Sansui 8080 Wiederinstandsetzung

Fortschrittsbericht:


Lampenkasten vorher und nachher. Alle Lampen bzw, Birnchen erneuert.

Nebenbei sind auch alle Elkos erneuert. Alle Schalter und Regler sind gereinigt. Morgen werde ich die Power Supply einbauen und verdrahten. Und dann mal schauen ob ich mich traue einzuschalten.

Wenn denn dann alle Spannungen und das Audio Signal an der Treiber Platine anstehen kommt der Wiederaufbau dieser Platine dran.

Ich melde mich mal wieder.


Die Spannungen passen soweit. Die Railspannung zeigt knapp 50V. Die 10% weniger ist wohl der Umschaltung auf 240V geschuldet.
36V sind ok, und die 6,5V sind auch da. Audio Signal habe ich bis zur Endstufenplatine auch. Was mich sehr freut.

Nun folgendes Problem.

Nachdem ich die Endstufenplatine eingesteckt hatte, hab ich die Netzspannung langsam erhöht und dabei beobachtet, dass über F7 und F9 ziemlich viel Strom fließt. Also, Endstufen Platine um 180° gedreht, das geht weil die gespiegelt ist. Zu meiner Überraschung fließt über F7 und F8 immer noch zuviel Strom. Also, können es eigentlich nur die ES-Transistoren sein, hab also die 2 Transistoren für F7 und F9 mit denen für F8 und F10 getauscht. Wie erwartet ist jetzt der zu hohe Strom auf F8 und F10. Ja, dann hab ich die beiden vermeintlich defekten mit anderen aus meinem Fundus ausgetauscht.
Zu meinem Leidwesen fließt jetzt immer noch über F8 und F10 zuviel Strom. Sind die auch defekt? Oder übersehe ich da was?



Uwe: Die Harris Transistoren sind alle gut wenn ich sie mit Diodenprüfung teste.

Also, mit den ES-Transistoren hat das nichts zu tun.

Vielmehr mit der Stellung der Potis.
Frage, ist es falsch die Offset und Bias Potis in Mittenstellung zu bringen für die Erstinbetriebnahme?

Offset Poti könnte man in Mittenstellung bringen , das scheint eventuell plausibel. Aber das BIAS müßtest Du runterdrehen, weiß jetzt nur nicht ob linker oder rechter Anschlag, normalerweise gegen den Uhrzeigersinn (counter clockwise), also linker Anschlag. Versuch mach klug.
Wieviel "Strom" ist dann überhaupt anliegend, die Angabe von Dir ist da etwas schwammig
Gruß Uwe

ich lasse nicht mehr als 3A beim Railstrom fliessen. Ich habe die Sicherungen F7 - F10 mit Strommesser ersetzt.

Ich habe den Verdacht, dass die TR7/8 2SC984 das verursachen. Alles andere ist getauscht. Ok, die Diff Stufe ist auch noch original. aber der Diodentest war bei allen 4 ok.

Dann werde ich mal VR03 / 4 runterdrehen. Versuch ist es wert.

mafrei (Beitrag #56) schrieb:

ich lasse nicht mehr als 3A beim Railstrom fliessen.

Ist das nicht zuviel?
Bei ca. 110V (= Differenz der Railspannungen) komme ich auf mehr als 300W pro Kanal, bei einer maximalen Gesamtleistungsaufnahme von 180W laut SM. Ich würde mich an den angegebenen 80W pro Kanal orientieren und maximal 1A zulassen.

Und zum Ruhestrom ... was heisst denn ziemlich viel?
Du müsstest doch nur Volumen auf 0 drehen und gucken ob Du die geforderten max. 30mA einhältst.

Allerdings sollte man vorher gucken, ob es ggf. eine Schieflage der Railspannungen gibt. Deshalb den DC-Offset vorher einstellen.

Ich dachte das Du die Endstufe mit einem Stelltrafo hochfährst oder irre ich mich

ich fahre den sansui mit einem Stelltrafo hoch, ja richtig.

Nochmal wegen VR03. Ich drehe das Poti so, dass zwischen R33 und R35 nahezu 0 Ohm sind. passt das?

Bei ca. 110V (= Differenz der Railspannungen) komme ich auf mehr als 300W pro Kanal,

bei 80V Wechselpannung (Primär) komme ich beim Railstrom auf ca. 3A. Railspannung dürfte so bei 17V liegen. also 34V plus minus

Dann wäre er auf Linksanschlag, richtig. Bin aber gerade unterwegs und habe oben den Plan nur klein auf dem Handy, am Ende ausprobieren

Dann wäre er auf Linksanschlag, richtig. Bin aber gerade unterwegs und habe oben den Plan nur klein auf dem Handy, am Ende ausprobieren

kein Problem, eilt ja nicht.

es ist dann einmal linksanschlag und einmal rechtsanschlag. Das Layout ist gespiegelt

Es gibt Neuigkeiten.

Wie vermutet haben sich die Transistoren TR7 und TR8 als Verursacher des Problems herausgestellt. Ich hab beide miteinander ausgetauscht und siehe da, der Fehler wandert mit. Jetzt hab ich den kaputten mal mit einem 2N2222 provisorisch ersetzt. Welchen Ersatztypen schlagt ihr vor? Der soll ja physikalisch passen. Der ist Thermisch mit TR13 / 14 gekoppelt.


Der Railstrom liegt jetzt aber immer noch zu hoch, so ca. bei 150mA bis 200mA. Das ist so hoch, dass R29 und R30 nach einer Minute zu glühen beginnen. Das liegt doch sicher an einem falsch eingestellten Ruherstrom und / oder Offset? Protection schaltet die LS nicht frei. Was ja so sein soll.

Mann Manfred, was machst Du da, ist das der jetzige Platinenzustand , da sind ja noch die alten 6,3V Elkos und die Widerlinge drin. Man hau die raus und räume die Platine auf und komplett auch die Halbleiter und die VD1212 neu aufbauen, da hat es dermaßen gefackelt in der Schaltung, da suchst Du Dir jetzt echt den Wolf nach dem Fehler

Uwe

nein, das ist nur das alte Foto. Morgen gibts ein neues. Diese Platine hat beinahe nur neue Bauteile.

Update............


aber Achtung, diese Platine ist noch nicht fertig.

Nein fertig ist die noch lange nicht. Schaue Dir mal R58 an, (links oben) was ist das für ein Konstrukt ?

Das sind 2 x 11Ohm in Serie.

Haben die überhaupt eine Verbindung untereinander

ja klar, die sind eben sauber verlötet. Das sind R43 und R44

Ich meine diese Verbindung

genau. So soll das aussehen.

Hab vor ca. 40 Jahren an einem Lötkurs bei der DLR teilnehmen dürfen. Das Thema war Raumfahrt qualifiziertes Löten.

Kannst ja drauf warten bis da ein Funke überspringt

rechts scheint es ok zusein

aber nicht, dass jemand denkt ich schieße den Sansui zum Mond................

nee mit der Lötung hätte ich Dich zum Mond geschossen, aber mit der "never come back airlines"

versteh ich jetzt nicht............

siehe #71 Bild, die haben doch nach Bildlage überhaupt keine Verbindung, oder ist das eine optische Täuschung

glaub mir, das ist eine tadellose Lötung. Ich mach morgen nochmal ein Bild aus einer anderen Perspektive.

Vielmehr rätsle ich wie ich mit dem Offset und Bias weitermachen soll.

Hallo,
ich lese hier interessiert mit und mich würde es interessieren, wie es weiter ging und ob der 8080 wieder zum Leben erweckt werden konnte?
MIr gefällt sehr, wie man mit Konsequenz und Beharrlichkeit versucht , eine riesengroße Verbastelung rückgängig zu machen. Wie bei einem guten Krimi wäre eine Happy-End ein guter Abschluss des Reparaturberichts........

LG

Hallo Peter,

sorry ich habe die Nachricht erst heute gelesen.

Ja, der Sansui 8080 funktioniert wieder tadellos. Nachdem ich das Bias und Offset Problem gelöst hatte ( Ursache waren die Potis) war der Sansui dann schnell fertig.

Es war letztendlich viel Arbeit die sich aber gelohnt hat. Der Aufwand war ca. 40 Stunden. Wobei dieses Gerät total vermurkst war. Der Vorbesitzer wollte offensichtlich den 8080 zu einem 9090 umbauen. Ich vermute mal, dass beim ersten Einschalten nach Umbau die Endstufenplatine abgeraucht ist. Sieht man ja recht gut anhand der Bilder.


Grüße Manfred

Hier ein Bild


Das Gehäuse ist bei meinem Schreiner meines Vertrauens und bekommt ein neues Outfit das dem Originalem sehr nahe kommt. Wenn es dann fertig ist stelle ich noch ein Bild davon ein.