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Gehäuse Dämmung.was macht Sinn?

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Mechwerkandi
Inventar
#51 erstellt: 02. Jan 2024, 12:44
Wenn ich durch Handauflegen feststellen kann, das ein Gehäuse im Betrieb vibriert, dann wird das die Emissionen beeinflussen.
Genauso wie beispielhaft Resonanzen durch Lüftungsrohre. Wers nicht glaubt, besucht ein Konzert in der Hamburger Sporthalle.

Wie sich das auswirkt, nun, da spielen auch noch andere Komponenten mit hinein.
flexiJazzfan
Inventar
#52 erstellt: 02. Jan 2024, 12:56
Ich denke das mit dem Gehäuse ist so weit klar: mit Pappe geht’s nicht, aber Beton muss auch nicht gleich sein!

Ich möchte aber nach der qualitativen Betrachtung dessen, was im LS-Gehäuse passiert, noch eine Energiebetrachtung nachschieben. Diese wirft wieder ein anderes Licht auf eine (übertriebene) Dämmung.
Wir wissen, dass mit 1 Watt Ausgangsleistung des angeschlossenen Verstärkers die resultierende Schallleistung ausreicht, im ganzen Raum mehr oder weniger laut Musik zu hören. Eigentlich wird meines Wissens nach aber nur ca. 1% der elektrischen Leistung auch in Schall verwandelt. Von dieser ist bei dynamischen LS mit Gehäuse nur eine Hälfte zur Beschallung genutzt, die andere Hälfte der akustischen Leistung wird in der Box „vernichtet“. Wir können also mit 0,005 Watt akustischer Leistung Musik hören!

Wenn jetzt jedoch richtig Party gemacht werden soll und dem Verstärker 50 Watt/LS abgefordert werden, dann hören wir gerade mal mit 0,25 Watt/LS Musik. Eben so viel schluckt die Dämmung (und klopft an die Gehäusewand). Wo bleiben jetzt die restlichen 49,5 Watt? Diese werden „benutzt“, um die Schwingspulen und die Frequenzweiche aufzuheizen!

Was folgt daraus? Den Chassis „Luft lassen“ beim Dämmen, Regalboxen sind keine PA Anlage, man kann Spulen zum durchbrennen bringen (schon gemacht), LS mit hoher Belastungsfähigkeit arbeiten mit „kleinen“ Verstärkern entspannter als umgekehrt.

Gruß
Rainer


[Beitrag von flexiJazzfan am 02. Jan 2024, 12:59 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#53 erstellt: 02. Jan 2024, 16:16

flexiJazzfan (Beitrag #52) schrieb:
Beton


Falls jemand einen Höreindruck dazu will: wie mancher weiß, weil ich mich eh nicht schäme es zu erwähnen, hatte ich in der Vergangenheit Zugriff auf dieses System: https://www.lambda-labs.com/de/referenzen/wall-of-bass

Haupteinsatzzweck war eine öffentliche VA. Vor der VA konnte, während des Soundchecks, wenn man's so nennen will, eine Weile leise(r), entspannt, probegehört werden. Somit denke ich habe ich einen ganz guten Eindruck der Qualitäten des Systems gewonnen.

Mein Fazit: 13 Tonnen Beton - und beim hören Null (qualitativer) Unterschied zu einer entzerrten CB mit simplem Holzgehäuse unter vergleichbaren Umgebungsvariablen.


Das Thema Effizienzverlust aufgrund Bedämpfung wurde Mitte der ersten Seite dieses Threads bereits behandelt. Diese Messserie ist dazu auch noch ganz schön / aufschlussreich: https://www.visaton....mpfung-von-gehaeusen
Wave_Guider
Inventar
#54 erstellt: 06. Jan 2024, 22:06
Wegen Effizenzverlust, der hat auch seine Vorteile.

Angenommen ein PA Topteil.

Und das Volumen für das Konus-Chassis ist wie üblich nicht mit Absorbtions-Wolle ausgefüllt.
Vielleicht sind ein paar kleine Stücke Alibi Absorbtions-Material drinnen, welche entsprechend aber komplett ohne jede Wirkung sind.

Im Vergleich die gleiche Box, aber vollständig mit Absorbtions-Wolle gefüllt.

Die ungefüllte Box wird sich lauter anhören.

Wegen Peaks aufgrund von Stehenden Wellen, die durch die Membrane dringen.
Und die das Gehäuse im Bereich der Peaks in eine Schallquelle verwandeln.
Die von der Lautstärke nicht viel leiser sind, als der direkte Chassis-Schall.

Das gefüllte Gehäuse wird sich leiser anhören.

Weil hier Peaks nicht (oder viel weniger) zum allgemeinen Lautstärke-Eindruck beitragen.
Aber: die gefüllte Box wird sich viel sauberer anhören (weniger das Gehör stressen).

Und da hat man die Auswahl zwischen zwei konstruktiven Ansätzen:

- meine Box soll möglichst laut erscheinen
- meine Box soll möglichst sauber klingen.

Grüße von
Thomas
BjoernMZ
Inventar
#55 erstellt: 09. Jan 2024, 12:47
Hallo,

Ich will beides;-) laut und sauber...
Darum das ganze auch 2x pro Seite.. also 2x 85db Wirkungsgrad..Verdoppelung vom Chassis bringt doch da auch eine Steigerung...die 1000hz Übergabe zum HT ist mein Limit auf 105db SPL auf 1m...ein zweites Weichenprofil ist aber kein Problem...dann sollten 120db kein Problem sein..

Natürlich höre ich dann nicht so laut;-)

Habe jetzt Urlaub aber Hexenschuss....dafür ist alles da um die TMTs mit ihrem Gehäuse abzuschließen...Finish Layer mit Einfräsung und Magneten für de Stoffbespannung kommen später...erstmal Rohbau für alle Treiber abschließen...

Mal schauen zu was ich in der Lage bin....scheiß Rücken..darum auch kein Beton;-D

Ich habe ja über eine halbe Tonne Beton verbraucht für meine 3x 120KG Subs und Top Teile...die Letzte Planung mit dem 4ten Weg kam dann auf ca 300KG pro Box, aus UHPC Beton...Das war mir dann zu heftig...

1

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3

Gruß
Björn


[Beitrag von BjoernMZ am 09. Jan 2024, 12:52 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#56 erstellt: 11. Jan 2024, 16:25
NukaCola
Ist häufiger hier
#57 erstellt: 21. Jan 2024, 00:20
Kann jeder so machen wie er will. Wenn ich mir Gehäuse baue, neige ich auch zu Übertreibungen.
Mittlerweile bin ich aber etwas am Boden der Tatsachen angekommen. Schaut man sich Messungen zum Ausschwingverhalten verschiedener
Boxen aus der Hifi Industrie an, wird man sehen, dass die meisten einwandfrei funktionieren. Die K&T hat das bereits mehrmals gemacht.
Selbst einfachst aufgebaute, ja schon "billig" wirkende Gehäuse, zeigten ein sehr gutes Verhalten.
Mein Fazit : Zu 99% ist dieses Thema überbewertet ! Man investiert viel zu viel Zeit und Geld für ein besseres Gefühl. Das war es aber auch.
Der Handlungsbedarf entsteht meistens im Kopf
trilos
Inventar
#58 erstellt: 21. Jan 2024, 00:31
Sorry, aber das so pauschal zu sagen ist Unsinn.

Natürlich lohnt sich ein gewisser Aufwand.

Es sind sicher keine "Welten", aber ich hatte schon das Vergnügen identische Lautsprecher -und zwar exakt identische- gegeneinander zu hören, die sich nur im Gehäuseaufwand unterschieden.
Da konnte man sehr gut heraushören, ob und wieviel ein aufwändigeres Gehäuse zum Klang beiträgt.

Zudem kann man das auch messen, es wurde hier im Forum schon öfter in diversen Threads gezeigt:

Messungen....

Schönen Sonntag,
Alexander
NukaCola
Ist häufiger hier
#59 erstellt: 21. Jan 2024, 00:47
Mir ging es um die Leute die es vollkommen übertreiben, nicht mehr und nicht weniger.
Für eine Verbesserung die man nur messen kann, sehe ich den Aufwand nicht. Sollte man es in einem Blindtest deutlich heraushören,
hat man schon beim Bau der ersten Box grobe Fehler gemacht. Und bitte nicht immer gleich von "Unsinn" schreiben. Höflichkeit ist mir wichtig.
trilos
Inventar
#60 erstellt: 21. Jan 2024, 01:28
Höflichkeit uns Respekt sind wichtige Güter. Einverstanden.

Dann lass aber auch die pauschalen Verallgemeinerungen und das Abqualifizieren, wie z.B. in diesem Satz von dir zu lesen:
"Der Handlungsbedarf entsteht meistens im Kopf".

Es lässt sich messen, es lässt sich hören.

Seit Jahrzehnten gibt es dazu Forschung, stelle das nicht einfach in Abrede.

In der Klang & Ton sowie auch in der Hobby Hifi wurde immer wieder mal betont, was sinnvoll umsetzbar ist, und was nicht.
Was viel bringt, und was eher wenig bringt.
Die Messungen zeigen deutlich, dass es einen Unterschied macht.
Und bei der Größe eines Gehäuses im Vergleich zu einem TT oder TMT (= ein Vielfaches der Membranfläche!), ist jede Maßnahme ein Gewinn.
Die Kunst liegt darin, die richtige "Mischung" zu finden.

Wenn du wirklich neu im Forum bist, dann sieh dich etwas um, sieh dir die Bauberichte an.... die Leute denken sich etwas dabei.

Die Physik lässt sich nicht über´s Ohr hauen....
NukaCola
Ist häufiger hier
#61 erstellt: 21. Jan 2024, 01:42
Einverstanden

Ich bin übrigens nicht neu. Hab nur die alten Account-Daten vergessen... Ich lese das HF schon seit sicher 15 Jahren
Der DIY Lautsprecherbau ist definitiv super spannend. Ich schaue mir immer wieder gerne diverse Bauberichte an.


[Beitrag von NukaCola am 21. Jan 2024, 01:43 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#62 erstellt: 21. Jan 2024, 08:13

trilos (Beitrag #58) schrieb:
Zudem kann man das auch messen, es wurde hier im Forum schon öfter in diversen Threads gezeigt:

Messungen....


Die dieser Grafik zugrunde liegenden Daten stammen aus Picosound's aka Dipl.-Ing. Thomas Ahlersmeyer's Untersuchung verschiedener Gehäusematerialen, welche ich bereits auf der ersten Seite dieses Threads in Beitrag #48 verlinkt & kommentiert hatte.

Quelle der Grafik spezifisch ist das ARTA Handbuch 2.4, Seite 157; Autor Dr. Heinrich Weber aka gans.


Die Messserie zeigt die Responses im Nahfeld (kein Fernfeld, d.h. kein Bezug auf die Hörposition) beim anklopfen (keine Anregung durch eine Lautsprechermembran) von Platten (kein Lautsprechergehäuse), ohne Berücksichtigung des in der Praxis in jedem Lautsprechergehäuse vorhandenen Dämpfungsmaterials / Dämmwolle.

Der Praxisbezug, d.h. was am / im tatsächlichen Lautsprecher vorgehen würde, und was bzw. wieviel davon am Hörplatz ankommt bzw. vom Direktschall übertönt wird, ist bei dieser Messserie also fast gänzlich abwesend - das gilt es dringend zu beachten, statt zu übersehen was hier überhaupt (nicht) gemessen / beurteilt wurde, und sich mangels Kontexts falsche Meinungen zu bilden.


Eine interessante Materialstudie ist es allemal; solange man versteht, dass die Ergebnisse eine begrenzte Übertragbarkeit auf den Lautsprecherbau haben.
Es kann sich übrigens jedermann auf Picosound die Quelldaten im .wav Format downloaden und in der Messsoftware seiner Wahl auswerten, wie Heinrich / gans das fürs ARTA Handbuch auch gemacht hat. Hier dafür zwei Beispiele:

Frequenzgang; türkis die aufwendigste / teuerste untersuchte Lösung, 16mm MDF + 4mm Bitumen + 4mm Sperrholz, schwarz 22mm Span:

FR

Cumulative Spectral Decay; links 16mm MDF + 4mm Bitumen + 4mm Sperrholz, rechts 22mm Span:

CSD MDFBitSperr CSD Span
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