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Hifiman Ananda, Vergleich mit AKG812 und Nighthawk+A -A |
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Autor |
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HiFioldi
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 21. Jan 2020, 11:19 | |
In einem Hifiman Ananda „Kurzreview“ eines Forenkollegen hatte ich mich schon mal zu meinen Erfahrungen geäussert. Nachdem der Ananda nach nun 8 Monaten in meinem Besitz neben dem AKG812 und dem Nighthawk inzwischen die Führungsrolle hat, wollte ich ihm hier einen neuen eigenen Thread gönnen. Seit den guten Tests des Edition X war ich an diesem Hifiman interessiert, denn die riesigen Earcups versprachen viel Luft um die Ohren und ich mag enge Ohrwärmer nicht. Als der Ananda mit noch besseren Klang-Bewertungen und günstiger im Preis auf dem Markt kam, war ich sicher, den werde ich irgendwann holen. Im Mai 2019 gab es eine Aktion – Ananda neu 799 EUR und schon war es meiner. Über die simple Bügel- und Höreraufhängungsmechanik war ich vorgewarnt. Die ersten Hörtests ergaben super Tragekomfort, herrlich luftige Höhen, Mitten neutral und mindestens gleiche Qualität wie AKG812, aber der Bass – reichlich Tiefton, leider unkontouriert verquollen. Sollte die Angabe von Hifiman mit 150 h Einspielzeit doch stimmen ? Beim Nighthawk war es eindeutig so gewesen, aber bei einem Magnetostaten mit hauchdünner Folie ? Also den Ananda am Receiver 3 Tage Radio dudeln lassen und dann wieder reingehört. Tatsächlich war der Bass nun normaler, nicht super wie der Nighthawk, lange noch nicht so exakt wie der AKG, aber mit kontinuierlicher Absenkung ab 100 Hz am digitalen EQ konnte ich schon Musik geniessen. In den nächsten 3 Monaten habe ich so jede Menge CD mit dem Ananda gehört, oft im Vergleich mit dem AKG und mit der Zeit konnte ich den Tieftonanteil wieder Richtung Normal anheben. Situation heute, nach 8 Monaten und ca 200 h Hörzeit + 75 h Einspielzeit: Den Kopfbügel habe ich aufgeweitet, so liegen die Ohrpolster gerade so fest an, das der Ananda nicht bei jeder Bewegung rutscht. Der Bass braucht keinen Andruck, selbst wenn ich die Hörer bis zur Berührungslosigkeit aufziehe hat der Ananda noch Bass (Im Gegensatz zum Nighthawk). So habe ich einen Tragekomfort, der kaum zu toppen ist. Klang – ich höre fast nur Instrumental-Jazz : Im Laufe der Zeit ist nicht nur der Ananda-Bass am AKG812 vorbeigezogen, auch die Raumdarstellung hat sich von anfangs breit in breit und tief gewandelt, wie ich es bei einem KH nicht für möglich gehalten hätte. Der AKG812 spielt bei mir weitgehend ausserhalb des Kopfes, aber immer dicht dran. Mit dem Ananda sitze ich gefühlt im Lifekonzert. Das ist mir ganz krass bei den CDs von Nik Bärtsch‘ Ronin - Live und LLYRIA aufgefallen. Das ist eine Art Minimalmusik, die von den Klangkörpern lebt, feine Percussion, harte Drums, tiefe Saiten des Flügels werden manchmal förmlich angerissen. Mit dem AKG klingt das interessant, reisst mich aber nicht vom Stuhl. Mit dem Ananda scheinen die Instrumente wirklich vor mir im Raum zu agieren, der Klang hat Luft zum Atmen, das Ausschwingen kommt lifehaftig rüber, das ist Gänsehaut erzeugende Qualität. Beide KH hängen an der gleichen Quelle, Marantz CD 17 Mk2, digitaler EQ2496, rme adi2 dac. Der Bass des Ananda ist heute voller als beim analytischen AKG, aber dabei sehr gut kontouriert. Ein gezupfter Akustikbass hat mit dem Ananda Körper wie im Lifekonzert, der AKG zeigt hauptsächlich die Schwingungen der dicken Saiten, was oft auch seinen Reiz hat. Ein Anheben des Bassbereiches am AKG weicht etwas die Kontouren auf. Ganz anders ist das Hörerlebnis mit Wolfgang Haffners „Kind of Spain“ von ACT. Die Aufnahme ist etwas bedeckt, wie ich es schon oft bei ACT erlebt habe, das wird mit dem Ananda besonders deutlich. Hier ist der direkter ins Ohr spielende AKG812 im Vorteil und der sich mehr auf den Bass konzentrierende Nighthawk noch mehr. Pianowiedergabe: mit der schönen Wolfgang Haffner CD „Round Silence“ ist mir aufgefallen, wie beindruckend natürlich der Flügel mit dem Ananda rüberkommt, er steht im Raum und Anschlag und Ausklingen sind einfach lifehaftig. Mit dem AKG spielt der Flügel dichter dran, aber trotzdem hinter einem Vorhang. Ohne den Vergleich würde man es nicht merken, das Piano klimpert beim AKG als Teil der Musik eben mit. Der Nighthawk schlägt sich hier im Vergleich recht ordentlich, der Vorhang ist weg, das feine Ausschwingen der Töne kann er aber nicht so wiedergeben, wie der Magnetotat. Bewertung der 3 KH aus meinem Hörempfinden: Der Ananda ist ein Traum vom Tragekomfort und der natürlichen Wiedergabe, nichts klingt übertrieben, jedes Instrument hat seinen festen Platz im Raum. Er ist meine Nummer 1. Der AKG812 fällt im Tragekomfort nur leicht ab, die Ohren sind nach 1 h etwas wärmer. Die Musik wird dichter am Kopf, auch zT im Kopf wiedergegeben, das kann bei Drums oder Tenorsax nervig werden. Die direkte Art ist zB bei Gitarrenmusik oft mitreissender weil intensiver, als beim Ananda. AKG812 stellt den Hörer auf die Bühne, Ananda dagegen vor die Bühne. Der Nighthawk gibt den Ohren wenig Raum und nur mit den angenehmeren Microsüdepolstern ist der Hörer für mich auch eine Stunde gut zu tragen. Die Wiedergabe von Instrumentalmusik (Jazz) wird von einem beindruckend erdigen Bass getragen, der weder vom Ananda noch vom AKG so erreicht wird. Der Rest ist beim Nighthawk musikalisch einwandfrei, nie nervig und ich behalte ihn oft viel länger auf, als ich es vorhatte, es ist einfach Musikgenuss der sahnigen Art. Mit EQ angepasst ist er für mich der Preisleistungssieger. ---------------------------------------------------------------------------------------------------- |
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Anarion
Stammgast |
#2 erstellt: 04. Feb 2020, 09:56 | |
Danke für den Bericht. |
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onalon
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 18. Feb 2020, 01:05 | |
Schöner Beitrag
Hast du auf dem Nighthawk schon die Brainwavz Hybrid Polster probiert? Ich denke das würde deinem Musikgeschmack sehr entgegen kommen, wobei ich die grundsätzlich jedem empfehlen würde, der einen Audioquest hat. Er spielt dann deutlich neutraler, behält aber diese Betonung der unteren Mitten, die den Hörer so spaßig macht. Hätte AQ die Hörer gleich mit diesen Pads ausgestattet, hätten die jetzt nicht so ein negatives Stigma |
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