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Verstärker aus Zweiter Hand - Mein Hörvergleich+A -A |
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Autor |
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CarstenO
Hat sich gelöscht |
#701 erstellt: 09. Aug 2015, 11:56 | |
Hallo, der Yamaha A-700 ist in einem guten Zustand. Bis auf leicht knisternde Schalter und Regler hat der Verstärker keine Einschränkungen. Der erste Wechsel erfolgte an den Quadral Pico vom Creek 5350 SE auf eben den A-700. Als Abspielgerät dient der Marantz NA 7004 mit unkomprimierten Audiodateien. Das Klangbild wurde tonal etwas schlanker und räumlich etwas enger. Hervor zu heben sind beim Yamaha A-700 die detaillierten, aber stets feinen Höhen. Stimmen erhielten nach dem Wechsel einen leicht gepressten Charakter und der Bassbereich wirkte zwar sehr genau, aber einfach etwas unterbelichtet. Mit weniger Genauigkeit tönte der einfachere Yamaha AX-350 voller und "wärmer". An die feinen Höhen des A-700 kam er nicht heran, ebenso wenig an dessen Präzision im Bassbereich. Wurde es dann etwas dynamischer (Sergio Mendes "Brasileiro"), hörte ich auch, dass der A-700 weitaus mehr Leistung als der AX-350 hat. Schlagzeugeinsätze kamen knalliger und auch druckvoller. Vielleicht hat mein tonaler Eindruck vom eher schlanken, detaillierten Klang des Yamaha A-700 auch etwas damit zu tun, dass im Handel und am "Stammtisch" von Kombinationen aus Canton-Boxen und Yamaha-Verstärkern abgeraten wird. Auf die aktuelleren Produkte beider Marken würde ich das nicht übertragen. Der A-700 spielt aber sehr gut mit der Highland Audio Aingel 3201 zusammen, die mir immer etwas zu "dunkel" klang. Mir sind Yamaha-Verstärker immer wieder durch ihre guten Phonostufen in Erinnerung geblieben. Es freut mich immer, wenn die Eigenschaften des Verstärkers aus dem Betrieb an Hochpegelquellen auch mit Magnet- und Moving-Coil-Systemen am Phonoeingang erhalten bleiben. Das ist auch beim A-700 so, wenn der MM-Eingang von einem Nagaoka MP-150 am Technics SL-D 3 und der MC-Eingang von einem AT-33 PTG II am Technics SL-1200 Mk 2 versorgt werden. Aus klanglicher Sicht ist der Yamaha A-700 für mich jetzt kein Highlight der Sorte, dass ohne ihn die Welt stehe bliebe. Gehandelt wird er zu Preisen zwischen 50 und 150 EUR, ich sähe ihn im vorliegenden Zustand etwa zwischen beiden Extremen. Im Gegensatz zu einem jüngeren AX-870 (weiter vorne im Thread) möchte ich die solide Bauweise des A-700 hervorheben. Nehme ich beim jüngeren AX-870 den Gehäusedeckel ab, ist das Chassis schon nicht mehr wirklich verwindungssteif. Der A-700 schon. Etwas schwer tue ich mich mit einer Meinung zum "Auto Class A"-Betrieb, dessen Wirkungsweise verschiedenen Verlautbarungen zufolge Einfluss auf meinen Höreindruck nehmen sollte. Ja, es gab kleine Unterschiede, die ich aber nicht zwingend als Vorteile dieser Schaltung wahrgenommen habe. Ohne aktivierte Funktion waren Gesangsstimmen leicht in den Vordergrund gerückt, mit aktivierter Funktion mehr in den Kontext integriert. Je nach aufgelegter Musik empfand ich mal das eine, mal das andere als leicht vorteilhaft. Mit aktiviertem Auto Class A erhitzte sich das Gerät schneller. Falls ich zu diesem Punkt noch zu einer eindeutigeren Meinung komme, werde ich das hier noch ergänzen. Die Ausstattung entspricht mit Ausnahme der regelbaren Loudness-Funktion dem Standard der damaligen Zeit: 3 Hochpegeleingänge, einer davon mit "DAD" statt "CD" beschriftet, 2 Tape-Schleifen und ein zwischen MM und MC umschaltbarer Phonoeingang, dem ein Subsonicfilter zur Seite gestellt wird. Zum unabhängigen Aufnehmen während man einer Quelle lauscht, dient der Record-Selector. In Verbindung mit den Tape-Schleifen gut zum Einschleifen von Soundprozessoren geeignet. Muting-Funktion zum flotten Absenken der Lautstärke oder um die Wirkung des Lautstärkeregler im unteren Pegelbereich feiner zu bekommen und eine Direct-Taste, die Klang- und Loudnessregler umgeht und auf alle Quellen wirkt. Bei späteren Yamaha-AX-Geräten wirkte Direct nur auf den CD-Eingang und zur Umgehung der Klangregler gab es Tone-Defeat. Auf der Rückseite sind die beiden Phono-Buchsen vergoldet, die LS-Schraubklemmen nehmen keine Bananenstecker auf. Tja, das isser, der Yamaha A-700. Viele Grüße, Carsten [Beitrag von CarstenO am 10. Aug 2015, 05:17 bearbeitet] |
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Uwiest
Stammgast |
#702 erstellt: 14. Dez 2015, 19:32 | |
Hallo Carsten, mit Freude habe ich mir dieses ganze Thema durchgelesen, da ich auch gerne mal zwischen günstigen Verstärkern hin- und herwechsele. Unter anderem hatte ich schon dabei: Philips FA 630 -> Damals vom Konfirmationsgeld gekauft, hab ich gemocht. Philips FA 787 -> War neugierig auf den Exot, klanglich zu flach und schlecht auflösend. Sony TA 707 ES -> perfekt neutral, sehr gelassen. Yamaha AX 870 -> spielt aktuell im Wohnzimmer an Braun LS 80 sehr schön. Teleton A500 -> kam auch Musik raus Diverse mittelklassige Receiver von Onkyo und Pioneer, die mich nicht gereizt haben, sondern Beifang waren. Kenwood KR-A 4050 -> sehr spritzig, habe ich gemocht Denon DRA-545RD -> warm, klar, zurückhaltend Denon DRA-585RD -> Nüchtern, kontrolliert Da Du gerne nach dem günstigsten, klanglich guten Verstärker suchst, würde ich gerne einen Kandidaten ins Rennen schicken, der in letzter Zeit mehrfach für unter 15€ versteigert wurde und mir an der Bürokette klanglich sehr gut gefällt. Kraftvoll, plastisch, detailreich. Hat mich echt überrascht, ich wollte nur zum testen irgendeinen günstigen Verstärker schießen. Es handelt sich um einen Sony TA-AX 430 Equalizer-Verstärker mit schrecklicher 80er-Jahre Plastikfront aber brauchbarem Innenleben. Hier ein Bild der "Schönheit": Vermutlich wird er aber bald von einem Kenwood KA 4010 abgelöst. Wenn der da ist, könnte ich Dir den Sony gerne mal rüberschicken falle es Dich interessiert und Du Deinen Eindruck teilen möchtest. Gruß Uwe [Beitrag von Uwiest am 14. Dez 2015, 19:39 bearbeitet] |
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CarstenO
Hat sich gelöscht |
#703 erstellt: 15. Dez 2015, 05:05 | |
Hallo Uwe, danke für Deinen Beitrag. Wenn Du den Sony-Verstärker nicht selbst vorstellen magst, mache ich das gerne. Ich würde ihn mit dem Denon PMA 260 vorstellen. Viele Grüße, Carsten |
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Uwiest
Stammgast |
#704 erstellt: 15. Dez 2015, 07:11 | |
Ja, ist doch ein witziger Vergleich. Der Sony wiegt fast das doppelte vom Denon, hat was mehr Leistung, dafür legt man für den Denon mindestens das doppelte, eher dreifache bei EBay hin. Bin gespannt, wie Du ihn findest. Wenn mein ersteigerter KA-4010 hier ist und funktioniert, dann schicke ich Dir den Sony TA-AX 430 zu. Zu dem Versand schicke ich Dir eine PM. LG Uwe |
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CarstenO
Hat sich gelöscht |
#705 erstellt: 15. Dez 2015, 09:30 | |
Hallo zusammen, hier wird also als Nächstes der Sony TA-AX 430 vorgestellt. Der TA-AX 430 stammt aus den späten 80ern und war in den letzten Rosita-HiFi-Türmen nebst Dual-Plattenspieler und Pioneer-bestückten Eicheboxen zu finden. Je nach "Einkaufsquelle" kann man den TA-AX 430 zwischen 20 und 70 EUR finden. Die Vorgängermodelle kenne ich und halte diese eher für robuste Arbeitstiere, als für wahre Klangperlen. So sieht er aus: Den Denon PMA-260 hatte ich hier schon einmal vorgestellt, war aber mit seiner Performance nicht ganz zufrieden. Nun habe ich ein anderes Exemplar, mit dem ich mich schon beschäftigt habe. Dabei habe ich einige "optisch auffällige" Ähnlichkeiten mit dem Yamaha AX-350 entdeckt, denen ich unter dem Gehäusedeckel mal nachgehen möchte: Die Ausstattung ist bis auf Schraub- statt Federklemmen für Lautsprecher übereinstimmend. Da mit dem Thema "Vinyl" auch die Anzahl der betriebsbereiten Plattenspieler gestiegen ist, werde ich mich auch wieder den Phonoeingängen widmen. Viele Grüße, Carsten [Beitrag von CarstenO am 15. Dez 2015, 15:11 bearbeitet] |
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CarstenO
Hat sich gelöscht |
#706 erstellt: 04. Jan 2016, 07:32 | |
Guten Morgen, heute habe ich den Sony TA-AX 430 in meine Anlage integriert. Wie bei allen Verstärkern dieses Berichts (und allen HiFi-Geräten in meinem Haushalt) habe ich die Netzphase gemessen und den Netzstecker in der Position eingesteckt, in der die Spanung zwischen Schutzkontakt der Steckdose und GND-Schraube am niedrigsten ist. Eine Maßnahme, die sicherlich nicht an vorderster Stelle aller Optimirungsmaßnhemen steht, aber auch nicht erfolglos ist. Als Quellgerät dient einmal mehr der Analogausgang meines Marantz NA 7004, der mit Kimber PBJ verbunden ist. Am Ende von Oehlbachs Rattle Snake hängt ein Paar Dynaudio Focus 140. Vermutlich wegen der mit 75 mm recht großen Schwingspulen bei den Tieftönern dürfen es hier gerne Verstärker mit etwas Leistung sein. Wie der Sony TA-AX 430. Mein erster Höreindruck von inakustikradio ist ordentlich. Mehr wäre sicherlich schon drin, wenn Lautsprecherumschalter und -relais störungsfrei liefen. Den Aufwand der Reinigung werde ich an einer Leihgabe nicht betreiben. Der Zustand des Gerätes zahlt also auch hier auf mein Urteil ein. Und ich lausche ... Viele Grüße, Carsten |
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CarstenO
Hat sich gelöscht |
#707 erstellt: 04. Jan 2016, 10:27 | |
Hallo zusammen, mit dem Sony TA-AX 430 bekommt man bezogen auf die Wiedergabe von Hochpegelquellen einen ordentlichen Verstärker. Ich habe Musikbeispiele von den Kalkbrenners, Nils Lofgren, Holly Cole, sowie Barockmusik (Vivaldis Gitarrenkonzerte) gehört. Mir fiel das gute Timing des Sony auf. Darin war er gleichauf mit dem Creek Destiny 2. Mit vielen anderen Verstärkern hat der Sony die etwas milde Mittenwiedergabe und die eher enge Räumlichkeit gemeinsam. Nach hinten gerückte Einzelereignisse wie in "I Can See Clearly Now" vom Holly Cole Trio sind eben vorne, nur leiser. Da fehlt mir insgesamt Luftigkeit, die z.B. Pioneer A-401, Dual PA 5060 oder mit gewissen Einschränkungen auch Yamaha AX 350 können. Über alles tut der Sony TA-AX 430 in den Höhen etwas zu viel des Guten und wirkt dabei etwas wie "Plastik" mit einer Tendenz zur Härte. Es gibt aber Lautsprecher, die das nach meinem Geschmack brauchen: Highland Audio Aingel 3201. Diese geht mit dem Equalizer-Sony eine super Beziehung ein. Sie braucht Leistung, macht in den Höhen zu wenig und ist in den Höhen auch nicht allzu genau. Ideal match. Da ich schon (zu) viele bessere Verstärker im Bestand habe, wird der Sony TA-AX 430 keine Daueraufenthaltsgenehmigung mit Arbeitserlaubnis bekommen. Im nächsten Post werde ich meine Meinung zur Vinylwiedergabe über den Sony gebildet haben. Hier noch ein paar Detailbilder: Ein 5-fach-Equalizer, der für Geschmackskorrekturen ganz gut taugt: LEDs zur Eingangsanzeige, wie sie für den Bergbau designed sein könnten: Die vermeintliche Leistungsabgabe wird mit roten LEDs angezeigt: Viele Grüße, Carsten |
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Uwiest
Stammgast |
#708 erstellt: 04. Jan 2016, 10:41 | |
Hi, vielen Dank für Deine Meinung. Ich teile diese, zumal ich den Sony an Breitband-Monitoren eingesetzt habe, denen etwas mehr Attacke im Hochtonbereich nicht schadet. Evtl. hast du für den Phonotest ein paar 1-Weger zur Hand, könnte eine taugliche Kombi sein. Lieben Gruß Uwe |
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CarstenO
Hat sich gelöscht |
#709 erstellt: 05. Jan 2016, 06:51 | |
Hallo Uwe, wegen der Vergleichbarkeit führe ich den Phonotest an den gleichen Boxen durch. Hallo zusammen, ich habe mich nach verschiedenen Alternativen (u.a. Philips 312 mit Super M 400, Technics SL-BD 20 mit Jico-Nadel und Argon TT-2 mit Goldnote Babele) für den Technics SL-D 3 mit Nagaoka MP-150 entschieden. Hier gibt es nichts Auffälliges zu berichten. Der Phonoeingang liegt auf dem Niveau einfacher externer Phonostufen wie Dynavox TC 750 oder Pro-Ject Phonobox II USB. Gegenüber der Trichord Dino II verliert die Wiedergabe an Details und weiter an Raumgröße. Das Grundrauschen bleibt unauffällig. Fazit zum Sony TA-AX 430: Kann man über einige optische Hürden hinweg sehen, gibt es gute Gründe sich für diesen Verstärker zu entscheiden: die Leistung und auch die Ausstattung. Auf der Rückseite gibt es eine Einschleifmöglichkeit für einen Soundprozessor, die mit einem Schiebeschalter aktiviert werden kann. Freunde von Nuberts Klangregelkistchen oder von derzeit im Hype befindlichen "Raumeinmessprozessoren" kommen hier auf ihre Kosten. Wer ein uneingeschränkt funktionsfähiges Exemplar zwischen 40 und 50 EUR findet, kann hier zugreifen, wenn kein feingeistiges Klangbild gefragt ist. Das hier vorliegende Exemplar benötigt noch eine oder zwei Stunden Zuwendung, damit es uneingeschränkt funktionsfähig ist. Viele Grüße, Carsten [Beitrag von CarstenO am 05. Jan 2016, 06:57 bearbeitet] |
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CarstenO
Hat sich gelöscht |
#710 erstellt: 28. Apr 2016, 07:14 | |
Hallo zusammen, ich habe beschlossen, diesen Thread nicht fortzusetzen. Schön wäre es trotzdem, wenn Ihr Eure Erfahrungen zum Thema "Verstärker aus Zweiter Hand - Mein Hörvergleich" posten würdet. Vielen Dank für Euer Interesse bis hierher und die netten Feedbacks! Viele Grüße, Carsten [Beitrag von CarstenO am 28. Apr 2016, 07:15 bearbeitet] |
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Wiley
Stammgast |
#711 erstellt: 28. Apr 2016, 07:43 | |
Wow - du hast das Thema hier jetzt fast 9 Jahre verfolgt, Respekt! Da hast du sicherlich das Recht nun mal für Dich auch mal den Deckel drauf zu machen! Ich hab die letzten Jahre interessiert mitgelesen und sag' einfach nochmal "Danke Dir"! In dem Thread hier steckt extrem viel Arbeit und Information - ich denke davon werden auch in Zukunft noch viele profitieren, denn das Thema "veraltet" ja nicht wirklich! Und viel Spaß weiterhin - egal welchen "Projekten" du dich nun zuwenden wirst (hast du sicher längst). |
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CarstenO
Hat sich gelöscht |
#712 erstellt: 28. Apr 2016, 08:48 | |
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gammelohr
Inventar |
#713 erstellt: 28. Apr 2016, 09:03 | |
Schon schade Carsten, ich hab deine Berichte gemocht... |
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Rascas
Inventar |
#714 erstellt: 28. Apr 2016, 10:21 | |
Gerade erst entdeckt! Zu dem Thema kann ich auch etwas beitragen (wenn der TE sich ausklinkt... ). Meine beiden Klassiker habe ich nicht gebraucht gekauft sondern betreibe sie seit neu bzw fast neu: Luxman L 525 und Luxman L 410 Der L525 gehörte zunächst einem Freund. Ich war damals mächtig neidisch auf diesen Boliden. Ich hatte zu der Zeit einen alten Pioneer SA 620 und der Lux war ein unerreichbarer Kracher... Dieser Freund zog nach Bayern und wir hatten kaum noch Kontakt (andere Geschichte). Einzig den gleichen HiFi Händler. Dort stand eines Tages (Ende der 80er) besagter L 525! Wie sich herausstellte war es genau das Gerät, was ich kannte. Ich habe das kurzentschlossen inklusive OVP erstanden und seitdem ist er in meiner Hauptanlage gesetzt. Klangtechnisch ist das eine Klasse für sich. Ausstattungstechnisch auch. Allein die Phono-Abteilung hat einen legendären Ruf, der sich auch bestätigt. Ich weiß (weil ich das Gerät von Anfang an begleitet habe), dass die Phonabteilung an meinem L525 modifiziert ist. Alles, was die Post aufgrund irgendwelcher Vorschriften da an Teilen drin haben wollte wurden bei dem Gerät entfernt. Der L 525 gilt (so wie alle großen Lux 4er und 5er Serie) als anfällig und arg Hitze gefährdet. Kann ich zum Teil bestätigen. Mitte der 90er hatte ich eine Wohnsituation, wo der Lux etwas eng in einem Regal stand. Normal kein Problem. Aber bei einer Fete ist der Lux dann doch in die Knie gegangen. Ist halt nicht der Typische Party-Verstärker und ohne Luft wird es irgendwann eng... Nach einer Abkühlung ist er anstandslos wieder gelaufen. Habe ihm dann bei der Aufstellung die nötige Luft verschafft. War das einzige Mal in all den Jahren, dass ich das erlebt habe. Anfang der 2000er hat er dann angefangen auf dem rechten Kanal zu kratzen... Nicht übe die Regler sondern einfach im laufenden Betrieb. Zu der Zeit war der Service von Luxman zufällig im Nachbarort. Dort wurden dann ein paar Elkos getauscht und das Gerät gewartet. Danach lief er wieder problemlos...bis letztes Jahr. Da fing er wieder an zu kratzen. Diesmal aber mehr über die Regler. Diesmal wollte ich ihm eine professionelle große Wartung gönnen. Habe im Internet ein paar Spezialisten gefunden. Die Preise waren (ohne Diagnose) aber teilweise ziemlich heftig. Mit mindestens 700 Euro sollte ich mal rechnen... Bereit dazu war ich grundsätzlich, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt (-> sparen). In der Zeit habe ich einen Peachtree Audio (aus dem "Bestand") als Ersatz gehabt. Auch schön aber kein klassischer Lux-Ersatz... Dieses Jahr habe ich dann einen kompetenten Service gefunden, der für kleines Geld sich solcher Fälle annimmt. Dort habe ich den Lux hingebracht. Für sage und schreibe 60 Euro hat er eine Komplettwartung gemacht. Seine Diagnose: Alles in Ordnung! Einzig ein paar Regler waren oxidiert. Ließ sich simpel beheben.... Das einzige, was davon übrig geblieben ist: Der Lux hat eine Warmlaufphase (Lämpchen über dem An/Aus-Schalter) In dieser kann es mach wie vor etwas kratzen. Sobald die Lampe aus ist das weg und man kann "Gas" geben. Kenner der Materie werden jetzt vielleicht aufmucken, aber der Lux wird bei mir an Infinity Kappa 8.1 Serie II betrieben. Diese Boxen gelten als Verstärker Killer. Und daran ausgerechnet einen anfälligen Lux? Aber ich kann Entwarnung geben: A läuft die Kombination seit Mitte der 90er problemlos. B ist der L525 (im Gegensatz zu seinen Schwestermodellen L510 und L 530) darauf ausgelegt Leistung bis zu niedrigen Impedanzen (2 Ohm) zu liefern. C sind die Kappas nicht mehr so empfindlich wie die Ur-8er oder gar 9er Kappa. Und mehr als 20 Jahre mehr oder weniger problemlosen Betrieb kann man nicht erwarten, oder? Ich bin heute noch fasziniert, wie toll diese Kombination klingt! Ich kann mir keinen Grund vorstellen diese Kombination auseinander zu reissen. Selbst wenn die Reparatur den Wert übersteigen würde: es lohnt sich (für mich). Optisch steht er immer noch sehr ordentlich da. Und die Optik ist ein weiteres Highlight dieses Geräts: Die Champagnerfront mit den glänzenden Knöpfen (gab es so nur beim L525; die anderen haben matte Knöpfe) und natürlich das Rosenholzgehäuse sind ein Traum. Schwachpunkte: die Lautsprecherklemmen vertragen keine Bananenstecker. Bis letztes Jahr habe ich mit blanken Kabeln oder Krücken gearbeiet. Dann habe ich flexible Pins entdeckt. Das ist perfekt! Im Moment experimentiere ich mit Bi-Wiring indem ich die A und B Ausgänge verkabelt habe und Hoch/Mittel sowie Bass an den Infintys getrennt ansteuere. Der Hauptvorteil ist meiner Meinung nach, dass ich mit doppelten Kabelquerschnitt arbeite. Funktioniert auf jeden Fall und hört sich nach wie vor richtig gut an. Da ich nur zusätzliche Stecker kaufen musste war es ein relativ günstiges Experiment... (Seeehr) lange Rede (soory!), kurzer Sinn: Der Luxman bestätigt einiges von seinen hervorragendem Ruf und seine Schwachstellen bestätigen sich meiner Meinung nach nicht! Er ist durchaus Langzeitstabil. Ok, er wird im Dauerbetrieb gut warm. Aber das hat normal keinerlei negative Auswirkung. Warum zum Vergleich ein L410? Weil meine damalige Freundin (und heutige Frau :)) diesen in den 80ern neu gekauft hat und wir diesen ebenfalls immer noch haben! Das Gerät hat grundsätzlich ganz ähnliche Eigenschaften wie der L525. Vielleicht etwas weniger "Klang-Volumen", Bei der Ausstrahlung fehlen ihm die glänzenden Knöpfe, etwas Gehäusevolumen und vor allem das Rosenholzgehäuse. Modifiziert haben wir den Phono-Eingang damals ebenfalls... Was haben in der ganzen Zeit mit einem 2ten Luxman gemacht? Gute Frage... Als der L525 ins Haus kam habe ich den kurzerhand konserviert und in die OVP des L525 gepackt. Seitdem ruhte er in einem trockenen Raum. Bis ...dieses Jahr! Weil ich den L525 zur Wartung gegeben habe, habe ich den L410 einfach mal rausgeholt und testweise vorsichtig zum Leben erweckt. Er "sprang" anstandslos sofort an und spielte traumhaft. Einzig im Dauerbetrieb wurde es mir etwas suspekt: ich fand, dass er ungebührlich warm wird und habe ihn lieber wieder ausgemacht. Der Einfachheit halber ging er mit zum Service mit dem L525. Dort wurde er ausgiebig getstet. Die einzige Schwachstelle, die gefunden wurde: die Lampe über dem Lautstärkergler ging nicht (die ging aber Ende der 80er schon nicht mehr....). Dummerweise hat der Sefrvice-Mann die gegen eine farbige LED getauscht. Der L410 hat von Haus schon eine gelbe und eine grüne LED auf der Front. Jetzt hat er auch noch eine blaue... Sieht ein bisschen Kirmes aus. Tut aber keinen Abbruch... Von dem L410 war der Service-Mann noch mehr beeindruckt: völlig unberührt und unbespielt... Was ich den damit vorhabe? (Vielleicht wollte er ihn kaufen?). Ganz einfach: wieder einmotten! Vielleicht gibt es irgendwann mal einen Grund einen fast ungebrauchten L410 haben zu wollen. Oder die Erben freuen sich. Was mir die Geräte wert sind kann man mit Geld schwer messen und das wären die auch niemanden Wert... Der L525 wird aktuell in gutem Zustand um 1.000 Euro gehandelt (gekostet hat der mal 2.500 DM). Der L410 wird für 400 Euro verschleudert. Wahrscheinlich gab es einfach zu viele davon? Für Luxman Verhältnisse war das Gerät ein toller Erfolg (und aber auch der Anfang vom Ende...). |
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CarstenO
Hat sich gelöscht |
#715 erstellt: 28. Apr 2016, 11:35 | |
Vielen Dank! |
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Halfterhalter
Neuling |
#716 erstellt: 16. Jul 2016, 11:00 | |
Hallo Carsten und dem Rest der Mitleser und Schreiber. Habe jetzt mal alles durchgelesen und möchte auch mal meine Hörerfahrungen mitteilen. Ich habe hier ein ganzes Sammelsurium an Geräten stehen, die ich jetzt mal gezielt angehört habe. Da wären die Kenwood KA 5010, KA 5040, 5090 Onkyo A-8420 (Sperrmüllfund) Marantz PM 7000 Receiver nehme ich noch mal mit dazu: Optonica 2121 Pioneer SX 254 Und ein Grundig 310 kommt auch noch dazu. Noch etwas zu meiner Geschichte. Eigentlich dreht sich bei mir alles um meine Lautsprecher. Das sind Eigenbauten, die ich Ende der 80ger gebaut habe. Diese bestehen aus 3 Audax, 33, 17, 34 und 1 Coral Treiber, nach Klinger gebaut. Die Bässe haben jetzt neue Sicken bekommen, die 17ner Mitteltöner müssen noch. Die Lautsprecher sind eher hell timbriert und sind empfindlich z. B. bei hellen Frauenstimmen, das kann da schnell agressiv klingen. Dafür suche ich jetzt einen Verstärker. Zu aller Anfang trieb ein Kenwood KA 801 die Lautsprecher. Gleich vorweg, die ganzen Geräte, die ich hier beschreiben will, können dem KA 801 lange nicht das Wasser reichen, leider habe ich den verkauft, als der immer mehr Macken bekam. Als Referenz nehme ich jetzt den Kenwood KA 5090, dessen Eigenheiten kenne ich am besten. Als Zuspieler läuft ein Kenwood DP-5050, ein gebraucht günstiger aber sehr guter Spieler. Gehört wird: Massive Attac- Heligoland, Protection Lamb- Lamb Parov Stellar- Rough Cuts Coco Rosie- The Adventures of Ghosthorse and Stillborn Melody Gardot- Currency of men Bugge Vessseltoft- Moving Miles Davis- Kind of Blue China Moses und noch einiges andere ... Zum KA 5090 Den habe ich in der Bucht für 100 Euro ohne FB gekauft. Zu Anfang war er OK, mit der Zeit bekam er ab und an auf einem Kanal heftige Verzerrungen, die Lautstärke schwankte. Durch heftiges drehen an der Balance ist es dann wieder verschwunden. Der ist Reparatur bedürftig. Was gefällt: Die Geschwindigkeit, Dynamik. Das macht Spaß. Einzelne Instrumente, Töne kommen sauber mit schöner Feinzeichnung ans Ohr. Ich erkenne die Instrumente, deren Charakter wieder, die ich auf Live Konzerte oder selbst spielte. Der Bass geht Tief, könnte etwas mehr Kontur haben. Der Mittelton (Gesang) wird etwas hervorgehoben. Im Hochton ist recht sauber, Becken klinge so wie ich sie aus dem wahren Leben kenne. Was mir nicht gefällt: Der Grundtonbereich ist unterbelichtet, Stimmen fehlt etwas Wärme, Volumen. Dadurch kann der Mittel - Hochtonbereich aggresiv wirken. Das ist auch bei Bläsern so, die mehr dunkles Timbre haben sollten. Besen auf dem Schlagzeugfell fehlt der warme Grundton. Die Auflösung im mittleren/oberen Bereich könnte etwas besser sein. Für Leute, die dunkel abgestimmte Lautsprecher haben, wäre der 5090 eine Empfehlung, der bringt Leben in die Bude. Bei meinen hell abgestimmten Lautsprechern mag ich einiges gar nicht hören, z.B. Coco Rosie mit deren hellen Stimmen. Wenn die Aufnahme dann noch hell abgemischt ist, macht es keinen Spaß mehr. Deshalb habe ich mich nach einem anderen Verstärker umgesehen. Jetzt steht hier ein Marantz PM 7000, aus der Bucht für 135 E.. Marantz soll ja eher warm abgestimmt sein und der hat ja auch noch diverse Preise bekommen. Demnächst mehr ... |
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coreasweckl
Hat sich gelöscht |
#717 erstellt: 17. Jul 2016, 14:31 | |
.....Die Geschwindigkeit, Dynamik. Das macht Spaß. Einzelne Instrumente, Töne kommen sauber mit schöner Feinzeichnung ans Ohr. Ich erkenne die Instrumente, deren Charakter wieder, die ich auf Live Konzerte oder selbst spielte. Der Bass geht Tief, könnte etwas mehr Kontur haben. Der Mittelton (Gesang) wird etwas hervorgehoben. Im Hochton ist recht sauber, Becken klinge so wie ich sie aus dem wahren Leben kenne. Was mir nicht gefällt: Der Grundtonbereich ist unterbelichtet, Stimmen fehlt etwas Wärme, Volumen. Dadurch kann der Mittel - Hochtonbereich aggresiv wirken. Das ist auch bei Bläsern so, die mehr dunkles Timbre haben sollten. Besen auf dem Schlagzeugfell fehlt der warme Grundton.".... meine Erfahrung bzw Einschätzung: klingt für mich irgendwie so, als wenn jemand gerne Musiker geworden w ä r e.... wirkliche "seriöse" Musiker verschiedener Genres, die zumindest ich kenne, beschäftigen sich so gut wie gar nicht bzw. nie mit dem Klang von (Hifi) Verstärkern ... , die haben besseres zu tun...zumal wenn sie Berufsmusiker sind... aber Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel... [Beitrag von coreasweckl am 17. Jul 2016, 15:13 bearbeitet] |
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xutl
Inventar |
#718 erstellt: 17. Jul 2016, 14:45 | |
Besser nicht! oder: MUSS das sein |
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Smoke_Screen
Inventar |
#719 erstellt: 20. Aug 2017, 23:50 | |
Bump. Musste mal sein,da dieser Thread doch ziemlich infornativ ist. Nur schade das sich niemand bewegt ihn fortzuführen. |
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CarstenO
Hat sich gelöscht |
#720 erstellt: 21. Aug 2017, 08:48 | |
Danke! |
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Smoke_Screen
Inventar |
#721 erstellt: 14. Okt 2017, 12:15 | |
Heute möchte ich euch den Sony TA-F450D aus den späten Achtzigern (~1987/88) vorstellen. Preislich rangierte der Verstärker seinerzeit mit 800 DM am unteren Ende der Skala der damals noch frischen Vollverstärkersubspezies mit eingebautem DAC. Aktuell ist der F450D keine Seltenheit im Gebrauchtmarkt wo Preise zwischen 50 - 150 Euro aufgerufen werden. So konnte ich für recht schmale 60 Euro inklusive Versandkosten vor einiger Zeit ein Exemplar aus der heimischen Bucht fischen. Wie sich herausstellte gab es einige Wackler an den Eingangsbuchsen sowie Kontaktprobleme am analogen Eingangswähler und dem Tone On/Off Schalter der Klangeinstellung. Ansonsten lief aber alles. Optisch präsentiert sich der F450D als kompaktes Gerät mit regalfreundlichen Abmessungen von 435 x 130 x 365 mm (BxHxT) bei gut 8 kG Gewicht. Er hat eine Sony-typische, gefällige Frontplattengestaltung, die sich im Style an die damalige "ES" Vollverstärkerfamilie anlehnt. Effektiv handelt es sich beim F450D um eine Sonderversion des Top Verstärkers des seinerzeitigen Consumer Programms von Sony,dem TA-F400. In einigen Staaten wurde der TA-F450D auch als TA-F450ESD vermarktet. Wie es scheint ein reines Exportmodell,abzielend auf den westlichen "early adopter at a budget". Auf der analogen Seite bietet der Verstärker denn auch den damals üblichen Durchschnitt bei der Anschlusspalette in Mittelklassegeräten: Phono MM/MC,3x Hochpegel,2 x Tape,2 x Lautsprecher und eine 6,3mm Kopfhörerklinkenbuchse. Auch die Bedienfeatures entsprechen diesem Standart: Rec-out Selector ohne Off-Position,MM/MC Wahl an der Frontplatte zuschaltbare Loudness und Subsonicfilter,abschaltbare Klangeinstellung. Der übliche Source-Direct-Schalter wurde im F450D zum Digital-Direct-Schalter der das analoge Ausgangssignal vom DAC um den analogen Eingangswahlschalter,den Digital/Analog-Schalter und die Klangsteller herumleitet. Die Kanalbalance kann weiterhin eingestellt, sowie Loudness und Subsonic-Filter bei Bedarf zugeschaltet werden. Will man bei allen anderen analogen Signalquellen die Klangeinstellung um- gehen gibt es den Tone On/Off Schalter. Die Anschlusswerte liegen bis auf die mit 300pF für manchen MM Tonabnehmer etwas hoch geratene Eingangskapazität des Phono MM Eingangs im üblichen Rahmen. Allerdings werden im Verstärker die berüchtigten Cinch Winkelbuchsen für Platinen- montage verwendet und Sony war zusätzlich noch geizig bezüglich der Befestigungsschrauben der Buchsen... Wie man sieht wurde auch bei den passiven Bauteilen nicht gerade eine Materialschlacht geschlagen. Trotzdem verfügt die Phonovorstufe über eine mittels FET gespeiste Stromquelle für die bei Sony üblicherweise verwendete Differenzeingangsstufe vor dem Opamp (BA4560) mit sehr rauscharmen 2SC2545. Ein Feature das man z.B. in den älteren TA-F45/55 findet,aber nicht mehr in den kleinen ES-Amps oder den Top QS Verstärkern. Auf der digitalen Seite wird ein optischer(Toslink),ein koaxialer (Cinch-) Eingang,sowie eine mit koaxialen (Cinch-) Buchsen ausgestatte DAT-Schleife geboten. Digital wird exklusiv mit 44,1kHz/16Bit mit der Außenwelt kommuniziert,was bei den für die Hörsessions angeschlossenen CD und DVD Playern auch einwandfrei funktionierte. Die optische Eingangsbuchse ist ebenfalls wackelkontaktgefährdet,da nur zwei kleine zusätzliche Lötpunkte zur Kraftentlastung dienen. Den Saft bekommt das Board über eine extra Sekundärwicklung des Trafos welche onboard gleichgerichtet,vorgesiebt und mittels Längsregler auf symetrische 12V und 5V heruntergespannt werden. Wie man sieht basiert der DAC auf Standart Burr Brown PCM58P 18Bit Singlechannel Konvertern, dem hauseigenen CXD1144A 18Bit Digitalfilter mit 8 fachem Oversampling und dem Yamaha Demodulator Chip YM3623B. Die Eingangswahl wurde mit Standart TTLs realisiert,dem Interface Chip ein aktiver Korrekturfilter für die Pulsweite vorgeschaltet,aber auf ein MSB den der PCM58 unterstützt wurde verzichtet. Den analogen Ausgängen der PCM58er folgt eine als Integrator geschaltete Bufferstufe mit einem SIP8 Dual Opamp (M5218L). Es folgen elektronische Schalter für Muting und Deemphasis bevor das Signal über eine 3er Steckerleiste von der Platine geleitet wird. Hinter der Frontplatte verbirgt sich die Line/Klangregelstufe. Von links nach rechts befinden sich Bass-,Treble- und Balancesteller. Der schwarze Kasten zwischen den Klangstellern ist der Tone-On/Off Schalter. Über der Viererreihe Winz-Elkos sieht man den Opamp der Linevorstufe. Wie beim DAC-Board wird auch hier ein M5218L im SIP8 Gehäuse verwendet. Die Klangeinstellung findet rein passiv mittels RC-Filtern statt wie aus den "ES" Vollverstärkern bekannt,wenn auch mit kleineren Folien-C´s bestückt als dort. Sony hat diese Lösung später auch in den fernbedienbaren Modellen wie z.B. F419R,F519R,F435R,F535R angewendet,den Opamp dort aber auf den schnelleren und rauschärmeren Mitsubishi M5220L upgegraded. F445R,F545R und F645R sowie F420, F470 F490 und F511 dagegen müssen mit einer mit M5218L bestückten Opampkaskade und aktiver Klangregelung auskommen. Bei den Verstärkern F561R und 661R wurde schließlich auch auf den Lineamp gänzlich verzichtet und zu passiver Klangregelung zurückgefunden. Die britischen Sondermodelle F440E,F442E,F540E und F542E verzichten ebenfalls auf die Linevorstufe und gar komplett auf eine Klangregelung und die Balanceeinstellung. Weder Klang-,Balance noch Lautstärkesteller sind im F450D mit gekapselten,staubdichten Potis ausgeführt. Sie funktionieren aber auch nach Jahrzehnten noch einwandfrei dank ihrer geschickt angebrachten staubgeschützten Positionierung. Das Netzteil und die Endstufensektion des F450D. Links neben dem Trafo finden sich die Primärsicherungen und die Verteilerleiste für die ungeschaltete 220V Buchse an der Rückseite des Gerätes sowie den zweiten Sekundärspannungsabgriff für den DAC. Darüber die 15 V Längsregler die sowohl den Lineamp wie auch die Phonovorstufe versorgen. Da sie an der Spannungsver- sorgung der Ausgangsstufen hängen, sorgt ein Satz Hochlastwiderstände dafür das die +- 46V auf einen für die Regler akzeptablen Wert heruntergespannt werden. Darüber befindet sich das Relais der Schutzschaltung,dessen Steuerung der NEC µPC1237 übernimmt. Gleich rechts neben dem Relais befinden sich die Endstufenausgänge,wo das Signal zum Lautsprecherwahlschalter an der Vorderseite geleitet und von da aus an die Lautsprecherklemmen geführt wird. Rechts neben den Endstufenausgängen befindet sich die Spannungsversorgung der eigentlichen Endstufen mit vergleichsweise massiv wirkenden Gleichrichterdioden und Siebelkos (2 x 10000µF/50V). Direkt rechts daneben die Spannungsversorgung für die Endstufenfrontends mit wesentlichen zierlicheren Dioden und Elkos (2 x 1000µF/50V). Die Endstufenelektronik selbst befindet sich links und rechts aussen auf der Platine und natürlich an den Kühlkörper angeschraubt. Die Ausgangsstufe selbst besteht aus den bekannten Sanken 2SA1215/2SC2921 im MT200 Gehäuse. Die Class-B Treiberstufe besteht aus den Sony Favoriten NEC 2SA985/2SC2275. Damit entspricht der Leistungsteil der Endstufen einem F570ES. Die Frontends sind jedoch das typische Sony Mittelklassedesign mit Eingangsdifferenzstufe mittels bipolarem Doppeltransistor und Stromspiegel per Transistor und Diode anstelle eines Transistorpaares. Trimmpoti`s zur Ruhestromeinstellung gibt es beim F450D keine (Autobias) und neben der regulären Schutzschaltung befinden sich zwischen Frontend und Ausgangsstufen noch Strombegrenzer,die dafür sorgen sollen das die kräftigen Ausgangsstufen den Trafo nicht in die Überlastung treiben. Rein soundmäßig konnte der F450D im Originalzustand mich nicht überzeugen. Weder über Phono,Hochpegel noch via eigenem DAC vermochte der Verstärker dem Ideal eines "Drahtes mit Verstärkung" nahezukommen,sondern zeigte einen unangenehmen klanglichen Charakter der je nach Aufnahme und Signalquelle sich mehr oder minder deutlich zeigte,was zu unterschiedlich stark ausgeprägten Empfindungen von Lästigkeit führte und nicht gerade zu ausgedehnten Hörsessions verleitete. Ein überarbeiteter F450D dagegen bereitet durchaus Freude,bedarf aber neben schlichtem Bauteiltausch auch etwas re- engineering an ein paar Stellen. Bei einem Anschaffungspreis um die 100 Euro kommt so noch etwa dieselbe Summe an Bauteilen obendrauf plus einige Stunden Frickelei. Wobei der F450D leider nicht so servicefreundlich ist wie z.B. ein F470. Ehrlich gesagt,hätte es mein Bauteilefundus nicht hergegeben,investiert hätte ich in das Gerät nicht,sondern es schlicht als klangliche Zitrone abgehakt,repariert und weiterveräußert. Die Tatsache das das Gerät trotz einiger guter Zutaten dermaßen unbefriedigend klang,sorgte zunächst dafür das es in die Schämecke zu Staub fangen verbannt wurde,weckte dann aber doch meinen Ehrgeiz. Unterm Strich kann ich den F450D daher nur jenen empfehlen die eine ausgeprägte DIY-Neigung haben. Imho ist bei diesem Modell ab Werk zuviel revers getunt (aka der Rotstift benutzt) worden. Und das wird wohl auch für den von analoger Seite her baugleichen TA-F400 gelten. Schaut man sich auf dem Gebrauchtmarkt um gibt es Lohnenderes. Auch unter dem Gesichtspunkt einer Renovierung. Das Vorhandensein eines rudimentär implementierten DACs spielt heute sowieso keine Rolle mehr. |
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Reina
Ist häufiger hier |
#722 erstellt: 15. Okt 2017, 17:17 | |
Hallo smoke, nach der dankenswert ausführlichen Vorstellung würde mich natürlich auch interessieren, was denn nun die Hauptschuld am schlechten Klangeindruck hatte bzw. was Du im Details modifiziert hast. Ich weiß nicht, ab wann hochpräzise Audio-Analysesysteme, wie die Audio Precision System x, bezahl- und verfügbar waren. Aber schon seit vielen Jahren werden eigentlich alle messtechnisch erfassbaren Unzulänglichkeiten in der Entwicklung aufgedeckt und abgestellt. Bei solch alten Verstärkern werden vermutlich viele Elkos und sämtliche Kontakte von Schaltern, Potis und Relais nicht mehr in bester Verfassung sein. Moderne Low-ESR (Versorgung) und bipolare (Signalweg) Elkos dürften jeden älteren Verstärker klanglich aufwerten. |
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Smoke_Screen
Inventar |
#723 erstellt: 15. Okt 2017, 19:10 | |
Hallo Reina Was mir jetzt spontan so einfällt: Phonopre: FTZ-Filter entfernt,Eingangskapazität auf ~ 125pF gesetzt,Opamp gewechselt (4065 --> 2068) und Lag-Compensation angepasst Elkos in den Gegenkopplungen gewechselt,RIAA Filterbausteine gegen etwas höherwertige getauscht Siebkapazität vor der Schaltung verdoppelt,5% R´s gegen 1% R`s an den Eingangsdifferenzstufen,den Gegenkopplungen und den Filterstufen getauscht. DAC : Netzteil bekam einen frischen Elkosatz. Keramikkondensator in der Latch Enable Leitung zwischen DF und DA-Chips gegen einen PP-Film C getauscht. Ausgangsbuffer Opamp getauscht (5218 --> 2068) Line: Opamp getauscht (5218 --> 2068) und dessen frequenzabhängige Gegenkopplung entfernt,Koppelelkos entfernt bzw. gegen Folien-Cs getauscht Endstufen: Limiter entfernt,HF-Stabilisierung durch Pole-Splitting an der Class-A Treiberstufe,Schutzschaltung auf ~ 60W gesetzt. Netzteile: Bei den Siebelkos für die Ausgangsstufen habe ich etwas herumexperimentiert. Hatte 12000µF/80V Panasonic TUP, 10000µF/63V Panasonic TSHA und Elna 10000µF/63V aus einem Schlachtgerät drinne. Letzte blieben dann auch. Das Netzteil für Phono und Linestufen hat etwas rauschärmere Längsregler und frische etwas üppiger Siebelkos bekommen. Kann sein das ich noch was vergessen habe. Iss schon etwas her. Jedenfalls läuft der F450D nun klanglich unauffällig. Das Hauptproblem scheint mir zu sein das der Trafo zu schwach für die Ausgangsstufen ist. Der wird auch wesentlich wärmer als die Ausgangs- transitoren wenn Leistung gefordert ist. Deswegen auch wohl die Limiter. Und die ziehen auch schon Saft ab wenn sie das noch gar nicht sollen was in einem ausgedünnten und flachen Sound resultiert. Zum Vergleich: In meinem F570 gibts 4x12000µF/63V für dieselben Ausgangsstufen und da wirds gerademal handwarm wenn die Scheiben wackeln. Andersherum ist die Phonovorstufe im F450D nun einen Tick rauschärmer und wirkt etwas breitbandiger als die im F570 mit LOMC. Der DAC ist ok,aber mit den PCM58P`s kann man eigentlich noch besser. |
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mag*netar
Neuling |
#724 erstellt: 25. Aug 2018, 18:30 | |
Auch wenn es Jahre zu spät ist. ^^ Ich habe meinen 6350R geliebt, klarer warmer sound der die JBL's gut bedient hat. Ich glaube ich habe damals knapp 1000,-DM bezahlt bei Brinkmann damals in Hamburg. Der Sound war an den selben Lautsprechern einem 500DM Kenwood Verstärker um Lichtjahre überlegen. Seitdem weiß ich das ich niemals wieder weniger möchte. Kurze Zeit späte habe ich mir auch einen sehr schönen HK 7400 dazu gekauft. Bei Kassettendeck war ich aber Technics Fan. Ein Technics Plattendreher war auch dabei. Schöne Anlage für mein Budget damals. Danach hatte ich sehr lange erstmal nix zur Hand. Irgendwann viel mir dann mal ein Onkyo TX7920 Stereo Receiver in die Hand, geschenkt aus einem Umzug. Kurze Zeit später gab es einen Sony CD Player dazu und einen weiteren Denon Vollverstärker, den ich aber wieder verkauft habe, keine Fernbedienung. Heute nun hat dieser einwandfrei funktionierende TX7920 die ehrenvolle Aufgabe ein Paar Quantum 507 anzutreiben, was ihm auch recht gut gelingt. Der Sound ist wirklich recht angenehm klar, trotzdem auch kräftig und wirkt nie kurz vor Herzinfarkt. Wirklich laut geht es hier eh nicht. Alle Schalter Poti etc funktionieren einwandfrei ohne knarzen, schleifen und knistern. Der Motor für die Lautstärke surrt ganz gemütlich rauf und runter über die Fernbedienung. Das einzige was mich zum Aufrüsten hier bewegen würde wäre ein Receiver mit integriertem DAC und fernbedienbaren Klangregelungen. Mir ist auch ein etwas genügsamer Umgang mit der Steckdose wichtig. So mancher von den Kollegen gönnte ich weit über 500W. Derzeit bin ich mit meiner kleinen Budget Anlage mehr als zufrieden was Sound angeht. [Beitrag von mag*netar am 25. Aug 2018, 19:00 bearbeitet] |
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Golfgaser
Ist häufiger hier |
#725 erstellt: 19. Okt 2023, 10:09 | |
Hallo, ich hoffe ich kann hier noch was dranhängen - vom Thema passt es ja - auch wenn es leicht angestaubt hier ist (ich bin es auch) Also, habe mein Wohnzimmer entrümpelt und dort alles auf Sonos umgestellt. Nun habe ich mein Retro-Hifi-Zeugs incl. Vinylsammlung als Haufen Elend rumstehen. Ursprünglich habe ich mir Anfang der 80ger Jahre direkt in Japan folgende Teile zusammengekauft: Receiver - JVC R-K22 Speaker - Pioneer CS-303 Plattenspieler - Hitachi HT-68 Später kamen dann noch folgende Sachen dazu bzw Receiver ausgetauscht.: Receiver - Sony STR-DE225 CD-Player - JVC XL-Z232BK Doppelkassettendeck - JVC TD-W222 Nun möchte ich mich von den Receivern/CD-Player/Kasette/Plattenspieler incl. Plattensammlung trennen. Ja leider hängt viel Herzschmerz dran - aber es steht nur rum - Musik habe ich alles auf dem NAS in Flac-Qualität abgelegt. Nun habe ich folgendes vor: Für mein Office wollte ich wenigstens die schönen Speaker retten. Dazu einen guten gebrauchten Verstärker passend zu den Boxen - wo ich dann einen Netzwerkplayer (3,5Klinkenstecker-Cinch adapter) dranhänge. Als Player hätte ich Samsung S10 Androidtablet, Dell-D430 (Kodi?), NUCi3 (aber ohne Display dann ). Ich denke das Tablet fliegt wohl aus Qualitätsgründen raus. Der NUC wäre mir ganz lieb aber hat ja kein Display. Also dann wohl der kleine Dell als Streaming-Client (könnte auch eine SSD mit der Musiksammlung direkt ranhängen - müßte aber dann wieder einen Sync mit dem NAS basteln). Nun mal die Frage nach einem guten Verstärker? Könnte mir auch einen relativ neuen vorstellen z.B. sowas wie der Pioneer A-207. Schön wäre auch ein Verstärker mit kleinem Equalizer. - Der Grundig V-4200 II - wäre wohl zu schwach? Also max ca.100€ würde ich noch ausgeben wollen. Habe mich schon 20Jahre nicht mehr mit diesem Thema beschäftigt - bin also nicht mehr auf dem "Stand der Technik". Vielen Dank für eine Antwort (Den JVC-Receiver möchte ich nicht weiternutzen, da der Lautstärke-Schieberegler im unteren Lautstärkebereich schlecht zu händeln geht) Hier die techn. Daten aller Teile: Receiver: JVC R-K22 https://www.hifi-wiki.de/index.php/JVC_R-K_22_L und Sony STR-DE225 https://www.hifi-wiki.de/index.php/Sony_STR-DE_225 Doppelkassettendeck: JVC TD-W222 https://www.hifi-wiki.de/index.php/JVC_TD-W_222 Plattenspieler: Hitachi HT-68 https://www.hifi-wiki.de/index.php/Hitachi_HT-68 CD-Player: JVC XL-Z232BK https://www.hifi-wiki.de/index.php/JVC_XL-Z_232 Speaker: Pioneer CS-303 https://www.hifiengine.com/manual_library/pioneer/cs-303.shtml Tablet - SM-T800 https://icecat.biz/rest/product-pdf?productId=33101593&lang=de NUC - https://ark.intel.co...c-kit-nuc5i3ryk.html (7.1 Intel HD Audio Realtek) Dell Latitude D430 - https://www.lapstore.../Dell-Latitude-D430/ (SigmaTel STAC9200 - Audi-Chip) [Beitrag von Golfgaser am 19. Okt 2023, 10:10 bearbeitet] |
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