Tripath TK2050 bringt zu wenig Leistung

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christoph11111
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 28. Mai 2011, 01:56
Hallo,

ich habe mir ein Verstärkermodul von Sure Electronics gekauft:

http://cgi.ebay.at/2...&hash=item5642aeed36

Datenblatt: http://www.sure-elec...B32181_Ver1.0_EN.pdf

Er liefert laut Angaben von Sure und Tripath (Datenblatt des TK2050) an 4 Ohm eine Leistung von 2x100W RMS und kann mit 12-30V versorgt werden.

Ich wollte das Modul in ein kleines Gehäuse einbauen und als Mobilen Verstärker (auch z.B. fürs Auto) einsetzen. Desshalb würde ich ihn gerne mit 12V betreiben.

Ich hatte ihn schon am KFZ-Boardnetz angeschlossen (via Zigarrettenanzünder-Stecker), aber er lieferte nur sehr leise Musik. Als Signalquelle habe ich mein iPhone verwendet (auf volle Lautstärke aufgedreht).

Ich habe dann mit dem Multimeter nachgemessen, er zieht, wenn er auf volle Lautstärke aufgedreht ist, nur ca. 1A. Das wären dann 2x6W. Und danach hört sich die Musik auch an...

Kann es sein, dass der Verstärker für die 2x100W mehr als 12V benötigt?
Ich hab angenommen dass so ein digitaler Verstärker unabhängig von der Versorgungsspannung funktioniert. Hab gedacht der wird einfach 18A bei 12V ziehen und das funktioniert dann genauso gut wie 30V und 7A. So ein Netzteil hab ich leider nicht, sonnst hätt ich es schon längst probiert.

Hab ich das falsch verstanden, oder stimmt mit dem Verstärkermodul was nicht?
Was mir noch eingefallen ist: Könnte der Ausgangspegel des iPhones vielleicht nicht mit dem Eingangspegel des Verstärkermodules zusammenpassen?

lg Christoph
akem
Inventar
#2 erstellt: 28. Mai 2011, 19:06
Hallo,

oh ja, die Versorgungsspannung ist für die Ausgangsleistung elementar! Hinten kann (ohne Schaltnetzteil dazwischen) nicht mehr Spannung rauskommen, als vorne reingeht. Die Lastimpedanz ist mit einem gegebenen Lautsprecher ebenfalls gegeben. Nun ja, Leistung berechnet sich zu P=U/R². Das heißt, die Spannung geht linear ein. Doppelte Spannung, doppelte Leistung...
Eine Spannung von 12V im Auto (bei laufendem Motor sind's dann ungefähr 13,5V) führt in der Praxis bei einem 4 Ohm Lautsprecher zu rund 20 Watt Ausgangsleistung, an einem 8 Ohm Lautsprecher sind's noch etwa 10 Watt. Da ist dann aber schon reichlich Klirr dabei;-)) Wie laut es dann im Endeffrekt wird, hat mit Wattzahlen eher nichts zu tun, sondern das liegt am Wirkungsgrad des Lautsprechers...

Jeder Verstärkereingang hat eine sog. Eingangsempfindlichkeit. Das ist die Spannung, die vorne mindestens anliegen muß, damit der Verstärker mit seinem gegebenen Verstärkungsfaktor hinten Vollaussteuerung erreicht, vulgo seine maximale Leistung. Es ist durchaus möglich, daß Dein Quellgerät diese nicht erreicht. iPhones, iPads etc unterliegen seit ein paar Jahren einer Beschränkung der Ausgangsspannung auf ca. 400mV, damit (im Verbund mit den mitgelieferten Kopfhörern) ein Schalddruckpegel von 100dB (oder waren's 110??) nicht überschritten wird. Da war's einem EU-Politiker langweilig und er hat einen Existenznachweis gebraucht Nun ja, übliche Eingangsempfindlichkeiten liegen so bei 1V, das heißt da fehlen dann knapp über 6dB, was wiederum in linear gerechneter Leistung dem Faktor 4 entspricht.
Mit anderen Worten: Du hast einen 4 Ohm Lautsprecher mit "Vollgas" angesteuert und es ist eine Leistung von rund 6W je Kanal heraus gekommen. Das kommt schon hin...

Gruß
Andreas
christoph11111
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 29. Mai 2011, 12:12
Hallo,

danke für die Antwort! Wirklich sehr gut erklärt!

Ich werde den Verstärker also nicht mobil einsetzen, sondern als normalen Verstärker an 230V. Das heißt ich brauche ein Netzteil das 30V und mind. 7A schafft.

Im Datenblatt des Verstärkers habe ich jetzt folgende Information gefunden:
Input Sensitivity (Condition A=0dB) min=0.720V typ=0.771V max=0.800V

Und "Output Power"
30W @ 6O, < 1% THD+N
40W @ 8O, < 3% THD+N
100W @ 4O, < 10.0% THD+N
Finde ich komisch, dass ich an 6Ohm weniger Leistung habe als an 8Ohm...
Die Lautsprecher die ich angeschlossen hatte waren jedenfalls 6 Ohm lautsprecher
Ich dachte da sollte die Leistung zwischen 4 und 8 Ohm sein...

Nach dem Ausgangspegel des iPhones habe ich über google zwar keine konkreten Zahlen gefunden, in diesem Thread http://m.iszene.com/thread-98069.html wird aber beschrieben, dass ein iphone, dass an eine HiFi Anlage angeschlossen ist, viel leiser ist als andere 0815 MP3 Player oder Walkmans.

Ich brauche daher einen Vorverstärker mit Verstärkungsfaktor 0,771/0,4= ca. 2
Woher bekomme ich den am Besten? Die Meisten Vorverstärker haben ja einen viel größeren Verstärkungsfaktor.
Kennt ihr da einen, ca. 20€ max. egal ob Bausatz oder Fertiggerät?
Oder bleibt da nur selbstbauen, also OPamp + ein paar Widerstände?

lg Christoph
-scope-
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 29. Mai 2011, 13:16

Finde ich komisch, dass ich an 6Ohm weniger Leistung habe als an 8Ohm...


Die drei Messungen darf man nicht direkt miteinander vergleichen, da sie bei unterschiedlich starker Verzerrung ermittelt wurden. Da die Verzerrung2n "nur" 1% betragen durften, erreichte man an 6 Ohm Last weniger Leistung als an 8.
WickedWirtz
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 30. Mai 2011, 17:01
Mein Tripath ist höllisch laut. Hab jetzt keine Daten, aber:

An einem normalen MP3-Player isser recht moderat. Gibt man ihm aber das Signal aus einem Line-Out, einem alten, noch recht lauten MP3-Player oder schaltet einen Kopfhörerverstärker für ein paar Euro mit 1(!) Batterie dazwischen, DANN gibt er wieder richtig Saft.

Also: Ich tendire auch dazu, dass Deine Lösung richtig Dampf machen kann - mit dem richtigen Einganssignal.

LG Wicked
WickedWirtz
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 30. Mai 2011, 17:04
Ein Kumpel hat so nen Headphone-Amplifier dazwischen. Ich müsst ihn nochmal genau fragen, aber ich glaub er verwendet folgenden: http://cgi.ebay.de/F...&hash=item2c5c73f99b

Gibts aber auch noch günstiger, nur dauert halt ca. 3 Wochen bis er aus dem fernen HongKong hier ist.

LG Wicky
pelowski
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 31. Mai 2011, 11:24

WickedWirtz schrieb:
Mein Tripath ist höllisch laut. Hab jetzt keine Daten,...

Hallo,

was soll dieser Satz aussagen? Solange niemand weiß, welche Lautsprecher mit welchem Wirkungsgrad du verwendest und und wievie Phon für dich "höllisch laut" sind, ohne Aussagewert.

...Gibt man ihm aber das Signal aus einem Line-Out, einem alten, noch recht lauten MP3-Player oder schaltet einen Kopfhörerverstärker für ein paar Euro mit 1(!) Batterie dazwischen...

Dem TE reicht die Leistung des Verstärkers nicht; du redest von Verstärkung.

Grüße - Manfred
WickedWirtz
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 31. Mai 2011, 15:10
Meine Aussage ist ganz einfach:

Der Tripath braucht ein starkes Eingangssignal um seine maximalen Werte ausspielen zu können. Das habe ich anhand mehrerer Quellen verifiziere können. Line-Out ist dabei natürlich die sinnvollste Quelle.
Aber dass in Deutschland das Ausgangssignal für Klinke mittlerweile stark kastriert wurde, darf ich doch auch noch dazugeben, ohne die gültige EU-Gesetzgebung zu zitieren? DAS könnte Christoph schließlich helfen.

DEIN Post dagegen ist nur vom hohen Ross herab und nicht auf die Fragen bezogen, die hier gestellt wurden. Schön für Dich, wenn Du Experte bist. Schade, wenn Du dieses aber nicht sinnvoll einzusetzen weisst.

Es tut mir Leid, wenn ich dem guten Mann helfen möchte, ohne vorher alle Werte rauszufinden, wie z.B. Signalleistung meines MP3-Players, meines Line-out, meines Handys, etc. Ich habe weder Tonstudio, noch die Zeit alle Werte rauszufinden.
Fakt ist, ich habe mehrere Tripaths hier - und bei diesen kommt es ganz stark auf das Eingangssignal an. Ist das nicht quasi überall so?

Außerdem hat der Fragesteller auch von "sehr leiser Musik" gesprochen. Auch ohne Werte anzugeben, auch ohne Lautsprecher, etc. "2x100W RMS" dürften aber nicht "sehr leise sein". Das kann man wohl so gerade behaupten, ohne Vollprofi wie Du zu sein.
WhyLee
Stammgast
#9 erstellt: 10. Jun 2011, 19:35

akem schrieb:
...
Nun ja, Leistung berechnet sich zu P=U/R². Das heißt, die Spannung geht linear ein. Doppelte Spannung, doppelte Leistung...
Eine Spannung von 12V im Auto (bei laufendem Motor sind's dann ungefähr 13,5V) führt in der Praxis bei einem 4 Ohm Lautsprecher zu rund 20 Watt Ausgangsleistung, an einem 8 Ohm Lautsprecher sind's noch etwa 10 Watt.


Ich möchte hier nicht als Oberlehrer auftreten, aber in diesem Fall muß ich doch etwas einschreiten.

P = U * I
U = R * I ==> I = U/R
==> P = U * U/R => P = U² / R

Die Leistung steigt also zum Quadrat mit der Spannung.
Wenn man mit der Spannung einer Autobaterie auskommen will und 4-Ohm-Boxen dran hat kann man die maximale Leistung so berechnen:
Bei einer Brückenschaltung bekomme ich das Maximum raus und nachdem die Transistoren auch nicht voll durchschalten werde ich vermutlich mit ein paar Tricks +/-11 Volt erreichen können. Damit kann ich einen Sinus mit 11/Wurzel(2) Volt erzeugen können ==> ca. 7,8Volt Wechselspannug.

Daraus ergibt sich eine Leistung von ca. 15 Watt bei 4-Ohm Lautsprechern.
Bei doppelter Spannung sinds dann 60 Watt.
Und eine höhere Spannung bekommt man im Auto nur dadurch indem man die Spannung mittels einem Schaltnetzteil hochtransferiert.

Ich hoffe ich hab dabei jetzt keinen Fehler gemacht und ein wenig mehr Licht in die Sache gebracht.
John-Locke
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 13. Jun 2011, 14:52

akem schrieb:

Jeder Verstärkereingang hat eine sog. Eingangsempfindlichkeit. Das ist die Spannung, die vorne mindestens anliegen muß, damit der Verstärker mit seinem gegebenen Verstärkungsfaktor hinten Vollaussteuerung erreicht, vulgo seine maximale Leistung. Es ist durchaus möglich, daß Dein Quellgerät diese nicht erreicht.


gerade wegen diesen verschiedenen Ausgangsspannungen der Quellgeräte ist auf dem sure-board ein 4-Schalter Element drauf. Auf der Anleitung steht dann genau drauf, wie die Schalter bei welchen Quellen zu stehen haben. Keine schlechte Idee. Sowas gibts nicht mal bei den klassischen High End Boliden.
John-Locke
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 13. Jun 2011, 14:55

christoph11111 schrieb:

Ich werde den Verstärker also nicht mobil einsetzen, sondern als normalen Verstärker an 230V. Das heißt ich brauche ein Netzteil das 30V und mind. 7A schafft.

Im Datenblatt des Verstärkers habe ich jetzt folgende Information gefunden:
Input Sensitivity (Condition A=0dB) min=0.720V typ=0.771V max=0.800V

Und "Output Power"
30W @ 6O, < 1% THD+N
40W @ 8O, < 3% THD+N
100W @ 4O, < 10.0% THD+N


das Sure-Board ist eigentlich für eine Maximalspannung von 36 volt ausgelegt. IMHO sollte die Max. Leistung bei 30 Volt noch weniger liegen. Der Hersteller empfiehlt max. 30 V, da die Platine schaltungstechnisch sehr sehr heiss werden kann. Deswegen ist da auch (bei meinem zumindest) ein aktiver PC-Lüfter auf den Tripath Powerchips. Der TC2000 controller widerum sollte nicht heiss werden.
John-Locke
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 13. Jun 2011, 14:58
Vielleicht eine allgemeine Aussage bez. Quelle und Verstärkung und gerade hier kann man viel falsch machen:

meiner Meinung nach sollte - von dem was ich in den Selbstbauforen so mitbekomme - der Eingang eines jeden Verstärkers gepuffert werden. Eine Quelle hat ja nicht nur verschiedenen Empfindlichkeiten in Volt sondern auch Ausgangsimpedanzen und genauso verhält es sich mit der Verstärkerseite. Ich werde mir in Zukunft entweder so einen Buffer-amp (Puffer-verstärker) selber bauen oder kaufen. Hat da jemand vielleicht einen Tip ?
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