Power MosFet nach Elrad (1981 ?) brummt

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lens2310
Inventar
#1 erstellt: 04. Okt 2022, 16:15
Hallo,

Vieleicht kennt jemand noch diese alte Elrad Endstufe mit den berühmten Hitachi MosFet Transistoren. Sie wurde mal vor 20 Jahren teildemontiert. Jetzt habe ich die Hauptplatinen wieder eingebaut und eine neue Einschaltverzögerung mit DC-Schutz nachgerüstet. Am Eingangsdifferenzverstärker hab ich ein neues Poti eingelötet um die DC Ausgangsspannung auf nahezu Null regeln zu können. Die beiden Platinen funktionieren hervorragend. Ruhestrom bei gut 100 mA, Ausgangs DC bei +- 3 mV. Die Verdrahtung am Netzteil und zu den Endstufen hab ich aus Faulheit so gelassen, wie sie waren. Ja, werde ich neu machen und einen zentrale Massepunkt herstellen zumal sie schlecht gelötet sind. Die Eingangsmassen der Platinen sind vom zentralen Massepunkt getrennt. Der Ringkern brummt ganz leise vor sich hin. Die alten Ladeelkos haben noch volle Kapazität. Schließt man die Eingänge der Endstufe kurz ist das Brummen nahezu weg. Ein Masseproblem oder ? Ach ja, die drei Elkos auf den Platinen hab ich natürlich erneuert.

Elrad Power MosFet 1
MosFetPapa
Stammgast
#2 erstellt: 05. Okt 2022, 16:52
Hi,
würd als erstes mal die Masseverbindungen prüfen.
Audio-Masse ist getrennt vom Schutzleiter / Gehäuse?


Die Eingangsmassen der Platinen sind vom zentralen Massepunkt getrennt.


Wie ist die Masse der Eingangsbuchsen denn angeschlossen?
Direkt zu den Elkos?

Die abgeschirmten Eingangsleitungen liegen sehr dicht am Trafo,
Den Abstand würd ich deutlich vergrößern

Viel Bass beim Spaßteln
lens2310
Inventar
#3 erstellt: 05. Okt 2022, 17:28
Danke für Antwort. Hab die Verdrahtung Masse, Strom an den Ladeelkos und Platinen entfernt. Baue jetzt alles neu auf mit zentralem Massepunkt zwischen den Elkos. Die Eingangsmasse ist getrennt von der "Hauptmasse", also keine Verbindung zu den Elkos. Die Eingangsbuchsenmassen werden über 47nF Kondensatoren mit dem Gehäuse verbunden. Von der Zentralmasse gehen dann 2 Masseleitungen zu den Platinen, 2 zu den Lautsprecheranschlüssen, eine zur Einschaltverzögerung sowie eine zum Ringkern. Dazu kommen noch 2 Reserveösen für die Eingangsmassen, falls doch nötig.
lens2310
Inventar
#4 erstellt: 07. Okt 2022, 16:37
Korrektur: Die Eingangssignalmassen sind auf den Platinen über einen 10 Ohm Widerstand mit der Hauptmasse verbunden. Habe jetzt die Verdrahtung erneuert. Zentralmasse zwischen den Elkos. Was soll ich sage, brummt immer noch. Verbindet man die Eingangssignalmassen mit dem Gehäuse direkt, wird das Brummen hörbar leiser. Bei Kurzschluss der Eingänge ist das Brummen fast weg.

Elrad Power MosFet 2#
Zweck0r
Inventar
#5 erstellt: 07. Okt 2022, 18:47

lens2310 (Beitrag #1) schrieb:
Schließt man die Eingänge der Endstufe kurz ist das Brummen nahezu weg.


Offene Eingänge fangen meistens Störungen ein.

Schließ die Eingänge mal über 680-Ohm-Widerstände kurz. Ist das Brummen dann immer noch vernachlässigbar, gibt es kein Problem. Vernünftige Vorverstärker haben in der Regel noch deutlich niedrigere Ausgangsimpedanzen.
MosFetPapa
Stammgast
#6 erstellt: 08. Okt 2022, 00:56
Hi,
Oszilloskop vorhanden? Wäre zumindest von Vorteil um Brummanteile auf den Betriebsspannungen und Signalleitungen zu kontrollieren. Wann wurde das Gerät gebaut?
Elkos evtl. doch ausgetrocket oder zumindes angeschlagen?

Ansonsten Verdächtige mal kotrollieren:
1. Netztrafo der Schutzschaltung ist sehr dicht an den Eingangsbuchsen.
Der Trafo sitzt da eigentlich echt ungünstig....
--> die mal testweise von der Netzspannung trennen und LS-Leitungen durchverbinden - LS erst nach dem Einschalten anklemmen sonst Plopp

2. Was wird in der linken Gehäuseecke so fliegend gemacht?
Soft-Erdung für Audio-GND --> PE via Kondensatoren?
Evtl. mal neu machen. Und auch direkt ne Kupferleitung von PE an die
Schraube rüber führen. Gehäuseverbindungen sind machmal schlechter als man denkt.

3. Die 10Ohm-Massewiderstände hast Du durchgemessen?
Die gehen gerne kaputt, wenn über PE mal Ausgleichsstöme geflossen sind.

4. Eingangsleitungen Abstand zum Ringkern vergrößern.

Abarbeiten und wieder berichten.
Viel Bass beim Spaßteln
lens2310
Inventar
#7 erstellt: 08. Okt 2022, 16:09
Danke für Antwort,

Zweckür, die Endstufe brummt auch wenn sie mit der Vorstufe (Hitachi HMA 7500) verbunden ist. Man hört auch aus Mittel- und Hochtöner Geräusche.

MosFetPapa,

1. Ja, werde ich morgen mal probieren. Wenns was bringt dreh ich die Platine um. Dafür muss ich dann aber auch einige Strippen neu ziehen.

2. Eingangsmasse der Buchsen gehen über 47 nF ans Gehäuse. Bei direkter Verbindung (Krokoklemme parallel) wirds hörbar leiser. Werde mal die Gehäuseschraube rausdrehen, säubern und eine Direktverbindung machen.

3. Sind gemessen und in Ordnung. Alles übrigens Metallfilmwiderstände.

4. Werd ich auch testen.

Oszi ist vorhanden. Mein Tischmultimeter zeigt keine Wechselspannung auf der Stromversorgung. Die Endstufe ist ca. Bj. 1982. Die Elkos auf den Platinen hab ich erneuert. Die großen Ladeelkos haben noch volle Kapazität, 30000 uF pro Versorgungsspannung. Es gibt noch einen kleinen Tantal der den Eingang ankoppelt. Auch erneuern und kann man nen Elko nehmen ?
MosFetPapa
Stammgast
#8 erstellt: 08. Okt 2022, 17:49
Hi,
ja Brummquelle sollte doch zu finden sein.
Schaltung ist übrigens aus Elrad Aug. 1981, habs gefunden.
Dann fang doch mal an mit dem Oszi zu suchen, wär doch das einfachste.
Z.B. auch mal den Masse-Eingangspin der Platine.
Testweise kannst du auch einfach mal die Eingangsleitung an der Platine komplett trennen. Wie verhält sich dann das brummen offen/kurzgeschlossen.

Hinterm Tantal sitzen 47k Eingangswiderstände, sind die OK?
Platine auch mal Sichtprüfung der Leiterbahnen und Lötstellen gemacht?
Ist das Brummen bei beiden Kanälen eigentlich weitstgehend identisch laut?

Den Tantal würd ich übrigens raus schmeißen entweder nen kleinen Elko oder besser kleinen Folienkondensator. Werte ab 330n....1µ Folie oder Elko 1...10µ kannst Du da problemlos nehmen.

zu1) ja schau erst mal was das ausmacht.

zu2) ich nehm da meist einen 220n und leg die Masse der beiden Eingangsbuchsen vorher zusammen. Hab die Tage noch ne alte Serviceinformation von Braun in der Hand gehabt, wo an einer ähnlichen Stelle die Zahnscheibe nachzurüsten war wegen Brummproblemen.

Viel Bass beim Spaßteln
lens2310
Inventar
#9 erstellt: 09. Okt 2022, 18:16
MosFetPapa,

Habe heute leider nix gemacht. Keinen Bock da Sonntag. Also die Endstufen funktionieren 1a. Hatte die an der Anlage (Hitachi Vorstufe, Sat Receiver, sehr große JBL Lautsprecher). Durch den hohen Wirkungsgrad der Lautsprecher nervt das Brummen bei Musikpausen schon. Hatte die schon am Lastwiderstand mit 50 Watt Leistung. Alles gut. Sauberer Sinus. Hab jetzt am Messplatz auch ein Chassis (JBL LE10A) dran. Das Brummen ist da natürlich viel leiser, aber hörbar. Man hört auch Oberfrequentes. Also morgen prüf ich "Eingangsleitungen ab, kurzgeschlossen und offen", "Schutzschaltung totlegen wegen Trafo", "Masseverbindung der Eingangsbuchsen am Gehäuse,mit und ohne Kondensatoren".
höanix
Inventar
#10 erstellt: 10. Okt 2022, 14:56

lens2310 (Beitrag #9) schrieb:
Sat Receiver


Vielleicht kommt das Brummen von der Sat-Antenne, schon überprüft?
Zweck0r
Inventar
#11 erstellt: 10. Okt 2022, 15:01
Ich vermute da inzwischen auch eine durch doppelte Erdung verursachte Erdschleife, wobei die zweite Erde z.B. die Sat-Anlage, oder ein anderes Gerät mit Schukostecker sein kann.

Dagegen hilft ein Audio-Trennübertrager, wie Behringer HD400.
lens2310
Inventar
#12 erstellt: 10. Okt 2022, 16:35
Hallo,

Also, die Endstufe brummt nur wenn sie mit der Vorstufe verbunden ist. Egal ob ein Cinchkabel verbunden ist oder beide. Hab ich sie auf`m OP-Tisch ist Ruhe. Eingänge offen oder kurzgeschlossen ist egal. Schutzschaltung abtrennen (Trafo zu nahe) bringt nix. Abgeschirmte Eingangsstrippen verlegen bringt nix. Hab mal ne Krokoklemme direkt an einen Platineneingang (Eingangsstrippe weg) geklemmt und dann übern Ringkern. Fing sofort an zu brummen. Alles ok. Merkwürdig, meine anderen Endstufen sind ruhig an der Anlage. Werde morgen mal den Schutzleiter lösen. Kann eigentlich nur ne Brummschleife sein.
Die 47k Widerstände und auch andere sind ok. Bei Gelegenheit werden die Tantals noch ersetzt. Aber der Schutzleiter muß ja sein !
MosFetPapa
Stammgast
#13 erstellt: 10. Okt 2022, 23:10
Das klang vorher aber anders, oder hast Du im Verbund mit der Gesamtanlage die Eingänge kurzgeschlossen?
Miss einfach mal den Schleifenwiderstand von Audio-Masse zum Schutzeiter
Sowohl die Endstufe alleine von allem getrennt als auch von der Gesamtanlage. Da wird irgendwo der Hund begraben sein.
Sat-Antennenanschluß wurde ja schon erwähnt als heißer Kandidat.
PC oder Netzwerkverbindungen sorgen auch genre mal für Brummschleifen.
Einfach der Reihe nach die Quellgeräte von der Anlage trennen, bis das brummen weg ist.
lens2310
Inventar
#14 erstellt: 11. Okt 2022, 15:43
War ne Brummschleife. Ist der Schutzleiter zum Gehäuse. Habe ich vorhin abgeklemmt. Jetzt ist absolute Ruhe. Merkwürdig nur, das meine anderen Endstufen mit Schutzleiter nicht brummen. Werde da nochmal genau nachsehen. Danke für eure Antworten.
MosFetPapa
Stammgast
#15 erstellt: 11. Okt 2022, 16:33
Hi,
auf den Kühlwinkeln ist jeweils eine unmotivierte Schlitzschraube zu sehen, die den Winkel mit der Platine verbindet. An der Stelle hat die Platine eine Massebahn.... bei PE am Gehäuse ist die überflüssig
lens2310
Inventar
#16 erstellt: 11. Okt 2022, 17:12
Der Winkel ist glaube ich über einen 47 nF mit der Platinenmasse verbunden, warum auch immer. Muß mal den alten Elradbeitrag raussuchen.
lens2310
Inventar
#17 erstellt: 17. Okt 2022, 20:50
Die alte Elrad Power MosFet läuft 1a. Wird aber schön warm. Naja, die Kühlkörper sind zu klein. Die müßten mindestens doppelt so groß sein. Die Treiberkühlkörper haben auch schon um die 90 Grad. Aber alles gut. Reicht für meine Lautsprecher locker.
MosFetPapa
Stammgast
#18 erstellt: 17. Okt 2022, 22:02
Hi,
ja, die haben damals auch viel Gerhirnschmalz reingesteckt. Der Bericht geht über 3 Ausgaben mit vielen Ausschweifungen zu den Grundlagen. Ganz am Ende steht übrigens noch ein Nachtrag zur Erwärmung und Ruhestromreduktion auf 75mA.

Die Kühlkörper sich wirklich etwas sparsam, längsgerippt ist auch ehr ungünstig.
Hitzetot wär schad drum.
lens2310
Inventar
#19 erstellt: 18. Okt 2022, 17:24
Die originale Hitachi HMA 7500 wird auch immens warm schon ohne Leistung fast wie ne Class A Endstufe. Diese hat auch nur ein Paar MosFets pro Kanal.
Ne, da passiert nix. Sie lief vor fast 40 Jahren ja auch problemlos. Damals hatte ich innenliegende Kühlkörper. Auch zu klein.
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