Bassproblem in neuem Hörraum

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dernikolaus
Inventar
#1 erstellt: 16. Okt 2009, 16:21
Hallo,
Da ich mich seit Kurzem als Student bezeichnen kann, habe ich auch eine neue Wohnung und somit einen neuen "Wohn- bzw Hörraum" von ca 21 qm Größe und einem beinahe rechteckigen Aufbau.
Leider ist der Klang in letzterem schrecklich, was vor allem an der miserablen Basswiedergabe liegt: überall, außer in besagtem Raum kann ein starker Bass vernommen werden. Insbesondere am Hörplatz selbst meint man, in einem Bassloch zu sitzen, was weiter in Richtung Wand nur minder durch Reflexionen respektive Bassüberhöhungen v.a. bei ca 70-74 Hz "verbessert" wird.

Als Lösungsansatz wurden selbstredend verschiedene Aufstellungen ausprobiert, wobei die beiden Grundideen stets ein wenig variiert wurden. Sprich: Die Lautsprecher wurden von ihren Grundpositionen aus maximal 30cm in alle Richtungen verschoben.
Aufstellungsmöglichkeit 2 biete im direkten Vergleich zur Möglichkeit 1 immerhin eine leichte Verbesserung im Bassbereich, welche sich allerdings primär in Bezug auf die Präzision bemerkbar macht, jedoch ebenfalls einen enorm niedrigen Basspegel aufweist. Vermutlich liegt dieser Effekt maßgeblich an der sich hinterm Hörplatz befindenden Gipskartonwand bei Aufstellung 1, da alle anderen Wände gemauert sind.
Anzumerken gilt es noch, dass man im Zentrum zwischen den Lautsprechern einen Ansatz von Bass "spüren" kann, welcher selbstredend nicht sehr präzise ist.

Da mir langsam die Ideen ausgehen, hoffe ich, dass einige konstruktive Beiträge zum Thema zustande kommen werden.
Danke schon im Voraus.
Anbei befinden noch Zeichnungen der erwähnten Hörpositionen und Bilder des Raumes bei Aufstellung 2.

Aufstellung 1


Aufstellung 2

















MfG Sven
Uncle_Meat
Stammgast
#2 erstellt: 16. Okt 2009, 16:52
Hallo Sven,

sieht ganz danach aus als ob der Nachhall im mittleren/oberen Frequenzbereich deinen Bass nicht zur Geltung kommen lässt.

Fürs Studentenbudget ideale Absorber gibts hier :
http://www.ikea.com/at/de/catalog/products/10131425

2 Stück davon als Vorhänge fürs Fenster.. Oder gleich 2 von den grösseren für die ganze Fensterwand.

Klar, die Rigips Wand dämpft im Bassbereich, aber natürlich auch die Raummoden, was sicher positiv ist....

Grüsse, Manfred


[Beitrag von Uncle_Meat am 16. Okt 2009, 16:59 bearbeitet]
dernikolaus
Inventar
#3 erstellt: 17. Okt 2009, 13:31
Danke schonmal für einen weiteren Lösungsansatz, aber bist du dir sicher, dass der auftretende Effekt durch das aufhängen von ein paar Decken an der Fensterfront erheblich verringert werden kann?
Es würden schließlich nur Reflexionen von Reflexionen im HT und MT Bereich absorbiert werden und somit die Überlagerung eigentlich nur indirekt bekämpft.
Zum Vergleich sollte ich vielleicht noch meinen alten Hörraum beschreiben: Von der Größe her etwas kleiner, allerdings ebenfalls nahezu quadratisch, Wände aus 60cm Sandstein rundum, massiver Boden (Fundament), vierfach gewölbte Decke, zwei holzvertäfelte Wände und nur ein paar Glasbausteine, wobei die Lautsprecher sehr in den Ecken standen. Hier hatte ich einen nahezu perfekten Klang und kein Dröhnen oder ähnliches.
http://galerie.hifi-forum.de/data/media/8/IMG_6683.jpg

Wäre es möglich, dass der Boden im neuen Hörraum so stark mitschwingt, dass die Lautsprecher nicht sinnvoll angekoppelt sind und sich somit der Bass überall im Haus verteilt?
In diesem Fall wäre doch ein Unterbau aus Granitplatten hilfreich, oder täusche ich mich da?

MfG


[Beitrag von dernikolaus am 17. Okt 2009, 13:33 bearbeitet]
muchmuch
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 18. Okt 2009, 15:58
Hallo, das hier soll mal ein kleiner Erfahrungsbericht meiner einer sein.
Ich verfolge das Thema schon ne ganze Weile und bin mir sicher, das die Akustik eines Hörraums/Wohnzimmers enormen Einfluss auf die musikalische Kette hat!
Vor einigen Jahren baute ich mir ein kleines Tonstudio für Homerecordingzwecke. Da ich gern Musik höre und Wert auf guten Klang lege, wollte ich natürlich an der Abhöranlage nicht sparen. Trotzdem sind es dann nur selbstgebaute Visaton Kompaktlautsprecher geworden, die an einem Pioneer A 305 betrieben werden.
Die Wände in meinem kleinen ca. 3 mal 3 Meter Studio hab ich alle mit 40er Styropor beklebt, gespachtelt und gestrichen.
Selbst jetzt nach sieben Jahren muss ich mir bei jedem Studiogang kurz Zeit nehmen, eine CD einlegen und diesen wundervollen Klang geniessen.
Leider muss ich dann immer im Vergleich zu meiner heimischen Wohnzimmeranlage, die aus einer Creek Kette mit Klipsch RB 83 Kompaktboxen besteht, nachdenklich werden, denn die Studioanlage ist enorm billiger, klingt aber um Längen besser!
Besonders merkt man das bei Liveaufnahmen. Im Wohnzimmer klingt es so naja... Im Studio steht man sprichwörtlich neben dem Sänger, alles ist präziser, voluminöser.
Ich muss dann bei jeder Hörsession im Wohnzimmer wehleidig an den Studioklang denken , es ist belastend.
Aber darin hat sich mein klangliches Verständnis enorm verändert. Ich hatte viel mit besseren Kabeln, teureren Geräten versucht, um letztlich festzustellen, das eine gute Raumakustik sehr viel ausmacht.
Und das muss jetzt nicht nur an den mit billigem Styropor bedämmpften Wänden liegen.

Ich hoffe ich konnte helfen,
ich jedenfalls geh immer haüfiger ins Studio, und nicht um aufzunehmen!!!!

Gruss


[Beitrag von muchmuch am 18. Okt 2009, 16:03 bearbeitet]
dernikolaus
Inventar
#5 erstellt: 19. Okt 2009, 06:54
Danke für deinen Post.
Dass der Raum einen Großteil zum Klang beiträgt, war mir zwar bisher durchaus bekannt, aber durch die scheinbar gute Akustik in meinem alten Hörraum trotzdem nicht so ganz bewusst. Leider kann ich daran nichts mehr ändern und muss nun das Beste herausholen.

Laut diversen Aussagen hier im Forum wird empfohlen die Lautsprecher mit jeweils 1/4 Abstand der Raumlänge von den Wänden zu positionieren und selbiges für den Hörplatz durchzuführen. Hierbei komme ich bei mir auf ca 1,15m für die LS und den Hörraum, etwas über 2m Hörabstand und den selben Abstand zwischen den Lautsprechern bei entsprechend starker Einwinkelung.
Das Problem scheint mir in diesem Fall die Konstruktion der Lautsprecher zu sein, die meiner Meinung nach eher nicht als Nahfeldmonitore zu gebrauchen ist.
Wie soll ich also vorgehen? Die einzige sinnvolle Möglichkeit erscheint mir darin, die Lautsprecher noch etwas nach hinten zu versetzen, um die Entfaltung des Bassbereiches ermöglichen zu können, gleichzeitig aber den Abstand des Hörplatzes zur Wand so zu belassen, wie er momentan ist, um ungewünschten Reflexionen leicht entgegenzuwirken.

Den Tip mit der Bedämpfung der Fenster habe ich ebenfalls befolgt, jedoch leider nur mit mäßigem Erfolg. Möglich wäre natürlich, dass beschriebener Effekt nur bei einer im Gesamten verbesserten Bedämpfung des Raumes auftritt, was ich in nächster Zeit zu verwirklichen versuchen werde.

Über weitere Hilfestellungen würde ich mich selbstredend sehr freuen.


MfG Sven
muchmuch
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 19. Okt 2009, 13:33
Hallo,
das Problem bei mir ist die Mietwohnung, in der ich nicht viel verändern kann. Die Lautsprecher stehen halt ziemlich wandnah und der Hörplatz lässt sich auch nicht in den Raum hinein verlegen, hinzukommt, das die Wände extrem kahl sind, ich kann also auch keine Diffussoren ect.anbringen.
Es macht aber schon sehr viel aus, mit der Lautsprecherposition zu experiementieren.
Ich hatte erst einen kleineren Abstand zwischen den Boxen, jetzt ist er etwas grösser als der zur Hörposition, das macht schon viel aus, klingt gleich anders.
Es ist wirklich enorm, wie Reflexionen den KLang beeinflussen und bestimmte Frequenzen auslöschen, aber naja.
Irgendwann hab ich hoffentlich die Möglichkeit den Raum dem KLang anzupassen.
Dann lass ich mal wieder was hören.
Gruss
Bergamo
Stammgast
#7 erstellt: 19. Okt 2009, 14:36
Hi Nikolaus,

die von Dir angesprochene 1/4 Positionen finde ich selbst recht gut als Ausgangsposition, aber optimal sind sie meiner Meinung auch nicht.
Besonders, wenn LS zur Seite und hinten auf diesen Pkt. stehen und Du selbst auch auf einem solchen Punkt bist, kommt erfahrungsgemäß der präziseste, aber auch "dünnste" Bass an. Es fehlt evtl. (je nach Geschmack) am oft bekannten Punch - welcher aber oft auch sehr sehr schwammig und unpräzise ist.

Besser finde ich es schon bei etwa 20% der Raumlänge- sozusagen als (für meinen Geschmack) guten Kompromiss im Bass.
Mich wundert aber, dass bei Aufstellung 1 und erst recht bei Aufstellung 2 bei relativ Wandnahem Hörplatz kein zu starker Dröhnbass ankommt

Mit deiner Idee, es läge an der Ankopplung, bin ich einverstanden. Falls der Boden durch deine angekoppelten LS im Bass breitbandig mitschwingt, dann könnte das die Ursache sein.
Eine massive Granit, Steinplatte auf Gummiabsorber stellen (sonst wird sie auch nur mit dem Boden gekoppelt und es bringt nix) - Tipp: Waschmaschinenunterlage oder Filzgummi testen.
Auf diese Platte dann wie gehabt die LS mit den Spikes ankoppeln.

Allgemein ist deine Nachhallzeit im Mittel-. Hochtonbereich (geschätzt) VIEL ZU LANG, so wie es aussieht im Raum..., wie derfnam schon schrieb.
Da würdde ich mit Decken, der Bettmatratze, dicken Stoffen, ... an den Wänden probieren. Ein Teppich wäre auch eine Überlegung wert...


ganz andere Idee:
Deine Anlage über Eck aufstellen. Dann kannst Du deine LS_Basisbreite mehr oder weniger frei einstellen, und die LS bei Bassmangel direkt an die Wand setzen.
Bringt oft eine sehr gute Stereo-Abbildung, erfordert aber etwas Geduld beim Einstellen (da nicht mehr so symmetrisch im Raum).
Dann muss nur das Bett / das Sofa irgendwo anders hin...

Viel Glück mit deiner Raumakustik.

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