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Ist Gewalt an Kindern noch Erziehung?

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DesSchrank
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Apr 2013, 05:47
Guten morgen werte Gemeinschaft

hab heute erst zur dritten Stund Unterrichtsbeginn also kann ich dementsprechend etwas länger die Zeitung lesen. Habe nun gerade diesen Artikel gefunden:

Westfalen Blatt, Lokalteil (23.04.2013)

"Im Kino: Mann schlägt Kinder
Bielefeld (WB/hz). Sie liefen am Sonntagmittag während der Vorstellung durch den Kinosaal, machten Lärm und warfen mit Popcorn um sich. Da verpasste ein 36-Jähriger den Unruhestiftern, drei Jungen im Alter von zehn und elf Jahren, je eine Ohrfeige. Die Kinder rannten zum Kinopersonal, das die Polizei rief. Die Eltern der Jungen zeigten den Schläger wegen Körperverletzung an."


Tja einerseits kann ich es verstehen, andererseits kann man sowas nicht einfach machen!
phoenix0870
Inventar
#2 erstellt: 23. Apr 2013, 06:06
Jaja, in Westfalen ist schon was los in den Kinos! Erst die Schlägerei in Bielefeld, wo der Ü40 zuerst ausgerastet ist (Hier nachzulesen) und nun geschlagene Kinder..... Tststststs.......
Ich denke, es wäre besser gewesen, der Mann hätte das Personal verständigt!

MfG Phoenix


[Beitrag von phoenix0870 am 23. Apr 2013, 06:09 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#3 erstellt: 23. Apr 2013, 06:06
Verstehen kann ich nur die Anzeige. Hoffentlich Kriegen die Blagen n ordentliches Schmerzensgeld und dürfen sich dann auch was schönes dafür kaufen.
Nicht mal Eltern dürfen das und schon garnicht ein fremder.
Und auch wenn gleichaltrige untereinander Schläge verteilenversteh ich da keinen Spaß.
lumi1
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 23. Apr 2013, 06:18
Ne Watsch'n, nicht mal von den eltern...tztz....
Deshalb können sich die Bälger ja nicht mehr benehmen heute.
Auch wir waren mal elf, vor ca.34 Jahren, auch wir waren im Kino, wir wussten, das wenn der Film beginnt, man einfach still ist, schon alleine weil man ihn selbst sehen will.
sonst hätten wir uns gegenseitig gewatscht.

Letztendlich ist es ein riessen Unterschied, zwischen schlagen, und einer Backpfeife.
Einzig und allein ein Fremder darf so was nicht, richtig.
Allerdings hätte ich den nicht angezeigt als Vater, sondern ihm selbst eine verpasst.
Genau wie mein Vater es früher getan hätte.

Diese ganze anti-autoritäre Erziehung ist total daneben.
Bald zeigen die Kinder die Eltern an, wenn sie meckern.

nun denn, komisch, dass aus mir ein ordentlicher Mensch wurde, sowie aus meiner Tochter ebenfalls.
Keine Verbrecher in der Familie, keine Schläger, keine Betrüger.

Aber, auch ein weiterer Punkt, für mich nicht, zumindest in solche, Kinos zu gehen.
Dieses ganze pöbelnde Pack, bevorzugt aus dem "Bushido-Immigranten-Lager, nee, nee, dazu ein Handy konzert, nee, nee...
Nasty_Boy
Inventar
#5 erstellt: 23. Apr 2013, 06:24
Mein Vater hätte mir eine ordentliche Watschn gegeben, wenn herausgekommen wäre, dass ich mich im Kino aufgeführt habe.
Und fürs Popcorn werfen gleich nochmal eine hinterher
--Torben--
Inventar
#6 erstellt: 23. Apr 2013, 06:46

phoenix0870 (Beitrag #2094) schrieb:

Ich denke, es wäre besser gewesen, der Mann hätte das Personal verständigt!

MfG Phoenix


Es wäre besser gewesen die Eltern ausfindig zu machen und denen eine zu knallen,weil sie bei der Erziehung ihrer Kinder versagt haben!


peacounter (Beitrag #2095) schrieb:

Nicht mal Eltern dürfen das und schon garnicht ein fremder.

Eine Ohrfeige hat noch niemandem geschadet!
Und schon 3mal nicht, wenn die Eltern zu dumm sind zum erziehen!


Ich hätte mich nicht mal getraut zu Hause davon zu erzählen!
peacounter
Inventar
#7 erstellt: 23. Apr 2013, 07:24

lumi1 (Beitrag #2096) schrieb:
Ne Watsch'n, nicht mal von den eltern...tztz.....
ja, ist verboten!
imo zu recht!
natürlich trägt nicht jedes kind dadurch schaden davon, aber dass das risiko späterer gewaltneigung steigt, ist soziologisch mitlerweile sauber erforscht.

dass das nicht immer einfach ist, ist natürlich klar.
kinder können nerven, aber da finden sich andere wege als die körperliche züchtigung (und dazu gehört eben auch ein klaps).
mit derselben begründung könnte man auch seiner alterstarrsinnigen mutter eine ohrfeige verpassen, wenn sie dann später mal einfach ihre nervige halbe stunde hat und rumpöbelt.


Allerdings hätte ich den nicht angezeigt als Vater, sondern ihm selbst eine verpasst.
Genau wie mein Vater es früher getan hätte.
und genau zu so einem verhalten erzieht eben auch der klaps gegenüber kindern.
das ist selbstjustiz und die hat in einer modernen gesellschaft imo nichts zu suchen.
die anzeige ist genau der richtige weg, um der situation gerecht zu werden.
sie zeigt beherrschtes verhalten und gibt dennoch dem schlagenden den verdienten denkzettel.
und vor allem zeigt sie den betroffenen kindern auf, wie man mit so einer situation in einer zivilisierten gesellschaft umgeht!


--Torben-- (Beitrag #2098) schrieb:
Eine Ohrfeige hat noch niemandem geschadet!
wie gesagt: das gegenteil ist längst bewiesen.
natürlich überstehen viele so etwas unbeschadet, aber eben nicht jeder!


phoenix0870 (Beitrag #2094) schrieb:
Ich denke, es wäre besser gewesen, der Mann hätte das Personal verständigt!
MfG Phoenix
genau das!
und wenn es tatsächlich so ist, wie hier teilweise beschrieben wird, dass das personal in solchen fällen häufig nichts unternimmt, beschwert man sich beim arbeitgeber darüber.

wenn die kinder erstmal freundlich um mehr ruhe gebeten werden und man ihnen danach etwas strenger klarmacht, dass man sonst dafür sorgt, dass sie draußen weitertoben, wird vermutlich schon in den meisten fällen ruhe sein.
mit dem klaps zeigt man ihnen nur, dass man auch nicht respektvoll mit menschen umgeht.
und das, obwohl man deutlich mehr zeit als sie hatte, diesen zu erlernen.

wie oben schon angedeutet:
da hab ich dann auch verständnis, wenn solche kinder ihren eigenen eltern eine pfeffern, wenn die mal später wieder zu kindern werden!
lumi1
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 23. Apr 2013, 08:51

natürlich trägt nicht jedes kind dadurch schaden davon, aber dass das risiko späterer gewaltneigung steigt, ist soziologisch mitlerweile sauber erforscht.


Mein Gott, dann müßte ich, meine Eltern, mein ganzer, immenser "Clan" der Verwandtschaft, einfach alle, heute gewalttätig sein.
Erst recht alle meine freunde, und Bekannten.

Noch mal, es sollte differenziert werden, zwischen SCHLAGEN, bis hin zur Mißhandlung, und einem elterlichen Klaps.
Und verboten, dass ich nicht lache... Leute, Beamte, Sozialpädagogen, und wie das ganze, unfähige Gemurks sich nennt, die sowas als Verbot verhängen;;
oftmals von tuten und blasen keine Ahnung, im wahrsten Sinne des Wortes, sonst hätten die meisten derer Kinder, und hötten selbst "praktische" erfahrung, und nicht nur belanglose theorie.

Die Sache sieht so aus in der Realität, habe ich oft genug mehr als mit bekommen, schon vor 17 Jahren, als meine Tochter eingeschult werden sollte...
Das erste Gespräch mit der Rektorin der (öffentlichen) Grundschule......., veranlasste mich dazu, meine Tochter schnellstmöglich (vier Tage vor Einschulung), in eine Privatschule zu schicken, weil.....

Die von Dir erwähnten "Schläger" tatsächlich vorhanden sind, und ja, dies ist fast immer begründet, durch häusliche gewalt.
Und das schon mit 6, 7 Jahren.
Nur, das ist kein klaps zuhause, sondern ein z.B. meistens moslemischer Vater (Heute nennt man das geschönt, "Menschen mit migrationshintergrund"), mit steinzeitlichen Ansichten, und Ansprüchen an seine kinder, die er selbst nie erfüllen könnte&konnte.

Die andere "Grtuppe", der typische Versagervater, Alkoholiker, soziale Mißstände seit Generationen, der nichts besseres zu tun hat, als aus hobby seine ganze Familie zu quälen.

Das sich sowas dann, wie täglich überall zu sehen, auch in Kinos, "draussen" entlädt, in purer Gewalt gegen andere, ist kein Wunder.

Der "Rest" sind kinder,absolut unautoritär erzogen, oft auch aus "besserem Haus", welche ebenfalls ihre grenzen des guten Benehmens nicht kennen.
Oftmals sogar überheblich sind, denken, sie wären was besseres, könnten sich alles erlauben.

Nun, wie gesagt, mich wundert es nicht mal, dass solche gören mal von einem Mann ne Watschn bekommen im Kino.
Leider ist das von ihm dennoch nicht korrekt, andere Kinder zu strafen.
Das ist aber das einzige.
Hätte es der Vater, das Elternhaus nicht versäumt, hätte dieser Mann diesen, garantiert unüberlegten Fehler, nicht begangen.
peacounter
Inventar
#9 erstellt: 23. Apr 2013, 09:00

lumi1 (Beitrag #2100) schrieb:

natürlich trägt nicht jedes kind dadurch schaden davon, aber dass das risiko späterer gewaltneigung steigt, ist soziologisch mitlerweile sauber erforscht.


Mein Gott, dann müßte ich, meine Eltern, mein ganzer, immenser "Clan" der Verwandtschaft, einfach alle, heute gewalttätig sein.
Erst recht alle meine freunde, und Bekannten

wenn du das, was du von mir zitiert hast, nochmal genau liest, wirst du merken, dass das was du daruf schreibst blödsinn ist.
ich hab dir die entsprechenden stellen mal freundlicherweise gefettet und selektiv unterstrichen.



und auch das hier meine ich ganz genau so, wie ich es geschrieben habe:
da hab ich dann auch verständnis, wenn solche kinder ihren eigenen eltern eine pfeffern, wenn die mal später wieder zu kindern werden!




lumi1 (Beitrag #2100) schrieb:
Hätte es der Vater, das Elternhaus nicht versäumt, hätte dieser Mann diesen, garantiert unüberlegten Fehler, nicht begangen.
na sicher.... so herum kann man natürlich auch argumentieren.

und wär die schlampe nicht so unanständig aufreizend angezogen gewesen (pfui! sowas gehört sich nicht!), dann wäre sie auch nicht vergewaltigt worden, oder was?
da hat dann auch der vater schuld, der ihr einfach keinen anstand eingebläut hat!!!


[Beitrag von peacounter am 23. Apr 2013, 09:09 bearbeitet]
liesbeth
Inventar
#10 erstellt: 23. Apr 2013, 09:34
Wer seinem Kind keine "Klapse" gibt, erzieht es antiautoritär???

Und zum Thema ich glaube nicht, dass Kinobesuche unerträglich sind, weil Eltern es versäumen ihre Kinder zu verprügeln...
Nasty_Boy
Inventar
#11 erstellt: 23. Apr 2013, 09:37
So, und nun isses wieder gut, oder soll ich euch ne Watschn geben
liesbeth
Inventar
#12 erstellt: 23. Apr 2013, 09:41
Wenn jetzt einer ja schreit, ist es doch eh fetisch bedingt und dann will ich dich sehen
peacounter
Inventar
#13 erstellt: 23. Apr 2013, 09:53
is halt so...

die welt ändert sich und was früher in ordnung war, ist es deswegen nicht zwangsläufig auch noch heute.

ich leb lieber in ner welt, in der eltern dafür bestraft werden, wenn ihnen "die hand ausrutscht" als in einer, in der sowas als normal hingenommen wird.
ehrlich gesagt fand ich das schon immer bigott und menschenverachtend.
warum sollte dann einem mann nicht auch bei seiner frau "die hand ausrutschen" dürfen.
das war früher auch mal ganz normal.
genauso wie erzwungener beischlaf.

nee, absoluter gewaltverzicht bringt die welt weiter.
egal ob von eltern gegen ihre kinder, von kindern gegen ihre eltern oder zwischen gleichaltrigen.
GeraldA
Stammgast
#14 erstellt: 23. Apr 2013, 10:05
Hm.. meine Kinder kommen ohne körperliche Züchtigung aus
und respektieren mich trotzdem, bzw. deswegen.
Körperliche Gewalt drückt nur die eigene Hilflosigkeit und Überforderung einer Situation gegenüber aus.
Es ist ein Kontrollverlust. Mehr nicht.
Kinder werden dadurch eher verunsichert, denn erzogen.


[Beitrag von GeraldA am 23. Apr 2013, 10:06 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#15 erstellt: 23. Apr 2013, 10:54

GeraldA (Beitrag #2106) schrieb:

Körperliche Gewalt drückt nur die eigene Hilflosigkeit und Überforderung einer Situation gegenüber aus.
Es ist ein Kontrollverlust. Mehr nicht.
leider nicht nur...
es gibt immer noch genug menschen, die das als adäquates mittel in der erziehung ansehen und denen keinesfalls "die hand ausrutscht".
wären sie wirklich so unbeherrscht, müßte ihnen das ja auch sonst im leben passieren, aber dahinter steckt (leider) eben doch eine gewisse überzeugung und dass es die gibt, sieht man ja an den diesbezüglichen posts.
"hat noch keinem geschadet" oder sogar "tut mal ganz gut" sind formulierungen, die mitlerweile klar widerlegt sind.
doch, das hat schon leuten geschadet und nein, das tut nicht gut!
das zementiert machtstrukturen und bringt menschen dazu, ihrerseits nach derlei macht zu streben.
fortgesetzt wird das dann später beim militär, wo man sich anblöken lassen muß, nur um dann später selber rumzublöken.

im ernst: ich find sowas zum kotzen und geh auch im täglichen leben viel lieber zum anwalt, als sowas "unter männern" zu regeln.



gewalt im kino also möglichst nur auf der leinwand.

da darfs dann aber auch mal ein bischen mehr sein


[Beitrag von peacounter am 23. Apr 2013, 11:43 bearbeitet]
phoenix0870
Inventar
#16 erstellt: 23. Apr 2013, 11:48
Ich versetze DiesenPost mal gerade sinngemäß, etwas weiter in die Vergangenheit, ohne ihn zu zitieren :

Ich habe es in der Schule noch ordentlich mit dem Rohrstock gekriegt wenn ich mich nicht benommen habe.
Sowohl aus mir, als auch aus meinem Sohn ist was geworden.
Den Mann hätte ich nicht angezeigt, sondern richtig verdroschen.

Mit anderen Worten:

Das, was man selber erlebt ha und was zu der Zeit normal war, wird gerne weitergegeben und als richtig angesehen, selbst wenn die Zeiten sich geändert haben.
Es hat jahrzehnte gedauert, bis der Rohrstock flächendeckend abgeschafft wurde.
Trotzdem trauern überwiegend betagte Senioren dem Rohrstockzeitalter hinterher, da 'sich die Schüler deshalb noch zu benehmen wussten'.
MfG Phoenix


[Beitrag von phoenix0870 am 25. Apr 2013, 17:18 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#17 erstellt: 23. Apr 2013, 12:02

phoenix0870 (Beitrag #2108) schrieb:

Den Mann hätte ich nicht angezeigt, sondern richtig verdroschen.

nee, da geh ich nicht mit.

genau da besteht die chance, die gewaltspirale zu durchbrechen und eine strafrechtliche ahndung in die wege zu leiten, die unterm strich viel wirkungsvoller ist.
nur eben evtl nicht so befriedigend.

das schlimme an elterlicher züchtigung ist ja auch garnicht der schmerz.
da hat man schon schlimmeres überstanden.

das schlimme ist das gefühl des ausgeliefert seins.
und das ist einfach unverantwortlich.

deshalb ist auch die stärke der schläge garnicht so relevant und ein klaps eben im grunde nicht harmloser als ne richtige tracht prügel.
GeraldA
Stammgast
#18 erstellt: 23. Apr 2013, 12:24

peacounter (Beitrag #2107) schrieb:

GeraldA (Beitrag #2106) schrieb:

Körperliche Gewalt drückt nur die eigene Hilflosigkeit und Überforderung einer Situation gegenüber aus.
Es ist ein Kontrollverlust. Mehr nicht.
leider nicht nur...


Ich wollte es durch meine Aussage nicht relativieren,
sondern als das darstellen, was es letztendlich ist.
Schwäche.
peacounter
Inventar
#19 erstellt: 23. Apr 2013, 12:35
da hast du teilweise schon recht.

aber zu der schwäche kommt auch die überzeugung.
viele sind vielleicht garnicht zu schwach sondern kriegen einfach den arsch nicht hoch, es mal anders zu versuchen.
das macht schließlich mühe und wenn man davon überzeugt ist, dass das so richtig ist wie man es macht, gibts ja auch keinen grund was zu ändern.
schließlich sind soziologen eh nur labersäcke und verfassungsrichter kennen die realität nur vom hörensagen...
genau das ist aber eben quatsch!
ich will eine welt, in der man sich beratschlagt und nachdenkt, bevor man handelt.
ohne das gibts nämlich keine weiterentwicklung!
SaschaMav
Inventar
#20 erstellt: 23. Apr 2013, 13:55
Erziehung ist halt ein schwieriges Thema und häufig zwischen falsch und richtig nur schwer zu kategorisieren.

Allerdings halte ich es für fraglich für alles unser tolles Rechtssystem "anzuvertrauen".
1. Die Gerichte sind auch schon jetzt überlastet.
2. Kann ein solches Verfahren schnell wenn Geringfügigkeit eingestellt werden.
3. Unser Rechtssystem ist einfach zu löcherig und dementsprechend häufig zu ungerecht.

Oder möchte jemand behaupten, das es in Ordnung ist, dass ein Kinderschäden vom Strafmaß her wie ein Raupkopierer oder gar noch unter einem Steuerhinterzieher einzuordnen ist.

Zumal es dann auch noch aufs Geld ankommt. Komischerweise musste ein Hr. Kohl etwas Geld abdrücken und kommt wegen der Spendenaffäre glimpflich aus der Affäre.

Ich habe zum genannten Vorfall nichts gelesen und gehört, aber man weiß nicht genau wie was vorgefallen ist. In jedem Fall war es aber zumindest von dem fremden Mann die falsche Reaktion, nichtsdestotrotz gibt es nicht nur köperliche Gewalt, sondern auch verbale Gewalt und die können sogar Kinder einsetzen. Wenn dieses entweder auf eine labile Person oder einfach nur den falschen Nerv trifft, passiert dies schonmal.
peacounter
Inventar
#21 erstellt: 23. Apr 2013, 14:57

SaschaMav (Beitrag #2112) schrieb:

Oder möchte jemand behaupten, das es in Ordnung ist, dass ein Kinderschäden vom Strafmaß her wie ein Raupkopierer oder gar noch unter einem Steuerhinterzieher einzuordnen ist.

zu sowas hab ich immer erst eine meinung, wenn ich den konkreten fall kenne und mir ein bischen intensiver gedanken gemacht hab.
nur die tat und die strafe zu kennen ist absolut keine basis.

im regelfall stellt sich fast jeder fall bei genauerer betrachtung völlig anders dar, als er auf den ersten schein aussieht.

ich bin daher fast nie entrüstet, wenn ich eine schlagzeile lese, sondern meist einfach nur interessiert, wie da die hintergründe sind.
DesSchrank
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 23. Apr 2013, 15:01
So ich bin wieder daheim
Möchte auch nochmal kurz meinen Senf dazu geben. Ganz klar was der mann gemacht war falsch!
Andere Sache man weiß nicht wie das alles abgelaufen ist, wer weiß was da vor alles passiert ist. Und ich denke es gehört zur Erziehung im Kino verdammt noch ruhig zu sein!
Aber es war bestimmt mal eine Abwechslung für Zuschauer und Personal
peacounter
Inventar
#23 erstellt: 23. Apr 2013, 15:53
hab ich mitlerweile auch verstanden.

sorry...

genau darum gings mir!
phoenix0870
Inventar
#24 erstellt: 25. Apr 2013, 17:16
@Peacounter:
Schade, dass mein Erklärungspost, auf den sich Deine letzte Antwort bezogen hat hier nicht auftaucht. Nun werde ich hier in einem völlig falschen Bild dargestellt!
Vielleicht hast Du ja noch die Möglichkeit, Deinen Post Nummer 17 mit dem Zitat von mir zu editieren?
Ich musste den Link zu dem aufgegriffenen Post auch gerade manuell ändern, da er durch die Threadteilung an eine falsche Stelle geleitet wurde.

MfG Phoenix


[Beitrag von phoenix0870 am 25. Apr 2013, 17:20 bearbeitet]
cbv
Inventar
#25 erstellt: 26. Apr 2013, 11:35
Gewalt an Kindern geht auch ohne Schläge.

Ein scheinbar harmloser Satz wie "Wenn Du jetzt nicht lieb bist, lasse ich Dich hier (= an einem fremden Ort, zB mitten im Kaufhaus)" kann bereits verheerende Folgen haben.
pinoccio
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 27. Apr 2013, 09:16

lumi1 (Beitrag #8) schrieb:
Noch mal, es sollte differenziert werden, zwischen SCHLAGEN, bis hin zur Mißhandlung, und einem elterlichen Klaps.


Man tut gut daran, wenn man genau das nicht tut. Es ist nämlich nur eine Verharmlosung, damit sich betroffene Eltern "besser" fühlen.

Auch ein "elterlicher Klaps" bedeutet automatisch den Verlust des Vertrauens des betroffenen Kindes zu den eigenen Eltern. Aus Sicht des Kindes ein fast nicht mehr zu behebender Beziehungsschaden.

Aber es scheint schwer zu sein, sich in den Kopf eines Kindes zu denken, dass man selbst mal war bzw. vlt. sogar diesen Vertrauensverlust inkl. den eigenen Entwicklungsstufen durchmachen musste. Frei nach dem Motto "Was mir nicht geschadet hatte, schadet auch meinem Kind nicht". Dabei sind es schon solche katastrophalen Sätze, die das eigene Kind (und wie im Threadfall geschildert fremde Kinder) nicht ernst nehmen bzw. sie sogar als Freiwild und/oder Züchtigungsobjekte betrachten.

Meist beklagen sich gerade solche Leute über die angebliche "Verrohung der Welt".


[Beitrag von pinoccio am 27. Apr 2013, 09:22 bearbeitet]
MarkusNRW
Gesperrt
#27 erstellt: 27. Apr 2013, 09:21
Heute haben die Blagen ja auch unendlich viel Schulstress
Aber 7 Stunden am Stück am Handy klimpern ist Wellness.
Man lässt eindeutig zu viel durchgehen in den jungen Jahren.
Der Großteil hat keinerlei Respekt
jakef
Inventar
#28 erstellt: 27. Apr 2013, 09:26
...jedes Generation hat die Jugend die sie verdient!

Wenn man als kleines Kind schon massiv dem "Kosumterror" und dem Babysitter TV ausgesetzt wird, da soll man sich nicht wundern das die Jugend vollkommen schwindelig durch die Welt rennt!

Die Erziehung ist immer noch Elternsache, jedoch bleibt den Eltern wohl immer weniger Zeit diese Pflicht auch wahtzunehmen.....denn igerdwo muss die Kohle für den Konsum und die Ansprüche der Kids ja herkommen!
pinoccio
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 27. Apr 2013, 09:34

MarkusNRW (Beitrag #27) schrieb:
Heute haben die Blagen ja auch unendlich viel Schulstress


Den haben "sie" tatsächlich. Ich nehme mal an, du warst vor 30 Jahren in der Schule. Wissen verdoppelt sich alle 10 Jahre. Hast du das damals schon mitgepaukt oder wenigstens im Laufe der 30 Jahre dir eingeflößt?

Nein? Warum nicht und warum verlangt man es von anderen bzw. Kindern in der Neuzeit in Rekordzeiten mit Lernmodellen, die dem Stand der Erkenntnis nicht folgen?


Aber 7 Stunden am Stück am Handy klimpern ist Wellness.


Wir hatten früher andere Möglichkeiten um uns stundenlang zu "wellnessen". Schon vergessen? Oder würdest du sagen, dass es besser wäre, wenn Kinder/Jugendliche sich stundenlang im Hifi-Forum rumlümmeln und abfällige Postings über "Alte" schreiben. An die eigene Nase kommt man meist nicht hin.....


Man lässt eindeutig zu viel durchgehen in den jungen Jahren.
Der Großteil hat keinerlei Respekt


Und.. hast du Respekt vor Kindern oder Jugendlichen, welche als Einzelne immer eigenständige Persönlichkeiten -wie du es bist und zu recht erwartest - sind? Oder behandelst du sie "von oben herab", weil sie dMn vor dir Respekt haben müssten? Wie sollen Kinder wissen oder lernen was Respekt vor Person o. Persönlichkeit ist, wenns die Alten gar nicht vorleben? Schon vergessen wie es war, als dir in deiner Jugendzeit ein "Alter" respektlos gegenüber trat, weil er der Meinung war, die (damals) heutige Jugend sei ja so shice?

BTW:

Die Jugend von heute liebt den Luxus; hat schlechte Manieren und verachtet jegliche Autorität. hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten; schwatzt wo sie Arbeiten und Lernen sollte. Junge Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten; legen bei Tisch die Beine übereinander und verschlingen dort die Süßspeisen der Eltern; sie widersprechen ihnen und tyrannisieren ihre Lehrer.

Sokrates, *469 v. Chr. †399 v. Chr. Philosoph


[Beitrag von pinoccio am 27. Apr 2013, 10:41 bearbeitet]
MarkusNRW
Gesperrt
#30 erstellt: 27. Apr 2013, 09:44
Wusste gar nicht dass sich die Grundkenntnisse alle 10 Jahre verdoppeln
pinoccio
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 27. Apr 2013, 09:51

MarkusNRW (Beitrag #30) schrieb:
Wusste gar nicht dass sich die Grundkenntnisse alle 10 Jahre verdoppeln :)


Ah.. daher weht der Wind.

Meinst du, weil "wir" das 1x1 bis zum Erbrechen gepaukt haben, sind wir besser? Nein, wir hatten ja auch Zeit dazu. Und trotzdem können manche Alte die Mehrwertsteuer, Flächenmaße nicht berechnen und wählen bei dem Angebot "Entweder einmal 70% Rabatt oder einmal 100% bezahlen und 2x mitnehmen" die letztere Variante. Während sich die "dumme Jugend" mit Differenzialgleichungen rumplagt.

ICH hab keine Ahnung, wie man (im Regelfall) in 9-10 Jahren Schulbildung, vermehrtes Wissen, Allgemeinbildung und dann auch noch geforderte Sozialkompetenz in die Köpfe eindreschen möchte.

Du?

Aber ich durfte in der 4ten Klasse schon Moped fahren. Ich war halt einfach frühreif und mit der Bildung schon sehr schnell "fertig" ....


[Beitrag von pinoccio am 27. Apr 2013, 09:56 bearbeitet]
MarkusNRW
Gesperrt
#32 erstellt: 27. Apr 2013, 09:58
So wie die Schulen heute vollgestopft sind klappt es mit Sozialkompetenz eh nicht.
Besonders wenn der Großteil noch aus anderen Ländern kommt wo Respekt nur vor dem Vater herrscht.
Aber die Debatte gehört nicht hier hin.

Zum Thema Erziehung mache ich grade genug Kopfschüttelndes mit dem Jugendamt durch.
Da hat man keine Fragen mehr was eine Amtsperson schädliches für die Zukunft eines Kindes/Jugendlichen anstellen kann
pinoccio
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 27. Apr 2013, 10:00

MarkusNRW (Beitrag #32) schrieb:

Besonders wenn der Großteil noch aus anderen Ländern kommt wo Respekt nur vor dem Vater herrscht.
Aber die Debatte gehört nicht hier hin.


Du meinst dort, wo "elterliche Klapse" ausgeteilt werden?

Wo genau?
MarkusNRW
Gesperrt
#34 erstellt: 27. Apr 2013, 10:04
Nicht nur klapse,auch ab und an mal ein kleines wegschaffen eines Andersdenkenden
ZeeeM
Inventar
#35 erstellt: 27. Apr 2013, 10:28

MarkusNRW (Beitrag #30) schrieb:
Wusste gar nicht dass sich die Grundkenntnisse alle 10 Jahre verdoppeln :)


Es gibt auch Leute, bei denen ist das die Halbwertszeit ihres Wissens.
Haiopai
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 27. Apr 2013, 10:55

pinoccio (Beitrag #29) schrieb:

Und.. hast du Respekt vor Kindern oder Jugendlichen, welche als Einzelne immer eigenständige Persönlichkeiten -wie du es bist und zu recht erwartest - sind? Oder behandelst du sie "von oben herab", weil sie dMn vor dir Respekt haben müssten? Wie sollen Kinder wissen oder lernen was Respekt vor Person o. Persönlichkeit ist, wenns die Alten gar nicht vorleben? Schon vergessen wie es war, als dir in deiner Jugendzeit ein "Alter" respektlos gegenüber trat, weil er der Meinung war, die (damals) heutige Jugend sei ja so shice?



Nettes schönes Traumgebilde was ihr euch da zurecht zimmert , ebenso wie die Ausführungen von peacounter und ganz ehrlich , wenn
es denn zu verwirklichen wäre , wäre diese Art des Umganges und der völligen Gewaltfreiheit tatsächlich das Ideal , derzeit ist es
Utopie , nix weiter .

Wenn ich in einer Gesellschaft bestimmte Dinge ändern möchte , dann muß ich zuerst als Grundlage ein allgemeines
Gerüst anerkannter Werte schaffen und auch durchsetzen .

So lange wir aber von der Religion bis hin zur Anerkennung fremder Kulturen genau in dieser Hinsicht zahllose
Ausnahmen zulassen , die teilweise um 180 Grad "anders" sind , klappt das nicht , vielmehr mache ich die eigenen
Kinder verrückt und zu potentiellen Opfern .
Gewalt derzeit unter Jugendlichen zu verneinen bedeutet schlicht die Realität zu verneinen, sowas mag auf Privatschulen
oder an Wohnorten klappen , in denen ich von der Bevölkerung her noch homogene Verhältnisse mit Einwandererzahlen
vorfinde , bei denen sich diese eindeutig in der Minderheit befinden .

Manchmal frag ich mich , ob hier einige unter ner Käseglocke der Glückseeligkeit leben .
Bewegt euch doch mal in sozialen Brennpunkten unserer Gesellschaft und erzählt mir dann noch mal
was von gewaltfreier Erziehung , wenn die für die Kinder , die sowas annehmen real bedeutet sich jedem
unterzuordnen , dem solche Werte eben zu Hause nicht vermittelt werden , weil unser Staat es 4 Jahrzehnte
lang versäumt hat , diese auch konsequent durchzusetzen .

Nach meiner Ansicht gibt es keinen besseren Weg , die eigenen Kinder zu Psychopathen zu machen , als sie
diesem weltfremden Blödsinn auszusetzen .

Zu Hause werden sie zugelabert bis zum Erbrechen , daß man jedes Problem doch bitte auszudiskutieren hat
und spätistens in der Schule bekommen sie bei dem Versuch von Ruslan , Ali , Iwan oder Szlatko nach dem
2. Wort die Schnauze voll , weil die aus Gesellschaften stammen in denen das Faustrecht und gerade unter
Jungen körperliche Stärke das Einzige ist , was akzeptiert wird .

Noch besser , wenn solchen Kinder dann auch noch mit aller Brutalität vor Augen geführt wird , daß sie wenn
sie wie ihnen beigebracht wurde sich an staatliche oder schulische Stellen wenden , erst recht die Arschkarte
gezogen haben , weil der Schläger nach dem 20.Fall von Gewalt immer noch mit einem DUDU oder ein paar
Arbeitsauflagen nach Hause geschickt wird und wehe der erwischt sie in einem unbeobachteten Moment .

Aber das sind Dinge , die man in diesem Land nicht sagen darf , auch wenn man solche Situationen in
der eigenen Jugend JEDEN TAG an der eigenen Schule miterlebt hat .

Und als Alternative hat man in solchen Brennpunkten genau zwei Möglichkeiten .

1) Man hört auf das Gelaber seiner weltfremden Eltern und das Leben wird zum Spießrutenlauf
mit permanent in sich reingefressenen Aggressionen und täglichen Demütigungen .

2) Man lässt seine Eltern labern ,heult mit den Wölfen und schlägt zurück , ganz abgesehen davon
auch die einzige Möglichkeit an solchen Schulen ganz nebenbei halbwegs ungestört lernen zu können.

Ein paar dritte Möglichkeiten gibt es auch noch , daß sind die , die an diesen Gegensätzen zwischen
erlebter Realität und erzieherischen Wunschvorstellungen kaputt gehen .
Das sind dann die , die man entweder irgendwann tot auffindet , vom Selbstmord bis zum Drogentod
ist da alles drin , oder aber diese Kinder mutieren zu absoluten Monstern , die bei jeder Gelegenheit
um sich schlagen , auch jugendliche Intensivtäter genannt .

Ist schon nett dieses Gesäusel von Gewaltfreiheit , nur doof wenn hinter diesem Gesäusel eine Gesellschaft
steht , welche die Kids die sich danach richten je nach Standort gnadenlos im Regen stehen lässt .
Nicht in zehn kalten Wintern würde ich meinem Kind so einen weltfremden Unsinn einbläuhen , sondern
es so erziehen , daß es Grenzen kennt bei deren Überschreitung es auch mal weh tun kann , bei denen
ihm aber gleichzeitig auch erklärt wird , daß es das Recht hat , anderen gegenüber ebenso Grenzen
festlegen zu dürfen und es absolut auch das Recht hat , diese zur Not mit körperlicher Gewalt zu verteidigen .

Sollen andere ihre Kinder meinetwegen nach Wunschvorstellung erziehen , ich hab meine Tochter so erzogen ,
daß sie mit den Widrigkeiten einer realen Welt klar kommt .
Dabei musste ich bis zum 18. Lebensjahr genau zweimal eine Ohrfeige verteilen und die waren dann auch
notwendig , beide Male gab es anschließend nachdem sich die Gemüter beruhigt hatten ausführliche
Gespräche über den Ablauf der Dinge und auch ne Einsicht , daß die Schelle verdient war .
Gerne hab ich das gewiss nicht gemacht , aber ich würde es genau so wieder machen und das lasse ich mir
auch nicht von irgendwelchen Weltverbesseren ausreden .

Gruß Haiopai

P.S. Markus , doch diese Debatte gehört genau mit hierhin , denn diese Unterschiede , die in diesem Land bei
bestimmten Bevölkerungsgruppen bezüglich Kindererziehung geduldet werden , verhindern konsequent , daß
gewaltfreie Erziehung , im Sinne der Kinder allgemein funktionieren kann .
Wenn auch nur eines oder zwei von zehn Kindern die Spielregeln missachtet und dies geduldet wird , dann
haben die restlichen nix mehr zu lachen .
pinoccio
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 27. Apr 2013, 11:31

Haiopai (Beitrag #36) schrieb:
Wenn ich in einer Gesellschaft bestimmte Dinge ändern möchte , dann muß ich zuerst als Grundlage ein allgemeines Gerüst anerkannter Werte schaffen und auch durchsetzen .


Wenn ICH jetzt schreiben würde, dass man diese Werte in GG und Menschenrechte (inkl. Kinder-Charta) findet, dann wäre ich sicher ein naiver Käseglockenbewohner. Bin ich aber dann gerne, weil ich hab wenigstens ein universelles Gerüst. Das zwar niemals gänzlich umsetzbar sein wird, ich oft genug daran scheitere, aber wenigstens ist es ein Gerüst das stehenbleibt und an dem ich hochkraxeln kann

Ich bin wohl nach deiner Definition in einer sog. Käseglocke aufgewachsen. Damals waren Prügeleien in der Schule, auf Spielplatz und z. T. Zuhause aber noch an der Tagesordnungen, obwohl ganz sicher kein sozialer Brennpunkt. Heute ist das in dieser/meiner Käseglocke nicht mehr der Fall. Was sagt dir das? Dass man wegen sozialen Brennpunkten von gewaltfreier Erziehung abrücken sollte?

Unabhängig von meiner Ausgangslage ist die jetzige Gesellschaft durchaus insgesamt gewaltfreier geworden. Es kommt halt drauf an, was man als Straftat definiert. Früher waren einige Dinge ohne Strafe möglich, heute wird das gerne medial ausgeschlachtet. Wenn bei uns ein Teenager mit 2Promille ins Krankenhaus kommt, steht das in der Zeitung. Ergo dämmerts in selbstgerechten Kleinhirnen: Heutige Teenager sind schlechter. Früher kotzen wir nur in den Straßengraben.

Im Übrigen heißt gewaltfreie Erziehung nicht automatisch, dass Erziehung mit definierten Grenzen nicht mehr möglich wäre. Kinder suchen immer ihre Grenzen und müssen sich von Eltern abgrenzen. Ein Hauptproblem könnte dabei sein, dass die Eltern keine Grenzen kennen bzw. es den Kindern schwer fällt sich von den eigenen Eltern abzugrenzen, weil die Eltern durchgeknallt sind. Heißt: Das Kind muss dann noch extremer werden, um sich abzugrenzen zu können.

Pssst...

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Ich war noch nie so konservativ und langweilig wie jetzt. Die Strategie scheint aber erfolgreich. Manchmal erziehen Kinder auch irgendwie ihre Eltern...


Etwas ernster:

Die geprügelte Generation

Sehr nachdenkenswerte Lektüre, in der sich Abgründe auftun und die traurig macht. Und ich denke, Kindergehirne- und gefühle funktionieren nicht anders als früher.

Wenn also wieder einmal einer gönnerhaft faselt, ein Klaps habe habe noch keinem geschadet, lernt man hier den Gegengift-Satz: „Was wissen Sie denn, was für ein bezaubernder Mensch aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie nicht geschlagen worden wären?“

(Ist aber nicht meine Generation)


[Beitrag von pinoccio am 27. Apr 2013, 11:44 bearbeitet]
Haiopai
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 27. Apr 2013, 11:59
[quote="pinoccio (Beitrag #37)"]

Wenn ICH jetzt schreiben würde, dass man diese Werte in GG und Menschenrechte (inkl. Kinder-Charta) findet, dann wäre ich sicher ein naiver Käseglockenbewohner. Bin ich aber dann gerne, weil ich hab wenigstens ein universelles Gerüst. Das zwar niemals gänzlich umsetzbar sein wird, ich oft genug daran scheitere, aber wenigstens ist es ein Gerüst.

[/quote]

Eindeutig ja , genau dann bist du so ein Käseglockenbewohner , weil du den Unterschied zwischen Theorie und realer Umsetzung
einfach ausblendest .

Gegenbeispiel , einige Staaten mit absolut totalitären Regimen haben auch als Gründungsmitglieder die Charta der
vereinten Nationen unterschrieben , was sie real kein Stück daran hindert , Frauen in ihrer Gesellschaft als bessere
Haustiere zu sehen , die man wegen Ehebruch steinigen kann , auch wenn sie vergewaltigt wurden .

Warum ist das so , ganz einfach weil diese Charta unterschrieben wurde und nur auf dem Papier existiert ,
in den betreffenden Gesellschaften aber niemals eine Gesetzgebung konsequent praktiziert wurde , die
aus Theorie , reale Lebensumstände kreierte .

Das in Deutschland Jugend und Kinderschutzgesetze auch nur auf dem Papier existieren , konnte man gerade
in der Debatte zu Säuglingsbeschneidung und den folgenden politischen Reaktionen perfekt nachvollziehen .

Das traurige daran ist , daß man diese Traumwelt auf dem Rücken der Kinder austrägt .
Erziehe dein Kind an einem Wohnort , der als sozial problematisch gilt nach Grundsätzen völliger
Gewaltfreiheit , dann kannst du ihm für die Schule auch gleich ein Schild umhängen mit der Aufschrift
"Schlagt mich ungestraft , mir ist es verboten mich zu wehren " .

Find ich super , wenn Kinder auf die Art für die geistigen Ideale ihrer Eltern zur Kasse gebeten werden ,
ganz großes Kino .

Das Problem ist schlicht , daß Gewaltfreiheit ohne langsamen Prozess , der vom Gesetzgeber auch
konsequent nach dem Grundgesetz , sprich völlig unabhängig von Religion und kultureller sowie ethnischer
Abstimmung begleitet und auch durchgesetzt wird , ein reiner Papiertiger bleibt .

ERST müßen die Grundlagen stimmen , DANN kann ich real umsetzen und es muß dann auch knallhart
bei Verstößen sanktioniert werden , derzeit sanktioniert man selektiv .
Die einen Eltern bekommen ne Anzeige wegen ner Ohrfeige , die anderen dürfen ihren Säuglingen die
Vorhaut wegschnippeln lassen , weil Religion immer noch höher als Menschenrechte eingestuft wird .

Oder anders , ein deutscher Vater wie du praktiziert Gewaltfreiheit und bringt seinem Kind so bei ,
Konflikte durch Diskussion zu lösen , gleichzeitig werden über die Homepage des Zentralrates
der Muslime Schriften verbreitet , welche die gläubigen Eltern explizit zu Gewalt bei der
Erziehung aufrufen .

Was meinst du , wie dein Kind abschneidet , wenn es so erzogenen Kindern gegenüber steht ,
sofern es sie nicht als begnadeter Redner schläfrig sabbeln kann ??

Die Ironie bei der Sache ist , von den Idealen her und von der Vorstellung her , bin ich voll bei dir ,
allein die bestehende gesellschaftliche Realität zeigt mir aber , daß ich mein Kind schädigen würde ,
wenn meine Erziehung nur aus dem vermitteln theoretischer Ideale bestünde .

Gruß Haiopai


[Beitrag von Haiopai am 27. Apr 2013, 12:00 bearbeitet]
pinoccio
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 27. Apr 2013, 12:19

Haiopai (Beitrag #38) schrieb:


Das in Deutschland Jugend und Kinderschutzgesetze auch nur auf dem Papier existieren , konnte man gerade
in der Debatte zu Säuglingsbeschneidung und den folgenden politischen Reaktionen perfekt nachvollziehen .


Genau so schauts aus. Ich verstehe aber daran nicht, warum dann diese Kinderrechtskonvention keinen Wert haben sollte. Es liegt nicht am Lebensstil (Käseglocke) des Einzelnen, es liegt daran, dass man sie gar nicht kennen will. Weil ja Praxis von Theorie entfernt. Tja... so gelingt natürlich kein Umdenken. Eine Werteindex ist deswegen nicht schlecht, weil er zurzeit vlt. nicht umsetzbar ist. Es braucht gesellschaftliche Akzeptanz. Die erreiche "ich" sicher nicht, wenn ich genau diese Werteindexe als Spinnerei von Käsenglockenbewohner abtue.

edit: http://www.unicef.de...Kinderkonvention.pdf

Betreffende Stelle: Artikel 24/3


Das traurige daran ist , daß man diese Traumwelt auf dem Rücken der Kinder austrägt .
Erziehe dein Kind an einem Wohnort , der als sozial problematisch gilt nach Grundsätzen völliger
Gewaltfreiheit , dann kannst du ihm für die Schule auch gleich ein Schild umhängen mit der Aufschrift
"Schlagt mich ungestraft , mir ist es verboten mich zu wehren " .Find ich super , wenn Kinder auf die Art für die geistigen Ideale ihrer Eltern zur Kasse gebeten werden ,
ganz großes Kino .


Sorry. Aber dein gezeichnetes Extrem ist mir jetzt wirklich zu doof. Es gibt ein paar Unterschiede zwischen gewaltfreier Erziehung und etwaiger Notwehr. Hab ich irgendwo geschrieben, dass man sich verprügeln lassen muss?


Das Problem ist schlicht , daß Gewaltfreiheit ohne langsamen Prozess , der vom Gesetzgeber auch
konsequent nach dem Grundgesetz , sprich völlig unabhängig von Religion und kultureller sowie ethnischer
Abstimmung begleitet und auch durchgesetzt wird , ein reiner Papiertiger bleibt .

ERST müßen die Grundlagen stimmen , DANN kann ich real umsetzen und es muß dann auch knallhart
bei Verstößen sanktioniert werden , derzeit sanktioniert man selektiv .
Die einen Eltern bekommen ne Anzeige wegen ner Ohrfeige , die anderen dürfen ihren Säuglingen die
Vorhaut wegschnippeln lassen , weil Religion immer noch höher als Menschenrechte eingestuft wird .


Äh...Und worüber genau willst du jetzt mir mir diskutieren?

Wir könnten höchstens noch darüber diskutieren, was man genau unter "Gewaltfreiheit" verstehen könnte. Es wird nämlich nie zur Gänze möglich sein. Aber ich denke, das Banalisierungsextrem hast du ja nicht gemeint.


[Beitrag von pinoccio am 27. Apr 2013, 12:27 bearbeitet]
jogi59
Inventar
#40 erstellt: 27. Apr 2013, 12:19

Haiopai (Beitrag #38) schrieb:
Was meinst du , wie dein Kind abschneidet , wenn es so erzogenen Kindern gegenüber steht ,
sofern es sie nicht als begnadeter Redner schläfrig sabbeln kann ??

In den allermeisten Fällen deutlich besser als "so erzogene Kinder"
Haiopai
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 27. Apr 2013, 13:10

pinoccio (Beitrag #39) schrieb:
Eine Werteindex ist deswegen nicht schlecht, weil er zurzeit vlt. nicht umsetzbar ist. Es braucht gesellschaftliche Akzeptanz. Die erreiche "ich" sicher nicht, wenn ich genau diese Werteindexe als Spinnerei von Käsenglockenbewohner abtue.


Wenn dieser Werteindex in Gesetze gegossen wird , diese aber nur in bestimmten Fällen auch umgesetzt werden , wird diese
Akzeptanz dagegen nicht nur nicht erreicht , sondern ganz im Gegenteil formiert sich Widerstand .

Ohne konsequente Umsetzung solcher Dinge bleibt sowas Spinnerei , Wunschdenken auf dem Papier , mehr nicht .




pinoccio (Beitrag #39) schrieb:

Sorry. Aber dein gezeichnetes Extrem ist mir jetzt wirklich zu doof. Es gibt ein paar Unterschiede zwischen gewaltfreier Erziehung und etwaiger Notwehr. Hab ich irgendwo geschrieben, dass man sich verprügeln lassen muss?


Das kann ich gut verstehen , den meisten ist es zu doof sich mit den gesellschaftlichen Auswirkungen ihrer Standpunkte auseinander zu setzen , vor allem wenn die unbequeme Folgen haben und es real nicht so läuft , wie man es sich wünscht .

Es scheint dir da ein wenig an praktischer Erfahrung zu fehlen , sei froh , ich hätte im Nachhinein auf so manches Ergebnis neuzeitlicher
Erziehungs und Bildungspolitik gerne verzichtet , war mir an einer links orientierten Gesamtschule in Hamburg Mümmelmannsberg , in der
ausgiebige Versuche antiautoritärer und gewaltfreier Erziehung in der Realität an der Tür des Lehrerzimmers ihre Grenzen der Wirkung fanden ,
leider nicht vergönnt .

Lag wohl daran , daß man dies einigen Zeitgenossen nicht recht vermitteln konnte und auch über die Theorie hinweg in der Praxis , die
unliebsamen Folgen konsequent unter den Tisch kehrte , die offizielle Einstellung stimmte ja , alles ist gut .


pinoccio (Beitrag #39) schrieb:

Wir könnten höchstens noch darüber diskutieren, was man genau unter "Gewaltfreiheit" verstehen könnte. Es wird nämlich nie zur Gänze möglich sein. Aber ich denke, das Banalisierungsextrem hast du ja nicht gemeint.


Nö , schon gar nicht , wenn ich jemanden wegen banalen Ohrfeigen nach klarem Fehlverhalten vor den Richter zerre , wegen Körperverletzung (Ich lach mich schlapp ) und einer noch Schmerzensgeld für die Kinder fordert , damit sie für ihr Verhalten anschließend noch belohnt werden .

Gleichzeitig toleriere ich als Gesetzgeber die echte Körperverletzung von Kindern , seitens der Eltern , aus religiösen oder kulturellen Gründen .

Jepp , daß macht so richtig Sinn und sendet auch sicher genau die Signale an die des lesens mächtigen Jugendlichen , die man sich so wünscht

Gruß Haiopai
--Torben--
Inventar
#42 erstellt: 27. Apr 2013, 13:23
Wegen einer Ohrfeige bei so einem extremen Fehlverhalten der schlecht erzogenen Kinder dem Thread eine Überschrift mit "Gewalt" zu geben, ist ja mal total überzogen und daneben!
"Überschriftersteller".... setzen, 6!!!
catman41
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 27. Apr 2013, 14:21
Moin,

wenn man will, kann man heutzutage Kinder auch ohne Ohrfeigen und Klapse erziehen.

Kinder haben im übrigen seit 2000 das Recht, gewaltfrei - dazu gehören auch Ohrfeigen etc. - erzogen zu werden.

lg
Harry
pinoccio
Hat sich gelöscht
#44 erstellt: 27. Apr 2013, 14:24

Haiopai (Beitrag #41) schrieb:



pinoccio (Beitrag #39) schrieb:

Sorry. Aber dein gezeichnetes Extrem ist mir jetzt wirklich zu doof. Es gibt ein paar Unterschiede zwischen gewaltfreier Erziehung und etwaiger Notwehr. Hab ich irgendwo geschrieben, dass man sich verprügeln lassen muss?


Das kann ich gut verstehen , den meisten ist es zu doof sich mit den gesellschaftlichen Auswirkungen ihrer Standpunkte auseinander zu setzen , vor allem wenn die unbequeme Folgen haben und es real nicht so läuft , wie man es sich wünscht .

Es scheint dir da ein wenig an praktischer Erfahrung zu fehlen , sei froh , ich hätte im Nachhinein auf so manches Ergebnis neuzeitlicher
Erziehungs und Bildungspolitik gerne verzichtet , war mir an einer links orientierten Gesamtschule in Hamburg Mümmelmannsberg , in der
ausgiebige Versuche antiautoritärer und gewaltfreier Erziehung in der Realität an der Tür des Lehrerzimmers ihre Grenzen der Wirkung fanden ,
leider nicht vergönnt .


Im Bezug auf deine Einlassung und seit (gefühlt) ewiger Zeit gescheiterte Modell "antiautoritäre Erziehung" befürchte ich eher du hast dich mit deinem Beispiel in etwas aus deinem Blickwinkel verrannt. Ich bezweifle gar nicht, dass das so passieren kann wie du skizziert hast, aber es wäre schon merkwürdig, wenn man deswegen vernünftige Erziehungsvorsätze über den Haufen wirft. Ich weiß nicht, wie lange Körperverletzungen oder sonstige Kapitalverbrechen strafbar sind. Sie werden aber trotzdem begangen. Was tun wir jetzt? GG und darauf fußende Gesetze abschaffen, weil sie ja (im Extremfall) nicht durchsetzbar waren in dem sie den Straftäter an der Straftat nicht hinderten. Den eigenen Kindern beibringen, dass es _dewegen_ keinen Wert hätte?

Hast du eigentlich das Beispiel aus meiner beschrieben (von dir bisher vermuteten...) Käseglocke verstanden, oder magst dich nicht damit beschäftigen, weil es zwar auch ein Teilaspekt der Realität ist/war, dem deinigen gar nicht widerspricht, aber die These wiederlegt, dass die These schlecht wäre, dass man in Köpfe bringen muss, was Gewalt eigentlich bedeutet oder ist.

Wenn man deine Texte/Beispiel so liest, könnte man auf den Gedanken kommen, du würdest eine Legitimation für Gewalt in der Gesellschaft suchen.


pinoccio (Beitrag #39) schrieb:
Nö , schon gar nicht , wenn ich jemanden wegen banalen Ohrfeigen nach klarem Fehlverhalten vor den Richter zerre , wegen Körperverletzung (Ich lach mich schlapp ) und einer noch Schmerzensgeld für die Kinder fordert , damit sie für ihr Verhalten anschließend noch belohnt werden .


Wie man schon wieder von dir und Torben lesen kann, zählen Ohrfeigen nicht zu Gewalt. Ohrfeigen sind aber nicht banal, waren es auch noch nie. Man sollte vlt. mal lesen, von was man redet:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ohrfeige

Bevor jetzt wieder der Einwurf "Wikiverlinker" kommt, es gibt auch "Wikiverweigerer". Jedoch lesbar und von Experten anerkannt ist: Ohrfeigen = No Go = Unverhandelbar. Es steht auch ganz dick im BGB §1631/2, dass Kinder ein Recht auf gewaltfreie Erziehung haben.

Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.

Es spielt auch keine Rolle, wer sie und warum verabreicht. Wie ich schon schrieb, es fängt halt in den Köpfen an - und nicht unbedingt mit Erfüllungszwang gegenüber Gesetz und dem Staat, welcher vlt. mit zweierlei Maß misst (oder sogar manchmal messen muss....)

Im Bezug auf dein Beispiel mit dem Schild "Schlag mich, ich wehr mich auch nicht" fällt mir gerade ein Gegenbeispiel ein. Was wäre wohl gewesen, das am Threadanfang beschrieben Kind wäre älter gewesen und hätte demjenigen die Fresse verhauen, der ihm eine Ohrfeige verpasst hat. Er hätte doch in deinem Sinne gehandelt und die Dinge selbst geregelt. Ich wette, es hätten sich einige mokiert, wie schlimm die Jugend doch sei, weil sie Erwachsene "angreifen".

Ich gehe noch einen Schritt weiter und male ein weiteres Beispiel, in dem ein Erwachsener einem anderen Erwachsenen Eine runterhaut, weil er der Meinung ist, dieser hätte sich falsch verhalten. Selbst wenn das mit "falsch" Verhalten zutreffen würde, könnte der Geohrfeigte vom Ohrfeigenden Schmerzensgeld verlangen bzw. ihn wegen Körperverletzung oder tätlicher Beleidigung verklagen. Warum zieht man dann das bei etwaigen betroffenen Kindern ins Lächerliche?

Kein Mensch hätte wegen der "Erwachsenen-Ohrfeige" einen Thread eröffnet.

Wie ich auch vorher schon schrieb, man erwartet von Kindern/Jugendlichen automatisch Respekt, ist aber im Gegenzug nicht bereit ihnen und ihrer Persönlichkeit diesen auch entgegen zu bringen. Dann mokiert man sich darüber, wenn sie keinen Respekt vor Person und Persönlichkeit entwickeln _würden_.


[Beitrag von pinoccio am 27. Apr 2013, 14:45 bearbeitet]
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#45 erstellt: 27. Apr 2013, 14:24
Gewalt ist die letzte Ausflucht, wenn Menschen überfordert sind und mit einer Situation nicht mehr umgehen können. Sollte ein Elternteil ihr Kind schlagen, zeugt das nur von ihrer eigenen Unfähigkeit. Oder in visualisierter Form


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 27. Apr 2013, 15:07 bearbeitet]
Haiopai
Hat sich gelöscht
#46 erstellt: 27. Apr 2013, 15:02

pinoccio (Beitrag #44) schrieb:


Wenn man deine Texte/Beispiel so liest, könnte man auf den Gedanken kommen, du würdest eine Legitimation für Gewalt in der Gesellschaft suchen.


Sagen wir es mal so , ich sehe Gewalt als allerletztes Mittel , welches in bestimmten Situationen aber durchaus seine Berechtigung hat .

Vor allem wenn ich mit Menschen zu tun hab , die Aufgrund ihrer eigenen Konditionierung im Konfliktfalle nur diese Sprache verstehen und
da gibt es leider immer noch genug von .
Die Opferrolle liegt mir nunmal nicht , schon gar nicht wenn ein gesetzliches Gewaltverbot gegenüber Jugendlichen dazu führt , das sich erwachsene
Leute auch deswegen zusammentreten lassen von Jugendlichen , weil sie Angst vor rechtlichen Folgen ihrer Gegenwehr haben , ebenso Polizisten
zu Witzfiguren mutieren weil sie ganz schnell selbst in Selbsverteidigung vom Opfer zu Tätern gemacht werden .

Bei dir könnte man auf die Idee übrigens auch kommen , nur verlagerst du das Gewaltmonopol in eine deiner Denkweise genehmen Richtung .



pinoccio (Beitrag #44) schrieb:


Wie man schon wieder von dir und Torben lesen kann, zählen Ohrfeigen nicht zu Gewalt. Eine Ohrfeige ist aber nicht banal, war es auch noch nie. Man sollte vlt. mal lesen, von was man redet:


Sofern keine zu behandelnden körperlichen Verletzungen entstehen , nein da sehe ich eine Ohrfeige nicht als Gewalt im Sinne der Körperverletzung ,
ob sie gerechtfertigt ist , beurteile ich je nach Situation .
Im übrigen spar dir bitte deine hinterfotzigen Spitzen mir gegenüber von wegen Wikiverlinker , solche Einwürfe hab ich noch nie gebracht , im
Gegenteil nutze ich Wiki gerne selbst , hast du das in einer Diskussion nötig , deinen Gegenüber mit aus der Luft gegriffenen Spitzen zu bedenken ,
wenn ja einfach sagen , dann beenden wir die Diskussion , auf so ein Niveau kann ich nicht .

Ganz nebenbei weiß ich genau wovon ich rede , ebenso wie mir bewusst ist , daß meine Äußerung bezüglich der Ohrfeigen konträr zur
Gesetzeslage steht , daß liegt in einer Demokratie in der Natur der Sache , das man Gesetze auch kritisieren und für falsch halten darf .

Die Gesetzeslage zementiert hier für mich eine Sekt oder Selters Haltung , die der Realität unangemessen ist .

Trotzdem halte ich das Verhalten des Mannes in dem konkreten Fall für falsch , weil es Alternativen gegeben hätte , dem
Spuk auch ohne Gewalt ein Ende zu setzen , einen Akt der Köperverletzung , der Schmerzensgeld würdig wäre , sehe ich da
aber nicht .
Das so eine Situation derart eskaliert ist für mich aber auch ein Indiz , daß selbst Kinopersonal schon unsicher wird und
solche Störenfriede nicht einfach wagt für die Tür zu setzen , es könnte ja handgreiflich werden und dann ist man der Dumme .

Mit Kindererziehung hat der Fall aber im Endeffekt auch gar nix zu tun , weil der fremde Mann gar nicht erziehungsberechtigt
war , vielmehr gings da wohl eher um einen Ausbruch von Emotionen , der durch die heutigen Gesetze und Erziehungsmethoden
erst provoziert wird .
Stimmt übrigens , der Begriff antiautoritäre Erziehung ist längst überholt und wurde durch "jugendliche oder Kindliche Narrenfreiheit"
ersetzt

Gruß Haiopai

@Leon , nicht jede körperliche Reaktion hat gewalttätige Ziele , eine Ohrfeige kann durchaus so ausgeführt werden ,
daß sie nicht schmerzt , sondern fast durchweg nur erschreckt .
Ebenso muß derjenige der sie ausführt auch keineswegs überfordert sein oder körperliche Schmerzen zufügen wollen .
Ich weiß nun setze ich mich vollends in die Nesseln , weil derartige Differenzierungen gar nicht erwünscht sind , sondern
nur dann gefordert werden , wenns grad in den Kram passt .
catman41
Hat sich gelöscht
#47 erstellt: 27. Apr 2013, 15:16
@Haiopai,


welches in bestimmten Situationen aber durchaus seine Berechtigung hat


in Bezug auf Kindererziehung - hier geht es ja um Kindererziehung -, welche Berechtigung wäre das?!

lg
Harry
peacounter
Inventar
#48 erstellt: 27. Apr 2013, 15:18
egal ob dabei eine zu behandelnde verletzung entsteht oder nicht erfüllt eine ohrfeige den tatbestand der körperverletzung.

das ist nunmal so und ich denke, die meisten von uns würden als geohrfeigter auch über entsprechende juristische schritte zumindest nachdenken.

und dabei ist es egal, ob die ohrfeige von einem dreißigjährigen gegenüber einem anderen dreißigjährigen oder von einem mann gegenüber seiner frau oder von einem erwachsenen gegenüber einem kind oder eben auch von einem erwachsenen gegenüber seiner greisen mutter erfolgt.

körperverletzung bleibt körperverletzung und gerechtfertigt wird sie nur durch eine notwehrlage.


und dass man seinen kindern nicht mit einer solchen angeblichen käseglockeneinstellung kommen kann, weil sie sonst im rauhen alltag den schlägern ausgeliefet wären ist blödsinn.
kauft euren kindern ne dose reizgas zur selbstverteidigung und zeigt ihnen verantwortungsvoll, wie man damit umgeht.
das ist mit sicherheit effektiver als sich gegen erprobte schläger mit den eigenen fäusten zu wehren.
und wenn's nötig ist, dann natürlich auch ein selbstverteidigungslehrgang, aber das hat NULL damit zu tun, dass man seinen kindern gegenüber die hand nicht zu erheben hat!


[Beitrag von peacounter am 27. Apr 2013, 15:31 bearbeitet]
lumi1
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 27. Apr 2013, 15:39
Ohrfeige, Körperverletzung, i werf mi weg......


Haiopai
Hat sich gelöscht
#50 erstellt: 27. Apr 2013, 15:40

catman41 (Beitrag #47) schrieb:


in Bezug auf Kindererziehung - hier geht es ja um Kindererziehung -, welche Berechtigung wäre das?!

lg
Harry


Siehe mein Statement gegenüber Leon , wenn ich mir nur mal den Luxus erlaube bei einer Ohrfeige zu
differenzieren , muß diese auch nicht als Gewalt gesehen werden .

Mir ist allerdings klar , daß die allgemeine Haltung heutzutage eine Ohrfeige mit dem unkontrollierten
einschlagen überforderter Erwachsener auf wehrlose Kinder asoziiert , was ich ebenso verstehen
kann , da es unzählige Beispiele für sowas gibt .

Persönlich kann ich das für mich ausschließen , die zwei Ohrfeigen , die sich meine Tochter eingefangen
hat in 18 Jahren, da war ich absolut nicht überfordert und auch nicht unkontrolliert gewalttätig , sondern hab genau
abgewogen , was und wie ich was mache .
Beide Male ging es um bewusste Zerstörung von Dingen ihrerseits , die einzig das Ziel hatten einmal
ihre Mutter und einmal mich zu treffen .
Klar hätte ich im phädagogischen Kontext gleiches mit gleichem vergelten können und was von ihr zerstören
können , genau dann hätte ich mich aber auf eine Stufe mit ihr gestellt und reines drüber reden wäre
der Situation ebenso wenig gerecht geworden .

Also hat sie sich eine eingefangen , genau so dosiert , daß sie sich fürchterlich erschrocken hat und ihr
die Grenze die sie da überschritten hat ,sehr bewusst wurde .
Danach gabs ein Gespräch indem ich mein Tun gegenüber ihr begründet hab .
Sowas klappt auch nur in dem Moment , wo es aktuell ist , hinterher ist sowas unsinnig und vor allem unwirksam ,
es geht nicht darum im strafrechtlichen Sinne eine Verletzung herbei zu führen oder dem eigenen Kind
bewusst weh zu tun , sondern um eine drastische Reaktion beim überschreiten einer Grenze .

Wie das gesetzlich gehandhabt ist , ist mir bewusst , wer möchte kann gerne Strafanzeige stellen .
Ich stehe zu dem was ich tue und sehe die aktuelle Gesetzeslage , vor allem so wie sie in der Praxis
selektiv geahndet wird als Blödsinn und als Bruch des Gleichheitsgrundsatzes im Grundgesetz an ,
auf Grund der schon beschriebenen Ungleichbehandlung in diesem Land .

Gruß Haiopai


[Beitrag von Haiopai am 27. Apr 2013, 15:41 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#51 erstellt: 27. Apr 2013, 15:47

lumi1 (Beitrag #49) schrieb:
Ohrfeige, Körperverletzung, i werf mi weg......
kannst du gerne tun, aber die tatsache wirst du damit nicht wegdiskutieren.

§ 223 STGB
Körperverletzung
(1) Wer eine andere Person körperlich mißhandelt oder an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.

die ohrfeige erfüllt das tatbestandsmerkmal der körperlichen mißhandlung.
sicherlich in einer gemäßigten form, aber so ist es nunmal.

ob das dann immer zu strafrechtlicher verfolgung führt steht auf einem anderen blatt, aber wie anders würdest du es denn nennen, wenn ich meiner oma eine scheuere, weil sie frech zu mir war oder ihr rollator zum x-ten mal im weg stand?
also ich würde das als körperliche mißhandlung ansehen.
und ein jurist würde das erst recht.
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