Netzteil mit ungewöhnlichen Spannungen für Uralt-Radio

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Essig
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Feb 2008, 22:21
Hallo, ich benötige für ein ziemlich altes Radio ein Netzteil welches -1,5V +90V +60V mit je ca 100mA und +3,5V mit ca 0,5A bringt.
Ätzen könnte ich selbst, Layout wäre auch kein Problem falls man nichts besonderes beachten muss nur für den Schaltplan reichen meine Kenntnisse bei weitem nicht aus...
Daher suche ich jemanden der mir bei der Entwicklung behilflich sein kann (wenn möglich mir einen Schaltplan liefert ) Am liebsten wäre mir ein Schaltnetzteil nur finde ich keinen Spannungsregler der 60 oder gar 90V regelt.

Wer sich das Radio mal ansehn will kann ja mal in diesen Thread gucken.

Die verwendeten Röhren sind: (danke an Dirk)

RE054:
Heizstrom = 0,06A bei 3,5V,
Anodenstromverbrauch bis ca. 0,13mA
Emission = 4-6mA

RE144:
Heizstrom = 0,18A bei 3,5V
Anodenstromverbrauch bis ca. 3mA
Emission = 20mA

RE154:
Heizstrom = 0,17A bei 3,5V
Anodenstromverbrauch bis ca. 9mA
Emission = 20-25mA


Daher meine Dimensionierung des Netzteils.
Leider bin ich bis jetzt (bis auf Trafos selbst wickeln + Gleichrichter) auf keine Lösung dieses Problems gekommen und irgendwie ziemlich Rat- und Ahnungslos also wenn jemand Tipps oder gar einen Schaltplan hat, immer her damit!


Großes Dankeschön an alle die helfen!

Grüßle vom Essig
DB
Inventar
#2 erstellt: 11. Feb 2008, 00:09
Hallo,

frag doch einfach mal die Leute in http://www.jogis-roehrenbude.de. Vielleicht hat jemand noch so eine alte Netzanode herumliegen und gibt sie für einen guten Preis ab.

MfG

DB
Genau
Stammgast
#3 erstellt: 11. Feb 2008, 00:49
Hallo

Ich habe das Spannungsregler-IC TL783 gefunden, das gibts bei Reichelt und funktioniert bis 125V. Damit sollte sich ein lineargeregeltes Netzteil aufbauen lassen. Das Problem wäre dann nur noch der passende Trafo.
Ultraschall
Inventar
#4 erstellt: 11. Feb 2008, 07:46
Linear geregelt wäre auf alle Fälle schon mal zu empfehlen, weil man damit die eventuell entstehende Störproblematik (Rausch-, Pfeif- oder Zwitschergeräusch im Hintergrund)von Schaltnetzteilen umgeht.

Bein Trafo könnte man auch einen mit kleinerer Spannung nehmen und mit Spannunugsvervielfachern arbeiten.
Oder auch etwas unüblich mehrer preiswerte Standardtrafos und deren Wicklungen in Reihe schalten.

Brauchst Du bei den 90 Volt sicher die 100mA? Weil wenn ich die von Dir aufgeschriebenen Anodenströme zusammenrechne komme ich auf deutlich weniger.

Grüsse
DB
Inventar
#5 erstellt: 11. Feb 2008, 08:40
Man sollte das Ganze mal im historischen Kontext betrachten.
Damals bestand so ein Netzteil aus einem Trafo, einer Gleichrichterröhre, einer LC-Siebkette für die 90V, einem RC-Siebglied für die 60V (es reicht völlig, wenn das Radio im betriebswarmen Zustand an der Buchse 60V angeboten bekommt) und die -1,5V wurden durch einen Widerstand in der Minusleitung erzeugt.
Zur Dimensionierung: 100mA sind absolut überflüssig. 20-25mA reichen völlig aus.
Die Röhren sind samt und sonders mit 4V zu heizen. Aber auch da reichen ca. 500-600mA. Gleichrichtung, kleine Siebkette.

So. Weniger ist nicht zu bauen, mehr aber auch nicht.

Aufwandsmäßig angemessen, man müßte die Spannungen anpassen und könnte noch einige Teile weglassen.
Die absolute Nobelausführung wäre das: Netzanode

MfG

DB
Essig
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 11. Feb 2008, 17:21
Der passende Trafo ist mein größtes Problem, kann ich wohl 3 Trafos mit 30V Ausgangsspannung nehmen und die Ausgänge in Reihe schalten aber die Eingänge parallel betreiben? Müsste doch eigentlich gehen da man ja auch bei Trafos die 2x12V liefern 1x 24V "umlöten" kann.
Ultraschall
Inventar
#7 erstellt: 11. Feb 2008, 18:45
Du brauchst weniger Trafospannung, weil da immer der Effektivwert der gelieferten Wechselspannung draufsteht, nach Gleichrichtung und Siebung aber der Spitzenwert zur Verfügung steht.
Rechnst man das rückwärts heißt das Du brauchst 90 Volt, an den Dioden fallen sagen wir mal rund Volt ab; also brauchst du ca.91 Volt Spitzenspannung. Spitzenspaanung und Effektivwert sind durch den Faktor Wurzel aus zwei verknüpft, also 91 durch Wurzel2= ca. 64,3 Volt-Wechsel-Effektiv.
Da bietet sich ein Trafo mit 2x15 und 2x18V an...Ergibt dann 66 Volt. Geht sicher problemlos und zur Not kann man über einen Siebwiderstand auch noch einige Volt vernichten.

Aus den zwei 18 Volt=36Volt ergeben sich nach Gleichrichtung dann ca. 51 Volt. Oder Du beschaltest 15+18=33~eff.=46 Volt Gleichspannung.
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 11. Feb 2008, 19:20
Bei den geringen Strömen kannst Du irgendeinen Trafo ab 12V nehmen und kaskadieren. Die Leerlauf- Spitzenspannung besonders von kleinen Trafos ist noch höher, z.B 20Vs; die läßt sich dann beliebig vervielfachen und einzeln abgreifen, also -20/0/20/40/60/80/100V.
Essig
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 11. Feb 2008, 20:23
Das mit dem Effektivwert war mir schon klar nur wollte ich wissen ob ich die Sekundärspulen von 2 Trafos nehmen und die in Reihe schalten kann während die Primärspulen parallel geschaltet sind. Technisch sollte das ja kein problem sein oder?

Und: ist es relevant ob ich statt 90V 84V und statt 60V 63V nehme? weil diese spannungen würden wunderbar passen wenn ich 4x 15V zur verfügung habe!


[Beitrag von Essig am 11. Feb 2008, 20:56 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#10 erstellt: 11. Feb 2008, 22:02

wollte ich wissen ob ich die Sekundärspulen von 2 Trafos nehmen und die in Reihe schalten kann während die Primärspulen parallel geschaltet sind.

Ja kannst du problemlos! Im Gegenteil, das ist sogar die einzige funktionierende Lösung.
Sind primär und sekundär BEIDE parallel oder in Serie geht's nicht gescheit!

Du mußt nur auf die phasenrichtige Verbindung achten!
Wenn die Gesamtspannung kleiner ist als eine Spannung, dann bei EINEM Trafo primär oder sekundär umpolen.

Gruß
Bernhard
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 12. Feb 2008, 10:43

Essig schrieb:
Das mit dem Effektivwert war mir schon klar nur wollte ich wissen ob ich die Sekundärspulen von 2 Trafos nehmen und die in Reihe schalten kann während die Primärspulen parallel geschaltet sind. Technisch sollte das ja kein problem sein oder?

Und: ist es relevant ob ich statt 90V 84V und statt 60V 63V nehme? weil diese spannungen würden wunderbar passen wenn ich 4x 15V zur verfügung habe!


Nochmal zur Leerlaufspannung: Ein Trafo wo 12V draufsteht hat bei Nennlast eine Effektivspannung von 12V.
Im Leerlauf oder bei geringer Last (z.B. 0,1 statt 1A) kann die Effektivspannung durchaus 15 oder 16V betragen. Der Effekt ist umso größer, je winziger der Trafo ist. Manchmal ist dieser Umstand im Katalog spezifiziert, sonst messen.

Die Primärspulen kannst Du parallel schalten, solange die Ausgangsspannung nicht die halbe Eingangsspannung übersteigt.

Bei den Spannungen sind sicher 10% Toleranz kein Problem.
Kay*
Inventar
#12 erstellt: 12. Feb 2008, 18:28
Ihr kennt Spannungsdoppler per Gleichrichter?

vielleicht hilft "meine" Schaltung

http://www.diyaudio....08c7&threadid=116800
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