Korrekter Aufbau einer Hausverteileranlage

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Highway_man
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 18. Sep 2016, 13:39
Hallo,

ich möchte eine Hausverteileranlage (derzeit) für Kabelfernsehen aufbauen.

Es wird eine sternförmige Verteilung aufgebaut. Die Kabel sind in Leerrohren verlegt und führen aus 7 Räumen (mit Keller 3 Etagen) in den Haussanschlussraum im Keller, wo auch der HÜP ist.

Kabelfernsehen Vodafone / Kabel Deutschland.

Direkt nach dem HÜP ist ein Verstärker angeschlossen: Axing BVS 2-01.

Wie baut man eine sternförmige Verteilung sinnvoll und richtig auf?

Mit 8-fach Abzweiger und Stichdosen oder mit einem 8-fach Verteiler?

Welche Variante (Verteiler oder Abzweiger) ist grundsätzlich besser für die Signalverteilung?

Welche Dosen (insbesondere von Axing) können grundsätzlich verwendet werden (Stichdosen, Enddosen, ...)?

Highway Man.


[Beitrag von Highway_man am 18. Sep 2016, 13:41 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#2 erstellt: 19. Sep 2016, 18:44
Da gibt es keine allzu großen Unterschiede:
  • Die Variante mit Abzweiger und Stichdosen wird ein wenig preisgünstiger sein, weil Stichdosen billiger als Durchgangsdosen sind. Außerdem muss man keinen Abschlusswiderstand in die Durchgangsdose nach einem Verteiler einbauen.
  • Abzweiger werden teilweise mit gestufter Auskoppeldämpfung angeboten. So hat der der BAB 8-02 von Axing je zwei Ports mit 13, 14, 15 und 16 db. 1 db Unterschied entspricht für eine mittlere Frequenz (600 MHz) etwa der Dämpfung von 7 m Antennenkabel. Für signifikante Distanzunterschiede in der Sternverteilung können sich mit einem gestuften Abzweiger etwas gleichmäßigere Pegel an den Dosen ergeben (Stichleitung mit längerem Weg an einen Port mit niedriger Dämpfung). Für durchgängig etwa gleiche Distanzen eignet sich ein Verteiler oder ein Abzweiger mit konstanter Auskoppeldämpfung an allen Ausgängen besser.
  • Sofern man nach einem Verteiler eine der üblichen 10er Durchgangsdosen wie von Axing die BSD 21-10 nimmt, ist die Dämpfung von Verteiler (12 db für den BVE 8-01) und Dose mit 22 db etwas höher als mit Abzweiger + Stichdose (18 … 21 db für den o.g. BAB 8-02 + BSD 21-00 als Stichdose), ein Aufbau mit Abzweiger damit etwas effizienter.
  • Vorteil eins Aufbaus mit Durchgangsdosen nach einem Verteiler: Trotz Planung als Sternnetz kann man bei Bedarf (Fehlplanung) noch eine Dose anhängen.
Highway_man
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 21. Sep 2016, 15:38
Hallo raceroad,

vielen Dank für die präzisen Antworten, das hilft mir schon weiter.

Ich werde mich, da ich die Verkabelung nicht erweitern werde, für die Stichdosen-Variante entscheiden.
Allerding führt dann kein Weg an einem Abzweiger vorbei, richtig?

Ich hatte den Axing SVE 8-01 im Auge (wegen der Bauform mit den Anschlüssen oben und unten), aber das ist wohl ein Verteiler und kein Abzweiger.
Die Namensgebung geht allerdings manchmal durcheinander, Abweiger sind auch Signalverteiler, es gibt Abzweiger ohne Stammausgang, etc.
Woran erkannt man eigentlich sicher einen Abzweiger, d.h. an welchen Werten?
Der SVE 8-01 hat eine Verteildämpfung von 14 dB und eine Entkoppelung von 20 dB sowie Rückflussdämpfung von 10 dB (Ein- und Ausgänge).

Der BAB 8-02 hat eine höhere Entkopplung. Er geht nur bis 1006 MHz, kann das ein Problem bei Erweiterungen werden?
Die Abzweigdämpfungen unterscheiden sich bis 3 dB, also 21 Metern Kabel. Ich habe maximal einen Unterschied von 10 - 14 Metern in den Kabellängen, macht da eine andere Variante Sinn?

Highway Man


[Beitrag von Highway_man am 21. Sep 2016, 15:51 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#4 erstellt: 21. Sep 2016, 20:22

Highway_man (Beitrag #3) schrieb:
Die Namensgebung geht allerdings manchmal durcheinander, Abweiger sind auch Signalverteiler, es gibt Abzweiger ohne Stammausgang, etc.

Das mag etwas verwirrend sein, weil es neben Abzweigern mit Stammausgang auch Mehrfachabzweiger ohne Stammausgang gibt, die auf den ersten Blick wie ein Verteiler aussehen.


Woran erkannt man eigentlich sicher einen Abzweiger, d.h. an welchen Werten?

An der (Typ)Bezeichnung des Herstellers . Grundregel: Bei einer gleichen Zahl von Ausgängen hat der Abzweiger im Vergleich zum Verteiler eine höhere (Auskoppel)Dämpfung, dafür aber auch eine höhere Entkopplung. Denn eine höhere Entkopplung bekommt man nicht ohne Dämpfung.


Ich hatte den Axing SVE 8-01 im Auge (wegen der Bauform mit den Anschlüssen oben und unten), aber das ist wohl ein Verteiler und kein Abzweiger.


Puuuh, jetzt wird es für eine Antwort darauf, ob man einen SVE 8-01 auch mit Stichdosen kombinieren könnte, unübersichtlich , weil die Herstellerdaten zu Verteilern / Abzweigern sehr variieren. Die Kabel-FAQ sagen klar Nein:

Kabel-FAQ schrieb:
5) Dosentypen
Es wird unterschieden in:
Stichdosen: Diese dürfen nur nach Stichabzweigern verbaut werden, d. h. an jedem Kabelabzweig ist nur genau 1 Dose. Montiert man solche Dosen nach einem Verteiler […], hat man einen zu geringe Entkopplung (siehe F) […].

Entkopplung meint die Dämpfung zwischen Ausgängen. Die ist relevant, weil selbst ohne Internet-Rückkanal nicht nur Signal in ein Endgerät hinein-, sondern auch herausfließt. Ist die Entkopplung zu gering, stören sich die Endgeräte gegenseitig. Letztlich ist für den Gesamtaufbau die Entkopplung / Dämpfung zwischen den Teilnehmeranschlüssen zweier (beliebiger) Dosen maßgebend. Diese setzt sich zusammen aus der Eigenentkopplung der Verteilkomonente (Verteiler / Abzweiger) sowie der Dämpfung von Kabel und Anschlussdose auf jeder Seite. Für die Teilnehmerentkopplung sind Mindestwerte festgelegt, und zwar 42 db für UKW und TV mit analogen Kanälen (7 MHz Bandbreite) , sonst 30 db *).

*: Früher waren für VHF/UHF mit 8 MHz Kabel-TV 36 db gefordert. Diesen Zwischenwert gibt es nach eine Novellierung scheinbar nicht mehr, wobei ich keinen Zugang zur Norm EN 60728-1 im Original habe.

Ein Verteiler macht (Faustregel!) nur ≥ 20 db Entkopplung, eine Stichdose dämpft, wenn sie selektiv (= ein Ausgang nur Radio, ein Ausgang nur TV) ausgelegt ist, nur rund 1 db. Das ergibt eine eindeutig unzureichende Teilnehmerentkopplung von nur 22 db, mit üblichen Distanzen reißt auch die Kabeldämpfung das nicht raus. Dämpfen die Dosen auf jeder Seite aber um 10 db, steigt die Teilnehmerentkopplung auf 40 db (10 db + 20 db + 10 db). Daraus resultiert die Forderung, auch für eine einzelne Dose nach einem Verteiler eine Durchgangsdose (mit Abschlusswiderstand), alternativ allenfalls eine echte Enddose, aber keine Stichdose zu verwenden.

Axing gibt für deren Verteiler teils ungewöhnlich hohe Entkopplungswerte an (alle Angaben für 40 … 470 MHz / Werte in () für Abzweiger EBC 0x von KATHREIN bzw. Delta):

2-fach / BVE 2-01: > 40 db  (> 24 db / > 25 db)
3-fach / BVE 3-01: > 30 db  (> 24 db / > 25 db)
4-fach / BVE 4-01: > 30 db  (> 24 db / > 25 db)
6-fach / BVE 6-01: > 25 db  (> 20 db / > 25 db)
8-fach / BVE 8-01: > 30 db  (> 24 db / > 25 db)

Glaubt man den Angaben von Axing, dann erreicht man gegen die Grundregel, dass Stichdosen nach einem Verteiler falsch sind, eine ausreichende Teilnehmerentkopplung mit Stichdosen an einem BVE 8-01 gerade so, sofern man etwa deren Typ BSD 21-00 (Anschlussdämpfung 5 db) verwendet und auf jeder Seite noch mind. 1 db für die Kabeldämpfung annimmt:

5 db + 1 db + 30 db + 1 db + 5 db = 42 db Teilnehmerentkopplung

Wie die Katalogangaben von Axing einzuordnen sind, vermag ich Dir nicht zu sagen. Ich kann nur Sat messen.



Highway_man (Beitrag #3) schrieb:
Der BAB 8-02 hat eine höhere Entkopplung. Er geht nur bis 1006 MHz, kann das ein Problem bei Erweiterungen werden?

Aber auch für die Kabel-Verteiler BVE ... wird nur bis 1006 MHz angegeben, weil man noch keine Verstärker installiert hat, die über diese Frequenz hinausgehen. Die werden aber kommen, und dann wird man auch Werte zumindest bis 1200 MHz sehen, und zwar vermutlich ohne an den Verteilkomponenten etwas ändern zu müssen. Ein Filter ist jedenfalls weder in einem Verteiler, noch in einem Abzweiger eingebaut.


Ich habe maximal einen Unterschied von 10 - 14 Metern in den Kabellängen, macht da eine andere Variante Sinn?

Das passt für beide Varianten. Die sich aus der Differenz der Kabellängen ergebenden ca. 2 db Pegelunterschied nach einem SVE 8-01 muss man nicht ausgleichen. Da es Unterschiede in den Distanzen gibt, bekäme man mit dem BAB 8-02 aber keine größeren Pegelunterschiede, wäre jedoch in Bezug auf die Entkopplung auf der sicheren Seite.
Highway_man
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 23. Sep 2016, 11:32
Hallo raceroad,

ganz großen Dank für die ausführliche Erklärung, die sehr gut verständlich ist.

Für mich ergibt sich daraus, dass ein Verteiler mit 20 bzw. 25 dB Entkopplung generell ausscheidet.
Einzig der BVE 8-02 mit 30 dB könnte gerade so ausreichen, was mir aber zu unsicher ist.

Ich habe Stichdosen SSD 1-00 von Axing mit 5 dB Dämpfung und möchte diese weiter verwenden. Es
bleibt der empfohlene BAB 8-02. Hier ist die Entkopplung mit 38 dB sicher kein Problem, und mit einer Ausgangsdämpfungs-Differenz von maximal 3 dB sollte man an allen Dosen im Intervall 60 - 67 dB liegen können.

Jetzt bin ich nur unsicher, ob der vorhandene Verstärker BVS 2-01 (der soll auch bleiben) mit maximal 25 dB ausreicht. Er muss ja prinzipiell die Gesamtdämpfung ausgleichen, also Abzweig-Dämpfung, Kabeldämpfung und Dosendämpfung. Ich komme da beim 16 dB-Ausgang mit kurzem Kabel auf 16 + 2 + 5 = 23 dB, d.h. an die Grenze des Verstärkers. Eventuell wirkt sich noch die Entzerrung aus.
Reicht die Verstärkung aus bzw. habe ich da genügend Spielraum? Oder sollte ich nach Abzweigern mit kleinerer Dämpfung suchen?

Highway man


[Beitrag von Highway_man am 23. Sep 2016, 11:48 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#6 erstellt: 23. Sep 2016, 21:06

Highway_man (Beitrag #5) schrieb:
Jetzt bin ich nur unsicher, ob der vorhandene Verstärker BVS 2-01 (der soll auch bleiben) mit maximal 25 dB ausreicht. Er muss ja prinzipiell die Gesamtdämpfung ausgleichen, also Abzweig-Dämpfung, Kabeldämpfung und Dosendämpfung. Ich komme da beim 16 dB-Ausgang mit kurzem Kabel auf 16 + 2 + 5 = 23 dB, d.h. an die Grenze des Verstärkers. Eventuell wirkt sich noch die Entzerrung aus.

Entzerrt wird nur passiv dadurch, dass die niedrigen Frequenzen gedämpft werden. Will man etwa 3 db Entzerrung, steigt nicht etwa die max. Verstärkung für hohen Frequenzen von 25 db auf 28 db, sondern die tiefen Frequenzen werden effektiv nur noch um max. 22 db verstärkt.


Reicht die Verstärkung aus bzw. habe ich da genügend Spielraum?

Vermutlich ja, weil die max. errechnete Dämpfung des häuslichen Netztes ausgeglichen werden kann. Aber ohne den Übergabepegel zu kennen, ist das nicht absolut sicher vorherzusagen.


Oder sollte ich nach Abzweigern mit kleinerer Dämpfung suchen?

Viel Spaß bei der Suche. Wie erwähnt: Entkopplung meint im Endeffekt Dämpfung. Hohe Entkopplung und geringe Dämpfung der verteilenden Komponente bekommt man nicht zusammen. Wenn Du mit dem vorhandenen Verstärker mehr Spielraum beim Pegel möchtest, dann bliebe nur ein Verteiler (… und das Vertrauen auf die Angaben von Axing).


Auch bedenken: Die gen. Mindestwerte für die geforderte Entkopplung gelten so nur für wohnungsübergreifende Installationen. In erster Linie hatte ich vergessen, das zu erwähnen. Darüber hinaus ist das nicht wirklich konsequent und vielleicht schlicht ein Tribut an die Realisierbarkeit. Die doseninterne Entkopplung etwa liegt teils viel niedriger. Wenn man auch das noch in die Überlegung einbezöge, dann müssten für einen optimalen Aufbau die Stichdosen durch Durchgangsdosen mit Doppelrichtkoppler ersetzt werden. (Dafür bleibt mit den SSD 1-00 die Sat-Option.).
Highway_man
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 25. Sep 2016, 12:45

raceroad (Beitrag #6) schrieb:

Entzerrt wird nur passiv dadurch, dass die niedrigen Frequenzen gedämpft werden. Will man etwa 3 db Entzerrung, steigt nicht etwa die max. Verstärkung für hohen Frequenzen von 25 db auf 28 db, sondern die tiefen Frequenzen werden effektiv nur noch um max. 22 db verstärkt.


Mein Schieflagenproblem ist, dass die Frequenzen S2 und S3 (insbsondere 112 MHz, Sat 1 und RTL) schwach sind. Hier zeigt die Settopbox 51-61% an, bei allen anderen 99%.

Außerdem habe ich jetzt mit halb aufgedrehter Dämpfung am Verstärker (oder etwas unterhalb der Häfte) und mit 14 + 3 + 5 dB danach ein optimales Signal. Die 2 dB mehr durch den 16 dB-Ausgang des BAB 8-02 sollten damit auch noch zu schaffen sein. Den Punkt hake ich einmal ab.

Highway Man


[Beitrag von Highway_man am 25. Sep 2016, 12:48 bearbeitet]
Highway_man
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 25. Sep 2016, 12:52

raceroad (Beitrag #6) schrieb:

Viel Spaß bei der Suche. Wie erwähnt: Entkopplung meint im Endeffekt Dämpfung. Hohe Entkopplung und geringe Dämpfung der verteilenden Komponente bekommt man nicht zusammen. Wenn Du mit dem vorhandenen Verstärker mehr Spielraum beim Pegel möchtest, dann bliebe nur ein Verteiler (… und das Vertrauen auf die Angaben von Axing).


Jo, habe auch nichts gefunden. Etwas weniger Entkopplung und etwas weniger Dämpfung wäre gut. Aber die anderen 8-fach Abzweiger haben ja noch größere Abzweigdämpfungen.
Der BAB 8-02 ist schon optimal.

Highway Man


[Beitrag von Highway_man am 25. Sep 2016, 13:05 bearbeitet]
Highway_man
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 25. Sep 2016, 13:02

raceroad (Beitrag #6) schrieb:

Auch bedenken: Die gen. Mindestwerte für die geforderte Entkopplung gelten so nur für wohnungsübergreifende Installationen. In erster Linie hatte ich vergessen, das zu erwähnen. Darüber hinaus ist das nicht wirklich konsequent und vielleicht schlicht ein Tribut an die Realisierbarkeit. Die doseninterne Entkopplung etwa liegt teils viel niedriger. Wenn man auch das noch in die Überlegung einbezöge, dann müssten für einen optimalen Aufbau die Stichdosen durch Durchgangsdosen mit Doppelrichtkoppler ersetzt werden. (Dafür bleibt mit den SSD 1-00 die Sat-Option.).


Das ist ein sehr interessanter Hinweis. Ich habe am Anfang ja gleich ausgeschlossen, weitere Dosen zu verlegen. Aber was schließe ich an eine Dose in Zukunft an?

Im Wohnzimmer steht eine Settopbox mit zwei Single-Tunern, das Signal wird per Antennenkabel durchgeschleift. Das Signal kommt aus dem TV-Ausgang der Dose (SSD 1-00). Funktioniert auch, die Tuner stören sich nicht gegenseitig.

Die Box wäre erweiterbar durch Austausch der Tuner durch Twin-Tuner. Dann wäre es sinnvoll, beide Tuner getrennt zu versorgen, den zweiten z.B. mit dem Radio-Ausgang der Dose (ist ja identisch zum TV-Ausgang). Dann wird die Entkopplung der Ausgänge interessant.

Es betrifft nur eine Dose, d.h. die könnte ich ersetzen.
Aber dann liefert der Abzweiger wohl ein zu geringes Signal?

Und dem Abzweiger einen (2-fach) Verteiler vorzuschalten (für die Wohnzimmer-Dose) erhöht dann die Gesamtdämpfung erheblich.

Gibt es hierfür eine geniale Lösung?

Highway Man


[Beitrag von Highway_man am 25. Sep 2016, 13:04 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#11 erstellt: 25. Sep 2016, 22:54

Highway_man (Beitrag #8) schrieb:
Mein Schieflagenproblem ist, dass die Frequenzen S2 und S3 (insbsondere 112 MHz, Sat 1 und RTL) schwach sind. Hier zeigt die Settopbox 51-61% an, bei allen anderen 99%.

Das ist aber nicht das typische Schräglagenproblem. Eine Signalschräglage wird durch die frequenzabhängige Dämpfung des Kabels verursacht und führt zu einem niedrigen Pegel für die hohen Kanäle. Wenn S2 / S3 abfallen, spricht das eher für eine ungeeignete Dose. Als Du von den SSD 1-00 schriebst, war ich zunächst skeptisch, weil an der Mehrzahl der 3-Loch Sat-Dosen S2 / S3 im Niemandsland zwischen den Filterbereichen für UKW und TV liegen. Aber ein Blick in meinen gespeicherten 2005er Katalog gab Entwarnung, danach übertragen beide Steckanschlüsse breitbandig 5 … 862 MHz mit 5 db. Das Verhalten spricht aber dagegen, vielleicht sind die Angaben falsch, oder es hat verschiedene Ausführungen der SSD 1-00 gegeben. Schließe doch einmal mittels Adapter (Koax-Doppelstecker) ein TV-Gerät an den Buchsenausgang an. Wenn sich die Dose den Katalogdaten nach verhält, ändert das am Empfang nichts, und auch die hohen TV-Kanäle müssen mit gleichen Pegel wie bisher zu empfangen sein.


Highway_man (Beitrag #10) schrieb:
Im Wohnzimmer steht eine Settopbox mit zwei Single-Tunern, das Signal wird per Antennenkabel durchgeschleift. Das Signal kommt aus dem TV-Ausgang der Dose (SSD 1-00). Funktioniert auch, die Tuner stören sich nicht gegenseitig.

Die Box wäre erweiterbar durch Austausch der Tuner durch Twin-Tuner. Dann wäre es sinnvoll, beide Tuner getrennt zu versorgen, den zweiten z.B. mit dem Radio-Ausgang der Dose (ist ja identisch zum TV-Ausgang).

Warum sollte man mit Twintuner-Modulen nicht mehr zwischen den Modulen durchschleifen können? Der Dual-DVB-C-Tuner für einen VU+ etwa hat genauso einen Durchschleifausgang wie der Single-Tuner. Verwechselt Du das vielleicht mit DVB-S? Für zwei Doppel-DVB-S-Tuner an einer Unicable-Zuführung wäre ein Verteiler nötig.



Und dem Abzweiger einen (2-fach) Verteiler vorzuschalten (für die Wohnzimmer-Dose) erhöht dann die Gesamtdämpfung erheblich.

Abgesehen von der Frage, ob nicht weiterhin durchgeschleift werden könnte: Du machst Dir Gedanken über ungelegte Eier. Du fragtest eingangs sehr allgemein danach, wie man grundsätzlich eine Sternverteilung korrekt aufbaut, worauf ich versucht haben zu erklären, warum in den FAQ sinngemäß "keine Stichdose nach einem Verteiler" steht, wobei dann die Entkopplungswerte ins Spiel kamen. Es ist aber noch lange nicht gesagt, dass es durch die deutlich niedrigere interne Entkopplung zwischen den beiden Ports einer breitbandigen Stichdose zwangsweise zu einem Empfangsproblem kommt.

Falls man wirklich nachbessern müsste: SSD 1-00 durch BSD 4-07 (mit Abschlusswiderstand) ersetzen. Die hat mit 7 db bzw. 8 db (Buchsenausgang) eine 2...3 db höhere Auskoppeldämpfung, teilt aber im Gegensatz zur SSD 1-00 mit getrennten Richtkopplern auf (Axing gibt die Entkopplung mit immerhin > 25 db an.). Das wäre etwas effizienter und vor allem viel einfacher, als nach einem Verteiler zwei getrennte Dosen zu installieren.
Highway_man
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 26. Sep 2016, 15:34

raceroad (Beitrag #11) schrieb:

Das ist aber nicht das typische Schräglagenproblem. Eine Signalschräglage wird durch die frequenzabhängige Dämpfung des Kabels verursacht und führt zu einem niedrigen Pegel für die hohen Kanäle. Wenn S2 / S3 abfallen, spricht das eher für eine ungeeignete Dose ... Schließe doch einmal mittels Adapter (Koax-Doppelstecker) ein TV-Gerät an den Buchsenausgang an. Wenn sich die Dose den Katalogdaten nach verhält, ändert das am Empfang nichts, und auch die hohen TV-Kanäle müssen mit gleichen Pegel wie bisher zu empfangen sein.

Ja, das klassische S2/S3-Problem. Ich habe erst auch gedacht, dass die Dose TV und Radio trennt und die 112 MHz dem Radio zuschlägt. Bei anderen Dosen ist das ja so. Ich probiere es aus.

raceroad (Beitrag #11) schrieb:

Warum sollte man mit Twintuner-Modulen nicht mehr zwischen den Modulen durchschleifen können? Der Dual-DVB-C-Tuner für einen VU+ etwa hat genauso einen Durchschleifausgang wie der Single-Tuner. Verwechselt Du das vielleicht mit DVB-S? Für zwei Doppel-DVB-S-Tuner an einer Unicable-Zuführung wäre ein Verteiler nötig.

Irgendwo hatte ich die Empfehlung gelesen, die Tuner getrennt zu versorgen. Wenn die Dual-DVB-C Tuner der VU mit Durchschleifen klarkommen, dann ist es ja OK. Ich dachte nur, dass bei vier Tunern das Signal nicht ausreicht bzw. die Wahrscheinlichkeit der gegenseitigen Störungen zunimmt.


raceroad (Beitrag #11) schrieb:

Abgesehen von der Frage, ob nicht weiterhin durchgeschleift werden könnte: Du machst Dir Gedanken über ungelegte Eier.
...
Falls man wirklich nachbessern müsste: SSD 1-00 durch BSD 4-07 (mit Abschlusswiderstand) ersetzen. Die hat mit 7 db bzw. 8 db (Buchsenausgang) eine 2...3 db höhere Auskoppeldämpfung, teilt aber im Gegensatz zur SSD 1-00 mit getrennten Richtkopplern auf (Axing gibt die Entkopplung mit immerhin > 25 db an.). Das wäre etwas effizienter und vor allem viel einfacher, als nach einem Verteiler zwei getrennte Dosen zu installieren.


Ich wollte nicht zwei Dosen installieren, sondern die "normalen" Dosen über den BAB versorgen und die Wohnzimmerdose (dann eine Durchgangsdose) mit einem höheren Pegel versorgen. Der BAB 8-02 hat ja keinen Durchgang, den man dafür verwenden könnte. Funktioniert nicht.
Wenn ich bei späterem Beadrf an einen Abzweig-Ausgang des BAB 8-02 auch eine BSD 4-07 anschließen kann (ohne wesentliche Veränderung der restlichen Installationen), dann wäre das ja schon die Lösung.



BTW, nicht benötigte Ausgänge des Abzweigers mit einem Abschlusswiderstand abschließen?


Highway Man


[Beitrag von Highway_man am 26. Sep 2016, 15:52 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#13 erstellt: 26. Sep 2016, 21:31

Highway_man (Beitrag #12) schrieb:
Irgendwo hatte ich die Empfehlung gelesen, die Tuner getrennt zu versorgen. Wenn die Dual-DVB-C Tuner der VU mit Durchschleifen klarkommen, dann ist es ja OK. Ich dachte nur, dass bei vier Tunern das Signal nicht ausreicht […]

Speziell zu den VU+-Kabeltunern kann ich nichts sagen. Grundsätzlich sehe ich aber kein Problem, denn durchgeschleift wird nicht rein passiv. Daher funktioniert das stabil nur, wenn das durchschleifende Empfangsgerät wenigstens auf Standby eingeschaltet ist. Für Sat konnte ich am Loop-Out z.T. etwas höhere Pegel als in der Zuführung messen.


Ich wollte nicht zwei Dosen installieren, sondern die "normalen" Dosen über den BAB versorgen und die Wohnzimmerdose (dann eine Durchgangsdose) mit einem höheren Pegel versorgen. Der BAB 8-02 hat ja keinen Durchgang, den man dafür verwenden könnte.

Also hattest Du vor, ggf. vor den Eingang des Abzweigers einen Verteiler zu setzen (?). Dann verliert man aber für alle Stichdosen ca. 4 db; insgesamt ineffektiv und nur mit einer 15..18er Dose im Wohnzimmer ausgeglichen. Ich sehe aus verschiedenen Gründen (Stichwort auch Durchschleifbetrieb) keinen akuten Handlungsbedarf. Aber wenn der Wohnzimmeranschluss bevorzugt mit einer neuen, auch intern höher entkoppelnden Dose versorgt werden soll, dann würde ich statt eines terminierten 8-fach Abzweigers einen 6-fach Abzweiger mit Stammausgang (z.B. BAB 6-01 oder wegen der nur geringen Distanzunterschiede vielleicht eher einen EAX 26 von KATHREIN) verwenden: Je eine der vorhandenen Stichdosen an die Abzweige, 10er Durchgangsdose (mit Abschlusswiderstand) an den Stammausgang.


Unschöner am ganzen Aufbau wären dann die SSD 1-00, wenn sich beim Test herausstellen sollte, dass die doch filtern.
rura
Inventar
#14 erstellt: 27. Sep 2016, 05:53

raceroad (Beitrag #13) schrieb:

Speziell zu den VU+-Kabeltunern kann ich nichts sagen. Grundsätzlich sehe ich aber kein Problem, denn durchgeschleift wird nicht rein passiv. Daher funktioniert das stabil nur, wenn das durchschleifende Empfangsgerät wenigstens auf Standby eingeschaltet ist. Für Sat konnte ich am Loop-Out z.T. etwas höhere Pegel als in der Zuführung messen.

Das kann ich für meine VU+ Duo2 mit zwei DVB-C Dual Tunern auch bestätigen. Bei einem Bekannten haben wir den Pegel sogar etwas gesenkt.
Highway_man
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 03. Okt 2016, 10:30
Danke für die Hilfe.
Die VU+ kommt also mit einer Verbindung zur Dose klar und ist sozusagen für Signalverstärkung und Entkopplung selbst zuständig.
Damit ist keine Sonderlösung für die Wohnzimmerdose notwendig.
Der BAB 8-02 ist somit die richtige Wahl.

(Alle nicht benötigten Ausgänge eines Abzweigers sollten terminiert werden.)

Highway Man


[Beitrag von Highway_man am 03. Okt 2016, 10:31 bearbeitet]
Highway_man
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 03. Okt 2016, 10:38

raceroad (Beitrag #13) schrieb:

Unschöner am ganzen Aufbau wären dann die SSD 1-00, wenn sich beim Test herausstellen sollte, dass die doch filtern.


Das ist natürlich richtig. Wenn sich herausstellt, dass die Dosen ausgetauscht werden müssten oder sollten, dann könnte ich ja auch bei einer Verteilerlösung bleiben.

Ich muss also herausfinden, woran die 122 MHz-Schwäche an den Dosen liegt.

Der vorgeschlagene Test brachte zunächst das Ergebnis, dass das Verhalten bei beiden Dosenausgängen (SSD 1-00) völlig identisch ist (es steht also notfalls ein zweiter TV-Ausgang zur Verfügung). Das entspricht der Beschreibung von Axing.

Könnte es trotzdem sein, dass die Dose 122 MHz filtert?

Ich habe bei der Vu die Signalqualität auf das kleine Display gelegt und die Vu im Hausanschlussraum an die Kontrollausgänge des HÜP angeschlossen.

Am HÜP-Eingang habe ich bei allen Sendern 99 %.
Am HÜP-Ausgang sieht es schon anders aus.

__________Freq._______HÜP-E___HÜP-A (1)____(2)_____Dose
64-QAM___122 MHz_____99______65__________61______61
256-QAM__330 MHz_____99______86__________99______99
256-QAM__394 MHz_____99______50__________99______99
256-QAM__426 MHz_____99______99__________99______99
256-QAM__442 MHz_____99______40__________80______99
256-QAM__450 MHz_____99______99__________69______99
256-QAM__626 MHz_____99______99__________74______99

(1) Verstärker/Verteiler/Dosen abgeklemmt, am HÜP-Ausgang nicht terminiertes Kabel
(2) Verstärker/Verteiler/Dosen angeschlossen

Das kann ich mir nicht vollständig erklären. Erkennbar ist, dass bei den höheren Frequenzen das Signal schlechter wird, was aber der Verstärker ausgleicht.

Der Abfall an (1) bei den 300ern erklärt sich wohl durch das nichtterminierte Kabel.

Aber was ist verantwortlich für das schlechte Signal (2) bei 64-QAM?

Wenn es definitiv nicht die Dosen sein können, dann baue ich notfalls auch erst einmal um.

Highway Man


[Beitrag von Highway_man am 03. Okt 2016, 15:05 bearbeitet]
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