Akkunetzteil für Kopfhörerverstärker

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rille2
Inventar
#1 erstellt: 20. Sep 2007, 09:26
Hallo,

ich plane gerade ein Akkunetzteil, mit dem sich ein Kopfhörerverstärker betreiben lässt, z.B. dieser: http://www.ub-audio-...adphoneamp/index.php.

Da +/-12V gefordert sind und sich Bleigel-Akkus leicht laden lassen, habe ich gedacht, zwei Bleigel-Akkus zu verwenden. Wie ich gelesen habe, lasse diese sich mit einer konstanten Spannung und begrenztem Strom (0,1*C ... 0,3*C) problemlos laden, bei Bleigelakkus wären das 13,8V. Auf der Suche nach einem Spannungsregler mit einstellbarem Maximalstrom bin ich auf den L200 gestossen, in dessen Datenblatt (http://eu.st.com/stonline/books/pdf/docs/1318.pdf) auch gleich noch eine Ladeschaltung zu finden ist: Seite 9, Figure 27.

Da sind jetzt aber noch ein paar Fragen offen:

1. Reicht es, die Schaltung einmal aufzubauen und die Akkus in Reihe zu laden oder sind zwei Schaltungen, eine für jeden Akku, besser? Da die Bauteile nun wirklich nicht so teuer sind, will ich hier auch nicht sparen, wenn dadurch die Akkus besser behandelt werden

Ich habe mal einen Schaltplan dafür erstellt:



2. Kann man die Ladeschaltung im Batteriebetrieb einfach dran lassen? Durch die Dioden D1 und D3 kann ja eigentlich kein Strom zurückfliessen. Können sich die Schaltungen gegenseitig beeinflussen? Lohnt es sich, hinter die Akkus noch eine Siebung mit Elkos zu machen?

3. Lohnt sich ein Akkunetzteil überhaupt? Man hat auf alle Fälle garantiert kein Netzbrummen, was man mit einem ordentlichen normalen Netzteil aber auch erreicht. Da man die Teile ja aber relativ preiswert bekommt, ist es IMHO mal einen Versuch wert
bearmann
Inventar
#2 erstellt: 20. Sep 2007, 13:29
Grüß dich rille,
sehr schön, dass du deine Überlegungen mal ans Forum weitergibst. Habe momentan - Prüfungsbedingt - leider nicht die Zeit mich in das Thema zu vertiefen. Auf meinen Streifzügen durchs Netz während der letzten Abende hat sich aber einiges bei mir zu diesem Thema angesammelt.
Möchte ich mal - mehr oder minder ungefiltert - weitergeben... ich hoffe, es hilft!

Sehr informativer Thread bei audiomap (einige Links, etc.)

TNT-Audio Bericht/Messungen zu Alkaline/NiCD Rauschen

Langer Thread bei diyaudio

Allgemeine Infos zu Batterien und Laden

Fertige Schaltung von Rod Elliot (westhost) von 2004

Soweit erstmal meine ergiebigsten Funde. Was ich schonmal sagen kann: Was das Rauschen betrifft, scheint Batterie nicht gleich Batterie zu sein. Es kommt anscheinend auf Ladezustand, Last und Art der Batterie an...
Und BleiGel scheint sich bewährt zu haben, wegen der Wartungsarmut.

So, das wars...

Beste Grüße,
bearmann
kore
Stammgast
#3 erstellt: 20. Sep 2007, 14:32
ich denke, dass rilles schaltung nicht ganz passt. denn wenn der untere akku geladen wird, hebt das das potential des oberen akkus (G1) um 12V (bzw. 13,2V)an. das sicherste und dann klappts auch definitiv huntertprozentig ist, wenn du beim laden das GDN zwischen den akkus trennst. im link zu rod elliot werden beide akkus auch gleichzeitig in reihe aufgeladen. bei den geringen strömen ist es sicherlich auch vertretbar 2 akkus in reihe zu laden.

halt auf gleichartige akkus (wenns geht, selbe produktion) achten, bzw selektieren. und soo dramatisch ist es doch auch nciht über nen schalter den lader anzuschalten und über nacht laufen zu lassen, oder ?
dennoch akkus sollte man nicht immer vollgeladen lassen. auch bleigel sollte man mal formieren. natürlich deutlich seltener, aber so bleiben auch die am leben.
lotusblüte
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 21. Sep 2007, 13:24
Hi,

Mal von der Ladeschaltung abgesehen. Ich experimentiere seit einiger Zeit hinsichtlich der TPA 6120 UB Audioschaltung mit Accu.

Bis jetzt unter die Lupe genommen: Bleigel, NiMH, Batterie.

Ich fing mit 2 Stück 9V Batterien an, möchte aber gleich vorrausschicken, daß ich selbige bis dato noch favorisiere.
Zunächst mal ist die Schaltung ohne Probleme mit 2x9V zu betreiben, auch hinsichtlich Kopfhörer mit 300 Ohm Impedanz.
Stellvertretend nenne ich mal meinen Sennheiser HD650.

Um mich nicht in audiophile Sphären zu begeben, möchte ich das, was ich im Betrieb mit den 9V batterien erfahren konnte, möglichst einfach halten. Tolle Musikalität, vor allem Instrumente und Stimmen auf den Punkt gebracht. Farbenreichtum, Durchzeichnung und klarer direkter Zugriff sind super.
Eigentlich quer Beet durch meine CD Scheiben der Widererkennungswert, den ich auch mit anderen hochwertigen KHV´s kenne.

Vor allem aber ein ganz wichtiger und nicht zu unterschätzender Punkt. Bei allem, was die UBAudioschaltung an Öffnung, Klarheit und Präzision zeigt, bleibt mit den 9V Batterien stets ein ganzheitlicher musikalischer Verbund, Zusammenhang gewährleistet.
Das sogenannte Flair in einem Stück bleibt voll erhalten.

Nun kam der Blei (Gel) Accu. Ungepuffert sowohl als auch mit ganz verschiedenen Kondensatorparallelgeflechten aus Elko, Folie, Glimmer, dazu noch unterschiedliche Werte ausprobiert.
Ungepuffert spielt der Bleigel mit der Schaltung dann zäh. Es fehlt Dynamik, Schnelligkeit. Das ganze bekommt auch klanglich einen dunkleren Schlag. Es fehlt Hochton. Streicher kommen nicht mehr glaubwürdig. Auch eine E-Gitarre klingt anders.

Mit recht passender zusätzlicher Kondensatorpufferung geht das dunklere raus, die Musik hat nun auch das Timing, spielt rythmisch und eigentlich wäre tonal soweit nichts mehr zu meckern.
Wenn da nicht der liebe Zusammenhang wäre. Diese Schönheit eines jeden Stückes geht verloren, nicht ganz aber ein gutes Stück davon.
Man sitzt vor seiner Musik, oder besser gesagt man hat sie um den Kopf, und weiß nicht recht, was einen in der Seele anspricht.

Nun, der Bleigel mit Pufferung räumt im Klangbild etwas auf, platziert die Dinge, trennt etwas besser, zerreißt aber auch leider die Musik.
Zusätzlich vermindert sich auch ein wenig die Charakteristik. Wenn ich Esthers Stimme höre, oder McKennith mit ihren persönlichen Eigenarten, wie sie manches betonen, ziehen, hauchen, und mit Bleiaccu wird einiges davon quasi verschluckt, das meinte ich mit Charakteristik, dann haben diese Stimmen für mich nicht mehr die Bedeutung.

Der nächste Stepp galt dem NiMH.

Einmal als 9V E-Block. Dann als teurer Zellenblock aus dem Racing Bereich (GP, Panasonic, Sanyo sehr teuer, aber ganz tiefer Innenwiderstand und selektiert). Genauso dann billigere NIMH Blöcke, die schon 200Ohm Widerstand aufweisen.

Der kleine 9V Akku schnitt am besten ab. Eigentlich so, das man den geringen Unterschied zur Batterie vergessen kann. Die anderen NiMH Varianten machten im großen und ganzen das, was der gepufferte Bleiaccu machte. Sie nahmen Musikalität weg, nahmen Ausdruck raus, konnten aber fast wie ein Überangebot an Ordnung im Klangbild herstellen.

Wenn ich diesem Klangbild zuhörte, fiel mit der Satz ein, weniger ist mehr.

Da der kleine 9V Akku maximal mit 300mAh zu erhalten ist, reicht das bei der Schaltung für eventuell 7 Stunden.
4,5 Volt Alkali-Mangan Batterien haben mitunter bis 6 Ah.

Also zwei gute Vartas High Energy in Reihe, das ganze zweimal und damit gehört. Zum Teil erschreckend. Das Klangbild bekam eine Aufgeräumtheit, eine Ordnung, Staffelung in Breite und Tiefe, fast unglaublich. Auch klare straffe Bässe, saubere Kontur. Die Instrumentation und Körper größer und kraftvoller.

Dies waren dann so die äußerlich festgestellten Parameter. Nur was war mit der Musik los? Musikalisch alles auseinander zum Teil, auch fehlender feinsinn. Wieder nicht mehr der Erkennungswert meiner Stücke. Fast emotionslos. Aber definiert ohne Ende. Technisch richtige Perfektion.

Soweit kam ich mit meinen Versuchen. Ich hörte dies ab mit den Kopfhörern Sennheiser HD600, HD650, AKG K701, Beyer DT 880, Grado RS1, Grado GS 1000 und letztendlich Ergo 2.

Besser gesagt. Die Ergebnisse mit Bekannten. Wir kamen einheitlich zu diesen Ergebnissen.

Nun werde ich noch 9V Alkali Batterien aus einem anderen bereich ausprobieren. Diese werden sehr oft benutzt bei elektrischen Weidezaungeräten. Die Batterien von AKO beispielsweise kosten bei Westfalia knapp 10,- Euro das Stück bei ca 50 Ah.

Diese Batterie gibt es mit bis zu 170 Ah. Die ist gar nicht mal so groß von den Maßen her. Bei 170 Ah könnte man die Schaltung von UBAudio theoretisch das ganze Jahr am Netz (Batterie ) lassen.

Danach wende ich mich noch den Li-Ionen Accus zu. Bei einem recht hochwertigen Discman oder MP3 Player laufen diese Accus eigentlich nicht rückwärts als Klangbild gesehen.

Wenn dies alles am Ende von meinen Eindrücken her die 9V batterie nicht topp oder gleichzieht, ich immer irgendwo Einbußen habe egal welcher Art, dann bleibe ich bei der batterie. Die Schaltung von Böhmke mit einem guten Beyer, Senni, AKG ist sowas von ausgewogen, natürlich und klar im Klangbild, ich möchte mir nichts davon nehmen. An keiner Stelle.

Leider lang geworden.

Grüße
taz175
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 21. Sep 2007, 14:13
Hallo Rille,

zu deinen Fragen:

1. Die Akkus in reihe zu laden ist kein Problem, solltest nur drauf achten das die Akkus möglichst vom selben Typ sind. Einfacher wäre parallel Laden lässt sich mit einen mehrpoligen Schalter bestimmt lösen. So kannst Du auch ein einfaches Ladegerät aus dem Baumarkt nehmen.

2. Dioden haben in umgekehrter Richtung einen Spannungsabfall von 0,7 V , Deine Akkus würden sich somit langsam aber sicher an den Dioden entladen. Elkos machen nur Sinn wenn Deine Akkus einen so hohen Innenwiederstand haben, das der max. Strom bei Pegelspitzen nicht mehr reicht.

3. Wenn Du an Deinem KHV die Eingänge offenlässt und ihn dann auf max. Lautstärke drehst, nimmst Du dann Brummen auf deinen Kopfhörer wahr?

Gruß Arnim
kore
Stammgast
#6 erstellt: 21. Sep 2007, 15:41
vielen dank für deinen bericht lotuslüte.

ich selbst spiele auch noch mit 2 möglichkeiten der stromversorgung. zum einen habe ich noch den akku für meinen phono-vorverstärker da wird dann einfach das kabel in y-ausführung gebastelt und schon hat der KHV auch spannung. mit einer virtuellen masse wird dieser dann aber nur mit +-6V betrieben. sollte bei nem 32Ohm kopfhörer aber sicher reichen.

die andere sache war, evtl mit 2x 9V batterien das ganze zu betreiben. klanglich hätte ich nicht gedacht dass sich das so auswirken wird. nunja, wir werden sehen.
rille2
Inventar
#7 erstellt: 26. Sep 2007, 16:19
Danke für die zahlreichen Anregungen. Da ich jetzt einen etwas "größeren" KHV baue (http://www.hifi-foru...um_id=71&thread=4984), der etwas Ansprüche an die Stromversorgung stellt, ist das Projekt erstmal auf Eis gelegt, aber nicht vergessen ;-)

Die Schaltung unter http://sound.westhost.com/project98.htm schaut auch sehr interessant aus, vor allem die automatische Umschaltung auf Akkubetrieb, wenn das Gerät eingeschaltet wird, gefällt mir gut.
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