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Vorverstärker mit assymetrischer Versorgungsspannung?+A -A |
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Autor |
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noise08
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 08. Sep 2008, 11:32 | |||
Ich habe da mal 'ne Frage: Ich bin zwar nicht der grosse Hardcorelektroniker, habe aber schon selbst ein paar Netzteile für HiFI-DIY Selbstbaukomponenten nach Schaltplan zusammen gelötet, als auch fertige Module verkabelt. Dabei war die Spannungsversorgung immer symmetrisch ausgelegt d.h. Ub+ / GND / Ub-. Einzige Ausnahme: +5V für Digitalteile. Nun habe ich bei einem Bekannten einen Vorverstärker mit ausgelagertem Netzteil gesehen und überraschend festgestellt, dass dieser mit einer assymetrischen Spannung d.h. Ub+ gegen GND versorgt wird. In diesem Fall etwa 46 V ungeregelte Gleichspannung, die über ein zweiadriges Kabel zur Vorverstärkerplatine geleitet werden. Aufrund der Höhe der Versorgungsspannung gehe ich mal davon aus, dass der Vorverstärker diskret d.h. ohne OP-Amps aufgebaut ist. Nun aber zu meiner eigentlichen Frage: - Was gibt es für Gründe einen Vorverstärker mit einer assymetrischen Gleichspannung zu versorgen? - Steckt da eine bestimmte Philosophie hinter? - Kann man das bewerten? (schlecht, gut?) Mich würde das einfach mal interessieren. Vielen Dank für Eure Antworten. Gruss |
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pelmazo
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 08. Sep 2008, 12:21 | |||
Einfacheres Netzteil
Muß man den Entwickler fragen. Kostenersparnis?
Da die zu verstärkenden Signale sowohl negative als auch positive Anteile gegenüber Masse haben können, muß man bei Fehlen einer negativen Versorgungsspannung einen Spannungsoffset auf das Eingangssignal geben, was am einfachsten mit Hilfe von Koppelkondensatoren geht. Richtig gemacht ist das ok, aber nicht unbedingt jedermann's Sache. Hier wird's dann "philosophisch". |
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noise08
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 08. Sep 2008, 14:02 | |||
Danke für die erste Antwort. Kostenersparnis und vereinfachtes Netzteil kommen in diesem Fall eher nicht in Frage, da es sich um ein sehr aufwendiges Gerät mit dem Anspruch höchster Qualität handelt. Und die paar Elkos und 4 Dioden weniger können es eigentlich nicht ausmachen. Es muß also eher eine philosophische Betrachtung gewesen sein, die den Entwickler getrieben hat. Und genau um diese Philosophien geht es mir. Gibt es Beispiele für bekannte Geräte, die ebenfalls mit assymetrischer Spannunsgversorgung laufen? |
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detegg
Inventar |
#4 erstellt: 08. Sep 2008, 14:28 | |||
Du postest hier im DIY-Elektonik Bereich. Willst Du philosophisch/esoterisch angehauchte Comments lesen, bist Du im Voodoo-Bereich besser aufgehoben. Hier triffst Du eher auf "Techniker" mit echtem Background. ... und NEIN, eine asymmetrische Ub hat keine Vorteile! Gruß Detlef |
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pelmazo
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 08. Sep 2008, 14:40 | |||
Was man nicht unterschätzen darf ist der "Außenseitereffekt". Wenn jemand etwas auf genau die umgekehrte Art löst wie die breite Mehrheit der gewöhnlichen Entwickler, und er das Ergebnis dann durch hohen Preis und das entsprechende Marketing als besonders innovativ und hochwertig anpreist, dann gibt es immer eine Klientel, die ihm das abkaufen wird. Die Tatsache daß er etwas ganz anders löst als der Rest der Welt wird ihm dann als Genialität ausgelegt, auch wenn es nüchtern betrachtet nutzlos bis unsinnig sein sollte. Man denkt dann einfach daß da ja wohl etwas dran sein müsse, weil es der Entwickler sonst kaum so gemacht hätte. Daß es ausschließlich ein Marketingtrick sein könnte mag keiner so recht glauben, und irgendwelche scheinbar vernünftigen Argumente kann man immer finden, vor allem wenn man die dagegen sprechenden Argumente ganz unterschlägt, samt einer Kosten/Nutzen Rechnung. Diese Masche findet man bei der Audiotechnik an jeder Ecke, teils weil die Technik hier so "dankbar" ist, und ziemlich viel im Grunde sinnloses Zeug immer noch gut genug funktioniert, um es verkaufen zu können. Teils auch weil man die Erwartungshaltung der Kundschaft entsprechend vorbereitet hat, so daß sie eher für solche Sachen empfänglich ist. |
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Rattensack
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 08. Sep 2008, 14:48 | |||
Man müsste mal wissen, wie alt die Kiste ist. Vielleicht stammt sie ja noch aus der Vor-OpAmp-Zeit... Aber auch wenn nicht: Wenn es die "Philosophie" des Entwicklers ist, statt OpAmps eine Zwei-Transistoren-Lösung vorzuziehen, ist eine asymetrische Versorgung denkbar und technisch "sauber". Das geht dann aber schon in Richtung von dem, was pelmazo eben geschrieben hat. Und dann noch: eventuell wird im VV aus der asymetrischen Ub eine symetrische gemacht..? [Beitrag von Rattensack am 08. Sep 2008, 14:49 bearbeitet] |
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noise08
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 08. Sep 2008, 14:57 | |||
[/quote] Du postest hier im DIY-Elektonik Bereich. Willst Du philosophisch/esoterisch angehauchte Comments lesen, bist Du im Voodoo-Bereich besser aufgehoben. Hier triffst Du eher auf "Techniker" mit echtem Background. [/quote] ...und ich dachte schon ich werde hier garnicht mehr angemacht... Ich bin nicht sicher, ob jeder der Meinung ist, dass Ansichten zu verschiedenen Schaltungsvarianten automatisch "Voodoo" ist. Vielleicht war der Ausdruck "Philosophien" auch etwas falsch gewählt. Es geht mir schon um die technischen Unterschiede und deren Auswirkungen. Da muss man doch sachlich drüber reden können. Gerade deshalb bin ich ja im DIY-bereich und nicht bei "Voodoo". Bei Endstufenschaltungen z.B. gibt es doch auch verschiedene Varianten mit jeweiligen Vor- und Nachteilen, die man bewerten kann. So ähnlich könnte ich mir auch eine Beantwortung meiner Frage vorgestellen. |
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detegg
Inventar |
#8 erstellt: 08. Sep 2008, 15:01 | |||
eigentlich steckt in pelmazo´s Antwort schon das Wichtigste drin Gruß Detlef |
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pelmazo
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 08. Sep 2008, 15:02 | |||
Ohne konkretere Angaben zu den Schaltungen kann man darüber kaum sinnvoll diskutieren. Schon gar nicht wenn man über die Philosophie des Entwicklers spekulieren soll. Es ist ja auch eher andersrum. Wenn man kein Problem durch ein sehr eingeschränktes Budget hat, wie man das bei so einem sehr hochwertigen Gerät erwarten sollte, dann entwickelt man das Netzteil passend zur Schaltung, und nicht andersrum. Die Frage ist dann eher, wie wohl die Schaltung aussieht die ein solches Netzteil braucht. Und da kann man sich in erster Linie Schaltungen vorstellen die man sonst eher in absolutem Billigzeugs finden würde. Ohne nähere Infos kommt man so also nicht weiter. |
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Rattensack
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 08. Sep 2008, 15:07 | |||
[quote="noise08"]Bei Endstufenschaltungen z.B. gibt es doch auch verschiedene Varianten[/quote] Eigentlich nicht. Die letzte Endstufe mit unsym, die mir untergekommen ist, war der Edwin aus Elektor. Und das war vor 35 Jahren. [Beitrag von Rattensack am 08. Sep 2008, 15:07 bearbeitet] |
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noise08
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 09. Sep 2008, 11:35 | |||
Ich meinte in diesem Zusammenahang nicht die Varianten der Netzteilbeschaltung von Endstufen, sondern die Endstufenschaltungen selbst. War aber auch nur als Beispiel genannt, um besser darzustellen, was ich meinte. |
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noise08
Hat sich gelöscht |
#12 erstellt: 12. Sep 2008, 07:41 | |||
O.k. vielen Dank für Eure Antworten soweit. Ich fasse dann nochmal zusammen: - Grundsätzlich wird eine Netzteilschaltung nach dem Aufbau der dahinter liegenden Schaltung konstruiert bzw. ausgewählt. - Da die zu verstärkenden Audio-Signale sowohl negative als auch positive Anteile gegenüber Masse haben können, muß man bei Fehlen einer negativen Versorgungsspannung einen Spannungsoffset auf das Eingangssignal geben. - Dies kann am einfachsten mit Koppelkondensatoren geschehen; es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten - Assymetrische Netzteile kommen eigentlich eher in sehr simplen und billigen Audio Komponenten zum Einsatz - Die "Philosophie" warum so ein assymetrusches Netzteil in einer hochwertigen Komponente zum Einsatz kommt wäre, wenn überhaupt, nur erkennbar, wenn man die Schaltung dahinter kennt. - Es kann auch noch viele andere, nicht technische Gründe (Marketing usw.) geben ein assymetrisches Netzteil zu verwenden. Letztlich nehme ich mit, dass sich aus dem Netzteil kein Zusammenhang zu einer typischen VV-Schaltung herstellen lässt, die auch im hochpreisigen Segment verwendet wird und die zwingend nach einer assymetrischen Spannungsversorgung verlangt. |
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ESELman
Stammgast |
#13 erstellt: 12. Sep 2008, 08:33 | |||
Hi, - ja - ja - nein. Der Offset wird nicht über die Kondensatoren eingekoppelt, sondern die Cs dienen dazu den Offset wieder los zu werden, damit vorangehende und nachfolgende Schaltungen ein gleichspannungsfreies Signal sehen. Daher werden die Cs auch als (Ab)Blockkondensatoren bezeichnet. - nein. Die Aussage stimmt so nicht. Denk einfach mal an Röhrengeräte, von denen die überwiegende Mehrzahl mit asymmetrischer Versorgung funktioniert. Für die Mehrzahl transistorisierter Geräte mag es dagegen zutreffen. - jain. Die Anforderungen der Schaltung bestimmt welcher Art die Versorgung sein muss. Hier ist kein Platz für ´Philosophie´. Bei der Wahl der Schaltung dagegen spielen ´Philsophien´ durchaus eine Rolle. jauu DerESELman |
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