist aber leider kürzlich verstorben. Ich möchte das jetzt gerne alleine fertig machen. Aber da brauch ich eure Hilfe.

Bei dem "Projekt" handelt es sich um einen Stereovollverstärker.Verbaut ist die PGA2311 Vorstufe sowie jeweils eine ICE250A Endstufe pro Kanal.
Die ICE haben eine max. Spannungsversorgung von 50V.
Trafo liefert 2× 45V
Zusammen mit je 4x 10000microF 63V Elkos, komme ich allerdings auf eine Spannung die ca 10% höher liegt.
Zwar nehme ich an die Spannung sinkt unter Last, dennoch ist mir das ein wenig zu heikel.

Welche Möglichkeiten habe ich die Spannung zu senken?
Ich dachte an einen Leistungswiderstand oder den Einsatz einer Z-Diode. Ist soetwas möglich? Und wie berechne ich die nötige Größe?

Danke schon mal für eure Hilfe
Kay*
Inventar
#2 erstellt: 13. Okt 2018, 16:40

komme ich allerdings auf eine Spannung die ca 10% höher liegt.

bei erlaubter Netzüberspannung kommen ggf. noch mal 10% hinzu


Die ICE haben eine max. Spannungsversorgung von 50V.
Trafo liefert 2× 45V

wenn die +50V die absolute Grenze ist, geht's so nicht

Herabsetzen per Parallel-Regler (Power-Z-Diode) siehe:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/index.htm#a4
Geht unter den genannten Bedingungen eher nicht = Heizung

Herabsetzen per Serien-Regler, o.ä.
http://sound.whsites.net/projects.htm
(bischen suchen, mehrere Projekte)
Geht unter den genannten Bedingungen, aber alles über den Transistor/Fet "vernichtet" wird,
erzeugt Wärme und entsprechend Aufwand

Grober Tip:
mit etwa einem Trafo 2x30Vac wärste besser bedient

edit:
Ringkerntrafos kann man herunterwickeln


[Beitrag von Kay* am 13. Okt 2018, 16:41 bearbeitet]
JannikM
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 13. Okt 2018, 16:58
Danke für die schnelle Antwort.
Habe nochmal das Datenblatt gelesen. Betriebsspannung liegt bei 48V max50V. Das absolute Maximum nachdem es zu Schäden kommen kann sind aber 55V.

Ein neuer Trafo wäre wohl das einfachste ist aber Geldtechnisch gerade etwas schwer. Oder anders gesagt: Ein weiterer Trafo für 110€ macht meine Frau nicht mit. Zumal es sehr schwer war einen Trafo zu finden der gut ins Gehäuse passt.
Und erreiche ich mit einem 30Vac Trafo in Kombi mit den Elko überhaupt die nötigen 48V?

Wie sieht es aus wenn ich eins der 4 Elkopaare abklemme? Sinkt die Spannung dann genügend ab?

Ideal wäre es natürlich auch, wenn eine Spannungsbegrenzung gleichzeitig die Spannung stabilisiert.


[Beitrag von JannikM am 13. Okt 2018, 16:59 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#4 erstellt: 13. Okt 2018, 17:21

Und erreiche ich mit einem 30Vac Trafo in Kombi mit den Elko überhaupt die nötigen 48V?

nein,
aber 48V sind nicht "notwendig"!
Mit einem analogen Netzteil hat man eben immer mit einer nicht konstanten Spannung zutun,
es sei denn, man stabilisiert.
Die Links zeigen, wie man eine Stabilisierung macht.
Im einfasten Fall: Widerstand, Z-Diode, HexFet, Kühlkörper


4 Elkopaare abklemme? Sinkt die Spannung dann genügend ab?

nein
alien1111
Inventar
#5 erstellt: 14. Okt 2018, 03:56

JannikM (Beitrag #3) schrieb:
Danke für die schnelle Antwort.
Habe nochmal das Datenblatt gelesen. Betriebsspannung liegt bei 48V max 50V. Das absolute Maximum nachdem es zu Schäden kommen kann sind aber 55V.

ICEpower 250A arbeitet noch sicher bei etwa max. 51….51,5V DC.
Alle +Vp Spannungen über o.g. Wert können den Modul beschädigen ("rote" Zone, Praxiswert).
Deswegen ist andere Trafo nötig oder einen SNT +48V…… +51V (mit passender Leistung).
Generell: Alle +Vp Spannungen bis etwa +51,5V DC können o.g. Modul nicht beschädigen (kann man verwenden). Trotzdem kann man mit +48V…. +50V Betriebsicherheit noch vergrößern.
Z-Dioden mit Widerstand oder MOSFET Transistoren kannst du als Spannungsregler in diesem Fall vergessen (schlechte Idee 💡) ICEpower 250A braucht bei voller Leistung über 5A Strom pro Modul (bei Stereo Endstufe etwa 10A).

Du kannst auch nicht vergessen, dass +12V/-12V Spannung sehr gut stabilisiert/gefiltert soll (o.g. Spannung hat grossen Einfluss auf Klang). Dagegen verträgt 250A +Vp Welligkeit bis etwa 4,5V…… 5V (eigentlich ohne hörbaren Einfluss auf Klang).

Es gibt hier auch B&O ICEpower Hifi-Forum (ICEpower Bauvorschläge - Tipps & Tricks etc. ). Dort kannst du mehr Info ℹ finden.


[Beitrag von alien1111 am 14. Okt 2018, 05:52 bearbeitet]
Anro1
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 14. Okt 2018, 09:21
Wenn der Ringkerntrafo nicht "gepottet" oder im Mittelpunkt auch nicht vergossen ist, dann kannst Du
vor der Sekundärwicklung auch recht einfach einige Windungen entfernen.
Schon öfters gemacht, funktioniert prima.

Musst halt aufpassen, das Du
a) nicht zuviele Windungen entfernst, und
b) von beiden Sekundär-Wicklungen die selbe Anzahl an Windungen runterwickelts.
c) nach dem abwickeln den Rest der Wicklungen wieder gut fest, mehrfach, und sauber mit einen geeigneten
Isolierband einwickelts, und Sorge trägst das sich der Wickel im Betrieb nicht lockert.

Alternative zum testen der Verstärkermodule kannst Du auch z.B. 10 X MR824 Dioden in Reihe schalten
und jeweils dieses Paketchen dann in die +/- Versorgungsspannung jeweils in Durchlassrichtung zu den
Amp Module schalten, dabei verbrennst Du in den Dioden ca. ~6V.
Wie gesagt nicht die vorteilhafteste Methode, aber zu Test geht das gut.

Grüsse und viel Spass und Erfolg mit dem DIY Projekt.

p.s.
Bitte immer extra Vorsicht mit der 230V Netzspannung.
JannikM
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 14. Okt 2018, 11:16
Danke für die tollen Ideen.
Leider ist mein Trafo genau das: im Becher vergossen. Mit herunterwickeln wird also leider nichts.
Einen neuen Trafo zu finden ist gar nicht einfach. Der aktuelle hat 147.1 x 64.7mm
500VA Transistoren sind meist baulich höher.

Ich werde aber vorerst noch ein paar Messungen durchführen. Wenn ich das richtig verstanden habe, müsste aus 45V Wechselspannung eigentlich ca.63V Gleichspannung werden. Das wäre ja noch viel höher. Die letzten Messungen liegen leider schon etwas zurück.

Sehe ich das richtig, das ich dann eher nach einem Trafo mit 2x35V Ausschau halten muss? Oder kann man dass so pauschal nicht sagen?
Kay*
Inventar
#8 erstellt: 14. Okt 2018, 11:22
Es wäre sicher nicht falsch,
mal die Stromversorgung im Leerlauf und mit definierter Last (Widerstand) zumessen.
Dann könnte man die Tragweite des Problems besser überschauen

Die von Rod Elliot beschriebene Geschichte mit der aktiven Kapazität ist auch bei 10A keineswegs undenkbar,
verursacht aber Kosten.
http://sound.whsites.net/project15.htm
auch
http://sound.whsites.net/project102.htm
sollte man gelesen haben

edit:

eher nach einem Trafo mit 2x35V Ausschau halten muss? Oder kann man dass so pauschal nicht sagen?

wo liegt denn die Unterspannungsabschaltung des AMP-Moduls?


Zusammen mit je 4x 10000microF 63V Elkos,

Achtung !!!!!!!!!!!!
beim vorhandenen Trafo sind 63V ggf. nicht ausreichend

wenn die bisherigen Angaben stimmen


[Beitrag von Kay* am 14. Okt 2018, 11:30 bearbeitet]
JannikM
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 16. Okt 2018, 15:26
Habe gerade nochmal gemessen.
Im Leerlauf habe ich sogar 49Vac an den Trafo Ausgängen.
Und 65Vdc an den Elkos. Das ist nun definitiv zu viel.

Hab mich mal umgeschaut und ein Trafo gefunden der mir zusagt:
Link

Gibt's sowohl in 30V als auch in 35V. Welchen würdet ihr mir empfehlen?


Übrigens falls jemand Interesse an einem neuen 500Va 2x45V Trafo hat, einfach melden
JannikM
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 17. Okt 2018, 16:00
Im Datenblatt der ICE heißt es mindestens 29V. Also der 30V reicht dann allemal.

Nur wollte ich möglichst nahe an diese 48V rankommen, zwecks Leistung. Ist der mit 35V zu riskant? Rein rechnerisch müsste es doch noch möglich sein. Selbst wenn es im Leerlauf an die 40V sind.
Kay*
Inventar
#11 erstellt: 17. Okt 2018, 16:09
ich würde nicht über 33Vac gehen,
zumal Leistungsgewinne sowas von egal sind, da minimal

p.s.
das Ohr arbeit logarithmisch,
selbst eine Leistungsverdopplung ist da kaum relavant.
JannikM
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 24. Okt 2018, 16:10
Morgen kommt endlich mein neuer Trafo mit 2x30Vac

Leider hab ich schon wieder ein Problem/ Frage.
Der Trafo der PGA2311 Vorstufe wurde bei audiocreativ gleich mitbestellt. Audiocreativ schreibt er soll zwischen 6 und 12V liegen.
Gekommen ist damals ein 2x9Vac Printtrafo. Diesen hab ich jetzt wieder gemessen und plötzlich hatte er 2x15V.
Die Vorstufe läuft damit. Schaltet sie ein fällt die Spannung auf 12,6V ab. Leider habe ich absolut keine maximal Spannung gefunden. Nur zum PGA2311 selbst heißt es +5V, -5V, +5V.
An den Pins liegen ca. 4,98V an, passt also. Nur hab ich schiss dass mir das Netzteil der Vorstufe oder irgendwas anderes um die Ohren fliegt.

Hat damit jemand Erfahrung?
Kay*
Inventar
#13 erstellt: 25. Okt 2018, 11:40
5V Spannungsregler sind gerne bis 35V (war's glaube ich) spannungsfest.
Ansonsten im Datenblatt nachschauen.

100% sicher ist nichts,
und ernst zunehmende Schutzschaltungen sind aufwändiger als ein neuer PGA.
Problem beim PGA ist, dass man die drei Spannungen nahezu gleichzeitig anlegen sollte.
Wenn eine Spannung ausfällt (z.B. im Zusammenhang mit einer Schmelzsicherung
in der Stromversorgung) geht der PGA u.U. kaputt.

Printtrafos haben regulär "extreme" Leerlaufspanungen.
Ggf. einfach LED's als zusätzliche Last verwenden oder einen Widerstand, am besten hinter den Reglern, damit immer etwa/z.B. 5mA fliesst.
Nötig ist es (wahrscheinlich) nicht, da Audiocreativ die Geschichte schon seit Jahren erfolgreich verkauft.
JannikM
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 30. Okt 2018, 17:26
Danke für eure Hilfe.
Mit dem neuen Trafo ist nun alles im Lot.

Leider funktioniert trotzdem irgendwas nicht. Ich habe einfach keinen Ton.

Dafür habe ich ein neues Thema erstellt. Leider meldet sich niemand. Mach ich was falsch?
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