Fragen zum gerichteten Abstrahlverhalten

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--_Noob_;-_)_--
Inventar
#1 erstellt: 25. Mrz 2007, 19:59
Moin,

im Moment beschäftigt mich die Frage welche Abstrahlcharakteristik für welchen Raum optimal ist oder ob es die optimale per se gibt.

Für Druckkammertreiber gibt es verschiedene Hörner, die je nach Auslegung den Schall vertikal und horizontal bündeln. Zum Bleistift 40°x 60°...
Natürlich hängt die Wahl eines Horns immer vom Einsatzzweck und den verwendeten Treibern ab. Darum geht es mir auch nicht.

Wo ist das Mittelmaß zwischem dem minimalen Sweetspot eines gr. Breitbänders (z.B. Fe 206e) und eines "Hall-Soßenwerfers"??

Gruß
Patrick
2eyes
Inventar
#2 erstellt: 25. Mrz 2007, 20:27
Ohne geeignete Maßnahmen nimmt die Bündelung eines Lautsprecherchassis von tiefen zu hohen Frequenzen generell zu. Das gilt auch für einen Fe 206e, der diese hohe Bündelung auch nur im Hochton aufweist.

Ziel ist es, die Bündelung einer Box über alle Frequenzen möglichst konstant zu halten - vor allem krasse Unterschiede/Sprünge beim Übergang von einem Chassis aufs nächste zu vermeiden.

Ob diese gleichmäßige Bündelung dann eher weit oder eng sein sollte, ist weitgehend Geschmackssache bzw. hat mit den Hörgewohnheiten zu tun.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#3 erstellt: 25. Mrz 2007, 20:40
Konstantes Bündelungsmaß macht Sinn. Vl. habe ich mich auch nicht klar genug ausgedrückt, denn darum geht es mir nicht.

Es geht eher um deinen letzten Satz, denn es kann doch nicht nur Geschmackssache sein, oder?
Wenn ich eine sehr breite Abstrahlcharakteristik habe, erhöht sich ja der Diffusschall. Zu eng ist imho aber auch nicht gut (Nahfeld ausgenommen). Wie stark sollte ein Ls denn nun bündeln??
2eyes
Inventar
#4 erstellt: 25. Mrz 2007, 20:47
Wenn Du konzentriert von einem bestimmten Hörplatz aus hörst, ist starke Bündelung ein Mittel, um den Einfluss des Hörraums möglichst niedrig zu halten.

Wenn Du überall im Raum eine passable Musikwiedergabe wünscht, macht breites Abstrahlen mehr Sinn.

Ist wie beim Autofahren: Porsche oder Pickup. Beides gleichzeitig wird schwierig.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#5 erstellt: 25. Mrz 2007, 20:52

2eyes schrieb:
Wenn Du konzentriert von einem bestimmten Hörplatz aus hörst, ist starke Bündelung ein Mittel, um den Einfluss des Hörraums möglichst niedrig zu halten.

Wenn Du überall im Raum eine passable Musikwiedergabe wünscht, macht breites Abstrahlen mehr Sinn.

Ist wie beim Autofahren: Porsche oder Pickup. Beides gleichzeitig wird schwierig. :D


Is schon richtig, Rudolf. Aber es gibt ja nicht nur weiß und schwarz Und Pickup mit Porschemotor gibts auch
Kann man sagen, daß 30° reichen um die Raumeinflüsse zu minimieren und man trotzdem auf dem Sofa noch bequem hin und her rutschen kann??

Mir fehlt da einfach ein bisschen die Erfahrung im Hören und Konstruieren von LS.


[Beitrag von --_Noob_;-_)_-- am 25. Mrz 2007, 20:53 bearbeitet]
Granuba
Inventar
#6 erstellt: 25. Mrz 2007, 23:44
Er sollte konstant bündeln, daß ist das wichtigste!

Harry
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#7 erstellt: 26. Mrz 2007, 06:25

Murray schrieb:
Er sollte konstant bündeln, daß ist das wichtigste!

Harry


Und wie merke ich das beim Messen? Der Frequenzgang bleibt unter Winkel gleich, aber der Pegel ist geringer?
Granuba
Inventar
#8 erstellt: 26. Mrz 2007, 09:32

Und wie merke ich das beim Messen? Der Frequenzgang bleibt unter Winkel gleich, aber der Pegel ist geringer?


Guck mal hier im Forum nach "Constant Directivity"...

Harry
Ars-Bolandi-Acoustics
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 26. Mrz 2007, 10:13
Hallöchen, Noob,

mach´dir doch einfach mal eine massstabsgetreue Skizze deines Raumes, zeichne die möglichen Boxenstandorte ein und alle Punkte an denen du ordentlich hören willst.
Dann kannst du einfach per Lineal die benötigte Abstrahlbreite einzeichnen und abmessen, kannst aber genausogut ablesen, ab welchem Abstrahlwinkel störende Reflektionen u.ä. auftreten.
Ideal für dich wäre dann eine Box, die im benötigten Nutzwinkel möglichst homogen gleichen Pegel abstrahlt und spätestens unter den Winkeln der ersten störenden Reflektionen gleichmässig und homogen, aber möglichst stark pegelreduziert abstrahlt.

Generelle Aussagen lassen sich hier nicht treffen, dazu sind die Hörräume, die Sitzgewohnheiten und Einrichtungsstile usw. viel zu verschieden.

Schöne Grüße, Günther
kceenav
Stammgast
#10 erstellt: 26. Mrz 2007, 10:41
Hallo Patrick --
--_Noob_;-_)_-- schrieb:
im Moment beschäftigt mich die Frage welche Abstrahlcharakteristik für welchen Raum optimal ist oder ob es die optimale per se gibt.

Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort.

Ein wenig weiter führt es, zu unterscheiden zwischen "theoretisch optimal" und dem "(subjektiv) klanglichen Ergebnis" in Abhängigkeit vom Verhältnis des Direktschalls zum "Diffusschall". Um wirklich genau zu differenzieren, muss zusätzlich auch noch die Beschaffenheit und Intensität sogenannter "früher Reflexionen" betrachtet werden.

Eine gut durchdachte -- aber dennoch nicht unanfechtbare -- Definition der theoretisch "optimalen" Wiedergabe findet sich in diesem Diskussionsfaden; ergänzend geht es hier um die Frage der Realisierung "neutraler" Wiedergabe.

Kurz gefasst besagt der in diesen Threads vertretene Standpunkt in Bezug auf die erstrebenswerte Abstrahlung:

1.) Der "Diffusschall" sollte eine frequenzneutrale Charakteristik haben. (Im Idealfall wäre der Frequenzgang des Lautsprechers immer linear, egal unter welchem Winkel gemessen wird; allerdings hängt die Charakteristik des Diffusschalls insgesamt auch stark von den Reflexionseigenschaften des Hörraums ab..)

2.) Wesentlich ist aber genauso der Aspekt der Intensität des Diffusschalls. Am Hörplatz soll nach Ansicht des "Neutralklang"-Verfechters AH. der Direktschallpegel den des diffusen Schalls geringfügig übertreffen; auf jeden Fall sind Verhältnisse abzulehnen, wo am Hörplatz der Diffusschall bei weitem überwiegt. (Was in nicht konsequent raumakustisch behandelten Räumen und bei den üblichen Hörabständen -- ganz wichtig in dem Zusammenhang! -- aber leider(?) die Regel ist ...)

3.) "Frühe Reflexionen" sollten sowohl mit aureichender Verzögerung -- ideal: >15 ms = Zeit, die der Luftschall für eine Wegstrecke von etwa 5m benötigt ... -- als auch gegenüber dem Direktschall sehr stark gedämpft (20dB++) am Hörplatz eintreffen.

Soll die Fragestellung so vereinfacht werden, dass es "nur" noch darum geht, welches Klangbild am besten gefällt, gelangt man naturgemäß zum individuell verschiedenen Geschmack der Hörer.

Den einen gefällt es, wenn sie mit kopfhörerartiger Genauigkeit hören, welche "Räumlichkeit" auf dem Tonträger enthalten ist. Die anderen bevorzugen einen mit "Hallsoße" (Hey, Du hast ja anscheinend schon so einiges in der Richtung gelesen ... ! ) des Hörraums "angereicherten" Klang.
Aber selbst wenn man diesen Geschmack als gegeben hinnimmt, hängt das "optimale" Abstrahlverhalten des LS nach wie vor von der Raumakustik -- bezogen auf LS und den Hörplatz -- ab.

Wo ist das Mittelmaß zwischem dem minimalen Sweetspot eines gr. Breitbänders (z.B. Fe 206e) und eines "Hall-Soßenwerfers"??

Falls das noch nicht ganz klar sein sollte: Der Aspekt, wie eng oder breit der Haupt-Hörplatz und seine Umgebung "beschallt" werden, ist natürlich wiederum eigenständig zu bedenken.


[Beitrag von kceenav am 26. Mrz 2007, 12:46 bearbeitet]
Shefffield
Inventar
#11 erstellt: 26. Mrz 2007, 12:08
Ich hab' da 'ne Idee...

Ich weiß nur noch nicht, ob es verrückter Blödsinn ist oder ein verrückter Ansatz, den zu verfolgen sich lohnen könnte.

Es gibt prinzipiell zwei Methoden, das Abstrahlverhalten bei tiefen Frequenzen schmaler zu gestalten: Per Vorsatz oder per Schallauslöschung (beim Dipol).

Ich spiele aber (noch?) gerne mit backloaded Hörnern, die Kugelstrahler sind. Wie kannman deren Abstrahlverhalten einengen?

Was haltet Ihr davon, einen senkrechten, schmalen Hornhals zu entwerfen und seitlich davon den von der Membranrückseite abgestrahlten Schall aus dem Gehäuse zu leiten? Damit hätte man eine Kreuzung aus Dipol (natürlich nicht für höhere Frequenzen) und backloaded Horn.

Blödsinn oder lohnender Ansatz? Welchen Einfluss hat der Hornmund, wie könnte man den zähmen?

Grüße,
Axel
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#12 erstellt: 26. Mrz 2007, 21:40
Hallo Günther,
vielen Dank, mit dieser Antwort kann ich doch schonmal was anfangen. Werd ich nach dem Umzug am Wochenende gleich mal tun.

Hallo Bernd,
auch Dir vielen Dank. Hast meinen Kopf zum qualmen gebracht Gut so. Ich musste Deinen Beitrag ein paar mal lesen um alles zu verstehen...

Gruß
Patrick

P.S.: Wenn ich das jetzt richtig verstehe, ist es mit einem 3-Wegerich einfacher ein konstantes Bündelungsmaß zu erreichen als mit einem 2-Weger, right?
Granuba
Inventar
#13 erstellt: 26. Mrz 2007, 21:41

P.S.: Wenn ich das jetzt richtig verstehe, ist es mit einem 3-Wegerich einfacher ein konstantes Bündelungsmaß zu erreichen als mit einem 2-Weger, right?


Weder noch, alles eine Frage des Gesamtkonzepts. "Einfacher" ist aber sicherlich der Zweiwegerich.

Harry
ukw
Inventar
#14 erstellt: 27. Mrz 2007, 21:53

--_Noob_;-_)_-- schrieb:
Moin,

im Moment beschäftigt mich die Frage welche Abstrahlcharakteristik für welchen Raum optimal ist oder ob es die optimale per se gibt.

Für Druckkammertreiber gibt es verschiedene Hörner, die je nach Auslegung den Schall vertikal und horizontal bündeln. Zum Bleistift 40°x 60°...
Natürlich hängt die Wahl eines Horns immer vom Einsatzzweck und den verwendeten Treibern ab. Darum geht es mir auch nicht.

Wo ist das Mittelmaß zwischem dem minimalen Sweetspot eines gr. Breitbänders (z.B. Fe 206e) und eines "Hall-Soßenwerfers"??

Gruß
Patrick


Hallo, ausgehend von Deinem Ursprungsposting ...
Die Vorredner haben sicher recht - vieles hängt vom Raum ab.
Ich bin der Meinung das Du mit 90x60 Grad oder gar 90x40 Grad Hörnern ganz gut beraten bist. 90 Grad breit (horizontal) und 40 oder 60 Grad hoch (vertikal).
Dann kommt alles am Hörplatz an.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#15 erstellt: 28. Mrz 2007, 21:46
@ UKW: das ist doch mal ne Aussage.
OT: was hast Du gegen Ryanair??

@Murray: Wenn ich einen eng abstrahlenden LS mit konstantem BM möchte, wäre bei einem 2-Weger ein gr. Bass + Schallführung und ein HT mit Horn oder WG sinnvoll, oder?



Es gibt ja von Limmer Hornvorsätze/WG's für Tieftöner. In welchem Frequenzbereich wirken denn diese?? Weiß das jemand?
Bündelung in den untersten Lagen erreicht man doch eigentlich nur mit kardioider ( hab ich das jetzt richtig geschrieben )Abstrahlung.

Viele Grüße
Patrick
ukw
Inventar
#16 erstellt: 28. Mrz 2007, 22:20

--_Noob_;-_)_-- schrieb:
@ UKW: das ist doch mal ne Aussage.
OT: was hast Du gegen Ryanair??


Ryan ist die reinste verarsche... PS: Ich bau Dir für 0,01 Ct Deine Traumboxen bekommen.


--_Noob_;-_)_-- schrieb:

@Murray: Wenn ich einen eng abstrahlenden LS mit konstantem BM möchte, wäre bei einem 2-Weger ein gr. Bass + Schallführung und ein HT mit Horn oder WG sinnvoll, oder?



Es gibt ja von Limmer Hornvorsätze/WG's für Tieftöner. In welchem Frequenzbereich wirken denn diese?? Weiß das jemand?
Bündelung in den untersten Lagen erreicht man doch eigentlich nur mit kardioider ( hab ich das jetzt richtig geschrieben )Abstrahlung.

Viele Grüße
Patrick


Bass wird gebündelt, wenn die Schallwelle kleiner als die Schallquelle ist (großes Array oder ÖrpZ ). Die Kardioiden braucht man wenn die Welle größer als die Quelle ist. Wie z.B. bei ein paar Hifi oder PA Subs
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#17 erstellt: 28. Mrz 2007, 22:40
d.h. die Limmer-Teile bündeln bis zu der Frequenz, bei der die Wellenlänge noch kleiner ist als der Hornmund. Je größer der Hornmund, desto tiefer die gebündelt abgestrahlte Frequenz
ukw
Inventar
#18 erstellt: 29. Mrz 2007, 07:56
richtig
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