Bedeutung / Information aus der Angabe der unteren Grenzfrequenz / -3dB-Punkt

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ingo74
Inventar
#1 erstellt: 25. Aug 2011, 08:05
aus diesem thread
http://www.hifi-foru...id=47297&forum_id=35
heraus stellt sich mir die frage:

welche bedeutung und information kann man aus der angabe der unteren Grenzfrequenz bzw des -3dB-Punkt erlangen..?

meine bisherige info diesbezüglich ist die:
der -3db punkt oder auch die untere grenzfrequenz sagt einfach nur aus, bei welcher frequenz es in der lautstärke um -3db absinkt im vergleich zum gemittelten frequenzgang vorher.

das wäre beim nubert 991 als beispiel diese angabe:

Frequenzgang: 20-110 Hz ±3dB mit einstellbarer oberer Grenzfrequenz 50-125 Hz, 19-125 Hz -6dB


mir fehlt da die info wie und wo und unter welchen bedingungen gemessen wurde, bei welcher lautstärke und wie der abfall ausfällt, steil oder flach etc...


welche informationen kann man nun aus diesen daten und fakten nehmen und was bedeuten diese dann praktisch für meinen raum..?
HiFi-Selbstbau
Inventar
#2 erstellt: 25. Aug 2011, 11:01
Hi ingo74,

die Angabe +/- 3 dB ist nicht eindeutig. Wenn es ein ansonsten perfekt flacher Frequenzgang wäre und man die +3 dB trotz voll ausnützen würden wäre das quasi +0/-6 dB also 6 dB Abfall.

Wenn die Angaben sind 20 Hz +/- 3 dB und 19 Hz (+3/)-6 dB dann wäre das ein Abfall von 3 dB pro Hertz bzw. 12 dB pro 4 Hz = Abstand zur nächsten Terz) also 36 dB/Oktave -> das ist SEHR steil (und wäre in einem sehr guten Raum bzgl. Gruppenlaufzeit kritisch).

Manche mogeln ja noch mehr und geben den Abfall um 3 dB bei minimaler Übernahmefrequenz an. Dann hat man meist nur noch einen Basspeak bei ? Hz.

Die reellste Angabe wäre für mich, dass 0 dB dem Maximalpegel entspricht der z.B. bei 80 Hz Trennfrequenz (THX-Norm) erreicht wird. Von da der Abfall um 3 dB wäre ein realistische Angabe. Danach geht es bei geschlossenen Gehäusen ohne Hochpass mit 12 dB/Oktave bergab, bei Bassreflexboxen mit mindestens 24 dB/Oktave. Dazu kommt, dass das menschliche Gehör zu tiefen Frequenzen hin zunehmend unempfindlicher wird (s.u.), dann kommen noch "subjektive" 12 bis 18 dB/Oktave hinzu.

http://upload.wikime...68px-Lindos1.svg.png

Da kommen also leicht 12 dB/Terz zusammen, das empfindet man schon weniger als halb so laut -> eine Terz unter der -3 dB-Frequenz ist Ende im Gelände

s.a. Terzmittenfrequenzen

Gruß Pico


[Beitrag von HiFi-Selbstbau am 25. Aug 2011, 11:02 bearbeitet]
ingo74
Inventar
#3 erstellt: 25. Aug 2011, 11:25
da hab ich dich extra nicht angemailt um dich nicht zuviel zu fragen und dann antwortest du hier

danke für die erklärung mit den -3db.

so ganz bin ich noch nicht zufriedengestellt, bzw habe ich es etwas unsauber formuliert - mir geht es darum (aus den ganzen diskussionen hier, bzw die "schwanzvergleichen" hier) was bringt mir die -3db angabe theoritich (kann ich darauds irgendwas relevantes ablesen) und praktisch (was bedeutet diese angabe für mich in meinem raum..?

hintergrund sind ja immer die threads - welcher sub ist der beste und da wird regelmäßig der -3db punkt als kriterium gebracht.

das mit dem nubert war nur ein einfaches frei gewählte sbeispiel, hätte auch schreiben können (und besser sollen) subwoofer x hat bei 23hz seinen -3db punkt
Maut
Stammgast
#4 erstellt: 25. Aug 2011, 17:04
Ich würde die -3db Angabe der Hersteller auch nicht als alleiniges Kriterium heranziehen. Bei meinem BK Monolith+ wird der -3db Punkt bei 20hz angegeben. In wie weit der Raum hier nö h positiv wie negativ eingreift kann man nicht wissen.

Meine Kaufentscheidung fiel schlussendlich auch aufgrund von positiven Kritiken in verschiedenen Foren. Der -3db Punkt war für mich zum Kaufzeitpunkt zwar wichtig (wenn ein Sub den lt. Hersteller bei nur 40hz hat gibt es bei 20hz halt nix mehr auf die Ohren) aber wie Pico schon geschrieben hat ist diese Angabe nicht zwingend wichtig.

Evtl. ist ein nicht so tief reichender Sub in manchen Räumen einer 15hz-Maschine sogar vorzuziehen.

Imho ist der angegebene -3db-Punkt etwa vergleichbar mit der PS-Angabe beim Auto. (Zwar interessant, aber nicht alles)
ingo74
Inventar
#5 erstellt: 25. Aug 2011, 19:27

Maut schrieb:

Imho ist der angegebene -3db-Punkt etwa vergleichbar mit der PS-Angabe beim Auto

aber genau das ist der punkt - wie will man die werte vergleichen, wenn das zustandekommen der werte auf völlig anderen verfahren (messung, raum, lautstärke, etc.) basiert..?

mich erinnert das eher an die kontrastangabe bei fernsehern, da ist nichts genormt und dementsprechend kann da alles stehen, nur vergleichen kann man die verschiedenen angaben nicht.
ehemals_Mwf
Inventar
#6 erstellt: 25. Aug 2011, 21:33

ingo74 schrieb:
...mich erinnert das eher an die kontrastangabe bei fernsehern, da ist nichts genormt und dementsprechend kann da alles stehen, nur vergleichen kann man die verschiedenen angaben nicht.

Jau !

btw:
In der Normung von LS-Datenangaben (DIN, IEC, EN ...) sind /waren die (bei Verstärkern üblichen) -3 dB nicht gebräuchlich,
stattdessen -6 oder -10 dB.

Gruss,
Michael
AndreasBloechl
Inventar
#7 erstellt: 04. Apr 2014, 05:26
Auch wenn schon sehr alt. Danke für die interessanten Infos und Links.
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