Revox A722, Leistungsbegrenzung

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jospitt
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Okt 2021, 04:09
Hallo zusammen,

ich bin neu in diesem Forum. Mein Hobby sind HiFi Klassiker, speziell die Geräte von Revox. Davon habe ich mehrere. Bin aber auch in Digitaltechnik unterwegs. So habe ich auch einen Netzwerkreceiver (Joy) von Revox. Bei den Lautsprechen habe ich auf aktuelle Revox-Modelle gesetzt.
Nun habe ich auch die A700derter Anlage und revidiere gerade die Endstufe A722. Sie funktioniert auch bis auf den folgenden Fehler der nicht immer auftritt: Wenn ich die "Leistungsbegrenzung" 20% oder 50% betätige schaltet manchmal der Rechte Kanal ab (Das Ausgangsrelais fällt ab). Aber wie gesagt nicht immer. Auf der Schalter-Platine habe ich auch schon die Halbleiter und die beiden Elkos erneuert ---> keine Änderung.
2. ist an den LS Ausgängen und am Kopfhörerausgang ein deutliches Brummen zu hören (bei Musik gehört wird der Brumm übertönt).
Würde mich freuen wenn mir jemand zu diesen Problemen einen Tipp geben kann.

Schöne Grüße
Josef (jospitt)
Elektronator
Stammgast
#2 erstellt: 17. Okt 2021, 11:57

jospitt (Beitrag #1) schrieb:
... funktioniert auch bis auf den folgenden Fehler der nicht immer auftritt: Wenn ich die "Leistungsbegrenzung" 20% oder 50% betätige schaltet manchmal der Rechte Kanal ab (Das Ausgangsrelais fällt ab). Aber wie gesagt nicht immer. Auf der Schalter-Platine habe ich auch schon die Halbleiter und die beiden Elkos erneuert ---> keine Änderung.

Schaltet das Relais
- ab auch ohne Signal?
- dauerhaft ab, oder nach einer bestimmten Zeit wieder ein?


jospitt (Beitrag #1) schrieb:

2. ist an den LS Ausgängen und am Kopfhörerausgang ein deutliches Brummen zu hören (bei Musik gehört wird der Brumm übertönt).

Brummen ist beim Revox A722 ungewöhnlich.
Wurden irgendwelche Masseverbindungen geändert?
Ist das Brummen auf beiden Kanälen gleich laut?
Ist das Brummen auch zu hören, wenn an den Eingängen nichts angeschlossen ist, auch keine Masseverbindung?
Ist der Ruhestrom der Endstufen richtig eingestellt? (30 mA durch Q11 und Q12, kein Ruhestrom durch Q13 und Q14)

Steht dir ein Oszilloskop oder ein geeignetes Voltmeter zur Verfügung, mit dem du den Wechselanteil der Versorgungsspannungen messen kannst?
Valenzband
Inventar
#3 erstellt: 17. Okt 2021, 12:44

jospitt (Beitrag #1) schrieb:
Wenn ich die "Leistungsbegrenzung" 20% oder 50% betätige schaltet manchmal der rechte Kanal ab (Das Ausgangsrelais fällt ab). Auf der Schalter-Platine habe ich auch schon die Halbleiter und die beiden Elkos erneuert ---> keine Änderung.

Dein Verdacht lag schon richtig und ist nun weitestgehend ausgeräumt.


2. ist an den LS Ausgängen und am Kopfhörerausgang ein deutliches Brummen zu hören (bei Musik gehört wird der Brumm übertönt).

Das sollte nicht sein und deutet auf Probleme im Netzteil hin. Revox hat hier eine etwas altertümliche Schaltung ohne Mittenanzapfung der Sekundärwicklung(en) verwendet. Stattdessen wird die "Signalmasse" nur durch zwei zwei relativ hochohmige Widerstände definiert (R1 und R2, je 82k. R17, R21, R23, R28 sowie R3, R4 spielen untergeordnet auch noch mit).
Überalterte Netzteilelkos (C13, C15) können höhere Leckströme und Kapazitätsverluste haben, so dass hier die DC Balance stark gestört werden kann und zudem die Welligkeit der Versorgungspannung stark ansteigt. Beides kann zum vorzeitigen Ansprechen der Overload Schaltung und zum Brummen führen.
Du könntest testweise die Spannung zwischen Signalmasse und den beiden Kollektoren der Ausgangsstufe messen (Wenn zugänglich direkt am TO3 Gehäuseddeckel gegen Masse messen). Die positiven/negativen Werte sollten vom Betrag her nur gering voneinander abweichen.

Generell sollten auch die Ruhestöme kontrolliert werden. Wenn die Trimmpotis stark oxidiert sind kann auch mal die Endstufe abrauchen.
Zur Vorsorge würde ich die ollen Dinger gleich erneuern, dto die Paar Elkos.
Elektronator
Stammgast
#4 erstellt: 19. Okt 2021, 09:46

Valenzband (Beitrag #3) schrieb:
...Revox hat hier eine etwas altertümliche Schaltung ohne Mittenanzapfung der Sekundärwicklung(en) verwendet... Stattdessen wird die "Signalmasse" nur durch zwei zwei relativ hochohmige Widerstände definiert (R1 und R2, je 82k....
Du könntest testweise die Spannung zwischen Signalmasse und den beiden Kollektoren der Ausgangsstufe messen ... Die positiven/negativen Werte sollten vom Betrag her nur gering voneinander abweichen.

Generell sollten auch die Ruhestöme kontrolliert werden...

R1 und R2 erzeugen das Mittenpotential des Netzteils. Das ist mit dem nichtinvertierenden Eingang des Verstärkers verbunden. Unsymmetrien werden damit durch den Verstärker aktiv ausgeregelt, was dann zu unterschiedlichem Ruhestrom der beiden Zweige führt.
Gleichstrom-Unsymmetrien im Netzteil bemerkt man hier also besonders an ungleichen Ruheströmen.

Der Ruhestrom wird eingestellt mit R12 auf 900 mV zwischen den Emittern von Q12 und Q11.
Dann die Spannungen über R19 und R26 kontrollieren, ob sie je 450 mV betragen, also gleich sind.

Wegen der fehlenden Mittenanzapfung ist hier wichtig, dass die Kapazitäten der Sieb-Elkos C13 und C15 ähnlich groß sind. Die sorgen für die Wechselstrom-Symmetrierung wenn Laststrom fließt.
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