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"Tapedeck-Reparatur" Thread

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Knilch13
Stammgast
#8701 erstellt: 13. Mai 2021, 18:43

Manfred_K. (Beitrag #8693) schrieb:
Noch eine Anmerkung zum Aceton-Schweißen. Die Bruchstelle muss satt mit Azeton getränkt werden. Ich stelle dazu die "Bruchstelle eins", also die Klappe senkrecht auf den Tisch. Dann werden beide Bruchstellen mit dem Pinsel angelöst. Danach kommt ein fetter Tropfen auf die Bruchstelle eins und der Pinnörpsel wird quasi "voll ins Wasser gedrückt". Danach nicht mehr wackeln und mind. 24 besser 48 Stunden austrocknen lassen.


Jap, genau so habe ich es gemacht, der Pennöppel war sogar schon etwas schmaler weil ich so viel mit Aceton auch außen herum gelöst hatte aber irgendwie hat es doch nicht gereicht.
Manfred_K.
Inventar
#8702 erstellt: 13. Mai 2021, 19:07
...zum Glück hat die Schrauben-Lösung funktioniert. Das könnte eine dauerhafte Lösung sein!
orishas
Stammgast
#8703 erstellt: 13. Mai 2021, 19:12
@Manfred ,
danke für den Tipp werde ich machen nach der Kontrolle von meinem Kumpel .
Viele grüße Chris
hf500
Moderator
#8704 erstellt: 13. Mai 2021, 19:32

Manfred_K. (Beitrag #8693) schrieb:

Noch eine Anmerkung zum Aceton-Schweißen. Die Bruchstelle muss satt mit Azeton getränkt werden. Ich stelle dazu die "Bruchstelle eins", also die Klappe senkrecht auf den Tisch. Dann werden beide Bruchstellen mit dem Pinsel angelöst. Danach kommt ein fetter Tropfen auf die Bruchstelle eins und der Pinnörpsel wird quasi "voll ins Wasser gedrückt". Danach nicht mehr wackeln und mind. 24 besser 48 Stunden austrocknen lassen.


Moin,
das ist auch alles korrekt, aber immer noch nicht die ganze Wahrheit.
Ich habe in diesem Fall den Verdacht, dass sich der Kunststoff nicht genug vom Aceton anloesen laesst. Sowas gibt es, er wird an der Oberflaeche etwas weich und weiss. Man kann die Teile damit "zusammenkleben" aber eine richtig innige Verbindung wird es nicht.
Bei Kunststoffen, wo das moeglich ist, quillt an-/aufgeloester Kunststoff aus der Fuge, wenn man die Teile zusammendrueckt. In dem Fall hat man sehr gute Chancen, dass man nach dem Ablueften (wirklich 24-48h) aus mehreren Teilen eins gemacht hat.

Test: Einen Tropfen Aceton an unauffaelliger Stelle auf den Kunststoff und mit einer Nadel/Messpitze etc. pruefen, wie weich der Kunststoff wird.

73
Peter
gmjwtech
Stammgast
#8705 erstellt: 14. Mai 2021, 07:11
.


mir fällt auf, dass sämtliche Schrauben nicht versiegelt sind



Wahrscheinlich sind nicht alle Schrauben zwangsläufig bei jedem Hersteller versiegelt.

Z.B. bei meinem TA 2090 sind sie nicht allesamt versiegelt und zu zwei anderen Reparaturberichten zum 2090er konnte ich es auch nicht sehen.
Lediglich bei der oberen rechten Messingschraube ist blau-grünliche Farbe zu erkennen und nur wenn man ganz nah dran geht, dürfte es sich dabei vermutlich um eine etwas dickere Schicht von Versiegelung, im Gegensatz zu reiner Farbe handeln.

Bei meinen beiden anderen Onkyo`s ist es ebenso. Nur die obere rechte Messingschraube ist wahrscheinlich versiegelt.

Bei meinen beiden Teac`s ist es widerrum anders und alle Schrauben im unmittelbaren Kopfbereich sind versiegelt.


TA 2090

TA 2090


TA 2066

TA 2066


TA 2058

TA 2058


... bei der Gelegenheit sehe ich beim 2058er wie schnell die Verschmutzung auf Capstan-Welle und Andruckrolle wieder angefallen ist, seitdem ich es etwa vor einem halben Jahr fertiggemacht hatte ... nicht das man denken möge, ich hätte es nicht gereinigt gehabt ...


[Beitrag von gmjwtech am 15. Mai 2021, 04:16 bearbeitet]
Manfred_K.
Inventar
#8706 erstellt: 14. Mai 2021, 16:01

hf500 (Beitrag #8704) schrieb:
Test: Einen Tropfen Aceton an unauffaelliger Stelle auf den Kunststoff und mit einer Nadel/Messpitze etc. pruefen, wie weich der Kunststoff wird.


Ich habe vor ein paar Wochen VHS-Videokassetten geschlachtet und dachte mir, dass ich die schwarzen Kunststoffgehäuse gerade für diesen Zweck brauchen könnte, vor allem, da im Inneren schöne Plastikstifte vorhanden waren.

Zu meiner Enttäuschung musste ich leider feststellen, dass sich dieser Kunststoff nicht mit Azeton anlösen ließ. Beim schwarzen Kunststoff alter CD-Player oder Tapedecks hat man oft mehr Glück
Manfred_K.
Inventar
#8707 erstellt: 14. Mai 2021, 16:08

gmjwtech (Beitrag #8705) schrieb:
. Wahrscheinlich sind nicht alle Scharauben zwangsläufig bei jedem Hersteller versiegelt.


Interessante Beobachtung. Bei meinen beiden Revox-Tapes sind die Schrauben versiegelt. Aber das könnte ja innerhalb der letzten 30-40 Jahre mal beim Service gemacht worden sein.

Bevor Ich an den Schrauben drehe, löse ich den Lack grundsätzlich mit Wattestäbchen und Nagellackentferner. Dann sind die Gewinde frei und es lässt sich gut justieren. Wenn alles passt kommt ein Klecks Nagellack an die Schraube.
gmjwtech
Stammgast
#8708 erstellt: 14. Mai 2021, 17:09
.


wie ist das eigentlich mit dem Gummi-Idler genauer bestellt, wenn der Gummi gewechselt werden soll?

Sollte der Idler auf keinen Fall Spiel haben? Also ist der ausgeleiert, wenn er etwas rumwackelt oder ist das eher normal, das er etwas Spiel hat?

Mir scheint die ganze Idler Aufhängung recht fragil bzw. äusserste Lleichtbauweise und ich frage mich, wie man den Gummi überhaupt abbekommt ohne am Idler zu zerren? Der wirkt ja so zerbrechlich ...


Ideralerweise würde ich natürlich ein passendes Schlachtdeck mit Zahnrad-Idler und zwei Wickeldornen finden, welches zum 2090er Sankyo-Laufwerk passt. Meinen TA 2066 will ich jedenfalls nicht opfern. Passen könnte es rein äusserlich gesehen.


[Beitrag von gmjwtech am 15. Mai 2021, 04:09 bearbeitet]
vectra_1
Inventar
#8709 erstellt: 14. Mai 2021, 17:20
Das Idlerrad wird natürlich ausgebaut, also von seiner Achse gelöst. Dann kannst du den alten harten Gummi mit Zange oder kleinen Schraubendreher vom Rad ziehen. Den neuen Gummi auf das Rad machen und vor dem Einbau das Gummi unbedingt entfetten mit Iso.
gmjwtech
Stammgast
#8710 erstellt: 14. Mai 2021, 17:56

Idlerrad wird natürlich ausgebaut



Auweia .... und ich hatte schon gehofft, das bleibt Einem erspart ...

Also von vorne hiesse das dann die gesamte Mechanik auseinanderbauen und von hinten hab ich nicht wirklich gesehen, wo ein Weiterkommen gewesen sein soll, wenn das grosse Capstan-Schwungrad und das kleinere Überstzungsschwungrad ausgebaut ist.... da ist dann danach noch eine vernietete Ebene auf der die Schwungräder sitzen und auf dahinterliegender Ebene sitzt dann der Sankyo Reel-Motor mit dem Idler-Aufsatz


Ist denn aller Erfahrung nach, normalerweise ein Idler-Gummi mit ca. 38 Jahren Alter auf jeden Fall hinüber oder habt Ihr auch schon Ausnahmen gesehen? Meiner wirkt überhaupt kein bischen lädiert ... keinerlei zerfliessendes Lakrize-Anzeichen, wie man`s sonst immer wieder hört oder sieht ... kein Wegkratzen von Gummiresten ... einfach nur ein etwas straff sitzender Idler-Gummi, den man mit nem Kleinstschraubendreher auch ein wenig angehoben bekommt, bei gleichzeitigen Festhalten des idler-Rades ...


[Beitrag von gmjwtech am 15. Mai 2021, 04:18 bearbeitet]
ikrone
Inventar
#8711 erstellt: 14. Mai 2021, 18:05
Zu dem Gerät kann ich nichts sagen, zum alten Idler schon.
Technics RS-M270X, Idler so wie das Gerät aussieht noch original. Baujahr ca. 1981. Idler dringelassen, mit Glasfaserstift gereinigt und angerauht. Bis jetzt läuft er. Das ist jetzt ungefähr 4 Monate her. Seitdem ist das Deck fast täglich gelaufen. Ohne Probleme.

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Grüße
Ingo
gmjwtech
Stammgast
#8712 erstellt: 14. Mai 2021, 18:11

original. Baujahr ca. 1981. Idler dringelassen, mit Glasfaserstift gereinigt und angerauht.


Ok, danke Dir, Ingo! Das macht Hoffnung ...



Technics RS-M270X
... oh, interessant eins mit DBX...

Wie ist Deine Erfahrung mit DBX ? ... einige Leute meinen ja, da gibts dann immer so Rauschfahnen ... stimmt das?


Gruss
Martin


[Beitrag von gmjwtech am 14. Mai 2021, 18:21 bearbeitet]
Manfred_K.
Inventar
#8713 erstellt: 14. Mai 2021, 19:45
Martin, die Gummi-Idler zerfließen i.d.R. nicht, wie die Antriebsriemen. Das Gummi wird hart und dann rutscht der Antrieb durch. Je nach dem, wie weit der Gummi durchgehärtet ist, kann man versuchen, den Idler etwas abzuschleifen oder anzurauhen.

Ob es dauerhaft hält muss man probieren. Manchmal hat man Glück, manchmal rutscht er wieder nach ein paar Tagen/Wochen durch.


[Beitrag von Manfred_K. am 14. Mai 2021, 19:46 bearbeitet]
ikrone
Inventar
#8714 erstellt: 14. Mai 2021, 19:58
Martin, Rauschfahnen habe ich keine gehört. Im Technics-Sammler-Stammtisch hatte ich da einigen Austausch. Da kam das Thema auch. Ich fragte, ob jemand selbst die Erfahrungen mit den Rauschfahnen gemacht hat oder ob das aus den Berichten der Fachzeitschriften etc. stammt. Scheinbar ist dem so, es hat niemand über eigene Erfahrungen berichtet.

DBX halte ich für besser als Dolby. Aufnahmen mit Dolby klingen nicht so dynamisch wie Aufnahmen mit DBX.

Obwohl mein 270X wohl aus guter Hand stammt und weder verranzt, verbastelt oder zu Tode georgelt wurde, habe ich doch einige Zeit gebraucht, bis ich beide Kanäle gleich hatte.
Als ich es bekommen habe, war der linke Kanal mit DBX wesentlich schwächer.
Nach diversen Abgleichen ist es jetzt ok, aber nicht bei jeder Aufnahme. Dann sind die Kanäle wieder unterschiedlich bei einer Aufnahme, bei der nächsten ist dann wieder gleich.
Das Problem liegt in der Aufnahme, die Wiedergabe ist bis jetzt konstant.
Möglicherweise liegt das an mittlerweile 40 Jahre alten Bauteilen, das habe ich noch nicht durchschaut.

Nachteil ist, DBX-Aufnahmen kann man auf Decks ohne DBX zwar technisch abspielen, aber da geht man laufen. Hört sich schlimm an.
Bei Dolby ist das kein Thema.

Grüße
Ingo
gmjwtech
Stammgast
#8715 erstellt: 14. Mai 2021, 20:20

kann man versuchen, den Idler etwas abzuschleifen oder anzurauhen.


Danke Dir auch, Manfred! Dann gibt es schon zwei Stimmen, das die Hoffnung also erst zuletzt sterben müsse, wenn das dann letztlich mit dem alten Idler doch nicht klappen sollte.
Das andere wesentliche Idler Thema, wie ich glaube mich zu erinnern, gelesen zu haben, ist ausserdem wohl auch noch die Sache, wenn der womöglich ausgeleiert ist ... also wenn er zuviel Spiel hat.

Aber gut ... Di od. Mi dürften die Andruckrollen ankommen und dann wirds erstmal mit angerauhten Idler spannend ...



Rauschfahnen habe ich keine gehört.


Hört sich gut an, Eure Erfahrung mit den Technics DBX-Decks.

Vor allem auch wg. der Dynamik war das u.a. einer der wesentlichen Gründe, warum ich mir das 2090er anschaffen wollte. Kurz bevor die Gelegenheit zum jetzigen TA 2090 aufkam, hatte ich hier im Forum sogar noch unter nen anderen Thread das DBX Thema ein wenig mit einem Technics DBX-Deck Besitzer diskuttiert und jemand Drittes kam dann schliesslich auch noch dazu und hat das "Gerücht" der Rauschfahnen angesprochen.

Ich bin echt gespannt ... hoffentlich klappt alles mit dem 2090er


[Beitrag von gmjwtech am 15. Mai 2021, 03:59 bearbeitet]
Manfred_K.
Inventar
#8716 erstellt: 15. Mai 2021, 09:39
Bei mir ging es auch wieder weiter...nachdem das Laufwerk komplett überholt wurde, musste ich auch hier wieder an die Klappe rann.

Obwohl die alten Kenwood-Klappen sehr stabil sind, Grobmotoriker kriegen alles kaputt!

Bei dieser Klappe kam erschwerend dazu, dass der Pinnörpsel, an der die Auswurffeder befestigt ist, abgebrochen und nicht mehr vorhanden war.
Manchmal hat man Glück und das Teil schwirrt noch im Inneren des Gerätes rum...

Also mal geschaut, was der Keller so her gibt...

Ihr dürft nun raten, von welchem Gerät dieser "Plastikmüll" stammt


009-I

Der Test-Klebeversuch hält "Bombenfest" Also den Pinnörpsel abgezwickt, mit Aceton an die Klappe geschweißt und mit dem Dremel bearbeitet:

008

Voila! Hält ausgezeichnet!

010

Jetzt muss ich mich um den Grill kümmern...
vectra_1
Inventar
#8717 erstellt: 15. Mai 2021, 18:19
Sehr gut Manfred. Die Teile sind bestimmt bon einem Videorecorderlaufwerk
vectra_1
Inventar
#8718 erstellt: 15. Mai 2021, 18:40
Heute kam men Neuzugang, darauf hatte ich schon lange ein Auge, ein Hitachi D 980.
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Die erste Bestandsaufnahme, spulen nur wiederwillig, Play geht nicht. Alle Lampen leuchten und es ist vollständig. Es ist ein Direkttriebler und hat aber trotzdem vier Riemen verbaut. Einer für den linken Capstan, einer für den Spulmotor, einer vom rechten Wickel für die Steuerung und der letzte für das Zählwerk.

Ein Blick unter die Haube offenbart so einiges.
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Kabelverhau ohne Ende

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Die beiden Widerstände in der Umhüllung finde ich gruselig.

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Die Stromversorgung

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leider wurde der A/W Kopf, der sehr gut aussieht, arg verkurbelt. Die Andruckrollen sind ebenfals noch im sehr guten Zustand. Erstaunlich nach der langen Zeit. Ist vermutlich noch richtiger Gummi. Ich bin damit zufrieden und um das LW werde ich mich dann liebevoll kümmern. Aber erst ist das K 777 zu machen und die Zipperlein zu beseitigen.
Rabia_sorda
Inventar
#8719 erstellt: 15. Mai 2021, 19:48

... Hitachi D 980


Interessanter Tonkopf - in der Art noch nirgendwo anders gesehen.


Die beiden Widerstände in der Umhüllung finde ich gruselig.


Den ausgebackenen Kleber finde ich da nur gruselig, aber den Glimmer- (oder Asbest ? )-"Pariser" wird sich Hitachi schon gut überlegt haben. Die beiden Elkos daneben haben das wohl als dankbar empfunden.
Ich würde mir nur mal die Lötstellen der Widerstände anschauen.
Manfred_K.
Inventar
#8720 erstellt: 16. Mai 2021, 08:50

vectra_1 (Beitrag #8717) schrieb:
Die Teile sind bestimmt bon einem Videorecorderlaufwerk


Von einem Videorecorder sind die Teile nicht... Mal gucken wann unser digitalo aufschreit

Mit dem Hitachi D 980 hast Du einen seltenen Schnapp gemacht. Gratulation!

Optisch ist das Gerät in einem sehr schöner Zustand und es scheint unverbastelt zu sein.

Ich muss feststellen, dass ich in meiner Sammlung kein einziges Hitachi habe. Den Tonkopf habe ich so auch noch nirgendwo gesehen.

Ist das eine Eigenproduktion von Hitachi? Ich freue mich deshalb schon in die Einblicke des Laufwerks. Da wird viel Neues dabei sein.
Manfred_K.
Inventar
#8721 erstellt: 16. Mai 2021, 09:28
Hier nun der begehrte Umbau von Gummi- auf Zahnrad-Idler. Beleuchtung auf LED umgerüstet:

011

Auch die bei "Play" leuchtende DPSS Anzeige habe ich mit einer LED umgerüstet.

012
digitalo
Inventar
#8722 erstellt: 16. Mai 2021, 09:31
digitalo kann nicht aufschreien, dem sind die Töne im Hals stecken geblieben. Hoffe, es war nur ein 690er. Falls nicht, schreibs lieber nicht.
Manfred_K.
Inventar
#8723 erstellt: 16. Mai 2021, 09:51
Haha! Das erste KX-880 mit "Dat-Genen"

Ein Bekannter von mir, der macht ebenso wie Digitalo, viel mit DAT-Recordern. Der hat neulich einen Sony-DAT-Recorder schlachten müssen und als wir uns über das Aceton-Schweißen unterhalten haben, hat er mir den "Plastikmüll" überlassen. Von welchem Laufwerk das genau war, kann ich gar nicht sagen. Aber es war ein Sony-DAT.

Ich muss aufpassen, das mich mein Bekannter nicht zu "heiß" macht. Ich habe für mich persönlich nämlich endgültig beschlossen, keine DAT-Recorder zu sammeln und zu revidieren, sonst artet das Hobby bei mir aus...
gmjwtech
Stammgast
#8724 erstellt: 16. Mai 2021, 11:51

der begehrte Umbau von Gummi- auf Zahnrad-Idler



Oh .. das interssiert auf jeden Fall ungemein!

Ist das denn auch ein Sankyo-LW?


Auch wenn ich erstmal noch zu nächster Woche auf den Test mit angerauhten Idler-Gummi abwarte, dürfte die Zahnrad-Idler Modifikation zumindest mittelfristrig auf dem Plan stehen und ich würde mich schonmal nach möglichen Schlachtkandidaten umgucken.
Auf ein Angebot zu einen Original-Zahnrad-Idler Umbausatz, wie er für das Onkyo TA 2090 seiner Zeit angeboten wurde, dürfte wohl eher so gut wie gar nicht zu hoffen sein.


[Beitrag von gmjwtech am 16. Mai 2021, 11:54 bearbeitet]
Manfred_K.
Inventar
#8725 erstellt: 16. Mai 2021, 13:10
Ja, das ist ebenfalls ein Sankyo-LW.

Diese Umbausätze gibt es leider nicht mehr zu kaufen Ich hatte meinen noch aus einem alten Bestand einer Radio- und Fernsehwerkstatt, welche aufgelöst wurde. Der Umbausatz schlummerte schon einige Jahre in meinem Hifi-Keller, der wollte jetzt mal aus der Verpackung...

Mein Tipp:

Ich würde den Gummi-Idler tauschen, wenn das Aufrauhen keine dauerhafte Lösung bringt. Der Idler kostet unter 10 Euro und Du hast ebenfalls wieder lange Ruhe.

Ein Gummi-Idler hat nicht nur Nachteile. Zahnräder können brechen, auch wenn das bisher bei mir noch bei keinem Snkyo-LW passiert ist.


[Beitrag von Manfred_K. am 16. Mai 2021, 13:13 bearbeitet]
ikrone
Inventar
#8726 erstellt: 16. Mai 2021, 15:22
Es gibt noch ein Argument für den Gummi-Idler. Das LW arbeitet scheinbar ruhiger. Mein RS-BX747 hat Zahnrad-Idler, das RS-M270X einen Gummi-Idler. Beim Umspulen derselben Cassette ist das 270X erheblich leiser.

Und wie ich hier vor einiger Zeit berichtet hatte, ist durch Einbau eines Zubehör-Zahnrads für den Antrieb des Zahnrad-Idlers ein Flutter ins Gerät gekommen.
Erst durch den erneuten Austausch mit einem gebrauchten Originalteil war der Flutter wieder weg.

Grüße
Ingo
hf500
Moderator
#8727 erstellt: 16. Mai 2021, 15:31

Rabia_sorda (Beitrag #8719) schrieb:
Den ausgebackenen Kleber finde ich da nur gruselig, aber den Glimmer- (oder Asbest ? )-"Pariser" .


Moin,
weder Glimmer, noch Asbest, sondern Glasgewebe. Fand man haeufiger in Fernostgeraeten, um die Umgebung vor Waerme zu schuetzen (aber die umhuellten Bauelemente zu grillen. Das waren auch nicht selten Halbleiter).

73
Peter

ich hatte vor Ewigkeiten mal einen "groesseren" Hitachi auf dem Tisch, der im Netzteil Einweggleichrichtung hatte. Der hier auch? Irgendwie gruselig, aber billiger fuer den Netztrafo, wenn man gefuehlt zwei Dutzend Betriebsspannungen haben will. Da reicht dann eine angezapfte Sekundaerwicklung....
Manfred_K.
Inventar
#8728 erstellt: 16. Mai 2021, 15:46

ikrone (Beitrag #8726) schrieb:
Es gibt noch ein Argument für den Gummi-Idler.


Ingo, ja, guter Hinweis!

Ich meine mal gelesen zu haben, dass Nakamichi ganz bewusst, wegen dem Flutter, auf Gummi-Idler gesetzt hat. Deshalb wohl auch beim "Dragon" ein Gummi-Idler.

Bei den Sankyo Laufwerken ist der Idler meiner Meinung nach nur etwas klein geraten, wodurch er sich schneller abnützt. Deshalb gab es viele Kundenbeschwerden bei Kenwood. Bei Akai, Pioneer und Yamaha haben die Idler einen größeren Durchmesser.

Sei´s drum. Mit einem neuen Idler läuft auch ein Sankyo wieder sehr lange. Und mit etwas Übung ist der auch schnell gewechselt
hf500
Moderator
#8729 erstellt: 16. Mai 2021, 17:25
Moin,
und man darf ja auch nicht vergessen, dass bei den Geraeten niemend an 30-40 (+x) Jahre Betriebszeit gedacht hat. Normalerweise ging man da von 10 Jahren aus. Diese Zeit haben die meisten Geraete und ihre Gummiteile ja auch gut ueberstanden.

73
Peter
gmjwtech
Stammgast
#8730 erstellt: 16. Mai 2021, 18:46

wenn das Aufrauhen keine dauerhafte Lösung bringt. Der Idler kostet unter 10 Euro


Ja das ist klar.

Aber was machen, wenn es sich herausstellt, das der Idler selbst ausgeleiert ist? Ich glaube jedenfalls, das mal als weitere kritische Variante hinsichtlch Idler gelesen zu haben, wenn ich mich richtig erinnere. Und neue Idler-Rädchen nebst Aufhängung für den Betreib mit Idler-Gummis gibt es ja auch keine.

Insofern das zutreffen würde, bliebe dann also widerrum letztlich nur ein passendes Schlachtdeck zwecks Übernahme eines intakten Gummi-Idlers oder gleich der Komplettumbau mit einem Zahnrad-Idler zzgl. Wickeldorne ...

... dann will ich mal lieber nicht weiter den Teufel an die Wand malen und hoffe, ein neuer €10,- Idler-Gummi ist in diesem Fall das Worst-Case Szenario ...


[Beitrag von gmjwtech am 16. Mai 2021, 19:10 bearbeitet]
Knilch13
Stammgast
#8731 erstellt: 16. Mai 2021, 23:15
Hallöle, ich habe zwei Fragen :-).

Denon DRW-750: auf dem rechten, Playback-Deck gibt es beim Abspielen einer Kassette ein Summen als Störsignal bei der Wiedergabe. Das linke Deck ist davon frei. Das Störsignal verschwindet auch komplett bei Umschaltung auf Dolby C, es muss kein Musiksignal anliegen, das reine Abspielen reicht. Hat jemand eine Idee, wo ich zu suchen anfangen sollte?

Und dann habe ich hier ein Ultrasound CTD 5000, welches gerade ganz gut zum Thema passt. Das Laufwerk ist mit neuen Riemen bestückt und ausgebaut, die Gummiräder (Idler?), die für das Umspulen an Plastikräder gedrückt werden, sind ziemlich ausgehärtet. Ich sehe auch keine einfache Möglichkeit, sie von der Welle zu holen, sieht für mich nicht so aus, als wäre das geplant gewesen.

Ich würde jetzt erstmal die Räder reinigen und aufrauen, beim Zurückspulen gibt es die meisten Probleme. Naja, die Frage wäre mehr oder weniger, ob jemand eine Bezugsquelle für neue Gummiräder für das Gerät weiß, ansonsten werde ich mal probieren.
SPC4711
Ist häufiger hier
#8732 erstellt: 17. Mai 2021, 10:23
Hallo zusammen,

ich bin im Besitz eines Akai GX-75mk2, welches ich vor ca. 30 Jahren selbst neu erstanden habe.

Nach mehr als 30 Jahren Nutzung / Nicht-Nutzung haben sich die typischen Probleme gezeigt:
- Bandzug war nicht mehr in Ordnung
- Bandlauf unregelmäßig
- Köpfe/Andruckrollen fahren nur langsam bei Modus-Wechsel (Stop, Eject) herunter
- Andruck der Andruckrollen auf den Capstan reicht nicht mehr aus
- Umspulen der Wickel: Keine Funktion.

Nachdem ich die Andruckrollen, Riemen, Idler-Gummi getauscht und die verharzten Stellen gereinigt und neu gefettet habe, ist mir aufgefallen, dass das "Potential Volume"
Poti (befindet sich in der Nähe des "cam wheel"), welches in der TapeDeck Mechanik für die Servo-Steuerung genutzt wird, verschmutzt ist.
Das typische Rattern macht sich (trotz Abgleich des Potential Volume Presets) beim mechanischen Modus-Wechsel bemerkbar.
Da ich kein Freund von WL- und Kontakt-Spray(s) bin, würde ich das Poti austauschen wollen (evtl. gegen eine gekapselte Version von Alps).

Mir ist klar, dass es von offiziellen Stellen keine Ersatzteile mehr gibt, da Akai verkauft und der Consumer-Service eingestellt wurde.
Aber: Das Poti scheint mir ein Standard-Poti zu sein. Aus dem Service Manual kann ich entnehmen, dass es ein 10kOhm Poti ist (Mono).
Was mich interessieren würde: Ist es ein logarithmisches oder ein lineares Poti?
Ich vermute zwar, dass es ein lineares ist, da logarithmische Potis eher im Zusammenhang für das menschliche Gehör genutzt werden und
das hier verwendete Poti für eine mechanische Steuerung (Servo) verbaut wurde - aber ich möchte da sicher gehen.

Hat hier jemand Erfahrung?

Da ich Wissen gerne teile, möchte ich euch mitteilen, wo ich die Ersatzteile bestellt habe:
Riemen (für Capstan, Servo-Motor und Idler-Gummi): In der elektrischen Bucht.
Hier sind die aufgerufenen Preise ok und entsprechen ungefähr denen, welche man bei ASWO in den 90'ern für die Ersatzteile als Nachbau bezahlen musste.

Aber:
Die Andruckrollen waren mir in der Bucht viel zu teuer - deswegen habe ich diese bei Alibaba-Express organisiert.

URLs:

Rechte Andruckrolle:
https://de.aliexpres...1.0.0.27424c4dx7u7Ow
Maße des rechten Pinch-Rollers: 13/8/2.
Da der Kern der Andruckrolle nicht aus PVC, sondern Metal ist, muss eine Modifikation beim Einbau vorgenommen werden.
Grund ist, dass die Andruckrolle sonst nach einiger Zeit Laufgeräusche entwickelt, welche auch zu hören sind.
Hier ist darauf zu achten, dass der "Washer" (Unterlegscheibe), welcher direkt hinter dem Sprengring und vor der Andruckrolle liegt, beim Einbau der neuen Rolle zuerst auf die Welle gelegt werden muss.
Danach die Andruckrolle auflegen und dann direkt (Ohne Unterlegscheibe) den Sprengring anbringen.
Die Welle, welche die Andruckrolle trägt (damit meine ich nicht (!!!) den Capstan selbst) vorher mit einem Tropfen Öl versorgen.
Ich nutze hierzu das Lubricating oil für die von Technics direkt angetriebenen Plattenspieler (in der e-Bucht zu finden).
Äquivalente synthetische Ölsorten würden wahrscheinlich auch funktionieren.

Ich hatte übrigens auch eine Andruckrolle mit PVC-Kern für den rechten Capstan getestet. Das Ergebnis war schlecht und man hätte den Bandlauf neu einstellen müssen.
Deswegen habe ich die o. g. Variante bevorzugt.

Die linke Andruckrolle:
https://de.aliexpres...3.0.0.56021b81TRVtFy
Maße: 11/8/2
Hier braucht keine Modifikation vorgenommen werden, da diese Andruckrolle einen PVC-Kern hat, dem Original entspricht und perfekt funktioniert.

Bei mir war der Bandlauf nach dem Wechsel der Andruckrollen ok (mit Spiegelkassette geprüft).
Eine Verharzung der Aufnahmen der Andruckrollen-Hebel lag bei meinem Deck nicht vor, somit musste ich diese nicht ausbauen, entharzen und den Bandlauf einstellen.

Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig mit meinen Erkenntnissen helfen und hoffe auf Antwort in Bezug auf das Servo-Poti.

Gruß
SPC (Michael)


[Beitrag von SPC4711 am 17. Mai 2021, 12:12 bearbeitet]
gmjwtech
Stammgast
#8733 erstellt: 17. Mai 2021, 10:31

Beleuchtung auf LED umgerüstet:



Hat Du eine Einschätzung, wieviel Watt Leistungsaufnahme bei deiner Modifikation mit LED anstelle der trad. Lämpchen dadurch gemindert werden konnte?

Vermutlich dürfte das mit Blick auf das angesprochene Hitzeentwicklungsthema beim Onkyo TA 2090 ja womöglich ausserdem ein interessantes Thema für mich sein.

Immerhin wird vom Trafo für die gesamte Beleuchtung eine eigene 28V Spannung für die Versorung mit 18V abgezweigt. Neben der Pegelanzeige werden insgesamt 24 Lämpchen versorgt.

Eine kleine Lichtorgel wie man auf YT zu einem anderen 2090er sehen kann


[Beitrag von gmjwtech am 17. Mai 2021, 16:35 bearbeitet]
ikrone
Inventar
#8734 erstellt: 17. Mai 2021, 10:32
Hallo Michael,

ein GX-75 besitze ich leider nicht. Hier im Forum, in diesem Thread und an anderer Stelle hat der HiFi-Kollege "endur" über die Revision seines GX-75 berichtet. Ich meine es war auch ein MK II. Endur hat da auch ausführlich zum Abgleich der Potis geschrieben. Siweit ich weiß, ist aber davon keines erneuert worden.

Vielleicht suchst Du mal nach seinen Beiträgen.

Grüße
Ingo
SPC4711
Ist häufiger hier
#8735 erstellt: 17. Mai 2021, 11:11

ikrone (Beitrag #8734) schrieb:


ein GX-75 besitze ich leider nicht. Hier im Forum, in diesem Thread und an anderer Stelle hat der HiFi-Kollege "endur" über die Revision seines GX-75 berichtet.....


Hallo Ingo,

danke für die schnelle Antwort.
Ich habe mich in den letzten Wochen schon intensiv mit dem Forum auseinandergesetzt und habe diese Information nicht gefunden.
Deswegen habe ich die Frage jetzt einmal in den Raum gestellt und gleichzeitig Wissen geteilt (ich finde es sensationell, was für Informationen hier gepostet werden - also gebe ich auch gerne etwas zurück).

Den Abgleich habe ich durchgeführt - ohne Erfolg.
Da ich den GX-75 MK2 noch aus meiner aktiven Zeit als Radio-Fernsehtechniker kenne, war mir das Adjustment noch bekannt (ich musste die grauen Zellen aber mit dem Inhalt eines Service-Manuals auffrischen ).

Danke Dir.

Grüße
Michael


PS: Was ich noch erwähnen wollte ist, dass ich nicht die 2 Potis auf der Platine rückseitig am Laufwerk meine, sondern das Poti im Sandwich-Laufwerk (in der Nähe des Cam-Wheel).


[Beitrag von SPC4711 am 17. Mai 2021, 12:10 bearbeitet]
ikrone
Inventar
#8736 erstellt: 17. Mai 2021, 12:30
Michael, ich habe nach dem Beitrag gesucht, denn ich meinte.

Hier der Link dazu:
GX-75

Das ist aus März 2021. Ich meine davor sind auch Beiträge dazu.

Grüße
Ingo


[Beitrag von ikrone am 17. Mai 2021, 12:30 bearbeitet]
SPC4711
Ist häufiger hier
#8737 erstellt: 17. Mai 2021, 12:44

ikrone (Beitrag #8736) schrieb:

Das ist aus März 2021. Ich meine davor sind auch Beiträge dazu.

Grüße
Ingo


Hallo Ingo,

danke Dir.
Die Prozedur ist mir bekannt.

Das Poti, welches ich wechseln möchte, ist in der Teile-Liste im Service Manual unter
3. Motor Block (BLM-310C) als
Ref.No 3 / Part No. EV-337052 mit der Bezeichnung VR Rotary 16L10XORB103
angegeben.

Im schematischen Schaltbild ist es als VR901 - 10K (B) auf dem Potention PCB M3103D7010 dargestellt und befindet sich im Mecha-Block.

Wie gesagt: Wenn ich weiß, ob es logarithmisch oder linear ist, werde ich einen Ersatztyp finden.

Gruß
Michael
vectra_1
Inventar
#8738 erstellt: 17. Mai 2021, 14:51
Hallo Michael,

was du meinst, ist der Rotary Encoder. Das ist kein normales Potentiometer. Wenn du solch ein Teil noch neu bekommst, herzlichen Glückwunsch. Sonst bleibt nur auslöten zerlegen und reinigen. Dann konservieren und wieder rein damit. Das sieht innen etwa so aus (hier aus SonyLW),
IMG_20200222_165646

und so gesäubert.
IMG_20200222_170335
SPC4711
Ist häufiger hier
#8739 erstellt: 17. Mai 2021, 15:07

vectra_1 (Beitrag #8738) schrieb:
Hallo Michael,

was du meinst, ist der Rotary Encoder. Das ist kein normales Potentiometer. Wenn du solch ein Teil noch neu bekommst, herzlichen Glückwunsch.


Hallo Andy,

cool - danke für die Info.
Aber ich denke, dass der Encoder bei Sony ein wenig anders ist, als in der Akai Büchse.

Anbei der Ausschnitt aus dem Schaltbild vom GX75-MK2.

Das ist für mich eindeutig ein "3-beiniges"-Poti.

Auszug Poti Mecha-Block

Grüße
Michael
vectra_1
Inventar
#8740 erstellt: 17. Mai 2021, 15:13
Da hast du natürlich völlig Recht. Das ist echt nur ein dreibeiniges Poti. Bei meinem Akai 95 MKII hatte ich mir das ja nicht angeschaut, da kein Handlungsbedarf.
endur
Ist häufiger hier
#8741 erstellt: 17. Mai 2021, 15:48

SPC4711 (Beitrag #8739) schrieb:

Anbei der Ausschnitt aus dem Schaltbild vom GX75-MK2.
Das ist für mich eindeutig ein "3-beiniges"-Poti.


Hallo,

habe vor einigen Wochen mein GX75 MKII revidiert, auch hier kurz den Abgleich beschrieben. Ich glaube nicht, dass das Problem bei dem 3-beinigen Poti VR901 unten liegt. Hatte auch, nach dem Ersatz des Servo-Riemens, das typische Zittern des Servo-Motors. Er hat keinen Endschalter, er wird nach Stromfluß geschaltet. Mit den beiden oberen Poties werden die notwendigen Schaltschwellen festgelegt. Stimmen die Spannungen nicht, wie im SM beschrieben, fährt der Kopfschlitten ev. nicht ausreichend weit nach oben, (linke Abdruckrolle greift nicht) und der Suchlauf funktioniert auch nicht (High Voltage Preset). Ist der High Voltage Preset zu niedrig, zittert der Motor logischerweise weniger. Ist ja in Reihe mit dem VR901. Bodenblech muß abgeschraubt werden, und das linke Poti so justiert werden, dass die Markierungen übereinstimmen.

Das Zittern des Servo-Motors kam bei mir von einem zu dünnem, damit zu schlaffen Riemen des Servos nach Tausch, war von Thakker im Set zusammen mit dem Capstan-Schleppriemen. Der Servomotor überschlägt sich dann, es dreht sich etwas zu leicht und der Riemen dehnt sich, und der Motor dreht erst zu weit, dann wieder zurück. So entsteht das Zittern. Habe einen dickeren Riemen eingebaut und damit nochmals den Abgleich vorgenommen. Ist der Riemen straff, wie erforderlich, muss die Schaltschwelle nochmals neu eingestellt werden, da die Mechanik dann etwas schwergängiger ist. Die exakte Riemenspannung wirkt wie ein Dämpfer gegen das Zittern. Der Servo-Riemen kann getauscht werden, ohne das Laufwerk erneut ausbauen zu müssen.


[Beitrag von endur am 18. Mai 2021, 08:17 bearbeitet]
SPC4711
Ist häufiger hier
#8742 erstellt: 17. Mai 2021, 16:13

endur (Beitrag #8741) schrieb:

SPC4711 (Beitrag #8739) schrieb:

Anbei der Ausschnitt aus dem Schaltbild vom GX75-MK2.
Das ist für mich eindeutig ein "3-beiniges"-Poti.


Das Zittern des Servo-Motors kam bei mir von einem zu dünnem, damit zu schlaffen Riemen des Servos nach Tausch, war von Thakker im Set zusammen mit dem Capstan-Schleppriemen. Der Servomotor überschlägt sich dann, es dreht sich etwas zu leicht und der Riemen dehnt sich, und der Motor dreht erst zu weit, dann wieder zurück. So entsteht das Zittern. Habe einen dickeren Riemen eingebaut und damit nochmals den Abgleich vorgenommen. .


Hi,

das ist eine wirklich interessante These und auch vollkommen logisch.
Hast Du evtl. noch die Quelle, wo Du den breiteren Riemen her hast?
Ich würde es auf einen Versuch ankommen lassen und nach dem Tausch den Abgleich nochmals fahren.

Danke und Grüße
Michael
endur
Ist häufiger hier
#8743 erstellt: 17. Mai 2021, 18:08

SPC4711 (Beitrag #8742) schrieb:
Hast Du evtl. noch die Quelle, wo Du den breiteren Riemen her hast?
Ich würde es auf einen Versuch ankommen lassen und nach dem Tausch den Abgleich nochmals fahren.


Der Riemen von Thakker war deutlich schmaler, er dehnt sich, die Abschaltung nach Stromfluß führt zum Zittern. Hatte das zunächst leider übersehen.

Hatte danach kurze Zeit den originalen Riemen wieder drin, mit vollem Erfolg.
Aber als alter Pedant habe ich dann diesen doch noch einmal getauscht, von hier

https://www.ebay.de/...p2060353.m2749.l2649

Dieser Riemen ist von den Abmessungen etwa wie der originale Riemen, war aber auch nicht straffer. Zunächst kein Zittern, jetzt, zwei Monate später manchmal, gleich nach dem Einschalten, gehe ich sofort auf Vorspulen ohne Band drin: Ein ganz kurzes Zittern, < 1 Sekunde, der Riemen hat sich wohl inzwischen etwas gelängt, habe das GX75 intensiv benutzt. Die Versorgungs-Spannung sinkt scheinbar nach 1-2 Minuten nach dem Einschalten minimal ab, und das kurze Zittern geht dann völlig weg. Das kann man gut hinnehmen. Der alte Riemen transportierte noch ganz gut, dehnte sich weniger, die Verbindung zwischen den Riemenscheiben ist strikter, die Änderung im Strom, welchen der Servo-Motor zieht, für die Schaltschwellen damit eindeutiger.

Es hängt wahrscheinlich ausserdem davon ab, ob der Kopfschlitten schwergängig ist, was den Servo-Riemen dann noch eher dehnt... Hier geht alles leicht, wie es soll. Das GX75 MKII funktioniert absolut sauber, Andruckrollen von revox_de, beide mit dem Kern aus Bronze,

Das mit dem Zittern ist schon ein merkwürdiges Problem. Ganz sicher zu 100% bin ich nicht, aber die Erfahrungen legen obigen Schluß recht nahe.
Man müsste einen der japanischen Techniker, welche das konstruiert haben, fragen können
Auf tapeheads.net sind zahlreiche User mit dem Zittern, aber sie finden keine rechte Lösung.


[Beitrag von endur am 17. Mai 2021, 18:32 bearbeitet]
Onkyamadenon
Ist häufiger hier
#8744 erstellt: 17. Mai 2021, 18:34
[quote="endur (Beitrag #8743)"][quote="SPC4711 (Beitrag #8742)"]Der Riemen von Thakker war deutlich schmaler[/quote]
Bitte Thakker melden. Wirklich! Je mehr das tun, um so eher glauben sie einem.

Das zittern kommt nicht nur vom Riemen. Sonder auch vom Poti im Laufwerk, dass die Position vermittelt. Der Ausbau ist schon nicht ganz ohne, und man muss sich die Positionen sehr gut merken bzw in der Lage sein, dass SM zu verstehen.

Vollständiges zerlegen ist aber nicht wirklich möglich, da im inneren herum um Plastik genietet. Eine Reinigung diesen, und einem passenden Riemen sollte Abhilfe schaffen.
SPC4711
Ist häufiger hier
#8745 erstellt: 17. Mai 2021, 18:53

endur (Beitrag #8743) schrieb:
Das kann man gut hinnehmen. Der alte Riemen transportierte noch ganz gut, dehnte sich weniger, die Verbindung zwischen den Riemenscheiben ist strikter, die Änderung im Strom, welchen der Servo-Motor zieht, für die Schaltschwellen damit eindeutiger.

Es hängt wahrscheinlich ausserdem davon ab, ob der Kopfschlitten schwergängig ist, was den Servo-Riemen dann noch eher dehnt... Hier geht alles leicht, wie es soll. Das GX75 MKII funktioniert absolut sauber, Andruckrollen von revox_de, beide mit dem Kern aus Bronze,

Das mit dem Zittern ist schon ein merkwürdiges Problem.


Hallo,

danke für die Infos.
Der Kopfschlitten gleitet bei meiner Maschine auch ohne Widerstand, nachdem ich das gehärtete Fett entfernt und durch neues ersetzt habe - das kann es also nicht sein.
Das Fett am cam-wheel hat eine andere Konsistenz und muss meines Erachtens nicht ersetzt werden (vollkommen leichtläufig).
Deswegen finde ich Deine Idee mit dem Riemen sehr sympathisch.
Ich meine mich auch erinnern zu können, dass man bei den Servo-Antriebsriemen bei einigen frühen koreanischen VHS-Video-Rekordern ebenfalls höllisch aufpassen musste, wenn man hier Ersatz von OEM Ersatzteil-Herstellern genutzt hat.
In einer Fach-Werkstatt war das nur einfacher:
Da ist man einfach an die Ersatzteil-Container und hat einen anderen Riemen ausprobiert bis die Kiste das gemacht hat, was sie sollte.
Privat besitze ich so einen Fundus nicht.

Mal etwas anderes: Hattest Du auch Probleme mit dem Lösen einer der Schrauben, die den Servo-Motor am Mecha-Block halten?
Eine dieser Schrauben war bei mir scheinbar mit Loctite gebadet worden.
Leider auch noch mit der Loctite-Version, welche mit zusätzlichem Einsatz eines Heißluft-Föhns nicht zu lösen ist.
Das Problem habe ich, ohne die Schraube herausbohren zu müssen, mit einer speziellen Kombizange "Zange Neji Saurus Rx" aus Japan gelöst:
https://www.ebay.de/...b:g:Q9QAAOSw-vlVhtKc
Voraussetzung ist, dass die Schraube einen Halbrundkopf haben muss (was beim GX 75 gegeben war).

Grüße
Michael
SPC4711
Ist häufiger hier
#8746 erstellt: 17. Mai 2021, 19:10
>Das zittern kommt nicht nur vom Riemen. Sonder auch vom Poti im Laufwerk, dass die Position
>vermittelt. Der Ausbau ist schon nicht ganz ohne, und man muss sich die Positionen sehr gut merken
>bzw in der Lage sein, dass SM zu verstehen.

>Vollständiges zerlegen ist aber nicht wirklich möglich, da im inneren herum um Plastik genietet. Eine
>Reinigung diesen, und einem passenden Riemen sollte Abhilfe schaffen.[/quote]

Hallo,

das Zerlegen ist wirklich nicht ohne, ist aber im Service-Manual einigermaßen gut erklärt (auch der Zusammenbau mit den Stellungen des cam-wheels + Poti).
Das Poti selbst sollte aber ausbaubar sein, da es als separates Ersatzteil im Service-Manual aufgeführt ist.
Leider sind diese Art von Potis früher keine Seltenheit gewesen (nicht vollständig gekapselt - und in der Massenproduktion günstiger als eine gekapselte Version), so dass Schmutz / Staub eindringen konnte.
Ich habe vor gar nicht all zu langer Zeit einen Akai Plattenspieler der AP-306'er Serie instandgesetzt.
Dort war der Pitchregler ein ähnliches Poti wie im Servo-Bereich des Tape-Decks GX 75 und völlig durch.
Hier habe ich das Teil durch eine gekapseltes Alps Poti ersetzt und den Direkt-Antrieb gemäß Service-Manual abgeglichen.
Nach meiner Erfahrung funktionieren diese Potis noch nach Jahrzehnten ohne Probleme.

Grüße
Michael


[Beitrag von SPC4711 am 17. Mai 2021, 19:14 bearbeitet]
digitalo
Inventar
#8747 erstellt: 17. Mai 2021, 19:16
[quote="Onkyamadenon (Beitrag #8744)"][quote="endur (Beitrag #8743)"][quote="SPC4711 (Beitrag #8742)"]Der Riemen von Thakker war deutlich schmaler[/quote]

Vollständiges Zerlegen ist aber nicht wirklich möglich, da im inneren herum um Plastik genietet. Eine Reinigung diesen, und einem passenden Riemen sollte Abhilfe schaffen.[/quote]
Falls es sich um solche genieteten Rotary Encoder handelt, ist das Öffnen und wieder Verschließen machbar. Obere Hälfte mit Scalpel o. s. abtrennen. Im Oberteil die Restnieten aus den Löchern drücken. Die unteren Restnieten mit 1mm auf ihren u. von oben passende Schrauben eindrehen. So bleiben die Teile auch für die Zukunft pflegbar
[img]1099885[/img]. [img]1099886[/img]


[Beitrag von digitalo am 17. Mai 2021, 19:30 bearbeitet]
endur
Ist häufiger hier
#8748 erstellt: 17. Mai 2021, 19:27
Hatte mehrfach die Spannungen am Messpunkt gemessen, bei abgelötetem Servo-Motor. Falls das Potentiometer VR901 nicht ganz clean ist, sollten dann jeweils abweichende Spannungen resultieren. Kann einen Defekt des VR901 also ausschliessen.

Problem mit extrem festgefressenen Schrauben hatte ich auch, konnte, ohne ausbohren zu müssen, mit einer Spezialzange aussen ansetzen und lösen.


[Beitrag von endur am 17. Mai 2021, 19:31 bearbeitet]
SPC4711
Ist häufiger hier
#8749 erstellt: 17. Mai 2021, 19:35

endur (Beitrag #8748) schrieb:
Hatte mehrfach die Spannungen am Messpunkt gemessen, bei abgelötetem Servo-Motor. Falls das Potentiometer VR901 nicht ganz clean ist, sollten dann jeweils abweichende Spannungen resultieren. Kann einen Defekt des VR901 also ausschliessen.

Problem mit extrem festgefressenen Schrauben hatte ich auch, konnte, ohne Ausbohren zu müssen, mit einer Spezialzange aussen ansetzen und lösen.


Hallo nochmal,

stimmt - man fährt ja manuell den "operate pulley" mehrfach in Eject- und Play-Position (jeweils Endanschläge) um die Spannungen zu messen und entsprechend abzugleichen.
Ich habe auch keine Abweichungen feststellen können. Somit würde ich VR901 so langsam ebenfalls als Fehler ausschließen.

Obwohl: Es sind immer die Endstellungen der Servo-Logik: Eject- / Play-Position.
Man müsste mehrmals Messungen in der Stop-Position (nach mehrmaligen Wechsel von Eject - / Play) machen und schauen, ob es dann Abweichungen gibt. Erst dann hätte man die Sicherheit/Gewissheit ob VR901 ok ist.

Grüße
Michael


[Beitrag von SPC4711 am 17. Mai 2021, 19:47 bearbeitet]
digitalo
Inventar
#8750 erstellt: 17. Mai 2021, 19:36
IMG_20210517_210031_161 IMG_20210517_210019_140

Jetzt geht's.


[Beitrag von digitalo am 17. Mai 2021, 19:39 bearbeitet]
SPC4711
Ist häufiger hier
#8751 erstellt: 17. Mai 2021, 19:41

digitalo (Beitrag #8750) schrieb:
IMG_20210517_210031_161 IMG_20210517_210019_140

Jetzt geht's.



Hervorragend gelöst - gratuliere.


[Beitrag von SPC4711 am 17. Mai 2021, 19:41 bearbeitet]
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