passives Mischpult mit Vorhörsektion

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mcdwerner
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Mrz 2006, 16:29
Hallo Hifi Forum!

Folgendes ist meine Ausgangssituaion:

2 CD-Player und 2 Plattenspieler (mit Line-Ausgang!) sollen über ein "passives" Mischpult an den Eingang eines Vorverstärkers angeschlossen werden.

Das einzige "Feature" das im Lastenheft des Mischpults steht ist eine Vorhörsektion - das wäre auch mein Problem: einfach von jedem Kanal parallel abzweigen und über einen Schalter in einen Kopfhörerverstärker läuft wohl nicht, oder???

Ansonsten hätte ich mir nur je ein "Schiebepotentiometer" im Signalweg gedacht.

Was sagen die Spezialisten unter euch?
Bekomme ich ein eindeutiges "so läuft das nicht, weil..."
ein "könnte gehen aber pass auf, dass..."
oder ein "schmeiss den Lötkolben an und erzähl uns dann wie's funzt!" ???

Meine persönlichen Vorraussetzungen: ich weiß wo das heiße Ende am Lötkolben ist, hab schon ein paar Frequenzweichen zusammengelötet, kann also ansatzweise einen Schaltplan lesen (dazu muß man ihn ja nicht unbedingt verstehen ;-)

Grüsse an alle Hifi-Fans
Werner
Ex_tangere_Frank
Stammgast
#2 erstellt: 09. Mrz 2006, 22:22
Tach,
von der Therorie her ist der Gedankengang ja nicht schlecht.
In der Praxis wirst du auf satte Probleme stossen.
Das Zauberwort bei einem Mischpult heisst Entkopplung.
Die Ausgänge der Signalquellen sind oft sehr hochohmig. Beim Regel der Potis, änderst du je nach Wert und Aufbau den Widerstand. Deine Quelle hat aufgrund des hohen Widerstandes auch einen Spannungsabfall. Es kommt beim Regeln also zu gegenseitigen Beeinflussungen.
Da genügt es dann schon das du über deinen Wahlschalter für die Kopfhörerquelle den Kanal auf deine Horchmuscheln schaltest, welcher gerade über die Boxen hörbar ist und es gibt deutliche Lautstärkeunterschiede, bis hin zu fiesen Knacksern, durch die veränderte Last.
Ein vernünftiges Mischpult muss aktiv aufgebaut sein. Es müssen alle Signale an den Eingangsbuchsen eindeutige und feste Impendanzen vorfinden, damit sie nicht beinflusst werden.
Da ein Mischpult normalerweise nicht zu den High End Geräten gehört, gibt es sicher ein paar gute und günstige Möglichkeiten es aktiv aufzubauen. Versuche doch mal etwas zu lernen über OP Schaltungen. In deinem Fall die Schaltungen Impendanzwandler und Summierverstärker. Als guten und günstigen Verstärkerchip empfehle ich dir den OP NE5532 den es bei Reichelt Elektronik für ein paar cent zu kaufen gibt. Ein Mischpult ist übrigen ein super Projekt um in die Welt der analogen Elektronik einzusteigen.

Ciao,
Frank


[Beitrag von Ex_tangere_Frank am 10. Mrz 2006, 12:08 bearbeitet]
mcdwerner
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 10. Mrz 2006, 20:33
Hallo Frank,

danke für die schnelle Antwort!

Also sieht ein Mischpult in der Praxis so aus:

Gain Regler-> Eingangsstufe (mit Pegelanzeige)-> Equalizing-> Abzweig zur Vorhörsektion-> Linefader-> Ausgangstufe mit Masterpegelregler

Und ich habs mir sooo einfach vorgestellt :-(

"Versuche doch mal etwas zu lernen über OP Schaltungen" Kannst du mir Literatur oder Netzseiten empfehlen?? ( "www.mischpultselbstbau.de" gibt's leider nicht ;-)

Sollte übrigens von der Idee her schon in Richtung "High End" gehen deshalb auch der passiv Gedanke...

Naja mal sehen ob ich mir das ganze zu Gemüte führe oder dann doch zum Fertigprodukt greife, das es nach meinen Vorstellungen wohl nicht unter 800,- € gibt

Beste Grüsse
Werner
Ex_tangere_Frank
Stammgast
#4 erstellt: 10. Mrz 2006, 21:08
Hallo Werner,
Hinsichtlich Literatur weiß ich gar nicht, was ich dir aktuell empfehlen sollte. Meine "Lehrjahre" fallen in Richtung 1985-90. Alle Bücher danach waren eher weiterführende Literatur.

Vielleicht findest du hier im Forum jemanden, der ein wenig jünger ist und ein passendes Lehrbuch hat.
Irgendwo im Web solltest du aber ein Selbstbaumischpult finden. Du musst halt die Suchmaschine etwas strapazieren oder nochmal energisch im Forum um einen Plan bitten.

Ein solider Aufbau für ein Mixer ist folgender.

-Impendanzwandler hinter den Eingangsbuchsen (machen das Signal belastbarer).

-Abzweig zu einem Stufenschalter für Kopfhörer, wobei nach dem Schalter natürlich ein KH-Vertärker sitzen muss.

-An diesen Abzweig kommen auch die eigentlichen Schiebepotis, deren Ausgänge auf einen Summierverstärker gehen.

-Hinter dem Summierer kommt dann das Masterpoti und ein weiterer Impendanzwandler als Ausgangsverstärker.

Wenn es denn unbedingt notwendig ist wird vor dem Masterpoti noch eine Anzapfung für das Zappelmeter gesetzt. Je nach Eingangswiderstand des Zappelmeters muss hier noch ein weiterer Impendanzwandler eingesetzt werden.

Jetzt haben wir eine gute Entkopplung, aber 3 ICs im Signalweg. Insgesamt werden wir bei 4 Kanälen plus KH plus Zappelmeter mal eben 8 Dual ICs (Stereo) einsetzen müssen.
Also Obacht, aus dem Ärmel schütteln geht nicht. Übrigens müssen auch die Eingaänge mit Eingangswiderständen versehen werden (grob 50 - 100kOhm) und der Ausgang gesichert (220 Ohm in Reihe)

Ciao,
Frank
mcdwerner
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 11. Mrz 2006, 17:16
Hallo Frank,

nochmal Danke

Dann werd ich mal alle zur Verfügnung stehenden Suchmaschinen anschmeissen...

Gruss Werner
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