Anlage klingt mal gut, mal schlecht ?

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SAG
Stammgast
#1 erstellt: 10. Jul 2004, 22:53
Im großen und ganzen bin ich mit dem Klang meiner Kette sehr zufrieden, wenn da nicht das Phänomen wär, daß die Anlage mal stundenweise gut und dann wiederum einfach nur unsauber klingt.

Sieht man mal von Voodoo, wie Raumtemperatur und Gemütsstimmung ab, bleibt doch logisch betrachtet wirklich nur die Stromqualität übrig, oder ?

Ich hab schon so ziemlich alles an Trafos rausgeschmissen und die, die ich unbedingt brauche währenddessen nicht in Betrieb. Das Problem ist nur, daß ich in meiner Wohnung keinen eigenen Stromkreis habe und mit an meinem Vermieter unter mir hänge. Und da kann alles mögliche mit dranhängen. Könnte mir eine Netzfilterleiste helfen ? Schon blöd, aber für die Anlage umziehen.

Gruß
-scope-
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 11. Jul 2004, 08:16
Hallo,


Sieht man mal von Voodoo, wie Raumtemperatur und Gemütsstimmung ab, bleibt doch logisch betrachtet wirklich nur die Stromqualität übrig, oder ?


Dein Problem dürften die meisten Leute kennen, die fast täglich Musik auf (mehr oder weniger) hohem Niveau hören.
Es gibt Tage an denen man einfach nicht die notwendige Ausgelassenheit mitbringt. Und das ist sicher kein Voodoo. Wir sindf schliesslich alle "nur Menschen", deren Urteilsvermögen durch vielerlei Umwelteinflüsse beeinträchtigt wird, ohne dass man es selbst gezielt bemerkt.
Der Sündenbock ist dann allzu oft das Stromnetz.


keinen eigenen Stromkreis habe und mit an meinem Vermieter unter mir hänge


Den Vorteil der "sogenannten eigenen" Stromkreise habe ich bis heute nicht so richtig begriffen. Es werden 3 Phasen in euer Haus eingespeist, an denen links und rechts 500 (nur als Beispiel) weitere Häuser an einem "fetten" Transformator angeklemmt sind. Nimmst du eine andere Phase, dann schützt dich das nicht davor, dass der Durchlauferhitzer von Frau Wagner (unter dir) beim
Schalten heftigst stört, weil die Kontakte hinüber sind, oder Herr Müller im linken Nebenhaus seine 3 phasen Kreissäge im Keller anschmeisst.

Vielleicht kann mir ja mal jemand die Vorteile genauer (Betonung liegt auf genauer...nicht beknackter) erklären. Unter Umständen "verläuft" sich das überlagerte Störspektrum ja (angeblich) nach 10 Metern in der NYM Leitung....Das wäre schön, denn dann würde ich gleich einige Meter zusätzlich abtrommeln.


[Beitrag von -scope- am 11. Jul 2004, 08:22 bearbeitet]
Moonlightshadow
Inventar
#3 erstellt: 11. Jul 2004, 18:12
@SAG

Meine Anlage klingt Abends auch besser als am Tag. Bin aber nicht der Meinung, dass es sich dabei um Voodoo handelt sondern wirklich das Stromnetz verantwortlich ist.

Grüsse


[Beitrag von Moonlightshadow am 11. Jul 2004, 18:15 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 12. Jul 2004, 08:42
Tag,

neben die Vermutung von etwaigen Einflüssen der Stromversorgung zu stellen wäre noch die Vermutung von Mikrodefekten, Temperaturabhängigkeiten oder Kontaktnoise, auch alles zusammen. Alles zusammen liefe alsdann hinaus auf ein uU langsames Oszillieren von Schaltkreisen des Verstärkers, was die Performance-Schwankungen in der Zeit bewirkte.

Wie verlangt, es sei alles 'Psychoakustische' beiseite gelassen.

MfG
Albus
Ch_Event
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 12. Jul 2004, 10:14
Hallo Albus,

einen elektroteschnischen Laien hast du jetzt bestimmt ganz schön beeindruckt.

Mich allerdings würden schon die Gründe für deine langsame Oscillation interessieren.

Die Effekte bezweifel ich nicht. Die Frage ist, sind sie hörbar und wenn ja, warum nur zeitweise?

Scope hat schon recht. Man ist nicht immer in Form zum hören. Allerdings tritt diese Formkrise im Allgemeinen nicht regelmäßig auf.

Das stark verklippte Netz verbessert sich normalerweise am Abend und am Wochenende. Daher kann man zu diesen Zeiten besser Musik genießen.

Grüße vom Charly
SAG
Stammgast
#6 erstellt: 12. Jul 2004, 10:32
Dazu kommt noch, daß mir und vielen anderen HiFi Freunden auch dieses "Mal gut, mal schlecht" Phänomen erst in den letzten paar Jahren bewußt geworden, aufgefallen ist.

Denke ich an meine früheren, auch schon guten Anlagen - da gabs keine guten, schlechten Stunden zum Musik hören. Igerndwie klang das immer gleich. Dagegen halten kann man nur noch den Einzug der Digitaltechnik und das heutige HiFi Komponeten weitaus feiner, hochauflösender, als früher spielen. Man hört heute weitaus mehr Details, selbst in älteren Aufnahmen aus den 70ern, 80ern.

Die Frage ist immer noch, kann man mit einer Filter-Netzleiste dem entgegen wirken, oder bleibt das Gut/Schlechter Phänomen dann auch noch erhalten.

Gruß
Ch_Event
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 12. Jul 2004, 11:08
Hallo SAG,

die Filterleiste ist kein Allheilmittel. Bei leistungsfähigen Endstufen können Induktivitäten in herkömmlichen Filterleisten zu klanglichen Nachteilen führen. Das mußt du ausprobieren.

Bei den kleineren Stromverbrauchern ist die Filterung durchaus sinnvoll.

Auch kann der Einstz von gut konstruierten Trenntrafos zu klanglichen Vorteilen führen.

Grüße vom Charly
olli_werner
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 12. Jul 2004, 11:21

Sieht man mal von Voodoo, wie Raumtemperatur und Gemütsstimmung ab, bleibt doch logisch betrachtet wirklich nur die Stromqualität übrig, oder ?

Brilliante Logik: ALLE anderen Möglichkeiten durch harte Fakten ausgeschlossen und zielsicher auf die Ursache geschlossen. Ein Musterbeispiel wissenschaftlicher Vorgehensweise.

Temperatur ist kein Voodoo! Temperaturdrift eines der größten Probleme aktiver Schaltungen. Temperaturstabilität ist durch teuere zusätzliche Maßnahmen in der Schaltungstechnik zu erreichen. Bei einen All In One Receiver ist daran schon mal gespart worden. (Auch bei HK!)

Trotzdem mal eine Annahme, dass es am Netz liegt.
Du sagst nichts über die genaue Veränderung aus. Ich rate mal einfach du meinst keine Störungen wie Knackgeräusche oder ähnliches. Dann wäre es theoretisch denkbar, dass es in deinem Bereich der Netzversorgung gelegentlich zu einem Spannungsabfall kommt. Bei billigen Verstärkerschaltungen können sich damit schon mal Arbeitspunkte verschieben.
Aber hier nutzt eine Filterleiste nichts. Eine Stabilisierung ist nicht möglich.

Wenn du es ernst meinst, bitte einmal den Lastverteiler deines EVU eine Überprüfung deines Teilnetzes auf Spannungsschwankung. Tatsächlich könnte es in deiner Netzmasche zu einer hohen Blindleistungsanteil kommen. Solche Veränderung im Leistungsfaktor des Netzes ! sind seitens des Lastverteilers tatsächlich schlecht zu kompensieren und führen zu örtlichen Netzschwankungen über die Spannung.

Olli
Albus
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 12. Jul 2004, 11:29
Tag,

wie es zu Oszillationen kommen könnte, die als 'unsauber' merkbar werden? - Alterungserscheinungen oder Temperaturerscheinungen schlicht, auch beides, wie auch schon gesagt. Mit der Folge, dass die Werte für die verschiedenen Versorgungsspannungen, Ruhestrom, für den DC-Bias der verschiedenen Schaltkreise, DC-Offset am Ausgang, nicht mehr im zulässigen Bereich liegen. Contact-Noise kommt vor infolge Belag auf Verbindungen, der uU erst unter Stromfluß bestimmter Stärke (typisch >400 mA) durchbrochen wird; Contact-Noise hat nach Empirie einen umso höheren Grad je seltener binnen 24 h (die Formel dafür 1/f).

Ein ähnlicher Fall: Mein C-2a oszilliert langsam (pendelt) in der Phono-Equalizer-Section zwischen -250 mVDC - 0 - +280 mVDC (Specs: 0 V +/-200 mV), was sich einmal im Laufe des Abends bemerkbar macht, eine Wolke scheint sich zu entladen. Die Tone Control-Section pendelt etwas schneller, aber immerhin noch im Bereich der Zulässigkeitkeit, unhörbar.

Literatur zur Sache: Henry W. Ott, Noise Reduction Techniques in Electronic Systems, McGraw-Hill, 2.nd Edition, 1993, insbesondere den ausführlichen Abschnitt über Contact Noise.

MfG
Albus

NS: Übliche Netzfilter würden an Derartigem nichts bessern können.
A.


[Beitrag von Albus am 12. Jul 2004, 11:33 bearbeitet]
bergteufel_2
Inventar
#10 erstellt: 15. Jul 2004, 18:12

daß die Anlage mal stundenweise gut und dann wiederum einfach nur unsauber klingt.

hi SAG,
da du nicht näher erwähnst, wann diese stunden sind, mach ich mal den Vroschlag, grenz dein Problem ein. Vorschlag: Anlage hören so zwischen 15.00 - 19.00 h und dann (meine ich ernst) so zwischen 23.00 - 02.00h (mußt ja nicht ganz aufdrehen).
Sollte dein Problem mit dem Stromnetz zu tun haben, müßtes du am späten Nachmittag schlechteren Klang haben.
SAG
Stammgast
#11 erstellt: 17. Jul 2004, 21:10
Hallo,

sorry, daß ich mich jetzt erst wieder melde. Hab mir leider mit den super, soliden Chinchsteckern eines Audioquest Kabels die 2 Massehülsen der Chinchbuchsem am HK Receiver rausgezogen. Super Quali die Kiste

Aber zurück zum Thema. Eine gewisse Regel der Zeiten ist schon erkennbar, wenn auch nicht immer. Schlechter klingt es eigentilich so morgens ab 10 Uhr bis 13, 14 Uhr, Dann wieder so ab 17, 18 Uhr bis so 22 Uhr. Aber eben auch nicht immer. Sonntags hingegen fast durchweg gut und sauber.
Wie gesagt, ich hab keinen blassen Schimmer, was an meinem Stromkreis von meinem Vermieter unter mir noch alles drann hängt. Vielleicht noch sein komplettes Wohnzimmer mit vielleicht 15 Trafos. Die Verkabelung im Haus ist auch schon minnigens 40 Jahre alt. Nur bevor ich hier alle Pferde aufscheuche wollt ich es erst einmal mit einer Filterleiste probieren.

Gruß
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