Verstärker an letzter Dose möglich?

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Blackthorne
Stammgast
#1 erstellt: 20. Jan 2007, 23:01
Hallo,

ich habe Kabelfernsehen und 3 TV-Dosen hintereinander geschaltet.

An der 3. Dose kommt bei ARD nur ein Signal mit einer Stärke von 41 dB an, RTL etc. digital bekomme ich überhaupt nicht, an der 1. Dose ist alles ok und an der 2. habe ich nur analoge Signale, die auch alle in Ordnung sind.

Frage: Kann ich einen separaten Verstärker von z.B. 20 dB direkt zwischen der 3. Dose und dem Fernseher setzen? Ich will dort nur digitale Programme sehen.



[Beitrag von Blackthorne am 20. Jan 2007, 23:33 bearbeitet]
Highfideldidei
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 21. Jan 2007, 01:10
Hallo,

können kannst du schon, doch bringen wird es NICHTS !!!

Du MUSST ein Signal immer VOR dem Teil der Anlage verstärken an der der Verlust entsteht, also genau gesagt MUSST du an der Stelle verstärken, wo das Signal noch gut ist um so das GUTE Signal um den Faktor anzuheben um den es in der nachfolgenden Installation wieder abgeschwächt wird.

In deinem Fall würde das bedeuten Verstärker an die ERSTE Dose, sodass er das Signal zu den dahinterliegenden Dosen verstärkt.

Es macht keinen Sinn, ein schwaches Signal (bei dir die 40db) mittels Verstärker wieder anzuheben, da der Verstärker nur das verstärken kann, was er geliefert bekommt und dabei verstärkt er ALLES und somit verstärkt er dir auch das nicht gewollte "Rauschsignal". Da das "Rauschen" im Verhältnis zum gewollten Nutzsignal bei einem schlechten Signal wesentlich höher ist, so hast du, wenn du ein schlechtes Signal verstärkst im Prinzip danach zwar ein stärkeres Signal, doch da der Verstärker ALLES verstärkt, so hast du danach wieder das selbe Verhältnis zwischen Rausch- und Nutzsignal und somit immer noch kein gescheites TV Bild.

Wie gesagt, du MUSST den Verstärker dort platzieren, wo das Signal gut ist und du ein einwandfreies TV-Bild hast.
Der Verstärker sollte dann genau soviel an Verstärkung haben, wie auf dem Weg zu deinem weiteren TV Anschluss an Signal verloren geht.

Beispiel:

An deiner 1. Dose hast du z.b. ein super Signal von 80db.

An der 2. Dose sind es nur noch z.b. 50 db und die digitalen Programme fehlen.

An der 3. Dose hast du nur noch 40db und überhaupt kein TV-Bild mehr.

Sagen wir mal, dass du mit einem Signal von 70db wieder ein einwandfreies TV Bild hast, so musst du nun nach der ersten Dose einen Verstärker setzen, der dir das Signal von 80db auf 110db, also um 30db anhebt, somit hast du dann an der 3. Dose ein Signal von 40db + 30db = 75 db und an der 2. Dose 50db + 30db = 80 db und alles funktioniert wieder.


Ich möchte anmerken, dass meine db-Zahlen hier frei erfunden sind und nur zur Verdeutlichung der Systhematik dienen.

Gruss Frank
Blackthorne
Stammgast
#3 erstellt: 21. Jan 2007, 14:59
Hi,

wenn ich das so wie von Highfideldidei beschrieben mache, habe ich an der ersten Dose doch einen viel zu hohen Pegel. Das ist doch genau das, was ich nicht wollte. Im übrigen ist das genau die Standardantwort, die man immer wieder bekommt.

Abstrakt gesprochen ging meine Frage dahin, ob man insbesondere bei digitalen Programmen, die im wesentlichen ja nur ja oder nein kennen und bei denen theoretisch ein vorhandenes Rauschen nicht mit verstärkt wird, durch einen Verstärker vor dem LCD-TV den Pegel auf das richtige Maß anpassen kann.

Ich habe es versuchsweise mal mit einem alten Verstärker, den ich noch rumliegen hatte, versucht. Das Signal war sofort um rd. 18 dB höher, Unterschiede in der Qualität habe ich nicht ausmachen können.

Highfideldidei
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 21. Jan 2007, 16:58
Du sollst den Verstärker ja auch NACH der ersten Dose setzen, sodass er das Signal erst NACH der ersten Dose verstärkt und NICHT noch das Signal der ersten Dose mit anhebt, da dann an dieser Dose dein Signal übersteuert wäre !

Was heißt hier "Standartantwort" ???

Es ist nunmal fakt, dass ein Verstärker dafür konzipiert ist, diverse Leitungsverluste usw. auszugleichen und dazu MUSS er immer VOR den Teil der Anlage geschaltet werden, auf dem der Verlust auftritt.

Ein Verstärker kann nicht zaubern und aus einem schwachen Nutzsignal wieder ein gutes brauchbares Signal machen, deswegen funktioniert dein Vorhaben NICHT, ein 40db schwaches Signal mittels Verstärker wieder brauchbar zu machen, denn überlege doch mal, wenn das wirklich funktionieren würde, so könnte man sich aufs Dach winzig kleine Sat-Schüsseln stellen, die ein mega schwaches Signal liefern und dieses Signal könnte man dann mittels Verstärker wieder auf den Pegel anheben, welcher einer großen Schüssel gleicht.
Doch wie gesagt, das funktioniert nicht, da du im schwachen Ausgangssignal ein relative hohes Verhältnis zwischen Nutz- und Rauschsignal hast und da du mit dem Verstärker ALLES verstärkst, bekommst du zwar von der db-Zahl wieder ein brauchbares Signal, doch da sich am Verhältnis der beiden Signale nichts ändert, ist deine Signalqualität genauso schlecht wie am Anfang und somit ist das Signal weiterhin NICHT brauchbar.

Wenn du dich mit solch einer Tatsache nicht zufrieden geben kannst und dies als "Standartantwort" bezeichnest, so probier dein Vorhaben doch einfach aus (probieren geht über studieren), du wirst sehen, es wird nicht funktionieren und falls es doch geht, so lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.

Gruss Frank
Blackthorne
Stammgast
#5 erstellt: 21. Jan 2007, 17:35
Hallo Frank,

ich wollte dir nicht zu nahe treten mit dem Begriff "Standardantwort", es war nicht negativ gemeint. Ich wollte damit lediglich sagen, dass das die Antwort ist, die jeder gibt.

Bei einer digitalen Übertragung werden die Signale, die ja letztlich nur aus '0' und '1', 'ja' und 'nein', 'Strom' oder 'kein Strom' bestehen, der reinen Lehre nach regeneriert, d.h. die Qualität des Signals lässt sich bei digitaler Übertragung im Gegensatz zu analoger durchaus verbessern.

Was ich wissen wollte, ist, ob diese Theorie auch praktisch beim Fernseher anwendbar ist. Ich hatte die Frage auch ausdrücklich auf digitale Programme beschränkt, bei analogen wird das Rauschen ebenfalls verstärkt.

Nichts für ungut und danke für den Tipp!

Highfideldidei
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 21. Jan 2007, 17:50
Kein Problem.

Rein von der Logik könntest du recht haben, doch aus der Praxis ergibt sich jedoch das Bild, das ich dir oben beschrieben habe.

Musst es dir vielleicht so vorstellen:
das logische Signal (0 und 1) ist relativ schwach, d.h. dein receiver erkennt den Unterschied zwischen 0 und 1 so gut wie nicht mehr und kann deswegen das Signal nicht mehr verwerten.

Wenn jedoch ein Receiver das logische Signal nicht mehr richtig erkennt, wie soll dann dieses Signal von einem Verstärker "erkannt" werden und dementsprechend richtig verstärkt werden ?

Der verstärker verstärkt das Signal, welches er geliefert bekommt und wenn er dieses Signal nicht klar abgrenzen kann, so hast du nach der Verstärkung immernoch das selbe schlechte Signal wie davor, nur dass es eben um einige db stärker ist.

Zudem kommt noch dazu, dass JEDER Verstärker dem Signal noch "schlechte Anteile" beimischt.
Wie groß diese Anteile sind, hängt von der Güte des Verstärkers ab. Je qualitativ hochwertigere Bauteile in ihm verwendet wurden, desto weniger produziert der Verstärker "schlechte Signalanteile", jedoch wird die Qualität eines Signals normalerweise immer nach der verstärkung etwas schlechter sein, als davor. Schon alleine aus diesem grund ist es abzuraten, ein qualitativ schlechtes Signal zu verstärken.

Aber wie gesagt, probier dein Vorhaben aus, doch ich denke, es wird nicht funktionieren.

Schalte deinen verstärker lieber HINTER die erste Dose (wo das Signal noch einwandfrei ist) und verstärke da das Signal so, dass es an der letzten Dose noch ausreichend
ist.

Gruss Frank

P.S. Halte mich auf dem Laufenden, wenn du diese Sachen in der Praxis ausprobierst, ist immerwieder interessant Praxisnahe Ergebnisse zu erhalten.
KuNiRider
Inventar
#7 erstellt: 22. Jan 2007, 11:19

Blackthorne schrieb:
Bei einer digitalen Übertragung werden die Signale, die ja letztlich nur aus '0' und '1', 'ja' und 'nein', 'Strom' oder 'kein Strom' bestehen, der reinen Lehre nach regeneriert, d.h. die Qualität des Signals lässt sich bei digitaler Übertragung im Gegensatz zu analoger durchaus verbessern.


Da ist dir ein massiver Denkfehler unterlaufen. Bei einer digitalen Busübertragung wie z. bsp. LAN und einem dazwischengeschalten Hub stimmt das, denn da wird der digitale Inhalt empfangen (funzt auch da nur solange die Bits noch lesbar ankommen), die Kanten aufgesteilt und mit frischen Pegel wieder verteilt.
Dein Antennensignal ist aber nicht digital, sondern viele (unterschiedlich) modulierte Trägerfrequenzen. QAM 64 bedeutet nun, dass der Demodulator jedes einzelne 'Informatiönchen' in ein Koordinatensystem von 8x8 Felder eintragen können muss. Ist der Rauschanteil zu hoch kann der Demodulator nicht mehr genau erkennen wo er hinschreiben soll und das Signal fällt aus. Daher ist das was Highfideldidei richtig. Faustwert für ein zur Verstärkung brauchbares Signal sind 68dBµV und unter 60dBµV kommt nur noch Müll raus.
Wenn du schon in dB messen kannst müsste sich doch auch der Fehler in deiner Anlage herausfinden lassen, denn dass ein Signal von der 2ten zur 3ten Dose dermaßen einbricht, ist nicht normal!


[Beitrag von KuNiRider am 22. Jan 2007, 11:22 bearbeitet]
Blackthorne
Stammgast
#8 erstellt: 22. Jan 2007, 16:35
Hi,

der Verlust zwischen den Dosen fand ich auch mehr als merkwürdig. Ich habe dann versuchsweise anstelle der 3. Dose, die ja die letzte in dem Strang ist, das Kabel direkt mit dem Fernseher verbunden und hatte statt der 41 dB nun ein Signal von 62 dB. Irgendetwas mit der dose ist anscheinend nicht in Ordnung.

Frage: Wenn ich dauerhaft die Dose weglasse und es bei der direkten Verbindung belasse, mache ich da irgendetwas falsch?

KuNiRider
Inventar
#9 erstellt: 22. Jan 2007, 17:00
Dann ist deine Leitung "offen" und du hast zu wenig Entkopplung zwischen den TV. Es können Störungen an den vorderen Dosen auftreten.
Richte doch lieber mal gleich die Anlage, denn auch 62dB sind recht mager (oder hast du einen Digital-Kanal gemessen?

Was sind denn vorne für Dosen verbaut und wieviel Pegel kommt da jeweils raus?
"normale" Pegel:
HÜP: 62-72dB
nach Verstärker: ca. 90 (S4)- 92dB (K29)
aus erster 15dB-Durchgangsdose: ca. 71dB
aus zweiter 15dB-Durchgangsdose: ca. 67dB
aus zweiter 10dB-Durchgangsdose: ca. 68dB
Blackthorne
Stammgast
#10 erstellt: 22. Jan 2007, 17:13
Hi,

wieso ist die Leitung denn offen, sie wird doch vom Fernseher abgeschlossen, oder nicht (ich denke leider immer in Stromkreisen etc, von diesen hochfrequenten Dingen habe ich nicht so viel Ahnung)?

Gemessen habe ich an einem digitalen Kanal, und zwar nicht mit einem normalen Messgerät, sondern mit dem von ish mitgelieferten Kabelreceiver. Aber selbst wenn die Werte in der absoluten Höhe nicht sehr genau sind, die Differenz von rd. 20 dB mit und ohne Dose ist doch erstaunlich.

Wo bekommt man denn solche Dosen? Bei solchen Läden wir MediaMarkt etc. ist man ja schon froh, überhaupt eine zu finden, beim Radio- und Fernsehhändler um die Ecke ist i.d.R. ein Modell vorhanden, das nach Aussage des Händlers dann auch gleich das beste auf dem Markt ist.

Dosen mit unterschiedlichen Durchgangsdämpfungen habe ich noch nirgendwo gesehen.



[Beitrag von Blackthorne am 22. Jan 2007, 17:16 bearbeitet]
KuNiRider
Inventar
#11 erstellt: 22. Jan 2007, 17:32
Ein Receiver der in dBµV anzeigt?!
Die dich ich kenne zeigen zB 65% an, und das ist nicht mehr als einen Hausnummer.
Durchgangsdosen mit 15 und 10dB Auskoppeldämpfung (und den Abschlusswiderstand für die hinterste Dose) bekommst du für ca 10€/St bei jedem Elektriker der auch für Kabelanbieter montiert. Für den Anfang nimm doch einfach mal nur für hinten eine 10dB-Dose + Abschlusswiderstand.

Ein TV-Receiver schließt so ungefähr schon die Leitung ab ... aber selten mit wirklich 75 Ohm und manche ausgeschaltet gar nicht Eingeschaltet haut eine Tuner +/- seiner Zwischenfrequenz neben dem eingestellten Kanal Störungen raus.
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