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"Tapedeck-Reparatur" Thread

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blaufrau83
Stammgast
#14701 erstellt: 01. Mai 2023, 18:21
@ghaliläo, KA 9 ES:

Die Lösung des Rätsels: Mit GIMP und Paint kann man auch Kassettendecks bauen

Hast du das wirklich geglaubt? KA 9 ES gibt es nicht. Ich habe mit Bildbearbeitung experimentiert, und mein KA6 hat dafür Modell gestanden.


Was hast Du eigentlich mit dem KA6ES alles gehört dass die Rollen so ausgesehen haben?

Ich habe fast nur Chrombänder von Sony, TDK und Maxell und eine Sony Metal XR. Die Kassetten standen immer in der Wohnung bei "normalen" Temperaturen. Manche Bänder schmieren, wo es ganz schlimm war, die habe ich weggeworfen. Je nach Benutzung der Geräte reinige ich den Bandlauf ein- bis zweimal im Jahr komplett.

Offenbar war die Qualität der Rollen bei den ganz alten Sony-Decks besser als bei den späteren. Alle Sonys die ich habe und früher hatte sind/waren aus den 90ern, bei allen waren die Rollen irgendwann hinüber und ich habe sie gewechselt.
ghaliläo
Inventar
#14702 erstellt: 01. Mai 2023, 18:51

vectra_1 (Beitrag #14691) schrieb:

Ich hatte schon KA 3, 6 und 7 ES. Das 6 ES ist geblieben. Das 1 und 2 ES sind nicht die Anschaffung wert. Ein 5er hätte ich gern einmal.


Du hast das KA7ES verkauft? Das ist doch ein super Gerät, hatte es wohl unreparierbare Macken? Ein 7er hätte ich gerne, wobei mir die alten 700/730ES fast lieber sind. Da fehlt mir noch das 730ES, aber die kann man inzwischen auch nicht mehr bezahlen wenn sie mal angeboten werden.
Manfred_K.
Inventar
#14703 erstellt: 01. Mai 2023, 18:52
SR2245, auch von mir ein herzliches Dankeschön für die interessanten Beiträge.

Hast Du auch Infos zum "calendering"? Bei TDK Typ II stellt man öfter als z.B. bei Maxell Typ II, die sog. "Railroads" fest. Ich habe mal gelesen, dass das mit dem Prozess des Kalandrieren bei der Herstellung zusammenhängen soll. Da hätte es TDK besonders stark getrieben...
digitalo
Inventar
#14704 erstellt: 01. Mai 2023, 19:06
blaufrau83
evtl. erinnerst Du Dich noch an Deinen DTC-55 Teileträger an mich.Habe am Netzteil noch zwei weitere brüchige Konhtaktstellen gefunden. Nachdem das Mainboard nach der der Reparatur immernoch nicht lief habe ich das Netzteil für ein 100 V Japanmodell verwendet.
Blaufrau
ghaliläo
Inventar
#14705 erstellt: 01. Mai 2023, 19:12

blaufrau83 (Beitrag #14701) schrieb:
@ghaliläo, KA 9 ES:

Die Lösung des Rätsels: Mit GIMP und Paint kann man auch Kassettendecks bauen

Hast du das wirklich geglaubt? KA 9 ES gibt es nicht. Ich habe mit Bildbearbeitung experimentiert, und mein KA6 hat dafür Modell gestanden.


Was hast Du eigentlich mit dem KA6ES alles gehört dass die Rollen so ausgesehen haben?

Ich habe fast nur Chrombänder von Sony, TDK und Maxell und eine Sony Metal XR. Die Kassetten standen immer in der Wohnung bei "normalen" Temperaturen. Manche Bänder schmieren, wo es ganz schlimm war, die habe ich weggeworfen. Je nach Benutzung der Geräte reinige ich den Bandlauf ein- bis zweimal im Jahr komplett.

Offenbar war die Qualität der Rollen bei den ganz alten Sony-Decks besser als bei den späteren. Alle Sonys die ich habe und früher hatte sind/waren aus den 90ern, bei allen waren die Rollen irgendwann hinüber und ich habe sie gewechselt.



Das hast Du wirklich gut gemacht, das KA9ES sieht wirklich echt aus. Ich wußte, dass beim 7er Schluss war aber als Du dann das Bild gezeigt hast dachte ich, das es vielleicht doch in Japan eine ganz seltene Ausführung der KA-Reihe gab die Du Dir geholt hast. Kann ja sein, ich weiß doch auch nicht alles.

Ja die Rollen bei den ganz alten Sony-Decks waren besser und nicht nur das. Für mich gehören die TC K 700/730ES zu den besten Sony-Decks weil sie ein sehr robustes Laufwerk haben und eine Spitzenelektronik die auch nicht durch Probleme mit den Kondensatoren auffallen wie etwa die richtig teuer gehandelten letzten Spitzengeräte von Sony die oft Elektronikprobleme haben was richtig viel Arbeit ist das zu reparieren,

Aber die Doppelkapstan-ES-Geräte von Sony auch der letzten Baureihen haben meist nur links eine schlechtere Andruckrolle verbaut, die rechten Rollen konnte ich eigentlich immer retten. Die linken sind meist hinüber. Hat ja auch die linke Rolle immer einen Kunststoffkern, die rechte ein Bronzelager. Bei den älteren Sony-Decks sind immer auf beiden Seiten Rollen mir Bronzelagern verbaut gewesen und die sind in allen meinen Decks noch original drin.


[Beitrag von ghaliläo am 01. Mai 2023, 19:24 bearbeitet]
digitalo
Inventar
#14706 erstellt: 01. Mai 2023, 19:25
Leuts, ich bräuchte demnächst wieder neu angepasste Kontaktlinsen u. habe nur ein 15er Laptop. Aber das die °9° zu tief steht ist unübersehbar.


[Beitrag von digitalo am 01. Mai 2023, 19:26 bearbeitet]
vectra_1
Inventar
#14707 erstellt: 01. Mai 2023, 19:36
@ghaliläo,

ja das 7er hatte ich vor 3 oder 4 Jahren verkauft. Es hatte doch die sich auflösende Schwungmasse. Das alleine war aber nicht der Grund für den Verkauf. Es lag einfach A/W Kopf, der war soweit eingeschliffen, dass die Aufnahmen sehr mies waren. Der Vorbesitzer hatte wohl sehr viel mit Reinigungskassetten gesäubert. Ein neuer Kopf hätte mich ein Vermögen gekostet und den gab nur in Japan im Original. Der war aussen vergoldet und hatte eine Bezeichnung, die es in normalen Sony Decks nicht gab. Als Schrott oder Briefbeschwerer wollte ich es nicht haben. Mein Herz sagte damals nein, aber der Verstand hatte gesiegt. Also kam es weg. Daas 3 ES musstee damals dem 7er weichen und war zudem noch in Schwarz.


[Beitrag von vectra_1 am 01. Mai 2023, 19:39 bearbeitet]
SR2245
Inventar
#14708 erstellt: 01. Mai 2023, 19:42

Hast Du auch Infos zum "calendering"? Bei TDK Typ II stellt man öfter als z.B. bei Maxell Typ II, die sog. "Railroads" fest. Ich habe mal gelesen, dass das mit dem Prozess des Kalandrieren bei der Herstellung zusammenhängen soll. Da hätte es TDK besonders stark getrieben...


Nicht wirklich... ich kenne auch nur die üblichen Vermutungen. Es scheint aber durchaus stichhaltig, dass stärkeres Kalandrieren die Bänder mechanisch empfindlicher macht, zumindest passt das ja auch zeitlich perfekt... neben der Verkleinerung und Optimierung der Nadelform bei den Pigmenten, gab es zur Rauschminderung noch das stärkere Kalandrieren und die für Railroads besonders empfindlichen Bänder kamen zu der Zeit, als FeCo Bänder zum niedrigen Rauschniveau der CrO2 Bänder aufschließen konnten.
Maxell würde ich aber nicht ausnehmen, die Black Magnetite Bänder, ebenso die erste Version der BASF TPII mit Maxell BM Band sind meinen Beobachtungen nach noch anfälliger für Railroads als TDK SA/SA-X ab 1988.


[Beitrag von SR2245 am 01. Mai 2023, 20:04 bearbeitet]
Sunlion
Inventar
#14709 erstellt: 01. Mai 2023, 19:46
Was sind Railroads? Knicke und Streifen der Länge nach?
SR2245
Inventar
#14710 erstellt: 01. Mai 2023, 20:02
Kratzer parallel zur Bandkante durch Partikel im Bandpfad. Sauberhalten des Bandpfades und Cassetten nicht lose rumliegen lassen hilft als Vorbeugung sehr gut. Kann aber trotzdem immer mal wieder passieren auch bei dagegen unempfindlicheren Bändern.
Dass es, wie auch häufig behauptet, Knicke sind, halte ich für falsch und technisch unmöglich.


[Beitrag von SR2245 am 01. Mai 2023, 20:03 bearbeitet]
Sunlion
Inventar
#14711 erstellt: 01. Mai 2023, 20:05

SR2245 (Beitrag #14710) schrieb:
Dass es, wie auch häufig behaupte,t Knicke sind, halte ich für falsch und technisch unmöglich.

Genau das hatte ich aber schon vereinzelt, konnte aber keine Ursache ausmachen. Das Deck kann es nicht gewesen sein, sonst wären ja alle damit abgespielten Kassetten betroffen gewesen.
Die Knicke zogen sich über die gesamte Länge des Bandes hin, hatten aber keinen Einfluss auf den Klang.
SR2245
Inventar
#14712 erstellt: 01. Mai 2023, 20:27
Was du beschreibst sind Kratzer, die durchaus so ausehen, als wenn man das Band faltet und wieder auffaltet.
Wenn ein Deck das Band faltet oder knickt, wird das Band gefressen, das kann sich nicht wieder auffalten zudem wäre die Knickspur niemals akurat parallel.


[Beitrag von SR2245 am 01. Mai 2023, 20:30 bearbeitet]
vectra_1
Inventar
#14713 erstellt: 02. Mai 2023, 05:37
@Sunlion und SR2245,

genau das ist mir gestern bei meinem Revox H1 passiert. Ich habe normal Musik von Kassetten gehört. Als ich eine meiner Best aufgenommenen Sony UX S reingestellt habe, knisterte es gleich am Anfang. Habe natürlich sofort gestoppt und die Kassette raus genommen. Ca. 10 cm am Anfang sind in der Länge zusammen geknickt. Keine Ahnung warum das passiert ist. Davor hatte ich 2 Kassetten von BASF drinnen und die liefen tadellos.Soetwas sollte aber eigentlich nicht passieren. Ich werde mir die Tage mal das H1 anschauen und den Bandlauf reinigen und prüfen. War übrigens das erste Mal, das das H1 ein Band gefressen hat.
Manfred_K.
Inventar
#14714 erstellt: 02. Mai 2023, 06:20
Andy, hast Du noch die 1. Rollen verbaut?

Wenn ja, ist das die Ursache. Das Band wird links über die Bandführung geschoben.

Hatte ich ebenfalls bei meinem B215. Das passiert nicht mit jedem Band, weil die Bänder selber unterschiedlichen "GRIP" haben. Bei mir hatte es mit einer BASF Echtchrome angefangen.

Bei mir laufen testweise 2 13ner China-Rollen. Sämtliche Kassetten werden knitterfrei gespielt. Der Wechsel ist super einfach. Ausprobieren. Die alten Rollen kannst Du ja Mal aufheben...
vectra_1
Inventar
#14715 erstellt: 02. Mai 2023, 06:24
@Manfred,
die Rollen im H1 hatte ich vor 5 Jahren erneuert und natürlich die Originale. Scheint wohl so, dass sie am Ende sind.
Manfred_K.
Inventar
#14716 erstellt: 02. Mai 2023, 06:27
Beim "Railroading" verhält es sich genau so, wie SR2245 ausgeführt hat. Bitte diese Fälle nicht verwechseln.

Ein sauberes Deck beugt dem Railroading vor. Zum Glück sind einige Railroads nicht hörbar, Knicke hingegen schon...
Manfred_K.
Inventar
#14717 erstellt: 02. Mai 2023, 06:33

vectra_1 (Beitrag #14715) schrieb:
Scheint wohl so, dass sie am Ende sind.


Das denke ich auch und bin mir dessen relativ sicher. Nach dem Bandlauf der Bandführung links brauche ich bei Dir nicht zu fragen, die wird passen...
al3x135
Stammgast
#14718 erstellt: 02. Mai 2023, 07:53
Bei Single Capstan Laufwerken zeigt sich meiner Erfahrung nach besonders bei BASF zweischicht Chromdioxidbändern ab einer Länge von 90 Minuten Knittern oder Azimutschwankungen am Bandanfang, wie auch neulich bei meinem Technics RS-M17, bei dem noch die originalen Rollen von 1979 verbaut sind. Dieses Fehlverhalten zeigt sich dann oft auch schon, während C120-Bänder anderer Hersteller noch problemlos laufen.
Ich werde demnächst versuchen, an den Rollen noch zu retten, was zu retten ist, immerhin knittert es noch keine Bänder. Längeres Reinigen mit Isopropanol trägt zwar die glänzende Schicht ab, aber man sieht die Bandlaufspuren nach ein paar Bändern sofort wieder glänzen.

Sonst übrigens ein schönes Deck, das Technics RS-M17. Dient im Hobbykeller als Abspielgerät und hat noch alle Originalriemen, die sollten auch die nächsten paar Jahre locker mitmachen. Nur die Geschwindigkeit war um geschätzt 3 bis 4 Prozent zu gering, war aber schnell eingstellt.

Zuerst wird aber noch an der Originalandruckrolle eines Nordmende Monorecorders der Mitt-70er experimentiert. Etwas anschleifen und anschließendes Reinigen hat hier schon Wunder gewirkt, geht aber noch besser. In Mono hört man halt sofort jede noch so kleine Phasenverschiebung im Hochton.


[Beitrag von al3x135 am 02. Mai 2023, 07:54 bearbeitet]
Manfred_K.
Inventar
#14719 erstellt: 02. Mai 2023, 09:27

SR2245 (Beitrag #14710) schrieb:
Kratzer parallel zur Bandkante durch Partikel im Bandpfad.


Hier habe ich versucht, das mal im Bild festzuhalten. Eine TDK-SA 90 mit "Railroads", welche aber für mich nicht hörbar sind...

Railroads
al3x135
Stammgast
#14720 erstellt: 02. Mai 2023, 11:56
Wenn die Railroads nur wie dünne Falten aussehen, hört man sie meistens nicht, aber ich habe auch ein paar Kassetten hier, an denen man direkt sieht, dass an den Linien auch teile der Magnetschicht weggerissen wurden, das hört man dann schon deutlich, v.a. auf Neuaufnahmen wirkt sich das dann doppelt aus. In einem Fall zwei extrem abgenutzte TDK SA aus den Mitt-90ern und BASF CR-S II aus der selben Zeit, wobei hier einmal ein ausgebrochenes Gehäusestück dafür verantwortlich war.
Daher, Kassetten und Laufwerk sauber halten!
gst
Inventar
#14721 erstellt: 02. Mai 2023, 12:21
Die "Railroad" sehen so regelmäßig in ihrem Abstand aus, sind da Verschmutzungen im Laufpfad des Bandes als Ursache nicht eher unwahrscheinlich oder täuscht mich da etwas?
Sunlion
Inventar
#14722 erstellt: 02. Mai 2023, 13:14

Manfred_K. (Beitrag #14719) schrieb:
Hier habe ich versucht, das mal im Bild festzuhalten.

Sehr gut! Genau die meine ich. Also wenn das keine Knicke sind …
al3x135
Stammgast
#14723 erstellt: 02. Mai 2023, 13:35

gst (Beitrag #14721) schrieb:
Die "Railroad" sehen so regelmäßig in ihrem Abstand aus, sind da Verschmutzungen im Laufpfad des Bandes als Ursache nicht eher unwahrscheinlich oder täuscht mich da etwas?

Kommt drauf an, in meinem Fall sind es bei den BASF teilweise auch nur 1 oder 2 Railroads nebeneinander, bei den TDKs aber ist die Anzahl höher und die Abstände regelmäßiger. Bei den TDKs mag das dann am Band liegen, das dann an genau diesen Stellen empfindlicher ist, bei meinen anderen Railroad-Fällen kommt das dann vermutlich durch Verschmutzungen im Bandlauf oder Gehäuse.


[Beitrag von al3x135 am 02. Mai 2023, 13:37 bearbeitet]
SR2245
Inventar
#14724 erstellt: 02. Mai 2023, 14:09

Die "Railroad" sehen so regelmäßig in ihrem Abstand aus, sind da Verschmutzungen im Laufpfad des Bandes als Ursache nicht eher unwahrscheinlich oder täuscht mich da etwas?


Genau deshalb können es keine Knicke sein, sondern irgendwelche harten Partikel die im Bandpfad, oder auch sehr oft an einer der Bandführungen im Cassettengehause sitzen. Nur so können diese exakt in der Spur laufenden Kratzer enstehen.

Um solch eine Linie als Knick zu erzeugen müsste das Band einmal zusammen gefaltet werden und und auch wieder aufgefalten werden... unmöglich.
2. Wenn Knicke enstehen sind diese niemals über eine längere Strecke perfekt gerade/parallel ausgerichtet.


Hier habe ich versucht, das mal im Bild festzuhalten. Eine TDK-SA 90 mit "Railroads", welche aber für mich nicht hörbar sind...


Maxell Black Magnetite Band auch in den BASF TPII 1993-95 zu finden kann das auch sehr gut...
D73_1845

Ich habe noch etwa 50 Casstten aus meiner Jugendzeit, die sind damals auf unzähligen Recordern bei Partys (jedes Wochende) und auf etlichen Cassettengeräten in Autos von Kumpels gelaufen, die Schutzhüllen waren schnell im Eimer, so wurden die eigentlich nur lose gehandhabt...
Alle von diesen unsachgemäß malträtierten Cassetten strotzen nur so vor Railroads... selbst die BASF CR-SII, die ja als recht unempfindlich gegen Railroads gelten, blieben nicht verschont...
D73_2176


[Beitrag von SR2245 am 02. Mai 2023, 14:36 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#14725 erstellt: 02. Mai 2023, 15:15

al3x135 (Beitrag #14723) schrieb:

gst (Beitrag #14721) schrieb:
Die "Railroad" sehen so regelmäßig in ihrem Abstand aus, sind da Verschmutzungen im Laufpfad des Bandes als Ursache nicht eher unwahrscheinlich oder täuscht mich da etwas?

Kommt drauf an, in meinem Fall sind es bei den BASF teilweise auch nur 1 oder 2 Railroads nebeneinander, bei den TDKs aber ist die Anzahl höher und die Abstände regelmäßiger. Bei den TDKs mag das dann am Band liegen, das dann an genau diesen Stellen empfindlicher ist, bei meinen anderen Railroad-Fällen kommt das dann vermutlich durch Verschmutzungen im Bandlauf oder Gehäuse.

Zum Thema kursieren zahlreiche Erklärungsansätze. Schmutzpartikel oder "Kanten" im Gerät oder Kassettengehäuse sind allenfalls dann naheliegend, wenn nur eine einzige Linie auftritt, die auch nicht unbedingt genau mittig , sondern eher "zufällig irgendwo" verlaufen sollte. Ansonsten müssten mehrere Partikel gleichzeitig und dann auch noch "in Reih' und Glied" in Aktion treten.

Gegen Partikel spricht zudem, dass die Strichbreite der Linien oft recht groß ist, was entsprechend große und damit leicht erkennbare Bratzen voraussetzen würde. Soweit erkennbar wird auch so gut wie kein Material aus der Magnetschicht herausgelöst. Das würde man aber erwarten, wenn ein irgendwie geartetes Teilchen auf der Oberfläche herumschmirgelt.

Interessant sind Berichte, nach denen die Linienentstehung auch vom verwendetem Gerät abhängt, obwohl das "böse" Gerät selbst nicht die Ursache sein kann (bestandener Gegentest mit anderen Kassetten). Das deutet darauf hin, dass hier auf jeden Fall noch eine andere Wechselwirkung zwischen dem betroffenen Tape und dem Gerät im Spiel ist.
Bestimmte Tapes sind, statistisch gesehen, anfälliger. Verschiedene Geräte verursachen aber naturgemäß auch verschiedene Beanspruchungen des Tapes; Bandzug, Andruckkraft der Rolle, Reibungskräfte, um nur einige zu nennen. Die größte Beanspruchung liegt wohl immer im Bereich Kapstan/Rolle, denn hier wird der Löwenanteil der Zugkraft erzeugt.
So ein dünner, oft sogar spiegelglatter Kapstan hat aber nur wenig Reibung, weswegen die Andruckkraft der Rolle groß sein muss. Trotzdem wird es unweigerlich ein ganz klein wenig Schlupf zwischen Tape und Kapstan und Rolle geben, schon weil die Rolle nie gleichmäßig aufliegt, bzw. die Kräfte nie ganz gleichmäßig über der Höhe verteilt werden. Das ist ein Designkriterium für leicht ballige Rollen, deren Fom einen gewissen Ausgleich der Kraftverteilung schafft. Der andere Grund ist ein verbesserter "Geradeauslauf" des Tapes.

Der Schlupf wird ebenfalls ungleichmäßig über der Höhe verteilt, und die so verursachten (Längs-) Scherkräfte könnten den Auslöser für die Linien sein, denn in gewissen Abständen übersteigt die Scherung jeweils die Belastbarkeit des (gealteren) Tapes, das sich an diesen Stellen dann dauerhaft verformt. Diese Abstände hängen u.A. von der Formgebung der Rolle und deren Andruckkraft ab.
Die Kontur der Rolle bestimmt letztlich den Abstand, bzw. die Abstände der Linien. Je nach Kontur müssen die Linien nicht zwangsweise gleichmäßige Abstände haben, tendenziell aber symmetrisch zur Mitte des Tapes liegen. Ganz schlimm dürfte es werden, wenn schon eine leichte Scherung zwischen Kapstan und Rollenachse vorliegt, z.Bsp. durch ausgeleierte Lager oder Fehljustage.

Um das Problem zu vermeiden müsste wohl der Bandlauf an Kapstan / Rolle sehr gut kontrolliert werden, einschließlich der Konturen und Reibwerte dieser Teile. Reinigung verändert den Reibwert der Rollen erheblich, was je nach Kontur dann gut oder sogar schlecht sein kann. Günstig sind generell auch geringere Brems/Zugkräfte des ggf. zweiten Kapstans und der beiden Wickel, nur sollte das "Bandsalat-Limit" nicht unterboten werden...


[Beitrag von Valenzband am 02. Mai 2023, 15:39 bearbeitet]
SR2245
Inventar
#14726 erstellt: 02. Mai 2023, 15:30

Soweit erkennbar wird auch so gut wie kein Material aus der Magnetschicht herausgelöst.

Wenn man sich Railroads unter Vergrößerung ansieht, sieht man genau das... einen Kratzer mit Herauslösung.
Ich habe mir etliche Railroads mit einer 60x Lupe angesehen.

Ansonsten müssten mehrere Partikel gleichzeitig und dann auch noch "in Reih' und Glied" in Aktion treten.

Mehrere Railroads enstehen in der Regel nicht gleichzeitig, sondern nach und nach.

Der Schlupf wird ebenfalls ungleichmäßig über der Höhe verteilt, und die so verursachten (Längs-) Scherkräfte könnten den Auslöser für die Linien sein, denn in gewissen Abständen übersteigt die Scherung jeweils die Belastbarkeit des (gealteren) Tapes, das sich an diesen Stellen dann dauerhaft verformt.

Das halte ich für völlig ausgeschlossen, Dehnung erzeugt keine Kratzer und auch keine sonstigen Knicke oder Linien, schon gar nicht perfekt ausgerichtete. Ein an bestimmten Stellen überdehntes Tape ist außerdem nicht mehr flach sondern wellig.

Einfach mal selbst mit ausreichender Vergrößerung ansehen, man erkennt sofort, dass es schlicht und einfach Kratzer sind.
Und zusätzlich ist die einzige schlüssige Erklärung für die perfekte Parallälität der Linien.


[Beitrag von SR2245 am 02. Mai 2023, 15:45 bearbeitet]
Sunlion
Inventar
#14727 erstellt: 02. Mai 2023, 15:49
Respekt vor Deiner präzisen Untersuchung, aber ich halte es trotzdem für Knicke, denn man sieht doch, wie sich das Licht an der Kante bricht. Oben dunkel, unten hell (oder umgekehrt), das Licht wird also anders reflektiert. Da geht wohl nur, wenn die Flächen ober- und unterhalb der Kante in verschiedene Richtungen geneigt sind.
W. z. b. w.
Sunlion
Inventar
#14728 erstellt: 02. Mai 2023, 15:57
Ich habe mal ausnahmsweise eine CD-Player-Frage:
Soeben ist mein neuer gebrauchter Onyko DX-6550 in silber eingetroffen, und er funktioniert soweit ganz gut. Leider steckt auf dem Lautstärke-Poti ein falscher Knopf. Der gehört eigentlich zu einem Kassettendeck, wo die Markierung normalerweise nach oben zeigt. Am CD-Player zeigt die Markierung in die falsche Richtung, weil der Poti auf die 3 ausgerichtet ist. Der Verkäufer hat den originalen Knopf nicht mehr.
Allerdings besteht er ja aus zwei Teilen, nämlich dem silbernen Mantel und dem schwarzen Kunststoff innen. Hat jemand von Euch schon mal den schwarzen Kunststoff ohne Zerstörung aus dem Mantel geholt, um ihn wieder korrekt gedreht reinzuschieben?

20230502_174956
SR2245
Inventar
#14729 erstellt: 02. Mai 2023, 15:59
Fahr mal mit einer Stecknadel und ein wenig Druck (Papier ist wesentlich härter als Band) über ein Blatt Papier... und schon hast du den leichten Winkel.
Die scharfe Linie im Band könnte als Knick im Betrieb ja nur enstehen wenn das Band wirklich 180° zusammegefaltet wird und das geht unmöglich kerzengerade und ohne Fressen... ganz abgesehen davon wie sich das Band dann wieder selbst entfalten soll und das auch noch ohne richtige Knitterstelle?

Das Inneteil beim Knopf ist nur eingeklebt, manchal gehen die leicht raus manchmal schwer, warm kalt (Gefrierschrank, Fön) abwechselnd kann helfen den Kleber zu knacken.


[Beitrag von SR2245 am 02. Mai 2023, 16:07 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#14730 erstellt: 02. Mai 2023, 16:11

SR2245 (Beitrag #14726) schrieb:

Soweit erkennbar wird auch so gut wie kein Material aus der Magnetschicht herausgelöst.

Wenn man sich Railroads unter Vergrößerung ansieht, sieht man genau das... einen Kratzer mit Herauslösung.
Ich habe mir etliche Railroads mit einer 60x Lupe angesehen.

Ansonsten müssten mehrere Partikel gleichzeitig und dann auch noch "in Reih' und Glied" in Aktion treten.

Mehrere Railroads enstehen in der Regel nicht gleichzeitig, sondern nach und nach.

Genau das scheint eben nicht immer der Fall zu sein, zumindest in einigen Fällen entstehen mehrere Linien gleichzeitig und schön gleichmäßig verteilt.
Wie gesagt, bei einem Tape auf einem Gerät, welches mit anderen Tapes keine Linien erzeugt. Ebenso wird das beschädigte Tape von anderen Geräten nicht (weiter) beschädigt.
Sicher gibt es Schmutz-induzierte Fälle, die sehen aber sehr wahrscheinlich viel ungleichmäßiger liniert und eher rauh aus, denn nicht alle Partikel sind ja gleich groß und "scharf". Sieht dann vermutlich aus wie "schlecht geschmirgelt".



... die so verursachten (Längs-) Scherkräfte könnten den Auslöser für die Linien sein, denn in gewissen Abständen übersteigt die Scherung jeweils die Belastbarkeit des (gealteren) Tapes, das sich an diesen Stellen dann dauerhaft verformt.

Das halte ich für völlig ausgeschlossen, Dehnung erzeugt keine Kratzer und auch keine sonstigen Knicke oder Linien, schon gar nicht perfekt ausgerichtete. Ein an bestimmten Stellen überdehntes Tape ist außerdem nicht mehr flach sondern wellig.

OK. Kann ja durchaus sein, denn ab einer gewissen Überdehnung löst sich sicher auch das Material einfach ab. Das ist evtl. nur mit Lupe oder Mikroskop gut zu erkennen.


Einfach mal selbst mit ausreichender Vergrößerung ansehen, man erkennt sofort, dass es schlicht und einfach Kratzer sind.
Und zusätzlich ist die einzige schlüssige Erklärung für die perfekte Parallälität der Linien.

Solange das Band nicht schlingert kann alles Mögliche passiert sein. Schlüssig ist die "Kratzer-Therorie" jedenfalls nur bedingt, denn einige der beschriebenen Effekte / Erscheinungsformen sind damit nicht zu erklären. Dazu kommen auch noch die (von meiner Seite) noch nicht erwähnten unterschiedlichen Spiegelungen bzw. Neigungswinkel der nebeneinanderliegenden "Gleisbette".


[Beitrag von Valenzband am 02. Mai 2023, 16:12 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#14731 erstellt: 02. Mai 2023, 16:29

SR2245 (Beitrag #14729) schrieb:
Fahr mal mit einer Stecknadel und ein wenig Druck (Papier ist wesentlich härter als Band) über ein Blatt Papier... und schon hast du den leichten Winkel.
Die scharfe Linie im Band könnte als Knick im Betrieb ja nur enstehen wenn das Band wirklich 180° zusammegefaltet wird und das geht unmöglich kerzengerade und ohne Fressen... ganz abgesehen davon wie sich das Band dann wieder selbst entfalten soll und das auch noch ohne richtige Knitterstelle?

Oh, da kennst du Kunststoffe vielleicht noch nicht. Je nach Material kann die Relaxationsfähigkeit extrem groß sein. Einige Kunststoffe sind dehnbarer als hochwertige Stähle. Papier ist hingegen ein schlechter Vergleich, denn dessen Elastizität und Relaxationsverhalten sind sehr bescheiden (auf'm Klo hat das schon mancher bemerken müssen...). Erst ab Überschreitung einer gewissen Beanspruchung verändert sich das Material dauerhaft, weil Molekülstränge sich neu orientieren können (amorphe/teilkristalline Struktur). Genau das spricht sogar für eine winkelige Veränderung, weil nach der "Bearbeitung" durch die Rolle molekulare Versetzungen bzw. Scherkräfte zwischen benachbarten "Gleisbetten" verbleiben.
SR2245
Inventar
#14732 erstellt: 02. Mai 2023, 17:35

Je nach Material kann die Relaxationsfähigkeit extrem groß sein

Cassettenband besteht aus vorgerecktem Polyester. Das Vorrecken dient dazu die Elastizität so weit wie möglich zu beseitigen.
Nimm mal ein Cassettenband und ziehe es lang, bis zu einer gewissen Kraft passiert gar nichts (bis auf eine unmerkbare minimalste elastische Verformung) und dann gibt es plötzlich ganz weich und massiv nach, das ist dann die plastische Verformung (nicht reversibel)

Einige Kunststoffe sind dehnbarer als hochwertige Stähle.

Das ist nun wirklich nichts Neues... wo ist aber der Zusammenhang, deine Dehnungslinien wären ja plastische Verformung und keine elastische, sonst würden sie ja nach dem Enstehen wieder zurückgehen... oder meinst du, nur die Trägerfolie ist elastisch und geht wieder zurück aber die Magnetschicht reißt dabei als Linie dauerhaft sichtbar ein?
Dann nimm mal ein Band und ziehe es lang und begutachte die Magnetschicht, selbt wenn du 10cm Band auf 15cm lang ziehts gibt es keine Risse in der Magnetschicht. Und selbst wenn, wären die niemals perfekt ausgerichtet, so homogen ist selbst so ein High Tech Produkt wie die Polyesterfolie nicht und die Bandbeschichtung schon erst recht nicht.

Railroads (über eine längere Strecke oder gar auf dem ganzen Band exakt parallel zur Bandkante verlaufende Linien) enstehen nicht dadurch, dass das Band im Betrieb in irgendweiner Form gefaltet/geknickt wird und auch nicht durch eine Dehnung oder sonstige mechanische Überbelastung!


[Beitrag von SR2245 am 02. Mai 2023, 18:14 bearbeitet]
vectra_1
Inventar
#14733 erstellt: 02. Mai 2023, 17:43
Ihr könnt euch beide noch lange über das Thema Railroads austauschen. Fakt ist sie dürften nicht entstehen und in meinem Fall das Band hälftig zusammen genickt auf einer Länge von 10 cm geht auch nicht. Wichtiger ist für mich die Ursache dessen zu ergründen, damit solche Sachen nicht wieder entstehen und wir Bänder entsorgen müssen. Für mich ist eines Klar, diese Sachen passieren an der linken Andruckrolle/Capstanwelle und der Bandführung. Ich werde später mein Revox mir genauer ansehen und hoffentlich die Ursache finden. Ich berichte hier.
SR2245
Inventar
#14734 erstellt: 02. Mai 2023, 18:07
Wenn es wirklich schief läuft und dann gefaltet (gefressen) wird, kann das bei Doppelcapstan an folgenden Dingen liegen:

Bandpfad dejustiert, linke Rolle, Kopfhöhe oder andere bandführende Teile dejustiert oder verschlissen
Andruckrolle verschlissen/verschmutzt oder von Form oder Materialeigenschaften nicht fürs Laufwerk geeignet.
Fehlende/zu geringe Abwickelspannung (Wickelbremse)
Andruckrolle steht nicht exakt parallel zur Capstanwelle, induziert seitliches Weglaufen
Falsche Intercapstanspannung, Neben den Andruckrollen kann auch eine falsche Riemenspannung oder falsche Riemendicke verantwortlich sein.
Beides verändert das genau berechnete Drezahlverhältnis zwischen den beiden Capstanwellen.
Falsches Aufwickelmoment (rechter Wickel) besonders zu starker Zug kann lustigerweise zu Weglaufen des Bands am linken Capstan führen.

Bei der Entwicklung eines Laufwerks sind irgendwann bestimmte Riemen (Dimension/Elastizität) vorgegen, ebenso bei den Andruckrollen.
Sachen wie Anpressdruck der Rollen, Stärke der Wickelbremse, Aufwickelmoment etc. werden dann angepasst.
Wenn man 30 Kahre später hingeht und Riemen und Rollen gegen Universalbauteile austtauscht, die nicht den Originalspezifikation enstsprechen, kann es schnell passieren, das man das Laufwerk aus dem Gleichgewicht bringt, oft nur mit erhöhten W+F Werten, aber durchaus auch mit ein wenig Pech wird es dann zum Cassettenfresser... Handwerkliche Fehler sind natürlich auch eine häufige Ursache.


[Beitrag von SR2245 am 02. Mai 2023, 18:12 bearbeitet]
Sunlion
Inventar
#14735 erstellt: 02. Mai 2023, 18:12
Und was ist jetzt mit meinem CD-Player-Knopf?
ikrone
Inventar
#14736 erstellt: 02. Mai 2023, 18:16
Ich kann zwar leider nicht direkt zur Fehlerbehebung beim Revox schreiben, aner zu Riemen schon.
Als ich an meinem RS-AZ7 den originalen Treibriemen gegen einen Nachbau tauschte, stimmte die Geschwindigkeit nicht mehr.
Es wsr das erste Bauteil, dass am Deck getauscht wurde, ich habe es neu gekauft.
Die Geschwindigkeit konnte ich einstellen, das war kein Problem.
Es zeigte mir aber, dass scheinbar die Beschaffenheit des Riemens anders war und dass das die Geschwindigkeit schon verändert. Motorpulley und Schwungmasse wurden ja nicht geändert, somit auch nicht das Untersetzungsverhältnis.

Ähnliches habe ich später noch bei mehreren anderen Decks gehabt.

Grüße
Ingo
vectra_1
Inventar
#14737 erstellt: 02. Mai 2023, 18:21
@Sunlion,

du kannst nur versuchen mit heiß und kalt den Kleber zwischen den beiden Teilen lose zu bekommen. Eigentlich sind die nicht dolle geklebt. Manchmal lösen sie sich auch von alleine.
Sunlion
Inventar
#14738 erstellt: 02. Mai 2023, 18:23
Wie – heiß und kalt? Immer abwechselnd Heißluftfön und Tiefkühler?
vectra_1
Inventar
#14739 erstellt: 02. Mai 2023, 18:24
Ich würde es erst mal mit heiß probieren.
Manfred_K.
Inventar
#14740 erstellt: 02. Mai 2023, 18:25
Leute, diese Fachdiskussion über Railroads finde ich extrem spannend! Danke für die zahlreichen Beiträge.

Ich bin, was Materialkenntnis angeht, absoluter Laie, dennoch ist mir diese Erklärung sehr einleuchtend:


SR2245 (Beitrag #14726) schrieb:
Einfach mal selbst mit ausreichender Vergrößerung ansehen, man erkennt sofort, dass es schlicht und einfach Kratzer sind.

Und zusätzlich ist die einzige schlüssige Erklärung für die perfekte Parallälität der Linien.


Folgende Beobachtung von mir:

Ich habe eine NOS TDK-SA vor ca. einem Jahr mit meinem frisch revidierten B 215 aufgenommen. Seitdem ein paar mal mit dem B215 und dem AKAI GX-75 abgespielt. Das Band ist makellos.

Heute, während des Home-Offices, habe ich das Tape nochmals 6 mal abgespielt. Das Band sieht aus wie neu.

Wenn ich an früher denke, da habe ich nicht so gründlich und oft gereinigt wie heute. Das Band auf meinem Foto wurde zudem noch im Auto gespielt, da wurde das Deck noch seltener gereinigt, da man sehr schlecht an die entsprechenden Stellen ran kam. Ab und zu habe ich das Autoradio komplett ausgebaut um es zu reinigen. Am Tonkopf selber hatten sich meist braune Verkrustungen festgesetzt. Nicht direkt am Spalt aber etwas daneben.

Der Filz drückt von hinten das Band an den Kopf und natürlich auch gegen die immer stärker ausgeprägten Schmutzpartikel. Diese schleifen dann meiner Meinung nach diese Railroads ein.

Es sind meiner Meinung nach ganz klar "Kratzer" oder nennen wir es "Riefen". Wiki: Als Riefen bezeichnet man feine Rillen auf einer Oberfläche. Das Wort „Riefe“ wird in erster Linie im Plural verwendet und bezeichnet eine Anhäufung von Reißspuren.

So, genug gelabert Manfred Jetzt werdet Ihr die künstlerisch wertvolle Zeichnung zu meiner Theorie kennenlernen, oder ein Bild sagt mehr als 1000 Worte:

Skizze-Railroad
SR2245
Inventar
#14741 erstellt: 02. Mai 2023, 18:26

und dass das die Geschwindigkeit schon verändert

logisch... praktisch jede Eigenschaft des Riemens: Breite, Länge, Dicke, Oberflächenrauhigkeit, Elastizität verändert die Geschwindigkeit.

Selbst bei gleicher Elastizität und Länge verändert die Dicke des Riemens schon die Geschwindigkeit, wenn nicht beide Riemenscheiben gleich groß sind.
Oberflächenrauhigkeit spielt auch eine große Rolle, jeder Riemantrieb ohne Zähne arbeitet zwangsläufig mit Schlupf....
vectra_1
Inventar
#14742 erstellt: 02. Mai 2023, 18:28
@SR2245 und Ingo,

es regt mich schon Jahre auf, dass z.B. die originalen Riemen von Sony immer breiter sind als die nachgemachten. Selbst Reklamationen haben bei den Herstellern nichts gebracht. Es werden nach wie vor die düneren geliefert.
kesselsweier
Ist häufiger hier
#14743 erstellt: 02. Mai 2023, 18:38

SR2245 (Beitrag #14695) schrieb:

Vielleicht gab es ja verschiedene Chargen mit unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen.


(…)

Alle CrO2 Bänder leiden mittlwerweile unter Verlust der Empfindlichkeit und Aussteuerbarkeit, aber nicht alle in gleichem Maß.
Hauptsächlich die Lagerungsbedingungen (Wärme/Feuchtigfkeit) und auch Rezeptur der Jahrgänge sind ausschlaggebend für das Maß der Degradation.

Diese Degradation war schon damals bei den "Neuen" Bändern ein Problem, eine Aufnahme auf einer damals neuen CrO2 Cassette hat in etwa 2 Jahren 2db an Pegel verloren. Wahrscheinlich da schon etwa 20% des CrO2 zu Chrom III "zerfallen" waren.
Dieser Prozess hat sich aber stetig verlangsamt, den stärksten Verlust gab es im ersten halben Jahr... das hat sich soweit verringert bis nach zwei Jahren mit dem etwa 2db Verlust eine vermeitliche Stabilität eingetreten ist, denn Messungen nach zweieinhalb und drei Jahren ergaben nur noch minimale Veränderungen.
Aber auch wenn sich der Prozess stetig verlangsamt hat und vielleicht nur noch 0,3db bis 0,1db pro Jahr für die nächsten 20-30 Jahre betragen hat, so haben eben diese weiteren 30 Jahre ihr Werk getan.

Aufnahmen von Mitte der 80er bis Anfang der 90er weisen mittlerweile einen Pegelverlust von 4-8db auf, da aber der Verlust nicht frequenzabhängig und somit völlig linear ist und zudem sogar noch das Rauschen im gleichen Maß abfällt, klingen diese Aufnahmen in der Regel noch einwandfrei ohne FQ-Verfärbungen und mit unveränderter Dynamik. Nur der Pegel dümpelt üblicherweise deutlich unter 0db DIN rum.

Für Dolby waren CrO2 Bänder streng genommen nie geeignet, besonders bei Dolby C resultierte schon damals der Pegelverlust von etwa 2db in 2 Jahren in deutlichen Dekodierungsfehlern.
.


Danke O.

Besonders den letzten Absatz kann man nicht oft genug laut sagen.
Nicht nur bei mir sind alle Echt-CrO2-Cassettenaufnahmen mit Dolby aus den 80ern pumpend und relativ dumpf.
Ohne Noise Reduction ist der Effekt natürlich weit weniger schlimm.

Wie schon an anderer Stelle besprochen, fast ein Wunder, dass die BASF Echt-CrO2 sogar noch bis ~1981 primäres DIN- / IEC-Referenzleerband wurde und dass die GESAMTE internationale Journaille (bitte keine Verschwörungstheorien) tatsächlich nichts ahnte oder wie ein Grab schwieg.

Schöne Grüße
Frank
ikrone
Inventar
#14744 erstellt: 02. Mai 2023, 18:41
Ich wollte mit dem Beispiel zeigen, dass vielleicht solche Einflüsse auch beim Revox an der linken Andruckrolle vorliegen, die vielleicht die Railroads verursachen.

Grüße
Ingo
Manfred_K.
Inventar
#14745 erstellt: 02. Mai 2023, 19:11
So wie ich das bei Andy sehe, wird das Band über die linke Führung rausgeschoben und zermalmt. Das ist ein waschechter Bandsalat!

Kenne ich, hatte ich ebenfalls...

Beim Revox B 215 ist aus meiner Erfahrung die Andruckrolle das Problem. Ich gehe stark davon aus, dass Bandführung und Kopf beim Andy stimmen.

Riemen gibt es keine und das Wickelmoment wird elektronisch geregelt. Das H1 vom Andy ist so neu, da sind garantiert Kugellager in den Wickelmotoren verbaut.

Ich sag Andruckrollen. "TOP DIE WETTE GILT"

Edit: Der Anpressdruck, sprich die Federn, waren bei allen meinen 3 Exemplaren in Ordnung.


[Beitrag von Manfred_K. am 02. Mai 2023, 19:14 bearbeitet]
vectra_1
Inventar
#14746 erstellt: 02. Mai 2023, 19:26
So wie Manfred und ich selbst schon vermutet haben.
IMG_20230502_204139
hier der erste Einblick

IMG_20230502_204845
das sieht nicht gut aus.

IMG_20230502_204914
rechte Rolle und Bandführung sind arg verschmutzt.

IMG_20230502_205948
Beide Rollen sind so etwas von fertig, da hilft auch kein reinigen oder anschleifen mehr. Das Gummi ist hart und vermutlich bis zum Kern durch. Da lässt sich nix mehr zusammen drücken. Also gibt es einen Satz neue und danach die übliche Prozedur.

Hätte ich fasst vergessen, diese Rollen waren knapp 5 Jahre im Dienst bei sehr weniger Belastung. Also einmal im Monat mit 2 Kassetten ca.


[Beitrag von vectra_1 am 02. Mai 2023, 19:29 bearbeitet]
al3x135
Stammgast
#14747 erstellt: 02. Mai 2023, 19:57
Wow. Da sah die 40 Jahre nicht gereinigte Rolle in meinem Radiorekorder besser aus!

Ich habe heute übrigens noch am Technics RS-M 17 herumexperimentert, aber selbst nach wegschleifen jeglicher Laufspuren und gründlichem Reinigen aller bandführenden Teile habe ich bei empfindlichen Kassetten starke Azimutschwankungen, das nicht nur am Bandanfang. Ärgerlich.

Die Rolle ist aber noch nicht ausgehärtet und sollte an für sich okay sein. Sobald ich aber den Anpressdruck der Rolle verringre, ist das Problem fast weg. Kann also de facto nur der Anpressdruck oder der Bandzug sein, was sagt ihr? Was sind typische Probleme dieser Technics Laufwerke der späten 1970er?
Manfred_K.
Inventar
#14748 erstellt: 02. Mai 2023, 20:24
Anschleifen von Andruckrollen ist immer so eine Sache. Das kriegt man, meiner Meinung nach, niemals optimal hin. Austausch ist die bessere Alternative. Die paar Euro sind so schlimm doch nicht, oder?
Manfred_K.
Inventar
#14749 erstellt: 02. Mai 2023, 20:26
@Andy, die Rollen sind am Ende. Die weiße Bandführung sieht noch sehr gut aus.
vectra_1
Inventar
#14750 erstellt: 02. Mai 2023, 20:36
Ich denk mich laust der Affe, gibt es doch tatsächlich in China Andruckrollen für Revox und das Paar für 154 Euro zuzüglich Versandkosten.
al3x135
Stammgast
#14751 erstellt: 02. Mai 2023, 20:40

Manfred_K. (Beitrag #14748) schrieb:
. Die paar Euro sind so schlimm doch nicht, oder?

Eigentlich nicht, aber in das RS-M 17 würde ich nur ungerne noch hineininvestieren, weil der Tonkopf sowieso total verschlissen ist, daher nur noch der Einsatz im Keller. Auch die Elkos gehören bei diesen Teilen gewechselt, habe auf YouTube schon gesehen, dass die darin mittlerweile gerne auslaufen, wobei ich bei meinem auf den ersten Blick noch keine Korossion sehen konnte.

Die Rolle habe ich nur sehr leicht angeschliffen und ansich schaut die aus wie neu, nur verändert hat sich am Verhalten garnichts, das Problem ist genauso vorhanden, wie zu Beginn mit Einlaufspuren.

Ob der eingelaufene Kopf und dadurch geringerer Andruck vom Band durch den Andruckfilz die Ursache sein könnte?
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