Verständnisfrage zum SubAmp

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Cellini
Neuling
#1 erstellt: 14. Nov 2005, 20:11
Hallo,

ich habe vor einiger Zeit im Internet den Schaltplan eines SubAmps gefunden. Habe mir seiner Zeit dazu notiert, das er mehrfach aufgebaut wurde und einwandtfrei funktioniert.

Da ich mich mit der Entwicklung von Amps selbst nicht auskenne und, wie ich beim durchstöbern des Forums gesehen habe, es hier viele Experten gibt, habe ich 2 Verständnisfragen zum Schaltplan.

1. Die NPN Transistoren T3-T5 sind entgegen der sonst üblichen Schaltungen im Pluszweig und die PNP Typen T6-T8 im Minuszweig. Welche Vor-/Nachteile hat diese Konstellation? Ist es vielleicht doch ein Zeichnungsfehler?

2. Am Ausgang ist die Polung von Plus und Minus vertauscht. Liegt die Polung in der Eingangsbeschaltung (OP) begründet?


Über ein paar aufklärene Antworten würde ich mich freuen.



Gruß
Cellini
zucker
Inventar
#2 erstellt: 14. Nov 2005, 22:22
Hallo,


1. Die NPN Transistoren T3-T5 sind entgegen der sonst üblichen Schaltungen im Pluszweig und die PNP Typen T6-T8 im Minuszweig. Welche Vor-/Nachteile hat diese Konstellation? Ist es vielleicht doch ein Zeichnungsfehler?


Die End-T´s, sowie die Treiber, sind richtig gezeichnet. Es handelt sich hierbei um Emitterfolger.


2. Am Ausgang ist die Polung von Plus und Minus vertauscht. Liegt die Polung in der Eingangsbeschaltung (OP) begründet?


Das ist eine Gewissensfrage, denn normalerweise müßte da ein ~ Zeichen hin. Die allgemeine Bezeichnung + und - am Ausgang soll eigentlich nur die Anschlusbelegung, hinsichtlich der Phasenlage der Last, kennzeichnen. Im Normalfall wird man den Ausgang mit + Bezeichnen, also annerschrum als hier.
Black-Chicken
Stammgast
#3 erstellt: 15. Nov 2005, 00:37
Hallo

Und ist diese Schaltung verlässlich?
Stbail?

Vielen Dank!

Black
Cellini
Neuling
#4 erstellt: 15. Nov 2005, 01:25
@Zucker
Danke für die Antwort.

Die End-T´s, sowie die Treiber, sind richtig gezeichnet. Es handelt sich hierbei um Emitterfolger.

Wenn ich mich richtig erinnere, ist ein Emitterfolger ein Impedanzwandler, bei dem die Phasendrehung zwischen Eingangs- und Ausgangssignal 0° ist, die Spannungsverstärkung < 1 und Leistungsverstärkung > 1. Während bei der Emitterschaltung die Phasendrehung zwischen Eingangs- und Ausgangssignal 180° und die Leistungsverstärkung ca. 500-1.000 beträgt.
Welchen Vorteil hat also der Emitterfolger in einem Amp, wenn die Leistungsverstärkung kleiner ist als in der Emitterschaltung?


Das ist eine Gewissensfrage, denn normalerweise müßte da ein ~ Zeichen hin. Die allgemeine Bezeichnung + und - am Ausgang soll eigentlich nur die Anschlusbelegung, hinsichtlich der Phasenlage der Last, kennzeichnen. Im Normalfall wird man den Ausgang mit + Bezeichnen, also annerschrum als hier.

Das heißt, wenn man einen Phasenregler vorschaltet, wie bei Subwoofern üblich, spielt die Polung beim anschließen des Treibers eine untergeordnete Rolle?


@Black
In meinen Aufzeichnungen habe ich noch vermerkt, dass die Schaltung an einer 4Ohm Last stabil arbeitet und 300W leistet. Unter Befeuerung mit 2x53V~/3A Trafo.
Mit einem größeren Trafo (>Leistung) bei gleicher Spannung soll er sogar eine 2Ohm Last treiben können.

Da die Kosten um die 20Euro (Quelle Reichelt) liegen und die Schaltung recht einfach gehalten ist, überlege ich einen Aufbau der Schaltung.

Gruß
Cellini
Cellini
Neuling
#5 erstellt: 15. Nov 2005, 02:20
Füge der Vollständigkeit halber noch die Eingangsschaltung für den SubAmp - ohne Tiefpassfilter - hinzu.

zucker
Inventar
#6 erstellt: 15. Nov 2005, 12:40
Hallo,


Wenn ich mich richtig erinnere, ist ein Emitterfolger ein Impedanzwandler, bei dem die Phasendrehung zwischen Eingangs- und Ausgangssignal 0° ist, die Spannungsverstärkung < 1 und Leistungsverstärkung > 1. Während bei der Emitterschaltung die Phasendrehung zwischen Eingangs- und Ausgangssignal 180° und die Leistungsverstärkung ca. 500-1.000 beträgt.



Wenn ich mich richtig erinnere, ist ein Emitterfolger ein Impedanzwandler, bei dem die Phasendrehung zwischen Eingangs- und Ausgangssignal 0° ist

Genau


die Spannungsverstärkung < 1

Genau und zwar um den Betrag der Ube. Der Emitterfolger heißt so, weil er der Basisspannung im Abstand der Ube folgt. Der Emitterfolger ist eine Kollektorschaltung.


Leistungsverstärkung > 1.

In dem Fall hier ist sie sehr viel größer und zwar um den Betrag des h21e (oder h21E) multipliziert mit dem Basisstrom an einer Last, die in dem Fall einer Leistungsverstärkung sehr gering gegenüber der Basislast ist.
Der Endstufentransistor ist damit aber soetwas von einem Impedanzanpassungsglied, wie fast nirgendwo wieder und genau das benötigt man hier. Die Last hat immerhin nur 4R (im Regelfall).


Während bei der Emitterschaltung die Phasendrehung zwischen Eingangs- und Ausgangssignal 180°

Genau, das sind in Deinem Schaltbild T1 und T9.


und die Leistungsverstärkung ca. 500-1.000 beträgt.

Hier wird kein Strom verstäkt, sondern die Spannung und das ganz gewaltig. Deshalb nennt man den Teil der Endstufe Spannungsverstärkerstufe.
Hingegen wird der Zweig mit T2 und T10 als Stromtreiberstufe deklariert, wobei sich der Begriff "Treiber" durchgesetzt hat. Der dort verstärte Strom treibt die Basen der End-T.
Die End-T hingegen nennt man Lasttreiber. Mit ihnen wird der sehr hohe Laststrom erst ermöglicht.

Wie überall gibt es auch hier Ausnahmen. Setzt man für die Endstufe die Treiber und End-T in Emitterschaltung ein, dann wird ebenfalls der Strom verstärkt und nicht die Spannung. Das hängt damit zusammen, daß der Emitter nur über einen ganz niederohmigen Widerstand (Stromgegenkopplung), fast direkt an der Ub klemmt und der Kollektor ebenfalls mit der niederohmigen Last belegt wird. In dem Moment fallen ein paar fehlende Millivölter nicht mehr ins Gewicht.


Das heißt, wenn man einen Phasenregler vorschaltet, wie bei Subwoofern üblich, spielt die Polung beim anschließen des Treibers eine untergeordnete Rolle?

Das verstehe ich nicht. Wenn ein Sub einen Phasenregler hat, dann ist es eine Aktivbox. Der Phasenregler muß vor die Endstufe. Im Lastweg kann man die Phase nicht mehr regeln > zuviel Strom.
Black-Chicken
Stammgast
#7 erstellt: 15. Nov 2005, 16:11
Hallo

Danke für die Information. Melde dich bitte wenn der Aufbau erfolgt ist. leider kosten die Sanken Endtransistoren bei segor gleich mal 6.20 euro das Stück.......Aber es giebt sicher auch Ersatztypen.

Viel Glück!
Cellini
Neuling
#8 erstellt: 15. Nov 2005, 19:56
Hallo,

@Zucker
Vielen Dank für die mühevollen und ausführlichen Erläuterungen.
Spitzenklasse!


Das verstehe ich nicht. Wenn ein Sub einen Phasenregler hat, dann ist es eine Aktivbox. Der Phasenregler muß vor die Endstufe. Im Lastweg kann man
die Phase nicht mehr regeln > zuviel Strom.

Hatte eigentlich gemeint, das mit der Einbringung eines Phasenreglers vor der Endstufe die angegebene Phasenlage im Schaltplan, am Ausgang, vernachlässigt werden kann, da man ja schließlich mit dem Phasenregler die Lage korrigieren kann.

Habe aber noch eine Frage zum Schaltplan.
Welche Funktion hat der NTC Widerstand zwischen T1 und T9. Übertemperatursicherung oder eine Art Reglerfunktion (Strom/Spannung) beim erwärmen der End-T's?


@Black-Chicken
Die End-T's kosten bei Reichelt-Elektronik nur 2Euro das Stück.

Guckst du hier: http://www.reichelt....;ACTION=2;GRUPPE=A13

Klar werde ich das Ergebnis nach dem Aufbau hier posten.

Gruß
Cellini
zucker
Inventar
#9 erstellt: 15. Nov 2005, 21:52

Hatte eigentlich gemeint, das mit der Einbringung eines Phasenreglers vor der Endstufe die angegebene Phasenlage im Schaltplan, am Ausgang, vernachlässigt werden kann, da man ja schließlich mit dem Phasenregler die Lage korrigieren kann.


Zum Verständnis des mit - gekennzeichneten Ua Anschlußes für die Last.
Es handelt sich hier um eine Endstufe, die am negativen Eingang des OPV gespeist wird. Eine positive Halbwelle am Eingang erscheint somit negativ am Ausgang.

Deine gezeigte Vorstufe ist ebenfalls ein Inverter, so das eine Ue+ am dortigen Eingang eine Ua- am dortigen Ausgang zur Folge hat und diese dann an den Eingang des OPV der Endstufe gelangt um sie wiederum zu invertieren und als Ua+ an der Last erscheinen zu lassen. Von daher ist die Bezeichnung [-] an der Polklemme des Ausgangs der Endstufe etwas komisch.
Gehört die Vorstufe möglicherweise nicht zur Endstufe oder gehört vor die Vorstufe noch ein zusätzlicher Inverter?

Noch etwas ist ein wenig verwirrend.
Der OPV in der Endstufe arbeitet m.E. als Schmittrigger. Wenn wir eine echte Gegenkopplung haben wöllten, dann müßte der positive Eingang des OPV auf Masse und die GK kommend mit R9 an den invertierenden Eingng des OPV, wobei R8 als Längs-R in die invertierende Leitung gehört.
C11 kann dann dem R9 parallel geschalten werden. Andererseits kann er aber auch vom Ausgang des OPV auf den dann existierenden Knotenpunkt inv OPV R8 / R9 gebracht werden. Der 5534 hat eine externe Freq.-kompensation (deshalb C1 - welcher mir sehr hoch erscheint). Von daher kann es sein, daß C11 in dem Fall nicht benötigt wird.
Nun, der Entwickler wird sich bei der Sache wohl etwas gedacht haben, das ich nicht in Frage stelle. Etwas komisch sieht die GK und die Ansteuerung dennoch aus.
Vielleicht schreibt Dir halt noch jemand anderes, der sich an der Stelle sehr tiefgreifend mit der Materie befasst, etwas dazu.


Habe aber noch eine Frage zum Schaltplan.
Welche Funktion hat der NTC Widerstand zwischen T1 und T9. Übertemperatursicherung oder eine Art Reglerfunktion (Strom/Spannung) beim erwärmen der End-T's?


Das ist korrekt erkannt. Der NTC soll, auf dem Kühler befestigt, bei Erwärmung selbigen seinen Wert verringern und dadurch mehr Strom von T1 nach T9 fließen lassen und somit den Ruhstrom zurücknehmen, der, durch die erhöhte Temp. der End-T, sonst zu hoch wird, da sie durch die erhöhte Temp. eine bessere Leitfähigkeit bekommen.

viele Grüße
silke.wein
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 16. Nov 2005, 14:21

Noch etwas ist ein wenig verwirrend.
Der OPV in der Endstufe arbeitet m.E. als Schmittrigger. Wenn wir eine echte Gegenkopplung haben wöllten, dann müßte der positive Eingang des OPV auf Masse und die GK kommend mit R9 an den invertierenden Eingng des OPV, wobei R8 als Längs-R in die invertierende Leitung gehört.


Vorsicht! Du hast vergessen daß die Transistoren T1 und T9 die Phase noch einmal drehen. Über den ganzen Verstärker betrachtet wird dann aus dem +Eingang des OP der -Eingang und umgekehrt und somit passt alles wieder zusammen.
Auf den ersten Blick macht die Schaltung einen guten Eindruck und läßt eine einwandfreie Funktion erwarten.
zucker
Inventar
#11 erstellt: 16. Nov 2005, 17:41

Vorsicht! Du hast vergessen daß die Transistoren T1 und T9 die Phase noch einmal drehen.

Natürlich, das hab ich in der Tat übersehen.
Arnop
Stammgast
#12 erstellt: 17. Nov 2005, 18:57
Hallo Cellini,

gibt's auch nen Plan für ein passendes Bassfilter?
Cellini
Neuling
#13 erstellt: 20. Nov 2005, 19:01
Hallo Arnop,

sorry für die verspätete Antwort.

Hier ist das dazu passende Filter.


Und hier noch das Lauyout zum Amp. Habe ich gestern anhand des Schaltplanes fertiggestellt.





Ich werde das Filter aber noch auf meine persönlichen Bedürfnisse anpassen. D.h. mit Bassboost (Einsatzfrequenz zwischen 30-80Hz sowie Anhebung von 0-6dB regelbar).

Kommt aber erst nach dem Aufbau und dem Testlauf der Endstufe.

Viele Grüße
Arnop
Stammgast
#14 erstellt: 21. Nov 2005, 16:38
Danke
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