Höhe der Versorgungsspannung für einen KHV

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Kabelschuh
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 18. Okt 2011, 16:48
Hallo zusammen!

Ich habe vor einiger Zeit mal zwei CMOYs gebaut, beide mit einem zweiten OP-Amp pro Kanal als Buffer.
Ich glaube, auf der Headwize-Seite laufen die unter "A47"-Variante. Aber ich denke, es ist auch so klar, was ich meine.
Beide werden per symetrischem Netzteil versorgt, der erste mit +-12V, der zweite mit +-15V.
Der erste mit Gain 11 und der zweite mit Gain 6.
Spannung und Gain habe ich zugegebenermassen einfach "frei Schnauze" gewählt, die OPAs gehen ohnehin bis +-18V.
Beide laufen und klingen prima und bei normaler Anwendung kommen beide ja lange nicht in eventuell problematische Bereiche, vorher bluten mir längst die Ohren.

Nun baue ich gerade einen weiteren KHV, im Grunde nach dem gleichen Prinzip, bloss mit einem BUF634 statt einem zweiten OP-Amp als Buffer.

Jetzt mache ich mir ein paar Gedanken wie ich die Versorgungsspannung (und den Gain) dimensionieren soll?
Also diesmal nicht "frei Schnauze"

Ich würde den Verstärker gerne so gestalten, dass er ohne Umschaltung des Gains sowohl für niederohmige als auch für hochohmige Kopfhörer taugt. Und zwar so, dass in keinem Fall Gefahr für die Kopfhörer besteht.
Z.B. für den unwahrscheinlichen und unrealistischen Fall, dass bei abgesetztem Hörer und ungünstigstem Eingangssignal die Katze den Poti auf Rechtsanschlag dreht und ich in der Küche Kaffee mahle und das Elend nicht rechtzeitig höre

Nach meinen amateurhaften Formelkenntnissen würde ich zu einer +-12V-Versorgung der OP-Amps greifen und den Gain auf etwa 4 stellen.
Bei einem angenommenen maximalen Eingangspegel mit 2Vpp wäre dann ein gutes Stück vor der Begrenzung des OP-Amps Schluss, also so bei etwa 8 Vpp.

Kämen bei o.g. "Worstcase mit Katze und Kaffee" beide Kopfhörervarianten mit heiler Haut davon?
Z.B. einer mit 16 Ohm und einer mit 600 Ohm?
Denn ich bin mir nicht ganz sicher wie man die Leistung berechnet damit ich sie mit der Nennbelastbarkeit der Kopfhörer vergleichen kann.


Kabelschuh
Kabelschuh
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 21. Okt 2011, 16:02
Hmmmm, ich hab mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Meine Frage ist zugegebenermassen viel zu allgemein gehalten um sie sinnvoll beantworten zu können.

Ich habe mich aber mal auf meine vier Buchstaben gesetzt und versucht mir wieder ins Gedächtnis zu rufen was ich vor zwei Jahrzehnten mal über Wechselstrom/-spannung gelernt habe, und versucht es auf meine Situation anzuwenden.
Ich habe das all die Jahre nie wirklich gebraucht, sattelfest geht anders, und ob es wirklich auf den Fall hier anwendbar ist, dessen bin ich mir auch nicht ganz sicher.
Mit Lautsprecherberechnungen habe ich mich auch damals nie wirklich befasst... aber ich versuch's mal

Das hier habe ich mir überlegt:

Ich gehe der Einfachheit mal von einem Sinussignal aus.
Und dass die Impedanz des Lautsprechers/Kopfhörers von der Frequenz abhängt, das weiss ich auch, aber ich nehme auch einfach mal die Nennimpedanzen der Kopfhörer zum Rechnen.

Wenn ich +- 8V maximale Amplitude am Ausgang habe, dann teile ich wegen des Sinus' durch Wurzel 2.

Das setze ich dann in dann in die Formel P= U²/Z ein.
(sqrt steht für die Wurzel)

(U/sqrt(2))² / Z = P

U² / (2*Z) = P


An 32 Ohm wären es 1 Watt
An 62 Ohm wären es 516 Milliwatt
An 250 Ohm wären es 128 Milliwatt
An 600 Ohm wären es 53 Milliwatt


Das habe ich dann mit der Nennbelastbarkeit von ein paar Kopfhörern verglichen.


AKG512, 32 Ohm, 200mW
DT880, 32 Ohm, 100mW
AKG540, 32 Ohm, 35mW
-> keine gute Idee, der Worstcase würde diese Hörer grillen


AKG701, 62 Ohm, 200mW
-> auch diese Hörer würden es nicht überstehen


DT880, 250 Ohm, 100mW
-> würde wahrscheinlich gehen, wenn auch nicht stundenlang


DT880, 600 Ohm, 100mW
-> Vollkommen unkritisch


Natürlich hört kein Mensch Sinus auf Maximalpegel, selbst als Liebhaber von Synthesizer-Musik
Klar ist es praxisfern, aber es ist ja auch nur eine Worstcase-Überlegung.


Mein Fazit aus diesen Überlegungen ist:
Wirklich für alle Kopfhörer tauglich lassen sich Gain und Ausgangsspannung des Kopfhörerverstärkers nicht festlegen.
Also bliebe mir nur ein von aussen verstellbarer Gain (katzensicher *g*), wenn ich einen Serienwiderstand am Ausgang vermeiden will.
Alternativ vielleicht ein abschaltbarer Spannungsteiler am Ausgang.


Meine Fragen sind nun:
Habe ich einen groben Denkfehler gemacht?
Kann man die Vereinfachungen so stehen lassen um diesen Fall zu betrachten?
Taugt mein Fazit was?



Kabelschuh
Soundscape9255
Inventar
#3 erstellt: 21. Okt 2011, 20:47
Hallo,

schon mal nicht schlecht...

Die OPAs können meist nur 25-35 mA verzerrungsarm treiben - die Spannung ist also nicht unbedingt das Limit!

Die meisten OPAs sollte man mit +-15V betreiben - nicht die +-18V, die in den "Absolute maximum Ratings" stehen (das verbockt auch der eine oder andere High-Elend-Hersteller).

Viele OPAs sind nicht "rail to rail" -> die Maximale Ausgangsspannung ist dann kleiner als die Railspannung.

Ich hab mal einen AKG 701 mit einem Selbstgebauten KHV getrieben - dieser hatte eine diskrete Ausgangsstufe mit BD13X ect... mit +-15 auf den Rails und den ca. 60 Ohm Größenordnung 1W Spitze auf den Schwingspulen. Solange die Effektive Leistung unter der Nennleistung bleibt, nehmen die KH keinen Schaden.
Kabelschuh
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 21. Okt 2011, 21:22

Soundscape9255 schrieb:
Hallo,

schon mal nicht schlecht...

Die OPAs können meist nur 25-35 mA verzerrungsarm treiben - die Spannung ist also nicht unbedingt das Limit!

Die meisten OPAs sollte man mit +-15V betreiben - nicht die +-18V, die in den "Absolute maximum Ratings" stehen (das verbockt auch der eine oder andere High-Elend-Hersteller).

Viele OPAs sind nicht "rail to rail" -> die Maximale Ausgangsspannung ist dann kleiner als die Railspannung.

Ich hab mal einen AKG 701 mit einem Selbstgebauten KHV getrieben - dieser hatte eine diskrete Ausgangsstufe mit BD13X ect... mit +-15 auf den Rails und den ca. 60 Ohm Größenordnung 1W Spitze auf den Schwingspulen. Solange die Effektive Leistung unter der Nennleistung bleibt, nehmen die KH keinen Schaden.



Danke, aber mir fehlt eindeutig die Routine für solche Berechnungen.

Die OPAs in der Vorstufe wollte ich eh nicht am Limit betreiben, sondern wie Du schon sagst mit +-15V.
Den Gain wollte ich dann so wählen, dass ich eben so weit unter der Railspannung bleibe, dass ich noch ein Stückchen unter dem Limit bleibe.
Hab's jetzt nicht genau im Kopf, aber bei den OPAs die ich hier noch liegen habe, geht's bis 1V unter die Railspannung.

Eben, das habe ich ja bei dem Cmoys auch schon bedacht, dass ein OPA alleine kaum mehr als 20-30mA bringt.
Da hatte ich ja auch schon nen zweiten OPA als Buffer dahinter.
Ich will ja diesmal einen BUF634 als Buffer nehmen, der kümmert sich dann um den nötigen Strom. Bis 250mA wenn ich mich nicht irre.

Kabelschuh
Zweck0r
Inventar
#5 erstellt: 22. Okt 2011, 20:39

Kabelschuh schrieb:
An 32 Ohm wären es 1 Watt
An 62 Ohm wären es 516 Milliwatt
An 250 Ohm wären es 128 Milliwatt
An 600 Ohm wären es 53 Milliwatt


Das ist der Vorteil der altmodischen Vollverstärker-KH-Ausgänge (über 150 Ohm-Widerstand an der Lautsprecherendstufe): die maximale Leistung am Kopfhörer ist deutlich weniger von dessen Impedanz abhängig.

Um diesen Effekt bei einem Kopfhörerverstärker mit niederohmigem Ausgang zu nutzen, könnte man ihm z.B. ein sehr 'weiches' Netzteil verpassen. Je eine RC-Kombi 100 Ohm/100 µF (aus der Luft gegriffene Startwerte zum Experimentieren) für die +/-15 V könnte funktionieren.

Wenn das ganze so funktioniert, wie es soll, und der Verstärker nicht mit Schwingneigung reagiert, wird bei zu hoher Dauerleistung am niederohmigen Kopfhörer die Betriebsspannung so weit absacken, dass der Verstärker clippt und die Leistung nicht weiter steigen kann.

Grüße,

Zweck


[Beitrag von Zweck0r am 22. Okt 2011, 20:40 bearbeitet]
Kabelschuh
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 23. Okt 2011, 10:42
Unnötiges Komplettzitat durch Moderation entfernt

Hmmm, an dieses Prinzip habe ich auch schon gedacht, mich allerdings noch nicht wirklich ausgiebig damit befasst.

Die Vorstufe aus zwei OPAs mit geregelter Spannung, die Endstufe ungeregelt. Dann würden bei richtiger Dimensionierung die zu hohen Amplituden quasi "oben flachgelutscht"

Ich frage mich allerdings ob das Prinzip bei Kopfhörern so gut funktioniert wie bei Lautsprechern?
Bei Lautsprechern gibts ja nicht so viel Auswahl bei der Impedanz wie bei Kopfhörern.

Meine Leistungsberechnung ist ja auch ziemlich ungenau und für normale Hörsituationen auch nicht relevant, aber interessieren tut es mich eben doch...

Wenn ich aber bei meinem Prinzip bleiben möchte (2xOPA als Vorstufe, 2xBuffer als Endtsufe, beide geregelt versorgt), dann kann ich das o.g. Prinzip ja ohnehin nicht anwenden.


Mal wieder meinen hypothetischen Worstcase angenommen:

Wenn der Verstärker selbst noch nicht clippt, die Kopfhörer aber schon um Gnade betteln, dann ist es doch in jedem Fall so, dass die Spulen den Hub nicht mehr mitmachen können, den die Endstufe sozusagen "vorgibt".
Und diesen Effekt würden je alle Kopfhörer zeigen, wenn sie überlastet sind, egal welche Impedanz sie haben.
Und wenn mich meine eingerosteten Kenntnisse nicht täuschen, dann würde das bedeuten, dass sich dadurch der Stromverlauf gegenüber dem Spannungsverlauf verschiebt.
Ich meine, er ist ja im Normalbetrieb ohnehin verschoben, weil's ja kein Gleichstrom ist, aber bei der Überlastung durch Spulenanschlag müsste sich der Verlauf doch eigentlich gegenüber dem Normalzustand nochmal verschieben, oder?
Oder habe ich da einen Denkfehler?


Kabelschuh


[Beitrag von Zweck0r am 23. Okt 2011, 11:31 bearbeitet]
Zweck0r
Inventar
#7 erstellt: 23. Okt 2011, 11:56

Kabelschuh schrieb:
Die Vorstufe aus zwei OPAs mit geregelter Spannung, die Endstufe ungeregelt.


Dann müsste man erst untersuchen, was der Buffer mit der Überspannung am Eingang anstellt und ob sie laut Datenblatt überhaupt zulässig ist. Eine Endstufe mit zwei Emitterfolgern würde einfach die Spannung vom OP über die BE-Dioden zum Ausgang weiterreichen und es wäre nichts gewonnen.

Hängt der OP auch an der 'Schlabberspannung', kann man sich diese Komplikationen sparen.


Kabelschuh schrieb:
Und wenn mich meine eingerosteten Kenntnisse nicht täuschen, dann würde das bedeuten, dass sich dadurch der Stromverlauf gegenüber dem Spannungsverlauf verschiebt.
Ich meine, er ist ja im Normalbetrieb ohnehin verschoben, weil's ja kein Gleichstrom ist, aber bei der Überlastung durch Spulenanschlag müsste sich der Verlauf doch eigentlich gegenüber dem Normalzustand nochmal verschieben, oder?


Ob die Spule hart anschlägt, abraucht oder sich die Membran verformt, kann man nicht allgemeingültig sagen. Und diesen Zustand im laufenden Betrieb aus der komplexen Impedanz herauszulesen wird auch sehr kompliziert werden, wenn es überhaupt zuverlässig machbar ist.

Wenn es ganz edel sein soll, würde ich die Stromaufnahme der Endstufe und die Ausgangsspannung überwachen, daraus entweder per µC oder mit einer analogen Näherung die maximal zulässige Ausgangsspannung ermitteln und bei Überschreitung entweder abregeln oder muten.

Oder bei jedem Einschalten oder Einstöpseln eines KH kurz per µC die Impedanz messen und eine maximale Spannung vorwählen.

Grüße,

Zweck
Kabelschuh
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 23. Okt 2011, 12:43

Zweck0r schrieb:

...

Oder bei jedem Einschalten oder Einstöpseln eines KH kurz per µC die Impedanz messen und eine maximale Spannung vorwählen.



Hmmm, ich fände diese Variante eigentlich am besten.
Das liesse sich ja auch mit vergleichsweise wenig Code im Controller bewerkstelligen.
Es muss ja nicht wirklich ganz genau berechnet werden.

Ach, diese Idee gefällt mir richtig gut!
Ein simpler kleiner "Rundum-Sorglos"-Microcontroller tut's da ja. Der Mikro misst dann beim Einschalten die Impedanz z.B. bei 10 Frequenzen, macht eine Berechnung, stellt den Gain entsprechend ein und schaltet dann den KH-Ausgang per Relais ein.

Danke für diese Idee, darauf bin ich noch garnicht gekommen.
Das werde ich einfach mal angehen.


Kabelschuh
Zweck0r
Inventar
#9 erstellt: 23. Okt 2011, 13:00

Kabelschuh schrieb:
Der Mikro misst dann beim Einschalten die Impedanz z.B. bei 10 Frequenzen, macht eine Berechnung, stellt den Gain entsprechend ein und schaltet dann den KH-Ausgang per Relais ein.


Nicht gleich übertreiben, eine Widerstandsmessung mit Gleichstrom reicht

Ich würde auch nicht den Gain ändern, weil die Ausgangsspannung ja auch noch vom Pegel der Quelle abhängt.

Besser Spannung direkt am Ausgang messen und bei längerer (z.B. 1 s) Überschreitung des vom µC gewählten Maximums Relais aus.

Als Einstöpseldetektor lässt sich ein Mikroschalter oder dergleichen zweckentfremden, wenn es keine Kopfhörerbuchsen mit vom Signal isoliertem Schaltkontakt geben sollte.

Grüße,

Zweck
audiophilanthrop
Inventar
#10 erstellt: 23. Okt 2011, 19:43

Zweck0r schrieb:

Um diesen Effekt bei einem Kopfhörerverstärker mit niederohmigem Ausgang zu nutzen, könnte man ihm z.B. ein sehr 'weiches' Netzteil verpassen. Je eine RC-Kombi 100 Ohm/100 µF (aus der Luft gegriffene Startwerte zum Experimentieren) für die +/-15 V könnte funktionieren.

Wenn man wie hier einen Puffer hat, würde ich nur dessen Spannungen "aufweichen". (Ggf. einen Serienwiderstand am Eingang vorsehen, um den Basisstrom bei Übersteuerung zu begrenzen, wenn ich mal von einem "diamond buffer" ausgehe.) Bei einem diskreten Puffer können die Rs auch gleich in Serie zu den Kollektoren der Ausgangstreiber rein (wenn ich mal von Emitterfolgern ausgehe), das juckt die nicht weiter.

Ansonsten könnte man auch gleich 'nen kleineren Trafo (VA) nehmen. Mit diesem "Trick" hat schon mancher Verstärkerentwickler die Endtransistoren in der SOA gehalten.

Es gibt übrigens kommerzielle KHVs, die über einen großen Impedanzbereich 1-2W bringen (z.B. die großen Lake People / Violectric). Wenn man einen Hifiman-Magnetostaten (gerade den berüchtigten HE-6, der mit 53 Ohm für 90 dB SPL schon 1 Vrms braucht, entsprechend 77 dB SPL / 1 mW) oder einen AKG K1000 (120 Ohm, 74 dB SPL / 1 mW, 1000 mW max) in die Gänge bringen will, ist das auch nicht verkehrt.

Mehr Gedanken würde ich mir zum Thema Spannungsverstärkung und deren Verteilung machen. Es muß ja nicht immer nur ein langweiliges einstufiges Konzept sein. Selbst ein schnöder Spannungsfolger vor dem Lautstärkesteller kann das Rauschen drücken, weil man so z.B. ein Poti mit 2 kOhm statt 10 bis 50 kOhm einsetzen kann - der Opamp dahinter sollte natürlich dann auch ein Typ mit möglichst wenig Spannungsrauschen sein.

Auch Anpaßbarkeit der Verstärkung ist heute ein großes Thema. Schließlich will man einen praxisgerechten Lautstärke-Einstellbereich haben, egal ob irgendwelche hochempfindlichen IEMs dranhängen (mit teils >130 dB / 1 Vrms) oder irgendwelche alten 600-Öhmer oder die oben genannten Hörer. Praktisch sind dafür von außen einstellbare DIP-Schalter, im Eigenbaubereich kann man sich aber auch mit internen Jumpern zufriedengeben.
Dem OP am Eingang würde ich 2k2 im Feedback plus 2k2 dazujumperbar nach Masse geben. Dem gepufferten nach dem Lautstärkepoti vielleicht 470 (1/2 W), dazu jumperbar 470 und 100 Ohm. Metallfilm, klar.

Ein Zobel(RC)-Netzwerk am Ausgang kann nützlich sein (da müßte man aber fast simulationstechnisch anrücken oder hinterher anhand des 10-kHz-Rechtecks auf dem Oszi optimieren). 1 Ohm Serienwiderstand ist auch bei wählerischen IEMs noch tolerabel und kann einem einiges an Ärger vom Leib halten.

Wenn das Layout auch wählerische OPs schwingungsfrei unterbringt, ist das von Vorteil.


[Beitrag von audiophilanthrop am 23. Okt 2011, 19:53 bearbeitet]
Kabelschuh
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 23. Okt 2011, 22:07

Zweck0r schrieb:


Nicht gleich übertreiben, eine Widerstandsmessung mit Gleichstrom reicht


Das stimmt natürlich, aber ein Mikrocontroller bietet doch sooooo verlockende Möglichkeiten
Und meine Programmierkenntnisse sind weit weniger eingerostet als meine Formelkenntnisse für Wechselstrom.

Ich hab' da was gelesen, dass man den Gleichstromwiderstand der Spule über'n Daumen gepeilt mit 1,25 multipliziert um einen einigermassen praxistauglichen Wert für die Impedanz zu bekommen. Taugt diese Faustregel was?


Zweck0r schrieb:

Ich würde auch nicht den Gain ändern, weil die Ausgangsspannung ja auch noch vom Pegel der Quelle abhängt.

Besser Spannung direkt am Ausgang messen und bei längerer (z.B. 1 s) Überschreitung des vom µC gewählten Maximums Relais aus.


Gute Idee! Schliesslich gibt's auch Quellen, die etwas grosszügigere Ausgangsamplituden haben.
Ich hatte vor Jahren nur mal ein bisschen was mit PICs am Hut, heute würde ich da zu einem ATTiny oder sowas greifen.
Die Programmierung scheint mir kein Hexenwerk zu sein.
Die Spannungsmessung würde ich dann einfach per Polling in einer Programmschleife laufen lassen statt die Messung per Timer zu triggern.
Kommt ja nicht drauf an dass die Messung präzise alle x Millisekunden gemacht wird.

Man könnte ja auch beide Konzepte kombinieren, bei Überschreitung des gewählten Maximums kann der µC ja den Überlastzustand per LED anzeigen, dann den Gain runterregeln und dies ebenfalls per LED anzeigen.
Falls das dann nicht hilft kann er den Ausgang ja dann ganz abschalten.

Wenn man's ganz doll treiben will, könnte man ja 'ne kleine 7-Segment-Anzeige in die Frontplatte machen, die den Gain anzeigt...


Zweck0r schrieb:

Als Einstöpseldetektor lässt sich ein Mikroschalter oder dergleichen zweckentfremden, wenn es keine Kopfhörerbuchsen mit vom Signal isoliertem Schaltkontakt geben sollte.


Das Gehäuse für den zukünftigen Verstärker habe ich grösstenteils schon fertig.
Da ist eine Neutrikbuchse mit Flansch drin, die hat leider keinen Schaltkontakt.
Aber im Grunde reicht ja eine Messung bei jedem Einschalten, im Betrieb wechselt man den Kopfhörer ja nicht dauernd

Die Idee mit dem Mikrocontroller gefällt mir immer besser.


Kabelschuh
Kabelschuh
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 05. Nov 2011, 16:32
Gehäuse und Netzteil für den KHV sind fast fertig.
Die weitere Umsetzung muss jetzt aber erstmal ein bisschen warten, da das Packen von Umzugskisten aktuell vorgeht

Falls Interesse besteht, lade ich dann ein paar Bilder hoch sobald es vorzeigbare Zwischenschritte gibt.


Kabelschuh
Kabelschuh
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 05. Mai 2012, 10:17
Wie das im Leben leider oft so ist, ist mir vieles dazwischen gekommen und so manch Anderes geht aktuell erstmal vor.
Der neue KHV ist auf der Prioritätenliste also erstmal gaaaanz weit nach hinten gerutscht.

Da ich aber einen neuen KHV brauche um Musik hören zu können, habe ich mich entschlossen den zeitlichen und finanziellen Rotstift anzusetzen und erstmal mit dem zu arbeiten was die Bastelkiste hergibt.
Da mein µC-Programmer auch die Hufe hochgestreckt hat, gibt es erstmal nur einstellbaren Gain statt automatischer Messung.
Ich lasse genug Platz auf der Platine um später noch Änderungen vornehmen zu können.

Das bedeutet jetzt zwar leider, dass das Bauvorhaben nur noch halb so spannend ist, aber ich poste trotzdem mal die Arbeitsschritte. Vielleicht ist es ja für den ein oder anderen doch interessant.

Der BUF634 soll ja die Basis des neuen KHV werden.
Den Chip habe ich (zusammen mit ein paar anderen Sachen) vor einiger Zeit mal bei einem Abverkauf von Nicht-ROHS-konformen Teilen billig bekommen.
Drum fiel die Wahl auf diesen, da ohnehin schon vorhanden.

Bis auf das Gehäuse, die Buchsen und den Poti hatte ich noch nichts speziell für den KHV gekauft,
die Dimensionierung der Teile ist also dem Lagerbestand in der Bastelkiste geschuldet


Das Gehäuse von innen, mit dem Ringkerntrafo
Trafo_offen

Rückwand und Bodenwanne mit einem breiten Kupferstreifen verbunden.
Das Eloxal natürlich vorher entfernt
Kupferstreifen

Der Trafo unter seinem Abdeckblech.
Die Blechteile um, unter und hinter dem Trafo sind aus Permalloy, habe da mal ein paar Abfallstücke bekommen. Das Biegen tut dem MU-Metall zwar nicht gut, aber ich hab's eh nur reingemacht weil es sowieso über war
Trafo unter Blech

Und die Netzteilplatine.
Ein hundsgewöhnliches symetrisches Netzteil, nix Besonderes also.
Die Platine bekommt später noch eine kleine zweite "huckepack" obendrüber.
Da kommen dann zwei Sicherungshalter für die Sicherungen auf der Sekundärseite drauf.
Netzteil


Mehr Bilder gibt's, sobald es weitergeht.
Kabelschuh
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 05. Mai 2012, 12:22
Die Netzteilplatine im eingebauten Zustand
Netzteilplatine eingebaut

Mit der Huckepackplatine für die Sicherungshalter.
Ich habe sie nur "aufgebockt", damit man später ggf. einfacher an die Sicherungen kommt,
Platz wäre auf der unteren Platine ja eigentlich noch genug.
Huckepackplatine

Und auch mal eine Ansicht vom Heck
Heckansicht
Kabelschuh
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 06. Mai 2012, 18:23
Soooo, die ersten beiden Böcke habe ich schon geschossen

Ich habe die Netzteilplatine natürlich testen wollen bevor ich später dann den Verstärker daran anschliesse.
Positive Spannung: alles fein
Negative Spannung: 3 Volt zu viel

Rumgemacht, gesucht, Lötstellen kontrolliert... vergeblich.
Irgendein Bauteil hinüber?
Nach einstündiger Frustration kam ich auf die Idee doch mal in's Datenblatt für den 7915 zu schauen.
Ich hätte mir VORHER vielleicht schon die Info mit der Mindestlast rot anstreichen solle

Eine Spende in die Deppenkasse *pling*


Heute die Verstärkerplatine zusammengebaut.
Noch nicht ganz fertig, aber in einem testfähigen Zustand, so dachte ich...
Erstmal ohne Musiksignal getestet.
Kein Brummen, kein Rauschen, Totenstille. Prima.

Dann mit Signal.
Es kam Musik, auf beiden Kanälen, begleitet von einem scheusslichen "Britzeln".
Wieder alles abgestöpselt, gesucht und geflucht...
...und schliesslich gefunden.
OpAmps mögen es nicht so gern wenn V+ "in der Luft hängt" weil der Hirni, der den Lötkolben hält,
vergessen hat die positive Spannung nicht nur mit dem Stecksockel zu verbinden, sondern auch mit dem Rest der Schaltung

Und noch eine Spende in die Deppenkasse *pling*


Für heute ist's aber mal genug...
geist4711
Inventar
#16 erstellt: 06. Mai 2012, 19:04
na da gehts doch voran ;->
ein gutes hat es, solche fehler macht man mindestens die nächsten 3 aufbauten nicht wieder ;-) .................


übrigens hab ich die selbe lötstation.
nach paar jahren is die spitze hin, aber ich wollte eh beizeiten ne bessere holen.......
mfg
robert
Kabelschuh
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 06. Mai 2012, 19:23

geist4711 schrieb:
na da gehts doch voran ;->
ein gutes hat es, solche fehler macht man mindestens die nächsten 3 aufbauten nicht wieder ;-) .................


Ich fürchte doch
Ich mache sowas viel zu selten. Bis zum nächsten Mal habe ich es bestimmt wieder vergessen.


geist4711 schrieb:

übrigens hab ich die selbe lötstation.
nach paar jahren is die spitze hin, aber ich wollte eh beizeiten ne bessere holen.......
mfg
robert


Bist Du sicher, dass Du mich meinst?
Welche Lötstation? Habe doch garnix davon erwähnt oder fotografiert
geist4711
Inventar
#18 erstellt: 06. Mai 2012, 19:24
ups, das kommt davon wenn man wärend der werbepause eben schnell durch die threads springt und was schreibt :-)

mfg
robert
Kabelschuh
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 09. Mai 2012, 14:26
Ich bin auf ein weiteres Problem gestossen, das ich zwar beheben konnte, aber mir nicht erklären kann.
Dazu fehlt mir schlichtweg die Ahnung.
Vielleicht (bestimmt ) weiss ja jemand Rat.

Ich habe die eigentliche Verstärkerplatine während der Bastelei "freischwebend" an die bereits eingebaute Netzteilplatine gehängt.
Die Position der Verstärkerplatine zum Rest entsprach dabei auch der späteren Positionierung im Gehäuse.

Es ist alles recht dicht beisammen und beengt, die Verstärkerplatine liegt nur etwa 4 cm oberhalb des Ringtrafos.

Trotzdem brummt bei diesem freifliegenden Aufbau (zunächst) nix.
Der Poti und die Kippschalter "baumeln" ebenso frei herum.

(Anmerkung zu den Schaltern: Ich habe mich ja anfangs im Thread von der Idee mit der automatischen Impedanzmessung mittels µC begeistern lassen und wollte dafür Platz auf der Platine lassen.
Diesen Plan habe ich aber beim Basteln kurzerhand über Bord geworfen und den Platz stattdessen für einen Öhman-Crossfeed benutzt.
Ich habe zusätzlich zum Gain-Wahlschalter nun einen Schalter für den Crossfeed und schliesslich auch noch einen weiteren zum Zuschalten eines Ausgangsserienwiderstands von 100 Ohm).


Sobald ich die Poti-Achse oder die Muttern der Kippschalter berühre, höre ich sofort ein Brummen.

Montiere ich das Poti und/oder die Schalter auf der Frontplatte, wird das Brummen umso schlimmer.
(Dabei ist die Frontplatte noch nicht mit dem restlichen Gehäuse verbunden)
Ich habe es wahlweise auch mal mit längeren Drähten und irgendwelchen Blechen probiert, und je länger/grösser das Metallteil am Poti bzw. den Schaltern ist, desto stärker wird das Brummen.
Dabei ist aber die Potiachse und die Schalterverschraubungen nicht mit irgendeinem der Schleifer- oder Schaltkontakte verbunden.
Reicht trotzdem die Frontplatte als eine Art Antenne aus, um ein Brummen einzukoppeln?

Ich habe dann die Frontplatte samt den verschraubten Schaltern und Poti mit dem restlichen geerdeten Gehäuse verbunden.
Das Brummen wurde noch wilder.

Ich habe dann testweise die Signalmasse über einen Widerstand und parallelem FoKo an die Schutzerde angeschlossen, dann war wieder Ruhe.
Ein Ground-Loop-Breaker schadet ja sicher nicht, aber ich werde trotzdem nicht ganz schlau daraus.

Ich habe offensichtlich einen weiteren Fehler gemacht.
Aber ich habe ihn noch nicht gefunden und ich kann mir auch nicht erklären welcher Fehler sich wie oben beschrieben äussern kann.

Ich suche natürlich auch weiter selbst,
aber vielleicht hat ja einer, derjenigen mit wirklich Ahnung, einen Tip weswegen später nochmal ein paar Münzen in die Deppenkasse wandern sollten



EDIT:

Ich habe das Problem eingekreist.
Es hängt mit dem Crossfeed zusammen.
Ich vermute, ich habe einfach eine beschissene Leiterbahnführung gewählt und mir so eine schöne Schleifenantenne eingebaut.

Der eigentliche Verstärker ist direkt aus dem Datenblatt des BUF634 übernommen.
Einzige Änderung ist, dass ich den dort auf Seite 9 in Bild 4 erwähnten C1 auch im Kopfhörerverstärker benutze, und dass ich den Gain deutlich niedriger gewählt habe (schaltbar 3, 6 oder 11).
BUF634-Datenblatt

Der Crossfeed-Schaltplan ist dieser hier:
Öhman-Crossfeed

Ich habe den Crossfeed allerdings mit den C- und R-Werten von der Headwize-Seite verwendet:
Crossfeed-Variante
Davor und dahinter jeweils einen als Buffer beschalteten OPA132.


[Beitrag von Kabelschuh am 09. Mai 2012, 15:01 bearbeitet]
Kabelschuh
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 24. Mai 2012, 17:23
Ich habe lange mit der fertigen Verstärkerplatine rumprobiert, das Brummproblem liess sich durch veränderte Leitungsführung zwar mindern aber nicht ganz beheben.

Aber es ist ja eigentlich auch kein Wunder, denn wirklich klug war es ja nun nicht gerade von mir während dem Basteln noch dies und jenes dazu zu bauen. Das hat man nun davon

Also nochmal eine Spende in die Deppenkasse und alles wieder ausgelötet.
Das ewige Rumprobieren schien mir wenig zielführend.

Aber da mir der Öhman-Crossfeed an sich unheimlich gut gefallen hat, habe ich alles nochmal von vorn aufgebaut.
Diesmal gleich von Beginn an mit dem Crossfeed und (soweit auf einer Lochrasterplatte möglich) auf eine sinnvolle Leitungsführung geachtet.

Den Schaltplan poste ich nach Pfingsten noch, sobald ich ihn vom Schmierblatt in eine halbwegs ansehnliche Form gebracht habe.

So sieht's jetzt aus:

Die Verstärkerplatine in der oberen Gehäusehalbschale
Verstärkerplatine in Gehäusehalbschale

Und so sieht das Resultat nun aus.
Ich habe die Chance genutzt auch mal mit Furnier auf Aluminium zu experimentieren.
Es ist nicht perfekt, aber ich bin überrascht wie gut der erste Versuch doch geworden ist.
Gehäusefront


Kabelschuh
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